II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 150

ebele
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5. Liszeler
den der Erfolg seines Kollegen Nicht schlufe...
sein Laboratorium und konstruierte das Kinetoskop, das wie uns
menschen in Auspruich zu nehmen. Fur miesen Zwbel wate es
übrigens recht wünschenswert, immer eine größere Anzahl von gebracht=wird. Margerine ist undh
der Prospekt lehrt, im Fluge die Welt erobern wird. Das ist in
der That eine achtunggebietende Leistung. Wie kläglich fällt das Opern vorrätig zu haben, damit man nicht überall den „Lohenliches Nahrungsmittel bleiben, ja z
Kenntniß erhalten hat. Diese Vermutung wird bald zur eine starke Nachwirkung gewiß ist.
Schanspielhaus.
denn auch durch lebhaften Beifall,
Gewißheit, der beleidigte Ehemann kommt, fordert Rechen¬
dem Autor, in zweiter der vortreffli
Zu den interessantesten Theaterabenden, welche die dies¬
schaft und entfernt sich nach einer Aufforderung zum Duell.
Fräulein Landori, anfangs
jährige Saison gezeitigt hat, gehört der letzte Premièren¬
Die beiden Mädchen und Dori, die sich in ein Nebenzimmer
weilig, sparte ihre ganze Kraft sch
samstag, der uns das erste Bühnenwerk eines Wiener An¬
zurückgezogen hatten, kommen wieder herein und die Lust
große Szene, die sie mit hoher kü
tors Arthur Schnitzler brachte. Dei junge Dichter,
nimmt nach einigen Augenblicken ihren Fortgang. Es ist
spielte. Fräulein Bock war als
noch derselbe Raum wie vorhin, aber wir meinen die
dessen Erscheinung an die Alphonse Dandet in jüngeren
Modistin mit stark gefärbtem Wie
Schatten in ihm zu verspüren, welche die vorbereitete Kata¬
Jahren erinnert, ist in seinem öffentlichen Leben eigentlich
und Fräulein Sophie König stel
strophe vorauswirft.
Arzt, und ich meine, er müßte als solcher Psychologe sein.
Binder eine Figur hin, so echt
denn seine dichterische Schöpfung ist eine feine Studie voll
Der zweite Akt wird durch Stimmung und Garten¬
sie diese Künstlerin zu spielen versteh
Beobachtung der Psyche. — Das Stück heißt „Liebelei",
laubensentimentalität beherrscht. Der Dichter führt uns
und Bolz gaben die beiden jun
behandelt die leichtfertigen, oberflächlichen Beziehungen des
in das einfache, stillbehagliche Heim, in dem Christine mit
statteten sie je nach der Charakteran
jungen Mannes zu seinen „Verhältnissen“, die ihrerseits
ihrem alten, mit prächtigen Strichen gezeichneten Vater
Zügen aus. Für den alten Musik#
so oft die Tändeleien ernsthaft nehmen, und ist in seiner
lebt. Ein trauliches Leben ist es gewesen, bis die
Szickaseinen schönen, gemütsweichen
einfachen Natürlichkeit ein beredter Appell an das Gewissen
Liebe in ihr Herz zog, die bei aller Süße Unrast
spielte außerordentlich flott.
derjenigen, die aus seichter Oberflächlichkeit über die tieferen
und dumpfe, ahnungsvolle Besorgnis brachte. Fritz ist
In dem neueinstudierten, harml
bei einem verabredeten Rendez=vous ausgeblieben, und
echten Empfindungen der Liebe hinwegschreiten. Die Ge¬
v. Moser „Die Versucherin“ spielt
Christine kommt außer sich nach Hause. Ihre Freundin
schichte, die uns Schnitzler erzählt, ist so einfach und der
verführerische, liebenswürdige Witwe
Vorwurf nimmt in der Litteratur des letzten Jahrzehnts Mizi Schlager sucht sie mit ihren leichtfertigen weltklugen
eifersüchtige Frau, Herr A. Meyer
eine so breite Stelle ein, daß man über die Wirkung, die
Argumenten zu beruhigen. Aber ihre Worte werden
Herr Strohecker mit be ustigende
scheinbar durch das unverhoffte Kommen Fritz' Lügen
sie immer wieder ausübt, thatsächlich erstaunt sein muß.
