Liebele
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Wien, 1. Kodember.
bedr ben und dann kann der Einfluß ganz Europasj beeinftußten und angemeinen Geltendmachung der
darauf hinwirken, daß die Abwehr mit dem größten] Friedensinteresses gegenüber der Entwicklung im
ßig kurzer Frist hat sich in
Eriemt eröffnei in. Die Anregung des Wiener
Nachdrucke bewerkstelligt wird.
umt=Constellation ein durch¬
ist ein Schriftsteller von Sudermann's Begabung
Verheiratung, und sofort platzt sie nicht nur mit
ten und Wiedemann's Frau
wohl noch selten verfallen. Elisabeth gesteht ihrem
dem Geständniß heraus, daß sie ihn geliebt hat
ann ist der Freiherr v. Röck¬
Manne ihr Vergehen und ihre Selbstmordab¬
und noch liebt, sondern ihre Lippen verschmelzen
Elisabeth war Erzieherin
sicht. Der Rector eifert Wangel, seinem Ibsen'¬
mit denen des Freiherrn in einem langen brünstigen
beligen Zwillingsbruders des
schen Vorbilde, würdig nach in salbungsvoller
Kusse. Der Zuschauer wundert sich, wie billig es
der „Schmetterlingsschlacht“,
Schafsgeduld, die wir wohl für Seelenadel nehmen
weiblich=stolze, willenskräftige „Pflichtnaturen“
in, wie es scheint. ein Pracht¬
sollen. Die Eröffnungen seiner Frau über die Mo¬
Sudermann'scher Mache geben. Widerstandslos,
tjunker mit allen Abzeichen
tive, welche sie dem Freiherrn an den Hals geworfen
besinnungslos erliegen sie der ersten Aufwallung
er, kraftvoller Race gezeichnet
haben, beantwortet er, bemerkend, daß ihr in diesem
ihrer ... wie drückt man das aus? — ihrer
stillen Winkel doch recht behaglich war, mit der
localisirt empfundenen Liebe. Herr v. Röcknitz
e Merkmale und Züge dieses
Einladung, bei ihm zu bleiben. Jung könne er
verfährt nun genau so, wie der Mann vom
#rch Sudermann zu einer Rolle
sich zwar nicht mehr machen, aber auch ihre
Meere in Ibsen's Schauspiel. Mit seinem schreck¬
Nensch, der er sein soll, ist dieser
Jugend, die sie noch zuweilen belästige, werde mit
lichen Willen renommirend, kündigt er ihr an,
Dichter weiß besser, wie einem
der Zeit vergehen. Da sie, ihres Fehltrittes ge¬
daß er sie zwingen werde, sein zu werden. Nun
sie einem Herrn von Röcknitz zu
denkend, anzunehmen zögert in der Besorgniß, daß
auch in ihrem Winkel bedroht, mit befleckter
Köcknitz spricht, fühlt und handelt
er sie, mit diesem Makel behaftet, nicht mehr
Seele, beschließt Elisabeth, aus der Welt zu
kan. An einem solchen kommen
werde achten können, theilt ihr der Rector in
fliehen, was sie Herrn Dangel, dem Unterlehrer,
nge nicht gemein und brutal
überwallendem Edelmuth mit, daß er schon, als
der für die blinde Helene eine keimende Neigung
und ist die Freundin Bettina's,
er sie zur Frau nahm, eine Gefallene zu heiraten
hegt, so verständlich andeutet, daß dieser den
freiherrn. Als dieser ihr mit
glaubte, worauf sie, vor solcher Größe vergehend,
Rector noch rechtzeitig warnen kann. Ein fran¬
aift nahte, wußte sie sich selbst
sagt: „Mir ist, als säh' ich Dich heute zum ersten
zösischer Bühnentechniker würde wohl ein minder
im Herzen entbrannt, keinen
Mal.“ Diesen Ausruf findet der Zuschauer, freilich in
primitives Mittel gefunden haben, um dem Gatten
Wiedemann, den Hauslehrer
einem anderen Sinne, als in dem des Dichters,
die Sachlage klar zu machen. Herr Wiedemann
en, zu heiraten, der längst mit
nach den ungeheuerlichen Aeußerungen des Rec¬
paßt seiner Gattin im Studirzimmer auf, durch
Zu ihr aufgeblickt hat. Nun,
tors nur begreiflich. Schwerer wird es ihm, sich
welches sie gehen muß, um das Haus zu ver¬
Ehe, begegnet sie Herrn von
vorzustellen, wie der Rector es am folgenden
lassen. In einer langwierigen Scene zwischen
hrem eigenen Hause, in welchem
Morgen anfangen wird, den freiherrlichen Ver¬
den Gatten, in welcher die Absicht zu rühren
settina gelegentlich eines Pferde¬
sucher wegzuschaffen. Er wird ihn wohl hinaus¬
ebenso unverkennbar ist, als das Unvermögen
krtier genommen haben. In
langweilen, wozu es ihm an Talent nicht fehlt.
dung unter vier Augen stellt hiezu, kommt nun Alles zur Entscheidung. Auf
Sudermann's Schauspiel berührte uns wie
Rede über ihre wahnwitzige eine so unreinliche, psychologisch haltlose Lösung
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Wien, 1. Kodember.
