II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 201

iebelei
5. Ligssser box 10/3
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DERE NESE
er Wohl= gegangen und nun zu einem Entschlusse gelangt verwundert an; trotz aller äußeren Ruhe klang Augen zu ihm aufschlug, groß und leuchtend in
doch aus ihrem Tone spöttische Gereiztheit. Ehe goldigem Dunkel, da stockte ihm fast der Athem.
sei: „Dann muß ich Sie bitten, sich zu setzen.“
mich nicht
###s Wath färhte die zarte Wange des
er aber etwas erwidern konnte, nahme
Sogleich erhob sich auch Gertrud, schob zwei
kron das Wort, der bis jetzt noch kein
Gartensessel für die Herren zurecht und nahm
en Werth
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sprochen hatte.
dann stumm ihre Arbeit wieder auf.
„Sie thnn uns Unrecht, Fräulein
Wie sonderbar dies Alles war! Rhoden warf
umspielte
sagte er gelassen, aber mit überzeuger
seinem Freunde einen Blick des Erstannens zu,
nLipven
Max Karfunkel's Nachrichten-Bureau, Argus“
wollen. „Sie denken, daß uns nur di
aber dieser betrachteje unverwandt die kleinen
rscheinlich
Berlin C., Poststrasse 29. Telephon V, 1227.
zu Ihnen geführt hat. Nein, mein
Hände der jungen Stickerin, die schlanken Finger
rher, daß
Mein Freund ist durch Ihr Fräulein
mit den rosigen Nägeln, die so flink die Nadel
be Herrn
London.
New-York.
Paris.
einem großen Verlust bewahrt gebliebt
führten, so geschickt Blumen und Blätter auf den
nn er sich
(Liest alle Zeitungen der Welt und liefert aus denselben
Brieftasche befund sich ein Ring, ein
glitzernden Stoff gezaubert hatten.
ebergefun¬
Ausschnitte über jeden Gegenstand.)
seine verstorbene Mutter. Den Verli
Baron Rhoden hätte angesichts der Zurückhal¬
tigkeitsact
hätte er nicht verschmerzt. Aus Fre
Belieben
tung der Damen sonst wohl sofort wieder das
bot mein Freund den Finderlohn, d
der Brief¬
Haus verlassen; hier aber fühlte er sich sestgehal¬
wies ihn aber sogleich zurück. Vo¬
ten, sein Inieresse war erregt, nicht nur durch die
dechn Wein
meindevorsteher erfuhren wir nun, d
Schönheit Gertruds, sondern mehr noch durch die
Ate.“ Das
Gertrud Meynert nicht nur bei ihr
Seltsamkeit im Verhalten ihrer Tante, der jedoch
fügen zu
beharrt — und gestatten Sie mir h
eine gewisse Würde, j selbst Eleganz nicht abzu¬
esicht der
daf ich diese Weigerung begreife, da i
sprechen war. Er mußte schon um des Freundes
Magdeburg. Ztg. Ce K
Anschanungen theile —, sondern #
willen mehr vor den beiden Bewohnerinnen des
ugenblicke
ragte uns auch, daß Ihr Fräulein
einsamen Hauses zu erfahren suchen. So legte er
ritten auf
lehnt, irgend welche Verfügung über d
denn mit einer Verbeugung die Hand auf die
stand der

lohn zu treffen.“
Leyne des Sessels und sagte: „Sie sind sehr
en geredet
Graf Landskron hielt ein wenig
unde vor
freundlich, gnädige Frau, und wir nehmen gern
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warte er einen Einwurf, aber keine
Ihre Güte an. Erlauben Sie indeß, daß wir uns
sagte ein Wort. Beide arbeiteten
zuerst vorstellen. Mein Name ist —“
erstaunt,
nur die Taute warf einen prüfen
„Nicht nöthig, mein Herr,“ unterbrach ihn das
issung er¬
Blick auf den Sprecher und schie
ältere Fräulein Meynert. „Meine Nichte hat
n.
Musterung nicht unbefriedigt, wenig
Rhoden,
mir ihr kleines Erlebniß von gestern mitgetheilt,
halb spöttische, halb verächtliche An
und ihrer Beschreibung nach wußte ich, daß Sie
ten ließen,
Mienen ruhigem Ernste gewichen.
ber — ge¬
Herr Baron Rhoden sind, und daß Ihr Begleiter
litz des jungen Mannes lag so sehr
Herr Kronau ist. Und nun, bitte, was führt Sie
rechtlich=strengen Denkens, mit wah
zu uns?“
nerkte das
güte verbunden, daß eine Täuschung
Der sonst so gewandte Weltmann war der ab¬
r Sprecher
Charakter fast unmöglich schien. Doc
weisenden Sprache der Dame gegenüber fast
versuchte nicht wieder, das Wort zuse
cht zu er¬
außer Fassung gerathen. „Gnädige Frau, Ihr
war nur seinerseits in der Betrachtun
Fräulein Nichte —“ begann Rhoden, aber wieder
hoden fort,
schönen Mädchenantlitzes versunfen,
wurde er unterbrochen.
htung.“
er das edle Profil ansah, desto mehr begriff er den
„Ich bin nicht verheirathet, und dies haben Sie
iermit ein
Eindruck, den dieses seltene Geschöpf auf seinen
schon von dem Gemeindevorsteher erfahren.
Wem Gesicht
Freund ausgeübt hatte.
Warum thun Sie also, als wüßten Sie es nicht?
sich geirrt.
Berliner Theaterbrief.
So sprach denn Herbert Landskron weiter:
Mich kränkt's nicht, daß ich ledig bin. Herr
Ertrud hatte
„Wir waren über diese Ablehnung eben so erstatnt
Zilling hat Ihnen Alles gesagt, was man über¬
ftig weiter,
(Nachdruck verboten.)
als betrüht. Weil wir uns aber gar keinen stäh¬
haupt in Böckstein von uns weiß: daß wir vor
r nicht an¬
haltigen Grund für dieselbe denten konnten, kansen („Liebelet.“ „Der Thron seiner Väter“. „Un¬
15 Jahren hierhergezogen sind, daß mein Bruder,
vidersprach
wir zu Ihnen versönlich hierher. Mein Freund
Gertruds Vater, hier als Arzt thätig gewesen und
vermittelt:
treu“. „Fräulein Wittwe“. „Hotel zum Frei¬
wollte Sie nochmals bitten, doch selbst über die
vor einem Jahre gestorben ist, daß dieses Häus¬
n Weg zu¬
hafen“.)
Verwendung dieser Summe zu bestimmen.“
chen das Doctorhäuschen heißt und uns gehört.
Bei den letzten Worten hatte sich Herbert Lanss=] Die Tage der großen Theateraufregungen
e, sagte sie Was wünschen Sie also noch?“
st zu Rathe] Der junge D#lomat sah Fräulein Meynert kron zu Gertrud gewendet, undtals sie jetzt die dürften für diesen Winter vorüber sein. Tenn