Liebelei
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2
fernung und des herannahend
sich der Verein wegen eve
Umkehr sein würde, aber alle die Versuchungen blieben verewigten Bürgermeister Dr. J. N. Prix in Reka¬
Stundenplanes bittlich an da
wendet, nachdem auch die Dir
erfolglos, und der Prager Parteitag hat alle Hoffnungenswinkel errichteten Denkmals statt.
den begründeten Wünschen fr.
ergeht nun an alle Freunde d
ohne jede innere Berechtigung. Darum leuchtet auch bei
Jene, welche diesen schönst
behauptet man. Wenn man aher dieser V#auptung ein
Anzengruber die edle Tendenz des Werkes klar und ein¬
Wiens zu ihrer Wohnstätte zi
wenig auf den Grund geht, so wird man gar bald ge¬
dringlich hervor, während wir sie in der „Liebelei“ ver¬
Bitte, den Verein freundli
wahr, daß den Dichter der „Liebelei“ bei der Darstellung
Jederlei Auskunft in Angeleg
gebens suchen.
Spitze Universitätsprofessor 4
der „süßen Mäd'l“, so lebenswahr sie auch sein mögen,
Berger steht, ertheilt
gerade das vornehmste und das hervorstechendste Merkmal
Man könnte freilich sagen, ein Kunstwerk bedarf
XIII., Gloriettegasse 18.
der Modernen völlig fehlt. Schnitzler stellt seine Mädchen¬
keiner Tendenz. Das bunte Spiel der Leidenschaften dar¬
(Städtisches Musen¬
gestalten ganz in derselben Weise hin wie die Schilderer
zustellen, das genüge vollauf. Aber es ist ja gerade das
der Stadt Wien wurden ne
des Pariser Grisettenthums in den Dreißiger= und Vier¬
morgen an zu sehen: Da¬
große, das unverlierbare Verdienst der modernen Dichtung,
[Liechtenstein gespende
ziger=Jahren. Sie lieben, sie liebeln, sie lachen und weinen,
daß sie die Lehre von der Selbstgenügsamkeit der Kunst
Tilgner in seinem Atelier“
aber all das, ohne daß man irgendwo die Fühlfäden
überwunben hat. Aus jedem gehaltvollen Lebensbild, das
im Auftrage der Kommune
einer tieferen sozialen Beziehung merkt, oder die Umge¬
uns ein Dichter vorzaubert, muß sich zwanglos eine Nutz¬
in Oel ausgeführte Gemälde
bungselemente spürt, aus denen diese „süßen Mäd'l“ u.
anwendung herausschälen lassen. Wie eine Feuerprobe muß
(Viehzufuhr nach A
ihrer lockenden Wesenheit hervorgetaucht sind. Angesichts
Statthalterei hat im Einver
dare 18 ein sozialer Grundgedanke hervorzischen,
dieser Thatsache darf man billigerweise daran erinnern,
Ackerbauministerium einer G
dus Werk in allen Theilen beleuchtend. Dadurch erst
ertheilt, eine größere Anzahl
daß ein anderer Wiener Dichter, Karlweis, auf diesem
gewie#' es eine höhere Weihe. — Wie das Vorstadt¬
Komitate unter den üblich
scheinbar neuen Gebiete längft gepflügt hat und daß er in
mädche bei Sacher soupirt oder in einem Beiset
sichtsmaß egeln auf den Sch
seinem Roman „Wiener Kinder“ das leichtsinnige und
keingen zu dürfen.
von ihrem Geliebten sich mit Wurst und Käse freihalten
leichtlebige Wiener Vorstadtmädchen Lori mit allen ihren
(Wiener Stadtbahn
läßt, wie es liebelt und liebt — das wissen wir. Aber ist
Charakter und ihr Schicksal bestimmenden sozialen Mo¬
d. J. findet über d.
mit dieser zuständlichen Schilderung gewisser Lebens¬
genehmigte Detailprojekt fi
menten scharf erfaßt und veranschaulicht hat. Und nun gar
verhältnisse die Aufgabe eines ernsten Dichters er¬
Stadtb
linie de
erst Anzengruber in seinem „Vierten Gebol“! Das
schöpft? ... Da werden jetzt akademische Vorträge für
„Braunschweiggasse“ die Ste
Mädchen Josefa in diesem herrlichen Volksstück ist aus
Begehung statt.
