ari
ri
Sei
elhe
Lieb
box 10/3
5. Lisselei
Auswärtige Staaten.
— Vom Abg. Paasche ist mit Unterstützung von 24 Mit¬
Bulgarien. Ueber die Ceremonie der „Umtaufe“
Freiteg zur Beisetzung
gliedern seiner der nationalliberalen, Partei, der Antrag auf Be¬
des bulgarischen Thronfolgers wird in Sofia von
seitigung der Creditirung des Eingangszolls bei der Einfuhr von
Prinzen Friedrich
als commandirender! Weizen, Roggen, Hafer, Hülsenfrüchten, Gerste, Raps und Rübsaat) zuständiger Seite die nachstehende Auskunft erteilt: „Wie findet
Lust der Sorgfalt entgegen, sie ahnten, dafs sie nach langer Zeit wieder
suchen für die andern, ins Nebenzimmer zu treten. Ein fremder Herr
einmal einen Erfolg in der Tasche trugen. So gelungen humorvoll,
tritt über die Schwelle, wie der Gouverneur im Hause des Don Juan.
att.
Und inderthat, aus der äußerst kurzen, aber höchst deter= wie Herr Jarno seinen „Theodor“, Herr Reiche den alten Stadt¬
musikus mit dem warmen väterlichen Herzen, Frl. Marie Mayer die
minirten Art des fremden Herrn, welcher Herrn Logheimer
etwas zweifelhafte „Hausfreundin Frau Binder", Frau Gisela
er.
seiner Gattin wegen stellt und ihm die Unvermeidlichkeit des Duells
Schneider die leichte „Mizi“ und Herr Ritter seinen „Logheimer“
nrich v. Kleist's „Zer¬
begreiflich macht, erfahren wir auch den ganzen gefährlichen Roman
spielten haben die Darsteller schon lange nicht bei einer Erstaufführung
etigen modernen Schau¬
des leichtsinnigen Fritz. Der fremde Herr verschwindet nach diesem
das Glück gehabt. Für das dramatische Intermezo im
hitzler zur Aufführung.
Rissen der markirteste Ver¬
dramatisch sehr wirksamen Intermezzo aus dem Stücke, die ungetreue
Tumuli empörter Ge¬
ersten Acte war in Herrn
gewählt. Rauschender Beifall
Gattin tritt glücklicherweise garnicht in den Vordergrund der Scene. Aber
treter des „fremden Herrn“
Abend.
der Zweikampf findet statt, nachdem Fritz im 2. Acte noch Christine
am Schluss der Acte führte zu wiederholten Hervorrufen des Wiener
Pien und spiegelt mit
in der bescheidenen 4 Stock hohen väterlichen Vorstadtwohnung auf¬
pfindungsvermögen einer
Autors.
gesucht, und unter dem Vorwand, für einige Zeit verreisen zu müssen,
Kleist's Lustspiel „ Der zerbrochene Krug“ war zwar
der jungen Leute, die
zärtlichen Abschied von ihr genommen. Der 3. Act bringt den tra¬
nicht die richtige Einleitung für den wesentlich modernen Abend aber
ie hierbei im Zeitalter des
gischen Ausgang. Christine vergeht in Sehnsucht und Ungeduld, und nun
das wunderbare Werk, sorgfältig einstudirt und in der Hauptrolle von
Anschauungen geleitet
bricht die Kunde herein, dass Fritz im Duell erschossen worden ist.
Herrn Müller („Adam"), Marie Meyer („Dörthe"), Helene
er Frivolität erfüllte
Allmählich taucht in der Unglücklichen, die zu verzweifeln droht,
Stagli („Evchen") vortrefflich gespielt, konnte nicht verfehlen, die
eine zarte weibliche
die Wahrheit auf und das schmerzliche Bewusstsein: Ich habe ihn
Gemüter heiter zu spannen, und die Gardine fiel am Schlufs unter
Ein junges Mädchen mit
geliebt und für eine andere ist er in den Tod gegangen!" Von Ver¬
erzen, dis Tochter eines
allgemeinstem Beifall.
zweiflung gepackt, entreißt sie sich den Armen des zärtlichen
Geliebt von einem jungen
schwachen und trostspendenden unglücklichen Vaters und stürzt an Mizi
* Concerte. Gut besucht war am Dinstag in der Sing¬
von Hause aus allen
und Theodor vorüber hinaus, um zu sterben. „Sie kehrt nicht zu¬
akademie das Concert von Rosa Hochmann und Ella Schmöckel.
