II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 180

5.
Liebelei
u A — 1
box 10/3
zum Schlusse geläutert werden. Fritz Lobheimer geht als ein
besserer in den Tod als er gelebt, und auf die Ueberlebenden wird das
„Der
herbe Geschick des Liebespaares, Christine giebt sich selbst den 4. Heft der
Tod, reinigend, bessernd einwirken, und sie veranlassen, den Leicht¬
Namens enth
sinn abzustreifen. Mit schier atemloser Spannung folgte das
führliche, seh
Publikum den einzelnen Szenen des Stückes, um dann nach den
Observat
gerne Anlaß,
Aktschlüssen dem Autor immer und immer wieder mit sich
Observatorim
steigernder Lebhaftigkeit zuzujubeln. Neben diesem hätten aber
durch Marsze
eigentlich auch die Darsteller vor der Rampe erscheinen sollen.
und einzelner
Wir wissen nicht, wem wir die Siegespalme geben sollen, dem
schaften sind
frivolen Spötter Jarno (Theodor Kaiser), Herrn Rittner,
gewöhnlich n
dem Darsteller des Fritz Lobheimer, Herrn Nissen (der betrogene
instruktiv.
Gatte), bei dessen Erscheinen auf der Bühne es war, als ob die
magnetis
rächende Nemesis eingetreten wäre, der übersprudelnden Gisela
bänke, Mi
Entdeckung 1
Schneider (Mizi Schlager), dem rührenden Vater Weiring des
Notizen über
Herrn Reicher, der giftigen Frau Binder der Frau Marie Meyer
cementdächer,
oder endlich der herrlichen Leistung von AgnesSorma als Chri¬
Litteraturber
stine. Lassen wir die Frage unentschieden, alle, alle verdienen
Weisen“ (A.
diesmal das Prädikat unübertrefflich und haben in gleichem Maße
Interessantes
an dem gewaltigem Erfolge des Stüches Anteil, dem das Pre¬
mancherlei B
mierenglück hoffentlich in einer langen Reihe fernerer Aufführungen
die Sympath.
treu bleibt.
Neu¬
Oesterrei
8
Zum Gedächtnis Rückerts. Der hessische
sämtlichen Ei
Geschichtsverein hatte, wie uns aus Hanau, 2. Febr.,
stab 1 : 1½ P
berichtet wird, am Todestage Rückerts (31. Januar) in der Aula
Die auf kai
des Gymnasiums eine Geenkfeier veranstaltet, die bei zahlreicher
handlung he
Beteiligung einen würdigen und erhebenden Verlauf nahm. Herr
neueste folg
Prof. Dr. Wackermann feierte in seiner Gedächtnisrede in zün¬
verhältnisse
gewährt.
denden Worten das Schaffen und Weben dieses großen Dichters
und Privatk
und echt deutschen Mannes. Ferner wurde die Feier durch Chor¬
Linien läßt
gesänge, Vortrag Rückertscher Gedichte und Lieder 2c. verschönt.
Nebenkarter
Zur Erinnerung an den Aufenthalt Rückerts in Hanau, woselbst
Inhalts,
er seine geharnischten Sonette gedichtet, wurde an dem Hause
und auch
Rosenstraße Nr. 27 eine Gedenktafel angebracht. Auf weißem
Pr
Marmor steht in goldenen Buchstaben zu lesen: „Hier wohnte
Friedrich Rückert 1812—1813.“
st
Le
8 Franz Schubert und das Haus „Zum Mond¬
leber
schein“. In nächster Zeit wird in Wien ein altes, früher an
Mit dem
einer Abzweigung der Wien gelegenes Haus, daß die Bezeichnung
Prachtwerk,
„Zum Mondschein“ führt, einem Neubau Platz machen. Das
haben, hinz
## gehörte einst der Großmutter Moritz von Schwinds, des
letzten Liefe
Kaiserstadt
Historienmalers, der darin in einer Art Bodenkammer sein Atelier
Deutschtums
hatte. In diesem Raume, dem die Freunde des Malers den Namen
Rumänie
„Schwindien“ gegeben hatten, versammelte sich öfter ein gewählter
de
Kreis von Malern, Dichtern und Musikern, darunter auch Franz
Re
Schubert; fast alle Teilnehmer der Vereinigung sind später be¬
deutende Männer geworden. Hier komponierte einst Schubert,
K
von Schwind im Scherz in ein dunkles Zimmer eingeschlossen,
B0
seine „Ave Maria“, und in der Folge entstanden hier noch ver¬
Ba
schiene andere Schöpfungen des Meisters. Der Wiener Männer¬
Zwe
bieten
gesangverein beabsichtigt, den Besitzer des Hauses zu veranlassen,
Reise nc
die Bezeichnung „Zum Mondschein“ auf den Neubau zu über¬
hinaus, die
tragen und eine Gedenktafel anzubringen.
es
s Wertschätzung deutscher Universitätsbildung.
1
man mit
Man schreibt aus London: In einer Zeit, wo so viel über unsere
Die letzte Li
Universitäten hergezogen wird, verdient folgendes Zeugnis, das
ein Verzeichr
ihnen ein hervorragender Ausländer ausstellt, vielleicht auch in
reich ausgest
beziehen.
Deutschland Beachtung. Der frühere Präsident der chemischen Ge¬
sellschaft H. E. Armstrong F. R. S. bemerkt in einem Brief an
die „Times“: „Nach 25jähriger Erfahrung als Lehrer und Exa¬
minator und nach genauestem Studium unseres Systems kann ich
nur sagen, daß ich nie aufhöre, mich darüber zu freuen, daß ich
— Au
an einer deutschen und nicht an einer englischen Universität studiert
das in Anei
habe, sondern auch jenem Verlust an Selbständigkeit und jener
nebst D
System außer in den seltensten Fällen immer nach sich zieht. Ich
1
— meinen
werde — so sehr ich das gerade jetzt bedauern muß
vier Söhnen eine deutsche und nicht #e englische Erziehung zu teil
werden lassen.“
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