Damen veranstaltet, denen allerhand Wissenschaften und
dem gleichen Stoffe, aus dem Schnitzler seine Schlager¬
die Elemente einiger brotlosen Künste eingeträufelt werden
(Sitzung im Rath
Mizzi gebildet. Aber wie stimmt die Anzengruber'sche
Woche hält der städtische
sollen; man erörtert eifrig die Frage, ob die Frauen für
und zwar Mittwoch den
Gestalt zu ihrer Umgebung! Wie naturnothwendig
den ärztlichen Beruf sich eignen; daß aber gleichzeitig in
mittags ab.
wächst sie daraus hervor! Ihr Vater ein verkommener
Wien Tausende von Mädchen, sich selbst überlassen, in
(Realitätenverkehr.
Trunkenbold, ihr Heim unsauber, ihre Mutter durch das
Liebeleien verkommen, zu Grunde gehen, dem Laster an¬
grundbücherlich an neue!
dumpfe Elend langer banger Jahre abgestumpft und jedes
beimfallen, an diese Frage rührt man nicht. Hier ist es
Einverleibung durchgeführt
sittlichen Haltes beraubt! Das ist der Boden, aus dem
straße) das Haus Hasen
Sache des Dichters, nicht tändelnd, sondern mit eindring¬
ein liebelndes Vorstadtmädchen wie Josefa hervorsprießt!
und mi. Eduard Huber vor
licher Mahnung einzugreifen. Aber dazu gehört ein Blick,
Hauptstraße Nr. 69 an
Wir begreifen daher auch vollständig die Weisheit ihrer
der nicht an Aeußerlichkeiten haftet, sondern in die Tiefe
Hauser; das Haus Weißge
Mutter, die trostlose Weisheit, die in dem Satze gipfelt:
sich einbohrt. Dazu gehört ein feines Ohr, das hinter
von Ferdinand Hanreich“
„Dir werden no gnua Männer kommen. So a Mad'l wie
an Christine Baronin Wie
dem fröhlichen Lachen des „süßen Mäd'ls“ noch ganz
Du, das mag sein, wie's will, und ist doch noch all'weil
½ Antheile der Häufer
andere Dinge vernimmt: ernste, ergreifende, erschütternde
Barbara Eckhardt und
für Keinen z'schlecht.“ Dieselbe Lebensanschauung jedoch,
die der Musikus in der „Liebelei“ seiner Tochter salbungs¬ Dinge...
Marco Brociner. Stumpf.
voll zu Gemüthe führt, erscheint uns unverständlich und
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fernung und des herannahend
sich der Verein wegen eve
Umkehr sein würde, aber alle die Versuchungen blieben verewigten Bürgermeister Dr. J. N. Prix in Reka¬
Stundenplanes bittlich an da
wendet, nachdem auch die Dir
erfolglos, und der Prager Parteitag hat alle Hoffnungenswinkel errichteten Denkmals statt.
den begründeten Wünschen fr.
ergeht nun an alle Freunde d
ohne jede innere Berechtigung. Darum leuchtet auch bei
Jene, welche diesen schönst
behauptet man. Wenn man aher dieser V#auptung ein
Anzengruber die edle Tendenz des Werkes klar und ein¬
Wiens zu ihrer Wohnstätte zi
wenig auf den Grund geht, so wird man gar bald ge¬
dringlich hervor, während wir sie in der „Liebelei“ ver¬
Bitte, den Verein freundli
wahr, daß den Dichter der „Liebelei“ bei der Darstellung
Jederlei Auskunft in Angeleg
gebens suchen.
Spitze Universitätsprofessor 4
der „süßen Mäd'l“, so lebenswahr sie auch sein mögen,
Berger steht, ertheilt
gerade das vornehmste und das hervorstechendste Merkmal
Man könnte freilich sagen, ein Kunstwerk bedarf
XIII., Gloriettegasse 18.
der Modernen völlig fehlt. Schnitzler stellt seine Mädchen¬
keiner Tendenz. Das bunte Spiel der Leidenschaften dar¬
(Städtisches Musen¬
gestalten ganz in derselben Weise hin wie die Schilderer
zustellen, das genüge vollauf. Aber es ist ja gerade das
der Stadt Wien wurden ne
des Pariser Grisettenthums in den Dreißiger= und Vier¬
morgen an zu sehen: Da¬
große, das unverlierbare Verdienst der modernen Dichtung,
[Liechtenstein gespende
ziger=Jahren. Sie lieben, sie liebeln, sie lachen und weinen,
daß sie die Lehre von der Selbstgenügsamkeit der Kunst
Tilgner in seinem Atelier“
aber all das, ohne daß man irgendwo die Fühlfäden
überwunben hat. Aus jedem gehaltvollen Lebensbild, das
im Auftrage der Kommune
einer tieferen sozialen Beziehung merkt, oder die Umge¬
uns ein Dichter vorzaubert, muß sich zwanglos eine Nutz¬
in Oel ausgeführte Gemälde
bungselemente spürt, aus denen diese „süßen Mäd'l“ u.