Lebemänner von heute
rück!“ Mit diesen Worten bricht der schwer geprüfte und verlassene
Erstere zeigte wieder, dass sie ein hübsches Talent und eine gut ge¬
vird wohl nichts aus
Christinens, der sein geliebtes, einziges Kind ver¬
Vater
schulte Technik besitzt. In der Spohr'schen Gesangscene war freilich
khr herzensbeklommenen
und
geblich aufzurichten bemüht war, trostlos zusammen
zu erkennen, dass die jugendliche Geigerin noch fleißig zu arbeiten und
ing mit dem feelisch
Dieser Ausgang Christigens mag
fällt.
an sich zu feilen hat, um den hohen Anforderungen, die diese schwierige
der Vorhang
Irgend ein
werden.
trotz der ergreifenden Tragik verblüffen. War er absolut not¬
Composition stellt, nach allen Richtungen hin zu entsprechen.
ens, einst dem heiß Ge¬
wendig? Nicht nur die zärtlich flehende Liebe des treuen Vaters
Ihr Instrument hat nur flachen und etwas spröden Klang, trotzdem
verhängnisvoll zerstören.
kommt hier, um Christine von dem verzweifelten Schritt zurückzuhalten,
versteht es Frl. Hochmann, einen verhältnismäßig großen Ton zu
seele ihrer durch und
Betracht. Vor allem liegt ja das Bild des schwärmerisch
entfalten. Die Sängerin Frl. Schmöckel war uns neu, und nach
in
6r
Er stellungsfreien Modistin,
Angebeteten zertrümmert von ihrem Auge. Fritz war der aufrichtigen
ihren Leistengen inden wir ihr Auftreten verfrüht. Ihr kleiner, heller
zu nehmen gewillt ist und
großen Liebe dieses Mädchens nicht wert, die schließlich auch noch mit
Sopuan besitzt wenig Umfang und klingt besonders in der höheren
ist Theodor Ksiser, der
dem freiwilligen Tode besiegelt wird.
Lage scharf und gezwungen. Ihre Technik war nicht übel und in Bezug
dieser selbst, der mit Be¬
Aber der Verfasser hat wohl verstanden, das Publikum zu fesseln,
auf Vortrag war sie sichtlich bemüht, denselben möglichst ausdrucksvoll
eund sich in aben¬
Die Schüler=Vorstellung der Gesanglehrerin Frau
die vollste Teilnahme wachzurufen. Ein fesselndes Wiener Gemälde
zu gestalten. —
zu ernsten Katastrophen
in seinen localen Farben und Stimmungskönen anziehendster Art,
Dr. Kohut=Manstein im Hotel de Rome zeigte einige über¬
ihres Geliebten hat
verwandt mit dem Stile Alphonse Daudet's. Der Verfasser hat
raschende Resultate hinsichtlich des von ihr gepflegten altitalienischen,
für sie zum tragischen
sich mit vollem ethischem Ernste in seine Aufgabe vertieft und
dramatischen Coloraturgesanges. Es fehlt ihr ja auch keineswegs an
Funggesellenheim des ewig
inmitten der realistischen von sonniger Lebenswärme er¬
gut beanlagten Stimmen, doch finden wir, dass im ganzen zu schwierige
ben Abend. Begegnen der
zur Aufführung gebracht,
füllten Detailmalerei eine Gestalt
Aufgaben gestellt wurden. Das zahlreich erschienene Publikum spendete
Lichte an, man setzt
dem Idealismus ihrer Liebe
die über die flache Alltäglichkeit mit
vielen Beifall!
ielt und getamzt. Der
Frl. Sorma hatte bei der
und feelischen Reinheit weit hinaushebt.