Diener. Herr Bauer, Rittmeister
gestraft. Christine hängt an seinem Halse, nun ist alles
Allerdings ist das „wie“ die Behandlung des Stoffes die
auch, aber nicht zum Vorteil der Ra
wieder gut, sie hat ihn und preist sich selig, daß sie ihn
Hauptsache, und hier hat sich die Dichternatur Schnitzlers als
nicht behauptet werden, daß alle
noch besitzen kann. Sie ahnt nicht, daß dies der Abschied
echt bewährt. Die Exposition im ersten Akt ist geradezu
einen schneidigen, markigen Ton hab
für immer ist. Fritz durch ihre Hingebung und innige
mustergültig. Zwei junge Lebemänner, anscheinend aus
Geschlecht mit einer gewissen steifna#
Neigung gerührt, findet jetzt, daß wohl hier bei diesem
wohlhabendem Hause, von den Herren Eltern jedenfalls
Hof machen, aber der Rittmeister, d
reinen, stark empfindenden Mädchen sein eigentliches Glück
mit stattlichen Wechseln und der Ermunterung „Kinder
so und Herr Bauer nicht. Er sucht
geblüht hatte. Diese Erkenntnis kommt ihm zu spät, er
genießt euer Leben“ ausgestattet, kosten die Freuden der
ersetzen was natürliche Anlage
fällt im Duell und fühnt die Schuld mit dem Tode. Er
lockeren lustigen Kaiserstadt nach Herzenslust aus. Der
fehlte, seiner Leistung das, was ih
wird zur Ruhe bestattet Und Christine weiß von l den
eine „Dori Kayser“ ist harmloser Natur, nicht tief angelegt,
ist, die einfache Natürlichkeit. Da
Geschehnissen nichts. Sie härmt sich nur, daß der Liebste
ein Dutzendmensch, der in der amüsanten, lebensfrohen
sich über das kleine Stück sehr.
so lange ausbleibt. Da kommt der Vater, welcher der
Modistin Mizi Schlager ein verwandtes Menschenkind ge¬
Tochter den Sonnenblick der Liebe nicht hat rauben wollen,
funden hat. Diese hat er in die elegante Jungesellenwohnung
er weiß alles, findet aber nicht den Mut, seiner Tochter
seines Freundes Fritz Lobheimer zu einem etwas boheme¬
die entsetzliche Gewißheit zu geben. Diese wird ihr durch
mäßigen Nachtmahl eingeladen, an dem als zweites Paar
Kunstnotize
Theodor Kaiser, dem Freund des Gefallenen. Sie jammert
Fritz und Christine Weirig teilnehmen. Die sind von den
Frankfurter Theaterschule.
in rasendem Schmerz, kombiniert aber merkwürdigerweise
lebenslustigen Zwei verschieden, Fritz liebte es, sich in
zugleich mit hellseherischem Geiste den Grund, warum er mitglied, Fräulein Thessa Klinkham
aufregende Liebesabenteuer zu stürzen und hat nur mit
fiel. Und dann kommt das Nachdenken über das, was sief noch großer Sympathien des Th
Christine angebandelt des hübschen Zeitvertreibs halber.
ihm war, und zugleich der Ekel über ihre Rolle, das Ge=] und deren brillante darstellerischen 2
Aber das Mädchen ist nicht für solchen geschaffen, sie ist
zu rascher Berühmtheit verhalfen,
fühl der Erniedrigung und Würdelosigkeit, das sie nach
eine ernst angelegte Natur, die nur einmal, aber stark
Woche ihre langgehegte Absicht, in
langer, für den mitempfindenden Zuschauer zu langen
und von ganzem Herzen lieben kann. Sie liebt und
schule zu begründen, verwirklicht un
Selbstqualen aus dem Hause und vermutlich in den Tod
merkt mit dem scharfen Auge der Liebe Schatten auf
Oberweg 42 eröffnet. Junge Leute
treibt. — Das Stück Menschenschicksal, das wir miterleben,
der Stirn ihres Liebsten, die er ihr aber trotz ihrer
widmen wollen, erhalten ihre vo
ist so ergreifend, daß es keines weiteren Kommentars be¬
ahnungsvoll besorgten Frage nicht erklären will. Die
welche eine umso tüchtigere ist, da §
darf. Der Dichter Schnitzler hat sein Thema bei allem
Schatten sind nur zu berechtigt. Fritz unterhält mit einer
Klinkhammer's als Lehrerin wied
Realismus in zarter Form behandelt und die Anklage,
hältnis, von dem der gute Gatte dieser Dame vermutlich mit der es schließt, ist so berechtigt und eindringlich, daß Würdigung erfuhren, wie ihre Leistun
Oltasre
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