anwendung herausschälen lassen. Wie eine Feuerprobe muß
(Viehzufuhr nach A
ihrer lockenden Wesenheit hervorgetaucht sind. Angesichts
Statthalterei hat im Einver
dare 18 ein sozialer Grundgedanke hervorzischen,
dieser Thatsache darf man billigerweise daran erinnern,
Ackerbauministerium einer G
dus Werk in allen Theilen beleuchtend. Dadurch erst
ertheilt, eine größere Anzahl
daß ein anderer Wiener Dichter, Karlweis, auf diesem
gewie#' es eine höhere Weihe. — Wie das Vorstadt¬
Komitate unter den üblich
scheinbar neuen Gebiete längft gepflügt hat und daß er in
mädche bei Sacher soupirt oder in einem Beiset
sichtsmaß egeln auf den Sch
seinem Roman „Wiener Kinder“ das leichtsinnige und
keingen zu dürfen.
von ihrem Geliebten sich mit Wurst und Käse freihalten
leichtlebige Wiener Vorstadtmädchen Lori mit allen ihren
(Wiener Stadtbahn
läßt, wie es liebelt und liebt — das wissen wir. Aber ist
Charakter und ihr Schicksal bestimmenden sozialen Mo¬
d. J. findet über d.
mit dieser zuständlichen Schilderung gewisser Lebens¬
genehmigte Detailprojekt fi
menten scharf erfaßt und veranschaulicht hat. Und nun gar
verhältnisse die Aufgabe eines ernsten Dichters er¬
Stadtb
linie de
erst Anzengruber in seinem „Vierten Gebol“! Das
schöpft? ... Da werden jetzt akademische Vorträge für
„Braunschweiggasse“ die Ste
Mädchen Josefa in diesem herrlichen Volksstück ist aus
Begehung statt.
Damen veranstaltet, denen allerhand Wissenschaften und
dem gleichen Stoffe, aus dem Schnitzler seine Schlager¬
die Elemente einiger brotlosen Künste eingeträufelt werden
(Sitzung im Rath
Mizzi gebildet. Aber wie stimmt die Anzengruber'sche
Woche hält der städtische
sollen; man erörtert eifrig die Frage, ob die Frauen für
und zwar Mittwoch den
Gestalt zu ihrer Umgebung! Wie naturnothwendig
den ärztlichen Beruf sich eignen; daß aber gleichzeitig in
mittags ab.
wächst sie daraus hervor! Ihr Vater ein verkommener
Wien Tausende von Mädchen, sich selbst überlassen, in
(Realitätenverkehr.
Trunkenbold, ihr Heim unsauber, ihre Mutter durch das
Liebeleien verkommen, zu Grunde gehen, dem Laster an¬
grundbücherlich an neue!
dumpfe Elend langer banger Jahre abgestumpft und jedes
beimfallen, an diese Frage rührt man nicht. Hier ist es
Einverleibung durchgeführt
sittlichen Haltes beraubt! Das ist der Boden, aus dem
straße) das Haus Hasen
Sache des Dichters, nicht tändelnd, sondern mit eindring¬
ein liebelndes Vorstadtmädchen wie Josefa hervorsprießt!
und mi. Eduard Huber vor
licher Mahnung einzugreifen. Aber dazu gehört ein Blick,
Hauptstraße Nr. 69 an
Wir begreifen daher auch vollständig die Weisheit ihrer
der nicht an Aeußerlichkeiten haftet, sondern in die Tiefe
Hauser; das Haus Weißge
Mutter, die trostlose Weisheit, die in dem Satze gipfelt:
sich einbohrt. Dazu gehört ein feines Ohr, das hinter
von Ferdinand Hanreich“
„Dir werden no gnua Männer kommen. So a Mad'l wie
an Christine Baronin Wie
dem fröhlichen Lachen des „süßen Mäd'ls“ noch ganz
Du, das mag sein, wie's will, und ist doch noch all'weil
½ Antheile der Häufer
andere Dinge vernimmt: ernste, ergreifende, erschütternde
Barbara Eckhardt und
für Keinen z'schlecht.“ Dieselbe Lebensanschauung jedoch,
die der Musikus in der „Liebelei“ seiner Tochter salbungs¬ Dinge...
Marco Brociner. Stumpf.
voll zu Gemüthe führt, erscheint uns unverständlich und