II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 214

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Fe=Chrenkuthes von einigermagen anders darstellen wurde, es ist insbesondere schauungen entsprechense Reform des Strafverfahrens
Wien zu vierzehn möglich, daß dem zweiten Spruche des Ehrenrathes vue, bei vor den ordentlichen Militärgerichten hat man sich
sofern sie das Zeug zum Soldaten haben, wie der brave unglücklichen Christine, lag in den Händen von Frau Agnes
kleine Junge, der den Preußen in dem Treffen bei Henners=] Sorma, die ihr mit der ganzen Wärme ihres Temperamento
gerecht wurde und sich dadurch sogar über ihren erfolglosen
dorf den Weg zeigte, und wenn ihr Vater ein tapferer
Kampf mit den Schwierigkeiten der Wiener Mundart hin¬
Reite mann war. In dem ersten Stücke verwerthete
weghalf.
Wildendruch die bekannte Erzählung des thüringischen Can¬
lief.
Je weniger erfreulich es ist, über Mißerfolge zu be¬
didaten, dem Friedrich die Barschaft wiedergibt, welche ihm
erlin, Ende März.
richten, desto tröstlicher ist es für den Berichterstatter, #
der Uebereifer der königlichen Zollbeamten confiscirte, zu
en Fenstern herein,
ihn äußere Umstände verhindern, Zeuge von solchen zu
einem trotz der Kürze noch zu breiten Rührstücke. Dieses
it Wochen schon, und
sein. In dieser Lage befanden wir uns gegenüber Lu¬
hatte aber wenigstens das Verdienst, Frau Niemann=Raabe
bliner's „Frau Arneck" und B. Jacobson's „Fräulein
ßes nicht mehr an
Gelegenheit zur Bethätigung ihrer ebenso großen wie liebens¬
die Winter=Ernte
Tizian.“ Diese Damen, deren erstes Erscheinen wir nicht
würdigen Kunst zu bieten. Auf diese Hilfe mußte „Der Junge
haben sehen können, waren, als wir nach einigen Auf¬
chstens Nachlese zu
von Hennersdorf“ verzichten, und so konnte ihm auch König
Theatern in diesem
führungen das Versäumte nachholen wollten, schon zur Ruhe
Friedrich's Beistand nichts nützen.
r Winter hat wenig
gegangen; der Letzteren von ihnen wurde, wenigstens in der
Einen soliden, anhaltenden Erfolg hatte im Deutschen
bleibendem Werthe
ersten Hälfte ihres Daseins, manches Gute nachgesagt, aber
Theater Arthur Schnitzler's Schauspiel „Liebelei“ durch
es blieb uns versagt diesen Leumund auf seine Richtigkeit
uf dem Repertoire
seine scharfe, bald herbe, bald humoristische Schilderung aus
eihe die Zusammen¬
zu prüfen.
dem Wiener Leben und den resoluten Zug, der es kenn¬
achen ergibt — die
Ernstere Beachtung fanden in den letzten Wochen zwei
zeichnet. Wir können uns über diesen Erfolg des begabten
nstädt, deren 200.
Stücke, die eigentlich beide in das Gebiet der psychologischen
Wiener Schriftstellers nur aufrichtig freuen, wenn wir uns
entral=Theaters Ge¬
Problemdramen fallen. Das eine, „Winterschlaf“, stammt
auch ernsten Bedenken dagegen nicht verschlossen. Sein
lfestmal gab, und
von einem jungen Dichter, Max Dreyer, der vor einem
Drama macht es nicht leicht, sich darüber klar zu werden,
an wird kaum an¬
Jahre durch ein Drama, „Drei“, in gedrungener Ibsen¬
ob man es mit einem naiven Maler der Wirklichkeit oder
gs charakteristischen
Manier Aufsehen erregte und deßhalb lebhafte Erwartungen
mit einem ausgesuchten, früh entwickelten Raffinement zu
dramatischen Dich¬
wachrief, die aber nicht ganz befriedigt wurden. Das andere
thun hat, welches in klugem Anempfinden der Natür¬
ollen. Der heitere,
Stück war Paul Lindau's Schauspiel „Die Erste“,
lichkeit manche ihrer besten Farben und Töne zu ent¬
spiel noch jüngst die
welches in diesem Blatte zuerst anläßlich der Meininger
lehnen verstand. Auch kann man sich nicht verhehlen,
im Hoftheater, und
Aufführung, die der im hiesigen Lessing=Theater vorher¬
daß es im Grunde eine recht traurige Moral ist,
En immer eine gewisse
ging, erwähnt worden ist. Dreyer's Drama „Winter¬
aus der heraus der Autor durch den Raisonneur
ssie bessere Kost ver¬
schlaf“ erzählt eine düstere Geschichte. In der tiefen
des Stückes, den blasirten Theodor Kaiser, den Freund des
En wird. Bei seinen
Einsamkeit eines stillen Forsthauses wächst ein junges
unglücklichen Helden und durch den Vater der armen Chri¬
Winter verließ Herrn
Mädchen, des Försters Tochter, auf, der Mutter früh
stine die Befriedigung der Sinnlichkeit den armen Mädchen
Glück, das ihm auf
beraubt, zwischen dem Vater, einer brummigen alten Tante
gewissermaßen als die Glückseligkeit der Enterbten empfehlen
gelächelt hatte. Er
und einem stämmigen Forstgehilfen, mit dem sie sih ver¬
läßt. Schnitzler's Stück bot zugleich die erkreuliche Gelegen¬
Stücke, den Einacter
lobt hat, ohne zu ahnen, was Liebe und Brautstand ist,
heit zu einigen schauspielerischen Leistungen, die bleibende
res Volksstück, „Der
weil eben kein Anderer da war. Durch die Erziehung in
Anerkennung verdienen und deren wir, obschon sie seinerzeit
der Zeit Friedrich's
der Pension hat sie zur Noth eine Ahnung von der Außen¬
unmittelbar nach der Aufführung erwähnt wurden gerne
ter als das andere.
welt, die jetzt nur in langen Zwischenräumen einen Besucher
noch einmal gedenken. Gisela Schneider, eine Vollblut¬
Register des preußi¬
Wienerin, die Gattin ihres Collegen Nissen vom Deutschen! oder einen neuen Eindruck in diese Woldesstille entsendet.
er Färbung auf. Die
Theater, bewies, wie seinerzeit in Rosner's „Tedeum“, die Da kommt ein solcher buchstäblich hereingeschneit. Der Vater
uten und Rührenden
und der Bräutigam bringen einen im Schnee halberstarrt
frische, lebendige Heiterkeit und Gewecktheit der lebensfrohen
motiv. Friedrich der
gefundenen Mann, der unter des jungen Mädchens Pflege
Mädchen der Donaustadt, und es ist nur zu bebauern, daß
und treu am Bräu¬
sich rasch erholt und ihr eine neue Welt erschließt: ein
sich von dieser
ihr so wenig die Möglichkeit geboten ist,
8 Facit von „Jungfer
eheliche Kinder ehrlich, Seite zu zeigen. Die Rolle ihrer tragischen Partnerin, der Schriftsteller, der um der Armen willen gelitten hat und

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