II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 200

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5. Licoelel
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ewesen sei. Man ! Generalmajors v. Massolv der Oberstlientenant Budde, bisher j.bis zur Erledigung des Titels „Dienstverhältnisse“ zurückgestellt. Die Ver¬
handlungen gelangten bis § 122 (schriftliche Form für Rechtsgeschäfte), indem
etatsmäßiger Stabsoffizier im 11. Grenadier=Regiment ernannt worden,
satz zu seiner be¬
1 durchweg beantragte Abänderungen abgelehnt und die Fassung der Vortage
der bereits seit einiger Zeit zum Generblstab kommandirt war.
die ihm im diplo¬
dleicht erregbar] Pensionirt ist der Oberst von der Marwitz vom 89. Grenadier=] bestätigt wurde. Die nächste Sitzung der Kommission ist auf Sonnabend
Rosen gebettet] Regiment in Schwerin, der durch den Oberst v. Bock undl anberaumt.
— Die Reichstagskommission zir Vorberathung des Gesetz¬
gerüchte, die schon] Polach, bisher Chef des Stabes des XI. Armeekorps, ersetzt
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[Jarno und Frau Schneider, nach der sentimentalen von wollen wir nur noch erwähnen, daß ein alter Notar mit seinen
bheimer hat da¬
Herrn Rittner und Frau Sorma, welche aus tiefster lkbier à la Barrison gekleideten Töchtern in einem Zimmer schläft,
kr entzündet und
immer] Empfindung schöpfte und die Zuschauer durch Mimik und Ton edas für einen ganz anderen bestimmt ist, und daß die Ueber¬
er Liebe
wenn die beiden Parteien sich im Dunkel
nd fühlt! mächtig ergriff. Hierzu gab man eine Neueinstudirung des raschung
elernt u
t.
keine geringe
der Nacht treffen und erkennen,
sich
ei der
„Zerbrochenen Krugs“ von Kleist, be
n Nach¬
mit ihr
diesem Tone geht es mit ausgezogenen Röcken, zerbrochenen
es Ver= Hermann Müller als ein sehr belustigender, von echt
beständig
Stühlen, geschwärzten Gesichtern alle drei Akte hin¬
niederländischem Humor erfüllter Dorfrichter Adam zu er¬
ine andere zärt¬
durch, ein ewiges Gejohle auf der Bühne wie im Zuschauerraum.
kennen gab.“)
deren Ehemann
ein Manegenscherz, der als solcher seine Berechtigung haben mag,
Wenn von französischen Schwänken die Rede ist,
m schlagen will.
aber jedes feinere Empfinden beleidigt und anwidert. Schade um
hat man immer das Gefühl, daß die Tollheit, die darin ge¬
einem fröhlichen
eine so große Begabung wie Herrn Alexander, der in den
schildert wird, auf ihrem Höhepunkt angelangt sei, und daß es
etragen, gespielt,
Clownkunsten des Residenz=Theaters sein schönes Talent voll¬
eine weitere Steigernna nicht mehr geben könne. Die Pariser
großer Feinheit
Autoren sind aber, wie man zugestehen muß, von einer kaum ständig zu Grunde richtet und schließlich auf einen Punkt ge¬
Lobheimer mit
Zaugen muß, wo er auf die Stufe des Grimassenschneiders des
ie schrecken auf dem
glaublichen Findigkeit und Dreistigkeit.
ann sich schlagen
Adölf Ernst=Theaters hinuntersinkt.
Gebiete des Erotischen vor keine noch so frechen Kombinationen
T.
Larer Leit ieden
Abschied nehmen
zurück. Schon wiederholt haben wir bei Stücken dieser Art das
ater in
n alte
Bekenntniß ablegen müssen, daß ihr Inhalt einfach nicht wieder¬
Häusern
zugeben sei. So steht es auch mit dem neuen Schwank von
zwischen
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Feydeau „Hotel zum Freihafen“ der zwar im
eim des
gganten
Residenz=Theater sehr belacht worden ist, aber in demselben
sirbenden nehmen
Maße den guten Geschmack beleidigt hat. Man wußte oft nicht,
Im dritten Akt
ob man eine Pautomime bei Renz oder Busch oder ein
Das
begraben.
logisch gegliedertes, mit menschlichen Empfindungen aus¬
s vorgefallen ist
Am Verrücktesten
gestattetes Theaterstück vor sich hatte.
unge von ihr wie
geht es im zweiten Akt zu, der i. einem Hotel merkwürdiger!
daß sie für ihn
Art, nämlich in einem solchen vor sich geht, wo sich die Paare
tnicht auf
zum Genuß verbotener Liebesfreuden zuruckziehen. Daher auch
der Verzweiflung
der wunderliche Titel. Aber die Mißverständnisse und Ver¬
wechselungen, die sich hierbei abspielen, sind kaum glaublicher
Wahrheit der
Natur, so daß man nicht versteht, wie die Zeufur, die ihre Nase
nicht auf den
doch in alle möglichen Dinge steckt, diesen Unfug und Unsinn
icht das der all¬
ruhig durchgehen lassen konnte. Ein Hauptspaß besteht darin,
Schilderung eines
daß ein Bauunternehmer, der mit der Frau eines Architekten
abwenden und
eine Extratour macht, von dem Hausdiener des Hotels durch die
meisten Männer
Thür seines Zimmers mit anem Bohrer bearbeitet wird und
Frem Sprichwort
zwar an einer Stelle, die niemand entbehren kann, die sich aber
den Hafen der
zu Gesellschaftsgesprächen nur wenig eignet. Nach dieser Probe
durchzumachen
ergehenden Ver¬
*) Das von Eugen Zabel besprochene Schauspiel „Liebelei“
Titel „Liebelet“] ist soeben im Verlage von S. Fischer, Berlin, erschienen. Gleichzeitig
kutschen Theater brachte derselbe rührige Verlag die schon früher in diesen Blättern behandelte
e hin von Herrn] Komödie „Tedeum“ von Ernst Rosmer helaus.