lei
Liebe
5. Lieselel box 10/1
sSchrene er selost in der Tonhaule u.) ähnlichen Localen fjüdischen Wucherers vern
winden will, nur des Anstandes halber, nur zögernd und den Antisemitismus predigte, trieb Hammerstein im Namen] der sich mit Hammerste
weiß, der Schwanengesang der Liebe. Ihr Geliebter kehrt liefert sie ihm auch ih
mit der Fritz ein Verhältniß unterhalten. Er verlangt die
nicht wieder; er ist im Duell gefallen, er ist schon begraben,
„Ich liebe meinen Ma
Briefe seiner Frau zurück, Fritz muß sich morgen mit ihm
mich nicht.“ Ihre Un
als sie wieder von ihm hört. Schon bei ihrem Abschiede von
schlagen, und die Mädchen erfahren nichts von dem bedenk¬
erfährt Paul zufällig,
ihm hat sie ihrer leidenschaftlichen, sie ganz erfüllenden und
lichen Zwischenfall.
beherrschenden Liebe den ergreifendsten und herbsten Aus¬
da Ludwig sie nach lä
Nun als Gegensatz die Wohnung Christinens. Katha¬
schleunig abgereist sei.
druck geliehen: „Du bist ja frei, kannst mich verlassen, wie
rina Binder, die Frau eines Strumpfwirkers, kommt zu
war ja eine Flucht
du willst! Du hast mir nichts versprochen, und ich hab' von
dem Mädchen auf Besuch, um sie zu einer Gartenmusik
dir nichts verlangt. Was dann aus mir wird, es ist ganz
fern, aber man flie
einzuladen, da auch ein junger Mann mitgehe, der sich für
Anna, er quält, er folt
einerlei, ich bin doch einmal glücklich gewesen, mehr will ich
sie interessire — ein respectabler Mann, der schon eine
an sich halten. Sie brich
ja vom Leben nicht. Ich möchte nur, daß du das weißt und
feste Anstellung habe. Christine dankt für die gute Absicht
und liebe ihn noch. um
mir glaubst, daß ich Keinen lieb gehabt vor dir und daß ich
der Frau, natürlich ohne die Einladung anzunehmen. Frau
und — es ist ein stark
Keinen lieb haben werde, wenn du mich nimmer willst....“
Binder schilt über die heutige Jugend mit ihrem Mangel
empfinde nun Reue üb
Und nun, da sie von seinem Tode hören muß,
an solidem Ernst und spinnt dieses Thema weiter als der
Schuld auf ihren Gatte
braust ihr Zorn und ihre Verzweiflung über alle Dämme:
Vater Christinens in die Stube tritt. Der alte Geiger ist
seinen Hausfrieden vert
„Und ich hab' ihn angebetet. Hat er denn das nicht gewußt,
von den Ansichten der Frau Binder nicht sehr erbaut. Er
Sie habe keine Stütze
daß ich ihm Alles hingegeben hab', was ich ihm hab’ geben
denkt über die Freiheit der Jugend, über ihr Recht auf
geschlafen und nicht be
können, daß ich für ihn gestorben wäre; daß er mein Herr¬
Lebensgenuß sehr liberal. Seine Schwester, die als bejahrte
in ihr Kissen gebissen ha
gott gewesen und meine Seligkeit, hat er denn das gar
Jungfer gestorben, habe sich ganz für ihn geopfert, ohne
Erklärung verläßt sie
nicht bemerkt? Er hat von mir fortgehen können mit einem
vom Leben etwas zu genießen. „O, ich hätt' mich am
für immer. Er ist der
Lächeln, fortgehen aus dem Zimmer und sich für eine Andere
liebsten vor ihr auf die Knie niedergeworfen, sie um Ver¬
seinen schwankenden 2
niederschießen lassen. Vater, Vater, verstehst du das?“
zeihung zu bitten, daß ich sie so gut behütet hab' vor allen
Seinen sachlichen Recht
Solche herrliche Accente der Leidenschaft hat man auf
Gefahren — und vor allem Glück!“ Dann zu Frau Binder
Rechte der Seele in A
der deutschen Bühne lange nicht vernommen. Fräulein
gewendet: „Was hat denn so ein armes Geschöpf schließlich
Adele Sandrock hat sie auch im dritten Acte ergreifend
hat den Körper nach
von dem ganzen großartigen Bewußtsein seiner Tugend,
gödien, die in der Ehe
zum Ausdruck gebracht und in den vorhergehenden Acten
wenn schon, nach jahrelangem Warten, richtig der Strumpf¬
künstlerisch vorbereitet. Die beiden jungen Männer, die von
zu Tage kommen, am
wirker kommt?“ Der Alte weiß wohl, daß die Strumpf¬
erörtert werden. Mit
den Herren Kutschera und Zeska gegeben wurden,
wirkerin in ihrer Mädchenzeit nicht übertrieben tugendhaft
Fall behandelt, er wir
hätten in den ersten Aufzug etwas mehr Heiterkeit bringen
gewesen, was die Frau auch reumüthig eingesteht. Reue ist
können. Fräulein Kallina und Fräulein Walbeck
Hoffnung hin und wied
ein fremder Gast in dieser Umgebung.
hat das kleine Stück nc
haben die Mizi und die Strumpfwirkerin gut im Wiener
Bevor sich Fritz schlägt, macht er einen Besuch bei
den gequälten und quä
Localton gehalten. Die Mizi ist Fräulein Kallina's Julia.