Fröhlichen Paares ist vom
Darstellung dieser Christine wieder ihre herrlichen Momente,
*Im Theater Unter den Linden eröffnet am Freitag Frau
lde fein und charakteristisch
wurde aber stellenweise durch das ungewohnte des Wiener
Pettersson=Noxrin ein Gastspiel in der Offenbach'schen Operette „Die
in dieser Welt. Plötzlich
Dialekts in der Fr.iheit ihres künstlerischen Wesens behindert.
schöne Helena". Frau Pettersson=Norrin gilt als die erste Operetten¬
der schrille Ton
gut ab¬
ken
Die Darstellung war nach allen Seiten hin
eimal, dann entschließt
gleich zurück mit dem Er= gerundet und wirksam. Aus allen Mitspielenden leuchtete die 1 sängerin Schwedens, beherrscht jedoch vollkommen die deutsche Sprache.
Lateg
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Auswärtige Staaten.
— Vom Abg. Paasche ist mit Unterstützung von 24 Mit¬
Bulgarien. Ueber die Ceremonie der „Umtaufe“
Freiteg zur Beisetzung
gliedern seiner der nationalliberalen, Partei, der Antrag auf Be¬
des bulgarischen Thronfolgers wird in Sofia von
seitigung der Creditirung des Eingangszolls bei der Einfuhr von
Prinzen Friedrich
als commandirender! Weizen, Roggen, Hafer, Hülsenfrüchten, Gerste, Raps und Rübsaat) zuständiger Seite die nachstehende Auskunft erteilt: „Wie findet
Lust der Sorgfalt entgegen, sie ahnten, dafs sie nach langer Zeit wieder
suchen für die andern, ins Nebenzimmer zu treten. Ein fremder Herr
einmal einen Erfolg in der Tasche trugen. So gelungen humorvoll,
tritt über die Schwelle, wie der Gouverneur im Hause des Don Juan.
att.
Und inderthat, aus der äußerst kurzen, aber höchst deter= wie Herr Jarno seinen „Theodor“, Herr Reiche den alten Stadt¬
musikus mit dem warmen väterlichen Herzen, Frl. Marie Mayer die
minirten Art des fremden Herrn, welcher Herrn Logheimer
etwas zweifelhafte „Hausfreundin Frau Binder", Frau Gisela
er.
seiner Gattin wegen stellt und ihm die Unvermeidlichkeit des Duells
Schneider die leichte „Mizi“ und Herr Ritter seinen „Logheimer“
nrich v. Kleist's „Zer¬
begreiflich macht, erfahren wir auch den ganzen gefährlichen Roman
spielten haben die Darsteller schon lange nicht bei einer Erstaufführung
etigen modernen Schau¬
des leichtsinnigen Fritz. Der fremde Herr verschwindet nach diesem
das Glück gehabt. Für das dramatische Intermezo im
hitzler zur Aufführung.
Rissen der markirteste Ver¬
dramatisch sehr wirksamen Intermezzo aus dem Stücke, die ungetreue
Tumuli empörter Ge¬
ersten Acte war in Herrn
gewählt. Rauschender Beifall
Gattin tritt glücklicherweise garnicht in den Vordergrund der Scene. Aber
treter des „fremden Herrn“
Abend.
der Zweikampf findet statt, nachdem Fritz im 2. Acte noch Christine
am Schluss der Acte führte zu wiederholten Hervorrufen des Wiener
Pien und spiegelt mit
in der bescheidenen 4 Stock hohen väterlichen Vorstadtwohnung auf¬
pfindungsvermögen einer
Autors.
gesucht, und unter dem Vorwand, für einige Zeit verreisen zu müssen,
Kleist's Lustspiel „ Der zerbrochene Krug“ war zwar
der jungen Leute, die
zärtlichen Abschied von ihr genommen. Der 3. Act bringt den tra¬
nicht die richtige Einleitung für den wesentlich modernen Abend aber
ie hierbei im Zeitalter des
gischen Ausgang. Christine vergeht in Sehnsucht und Ungeduld, und nun
das wunderbare Werk, sorgfältig einstudirt und in der Hauptrolle von
Anschauungen geleitet
bricht die Kunde herein, dass Fritz im Duell erschossen worden ist.
