II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 233

Liebelei
5 S
„idus
an meiter allen Großmama in geselliger Beziehung doch keinen
box 10/3
ch das
Schutz hätte, und es zwiefach unrecht von mir wäre, sie zu täuschen,
weil ihre Blindheit sie ganz auf meine Wahrhaftigkeit verweist.
Ich schämte mich recht, Alfred, als sie das letztere sagte
er Zeit: — gerade das habe ich schon oft gedacht.“
(Forts. folgt.)
t unser
Theater, Kunst und Literatur.
ädchen¬
h nicht
Deutsches Theater.
wenig
* Arthur Schnitzler, dessen große psychologische Kunst
ebenso,
wir in der beachtenswerthen Studie „Sterben“ bereits bewundern
konnten, dessen überlegenen Humor wir aus seinen Anatole=Skizzen
ehr. —
kennen, hat sich gestern mit seinem feinen Schauspiel „Liebelei“
htet.“
als ein Bühnenschriftsteller ersten Ranges erwiesen.
nd be¬
Nach jedem Akte mußte Schnitzler, eine sympathisch behäbige
ommen
Erscheinung mit koketter Stirnlocke à la Hermann Bahr, sich dem
tunden
begeisterten Publikum wiederholt zeigen. Es war ein starker Erfolg,
ast auf
in seiner Unangefochtenheit um so erfreulicher, als in diesem Schau¬
Liebste,
spiel Bühnenvorzüge und literarische Qualitäten gleich gut vertreten
Mücke
sind. Seit langer Zeit zum ersten Male eine geist= und kraftvolle
Bühnendichtung Wiener Ursprungs.
Diese überraschend erfreuliche Bühnenerscheinung soll morgen
eingehender erörtert werden, ebenso die dem Schauspiel vorangehende,
ohl sie
beifällig aufgenommene Aufführung von Kleist's „Zerbrochenem
ich Krug“.
Ph. St.
1 mich
(Theater, Kunst und Literatur siehe auch zweites Beiblatt.)
Jmf. 40 1.
werty wäre es, daß für die zu entlassenden und zu lano¬
pragung nicht zu genehmigen, sondern an der vom
wirthschaftlichen Arbeiten geeigneten Strafgefangenen ein
Reprasentantenhause angenommenen Bond=Bill festzuhalten.
Uebergangsstadium zur Erlangung der vollstandigen Freiheit
Anen
anlaßte, neben diese dilettantische Arbeit ein Meister¬
Wisseuschaft, Kunst und Literatur.
werk wie das Kleistsche Lustspiel „Der zer¬
* Deutsches Theater. Dem Nachtberichte über die
brochene Krug
stellen? Ich will mir
Aufführung von Schnitzlers „Liebelei“ sind noch ein
einen neuen Lobeshymnus auf dieses Kleinod ersparen, aber
paar Worte über die Darstellung anzufügen. Wie der Leser
Eines muß doch gesagt sein. Kann es ein erbärmlicheres
aus diesem Bericht erfahren haben dürfte, liegt der Haupt¬
Individuum geben, als diesen Richter Adam? Liegt nicht
fehler des Stückes (abgesehen von dem dürftigen und nichts
der ganze Schmutz des Erdenlebens hinter dieser Gestalt?
weniger als anziehenden Stoffe) darin, daß das „Stück“
Ist sie nicht mit unübertrefflicher „naturalistischer“ Treue ge¬
eigentlich — fehlt. Die Freunde des Verfassers werden über
zeichnet? Und doch — wem erweckt die Aufführung dieses
die Bemerkung, Schnitzler sei kein Dramatiker, freilich die
Lustspiels eine widrige Empfindung? Wer ist nicht erquickt,
Achseln zucken. Er wollte ja kein Theaterstück nach der alten
befreit, erhoben nach diesen köstlichen Szenen? Kleist war
Schablone schreiben, sondern ein „modernes“! Aber ich meine,
eben ein Dichter, Herr Schnitzler
das sagt mit einem
auch ein modernes Theaterstück muß eben doch ein Theater¬
Worte Alles. Was die Darstellung des Werkes be¬
stück sein. Das schönste Gigerlkostüm allein macht noch keinen
trifft,
so
leisteten sämmtliche Mitwirkenden Gutes.