Christine, um ihr zu sagen, daß er auf einige Tage ver¬
Kraft eines Erlebnisses.
Vor der „Liebelei“ wurde das einactige Schauspiel
reisen müsse. Er ist entzückt von dem guten Mädchen und
Man konnte schon, bevch
„Rechte der Seeie“ von Giacosa gegeben. Das Stück ar¬
von Allem, was sie umgibt. Hier ist wieder eine solche hoch
ablesen, aus ihren Bewe
beitet nur mit Vornamen. Also Paul muß erfahren, daß
in die Luft hinaufgebaute Stube, mit der Aussicht über die
Energie ohnegleichen hie
sich Ludwig, ein Freund des Hauses, aus Liebe zu Paul's¬
Dächer und ganz im Hintergrunde der Kahlenberg. Ge¬
ihren Fingern. Das Ge
Gattin, die Anna heißt, erschossen habe. Paul grübelt über
malte Wände, alte Kupferstiche, die Hängelampe, selbst einige
bevor es unter Blitz
die Sache nach und arbeitet an dem Zweifel herum, ob
Bücher, darunter natürlich Schiller's Gedichte, auch ein
niederging. Man könn
nicht seine Frau den Verstorbenen geliebt habe. Er hat einen
Conversations=Lexikon, das bis zum Buchstaben G reicht.
besser gespielt; aber der
Und was hat sie ihm Alles zu sagen, was Jnniges, Süßes, Brief Anna's an Ludwig in seinen Händen, aus dem hervor¬
in seiner Einfachheit so Rührendes! Es ist, ohne daß sie es zugehen scheint, daß sie unschuldig sei. Auf sein Andringen1längst verbraucht.
Liebe
5. Lieselel box 10/1
sSchrene er selost in der Tonhaule u.) ähnlichen Localen fjüdischen Wucherers vern
winden will, nur des Anstandes halber, nur zögernd und den Antisemitismus predigte, trieb Hammerstein im Namen] der sich mit Hammerste
weiß, der Schwanengesang der Liebe. Ihr Geliebter kehrt liefert sie ihm auch ih
mit der Fritz ein Verhältniß unterhalten. Er verlangt die
nicht wieder; er ist im Duell gefallen, er ist schon begraben,
„Ich liebe meinen Ma
Briefe seiner Frau zurück, Fritz muß sich morgen mit ihm
mich nicht.“ Ihre Un
als sie wieder von ihm hört. Schon bei ihrem Abschiede von
schlagen, und die Mädchen erfahren nichts von dem bedenk¬
erfährt Paul zufällig,
ihm hat sie ihrer leidenschaftlichen, sie ganz erfüllenden und
lichen Zwischenfall.
beherrschenden Liebe den ergreifendsten und herbsten Aus¬
da Ludwig sie nach lä
Nun als Gegensatz die Wohnung Christinens. Katha¬
schleunig abgereist sei.