bedr ben und dann kann der Einfluß ganz Europasj beeinftußten und angemeinen Geltendmachung der
darauf hinwirken, daß die Abwehr mit dem größten] Friedensinteresses gegenüber der Entwicklung im
ßig kurzer Frist hat sich in
Eriemt eröffnei in. Die Anregung des Wiener
Nachdrucke bewerkstelligt wird.
umt=Constellation ein durch¬
ist ein Schriftsteller von Sudermann's Begabung
Verheiratung, und sofort platzt sie nicht nur mit
ten und Wiedemann's Frau
wohl noch selten verfallen. Elisabeth gesteht ihrem
dem Geständniß heraus, daß sie ihn geliebt hat
ann ist der Freiherr v. Röck¬
Manne ihr Vergehen und ihre Selbstmordab¬
und noch liebt, sondern ihre Lippen verschmelzen
Elisabeth war Erzieherin
sicht. Der Rector eifert Wangel, seinem Ibsen'¬
mit denen des Freiherrn in einem langen brünstigen
beligen Zwillingsbruders des
schen Vorbilde, würdig nach in salbungsvoller
Kusse. Der Zuschauer wundert sich, wie billig es
der „Schmetterlingsschlacht“,
Schafsgeduld, die wir wohl für Seelenadel nehmen
weiblich=stolze, willenskräftige „Pflichtnaturen“
in, wie es scheint. ein Pracht¬
sollen. Die Eröffnungen seiner Frau über die Mo¬
Sudermann'scher Mache geben. Widerstandslos,
tjunker mit allen Abzeichen
tive, welche sie dem Freiherrn an den Hals geworfen
besinnungslos erliegen sie der ersten Aufwallung
er, kraftvoller Race gezeichnet
haben, beantwortet er, bemerkend, daß ihr in diesem
ihrer ... wie drückt man das aus? — ihrer
stillen Winkel doch recht behaglich war, mit der
localisirt empfundenen Liebe. Herr v. Röcknitz
e Merkmale und Züge dieses
Einladung, bei ihm zu bleiben. Jung könne er
verfährt nun genau so, wie der Mann vom
#rch Sudermann zu einer Rolle
sich zwar nicht mehr machen, aber auch ihre
Meere in Ibsen's Schauspiel. Mit seinem schreck¬
Nensch, der er sein soll, ist dieser
Jugend, die sie noch zuweilen belästige, werde mit
lichen Willen renommirend, kündigt er ihr an,
Dichter weiß besser, wie einem
der Zeit vergehen. Da sie, ihres Fehltrittes ge¬
daß er sie zwingen werde, sein zu werden. Nun
sie einem Herrn von Röcknitz zu
denkend, anzunehmen zögert in der Besorgniß, daß
auch in ihrem Winkel bedroht, mit befleckter
Köcknitz spricht, fühlt und handelt
er sie, mit diesem Makel behaftet, nicht mehr
Seele, beschließt Elisabeth, aus der Welt zu
kan. An einem solchen kommen
werde achten können, theilt ihr der Rector in
fliehen, was sie Herrn Dangel, dem Unterlehrer,
nge nicht gemein und brutal
überwallendem Edelmuth mit, daß er schon, als
der für die blinde Helene eine keimende Neigung
und ist die Freundin Bettina's,
er sie zur Frau nahm, eine Gefallene zu heiraten
hegt, so verständlich andeutet, daß dieser den
freiherrn. Als dieser ihr mit
glaubte, worauf sie, vor solcher Größe vergehend,
Rector noch rechtzeitig warnen kann. Ein fran¬
aift nahte, wußte sie sich selbst
sagt: „Mir ist, als säh' ich Dich heute zum ersten
zösischer Bühnentechniker würde wohl ein minder
im Herzen entbrannt, keinen
Mal.“ Diesen Ausruf findet der Zuschauer, freilich in
primitives Mittel gefunden haben, um dem Gatten
Wiedemann, den Hauslehrer
einem anderen Sinne, als in dem des Dichters,
die Sachlage klar zu machen. Herr Wiedemann
en, zu heiraten, der längst mit
nach den ungeheuerlichen Aeußerungen des Rec¬
paßt seiner Gattin im Studirzimmer auf, durch
Zu ihr aufgeblickt hat. Nun,
tors nur begreiflich. Schwerer wird es ihm, sich
welches sie gehen muß, um das Haus zu ver¬
Ehe, begegnet sie Herrn von
vorzustellen, wie der Rector es am folgenden
lassen. In einer langwierigen Scene zwischen
hrem eigenen Hause, in welchem
Morgen anfangen wird, den freiherrlichen Ver¬
den Gatten, in welcher die Absicht zu rühren
settina gelegentlich eines Pferde¬
sucher wegzuschaffen. Er wird ihn wohl hinaus¬
ebenso unverkennbar ist, als das Unvermögen
krtier genommen haben. In
langweilen, wozu es ihm an Talent nicht fehlt.
dung unter vier Augen stellt hiezu, kommt nun Alles zur Entscheidung. Auf
Sudermann's Schauspiel berührte uns wie
Rede über ihre wahnwitzige eine so unreinliche, psychologisch haltlose Lösung