Gigerl. Es muß auch etwas, das so ungefähr wie ein Mensch aus¬
Ausgezeichnet war Hermann Müller in der
sieht, darin stecken. Schnitzler stellt seinen Stoff nicht dar, weder
Rolle des Adam. Aber das Ganze entbehrte der Frische,
dramatisch noch episch, er läßt darüber plandern. Im ersten
des rechten Zusammenwirkens, und da und dort störte ein
Akte wird nur geliebelt, gegessen, getrunken und am Schluß
Zug, den die Regie hätte beseitigen müssen. Wie trocken und
kommt der betrogene Ehemann und fordert den Verführer.
langweilig brachte Marie Meyer die doch köstlich ent¬
Im zweiten Akte
geschieht gar nichts und im
worfene Schilderung des „zerbrochenen Kruges“ vor!
dritten wieder nichts.
Man erfährt nur,
daß
Und doch
gerade diese Künstlerin für die
der Schlingel im Duell gefallen ist, und das Mädchen,
Rolle der Mutter
wie geschaffen. Ein Wink
mit dem er die neue Liebelei begonnen hat, stürzt verzweifelt
der Regie hätte wohl genügt, um dem drastischen
hinaus, um ihrem Leben ein Ende zu machen. Vermuthlich
Charakter = Bildchen zu vollendeter Ausgestaltung zu
— wenn sie sich die Sache draußen nicht anders überlegt.
verhelfen. Neben den Genannten sind noch die Herren
Ein solches „Drama“ stellt nun gerade die Hauptdarsteller
Fischer, Biensfeld und Reinhart sowie Fräulein
vor Aufgaben, an denen sie erlahmen müssen. Das zweite
Staglé (Evchen) hervorzuheben. In Schnitzlers „Liebelei“
Liebesparchen, das nur dazwischen plaudert, hat leichtes
wirkten auch Herr Reicher, Herr Nissen und Marie
Spiel, und wenn man das Verhältniß zwischen Aufgabe und
Meyer mit. Herrn Nissen gelang es, den betrogenen Ehe¬
Ausführung nicht weiter berücksichtigt, so boten eigentlich
mann, der nur eine Szene hat, so imponirend zu verkörpern,
Frau Schneider=Nissen und Herr Jarno in diesen
daß kaum jemand . .. lächelte. Bei anderer Darstellung und
beiden Rollen das Beste der Vorstellung. Was sollen eben
einem weniger freundlichen Publikum dürfte dieser Aktschluß
selbst Künstler wie Frau Sorma und Herr Rittner
eine Stimmung wecken, die dem „Ernst“ der trübseligen
aus zwei Gestalten machen, die nichts thun,
sondern
Geschichte durchaus nicht entspricht. Zu dem Nachtberichte
immer nur reden, küssen und Kopfweh haben? Frau Sorma
über die Novität sei endlich noch bemerkt, daß Setzer und
spielte vortrefflich und Rittner spielte auch vortrefflich. Aber
Korrektor in demselben eine bedauerliche Verwirrung an¬
beide spielten, sie erwärmten nicht, erregten nicht. Oder rich¬
gerichtet haben. Ich bin gegen Damen selbst dann nicht
tiger gesagt, man hatte immer nur die Empfindung, daß
grob, wenn sie für den Autor eines schlechten Stückes so
diese beiden Künstler Schmerzen darstellten und man empfand
sehr schwärmen, daß sie dieses „süß“ nennen. Die betreffende
diese Schmerzen nicht. Soll uns das Weinen und Jammern
Zeile des Berichtes wurde nun derart verstümmelt, daß es
eines Menschen auf der Bühne ergreifen, so müssen wir eben
scheint, als hätte ich die Urtheilende wie das Stück „un¬
das miterlebt haben, was ihn zum Jammern und Weinen
bedeutend und abstoßend“ gefunden. Ich gebe hiermit der
brachte, und Schnitzler läßt uns fast nichts erleben, er plau¬
Wahrheit die Ehre und erkläre feierlich, daß die Dame durch¬
dert nur, erzählt und läßt uns rathen. War es
eine
aus nicht abstoßend war, sondern mindestens so „süß“ wie
schalthafte Lanne, die Herrn Direktor Brahm ver= sie das Stück fand.
E. Peschkau.
F Cle-uurt Aaunuter H
Land
ein.
des
schilder
verwah

Ve
als Verl
einen vär
Herkomm
räthe!
laden, w
wird.
Geh. Ob
theilnehr
borusse
Kaiserho
der Mur
burgische
der Gré¬
und der
kanzlei
brachte
besonder
sehr ent
klasse a¬
abermal
sein. C
etwaige
Aufwer
würden
eine
juristisa
Verwal
als ein
aber al
ragend