druck geliehen: „Du bist ja frei, kannst mich verlassen, wie
rina Binder, die Frau eines Strumpfwirkers, kommt zu
war ja eine Flucht
du willst! Du hast mir nichts versprochen, und ich hab' von
dem Mädchen auf Besuch, um sie zu einer Gartenmusik
dir nichts verlangt. Was dann aus mir wird, es ist ganz
fern, aber man flie
einzuladen, da auch ein junger Mann mitgehe, der sich für
Anna, er quält, er folt
einerlei, ich bin doch einmal glücklich gewesen, mehr will ich
sie interessire — ein respectabler Mann, der schon eine
an sich halten. Sie brich
ja vom Leben nicht. Ich möchte nur, daß du das weißt und
feste Anstellung habe. Christine dankt für die gute Absicht
und liebe ihn noch. um
mir glaubst, daß ich Keinen lieb gehabt vor dir und daß ich
der Frau, natürlich ohne die Einladung anzunehmen. Frau
und — es ist ein stark
Keinen lieb haben werde, wenn du mich nimmer willst....“
Binder schilt über die heutige Jugend mit ihrem Mangel
empfinde nun Reue üb
Und nun, da sie von seinem Tode hören muß,
an solidem Ernst und spinnt dieses Thema weiter als der
Schuld auf ihren Gatte
braust ihr Zorn und ihre Verzweiflung über alle Dämme:
Vater Christinens in die Stube tritt. Der alte Geiger ist
seinen Hausfrieden vert
„Und ich hab' ihn angebetet. Hat er denn das nicht gewußt,
von den Ansichten der Frau Binder nicht sehr erbaut. Er
Sie habe keine Stütze
daß ich ihm Alles hingegeben hab', was ich ihm hab’ geben
denkt über die Freiheit der Jugend, über ihr Recht auf
geschlafen und nicht be
können, daß ich für ihn gestorben wäre; daß er mein Herr¬
Lebensgenuß sehr liberal. Seine Schwester, die als bejahrte
in ihr Kissen gebissen ha
gott gewesen und meine Seligkeit, hat er denn das gar
Jungfer gestorben, habe sich ganz für ihn geopfert, ohne
Erklärung verläßt sie
nicht bemerkt? Er hat von mir fortgehen können mit einem
vom Leben etwas zu genießen. „O, ich hätt' mich am
für immer. Er ist der
Lächeln, fortgehen aus dem Zimmer und sich für eine Andere
liebsten vor ihr auf die Knie niedergeworfen, sie um Ver¬
seinen schwankenden 2
niederschießen lassen. Vater, Vater, verstehst du das?“
zeihung zu bitten, daß ich sie so gut behütet hab' vor allen
Seinen sachlichen Recht
Solche herrliche Accente der Leidenschaft hat man auf
Gefahren — und vor allem Glück!“ Dann zu Frau Binder
Rechte der Seele in A
der deutschen Bühne lange nicht vernommen. Fräulein
gewendet: „Was hat denn so ein armes Geschöpf schließlich
Adele Sandrock hat sie auch im dritten Acte ergreifend
hat den Körper nach
von dem ganzen großartigen Bewußtsein seiner Tugend,
gödien, die in der Ehe
zum Ausdruck gebracht und in den vorhergehenden Acten
wenn schon, nach jahrelangem Warten, richtig der Strumpf¬
künstlerisch vorbereitet. Die beiden jungen Männer, die von
zu Tage kommen, am
wirker kommt?“ Der Alte weiß wohl, daß die Strumpf¬
erörtert werden. Mit
den Herren Kutschera und Zeska gegeben wurden,
wirkerin in ihrer Mädchenzeit nicht übertrieben tugendhaft
Fall behandelt, er wir
hätten in den ersten Aufzug etwas mehr Heiterkeit bringen
gewesen, was die Frau auch reumüthig eingesteht. Reue ist
können. Fräulein Kallina und Fräulein Walbeck
Hoffnung hin und wied
ein fremder Gast in dieser Umgebung.
hat das kleine Stück nc
haben die Mizi und die Strumpfwirkerin gut im Wiener
Bevor sich Fritz schlägt, macht er einen Besuch bei
den gequälten und quä
Localton gehalten. Die Mizi ist Fräulein Kallina's Julia.
Christine, um ihr zu sagen, daß er auf einige Tage ver¬
Kraft eines Erlebnisses.
Vor der „Liebelei“ wurde das einactige Schauspiel
reisen müsse. Er ist entzückt von dem guten Mädchen und
Man konnte schon, bevch
„Rechte der Seeie“ von Giacosa gegeben. Das Stück ar¬
von Allem, was sie umgibt. Hier ist wieder eine solche hoch
ablesen, aus ihren Bewe
beitet nur mit Vornamen. Also Paul muß erfahren, daß
in die Luft hinaufgebaute Stube, mit der Aussicht über die
Energie ohnegleichen hie
sich Ludwig, ein Freund des Hauses, aus Liebe zu Paul's¬
Dächer und ganz im Hintergrunde der Kahlenberg. Ge¬
ihren Fingern. Das Ge
Gattin, die Anna heißt, erschossen habe. Paul grübelt über
malte Wände, alte Kupferstiche, die Hängelampe, selbst einige
bevor es unter Blitz
die Sache nach und arbeitet an dem Zweifel herum, ob
Bücher, darunter natürlich Schiller's Gedichte, auch ein
niederging. Man könn
nicht seine Frau den Verstorbenen geliebt habe. Er hat einen
Conversations=Lexikon, das bis zum Buchstaben G reicht.
besser gespielt; aber der
Und was hat sie ihm Alles zu sagen, was Jnniges, Süßes, Brief Anna's an Ludwig in seinen Händen, aus dem hervor¬
in seiner Einfachheit so Rührendes! Es ist, ohne daß sie es zugehen scheint, daß sie unschuldig sei. Auf sein Andringen1längst verbraucht.