Herrn Müller („Adam"), Marie Meyer („Dörthe"), Helene
er Frivolität erfüllte
Allmählich taucht in der Unglücklichen, die zu verzweifeln droht,
Stagli („Evchen") vortrefflich gespielt, konnte nicht verfehlen, die
eine zarte weibliche
die Wahrheit auf und das schmerzliche Bewusstsein: Ich habe ihn
Gemüter heiter zu spannen, und die Gardine fiel am Schlufs unter
Ein junges Mädchen mit
geliebt und für eine andere ist er in den Tod gegangen!" Von Ver¬
erzen, dis Tochter eines
allgemeinstem Beifall.
zweiflung gepackt, entreißt sie sich den Armen des zärtlichen
Geliebt von einem jungen
schwachen und trostspendenden unglücklichen Vaters und stürzt an Mizi
* Concerte. Gut besucht war am Dinstag in der Sing¬
von Hause aus allen
und Theodor vorüber hinaus, um zu sterben. „Sie kehrt nicht zu¬
akademie das Concert von Rosa Hochmann und Ella Schmöckel.
Lebemänner von heute
rück!“ Mit diesen Worten bricht der schwer geprüfte und verlassene
Erstere zeigte wieder, dass sie ein hübsches Talent und eine gut ge¬
vird wohl nichts aus
Christinens, der sein geliebtes, einziges Kind ver¬
Vater
schulte Technik besitzt. In der Spohr'schen Gesangscene war freilich
khr herzensbeklommenen
und
geblich aufzurichten bemüht war, trostlos zusammen
zu erkennen, dass die jugendliche Geigerin noch fleißig zu arbeiten und
ing mit dem feelisch
Dieser Ausgang Christigens mag
fällt.
an sich zu feilen hat, um den hohen Anforderungen, die diese schwierige
der Vorhang
Irgend ein
werden.
trotz der ergreifenden Tragik verblüffen. War er absolut not¬
Composition stellt, nach allen Richtungen hin zu entsprechen.
ens, einst dem heiß Ge¬
wendig? Nicht nur die zärtlich flehende Liebe des treuen Vaters
Ihr Instrument hat nur flachen und etwas spröden Klang, trotzdem
verhängnisvoll zerstören.
kommt hier, um Christine von dem verzweifelten Schritt zurückzuhalten,
versteht es Frl. Hochmann, einen verhältnismäßig großen Ton zu
seele ihrer durch und
Betracht. Vor allem liegt ja das Bild des schwärmerisch
entfalten. Die Sängerin Frl. Schmöckel war uns neu, und nach
in
6r
Er stellungsfreien Modistin,
Angebeteten zertrümmert von ihrem Auge. Fritz war der aufrichtigen
ihren Leistengen inden wir ihr Auftreten verfrüht. Ihr kleiner, heller
zu nehmen gewillt ist und
großen Liebe dieses Mädchens nicht wert, die schließlich auch noch mit
Sopuan besitzt wenig Umfang und klingt besonders in der höheren
ist Theodor Ksiser, der
dem freiwilligen Tode besiegelt wird.
Lage scharf und gezwungen. Ihre Technik war nicht übel und in Bezug
dieser selbst, der mit Be¬
Aber der Verfasser hat wohl verstanden, das Publikum zu fesseln,
auf Vortrag war sie sichtlich bemüht, denselben möglichst ausdrucksvoll
eund sich in aben¬
Die Schüler=Vorstellung der Gesanglehrerin Frau
die vollste Teilnahme wachzurufen. Ein fesselndes Wiener Gemälde
zu gestalten. —
zu ernsten Katastrophen
in seinen localen Farben und Stimmungskönen anziehendster Art,
Dr. Kohut=Manstein im Hotel de Rome zeigte einige über¬
ihres Geliebten hat
verwandt mit dem Stile Alphonse Daudet's. Der Verfasser hat
raschende Resultate hinsichtlich des von ihr gepflegten altitalienischen,
für sie zum tragischen
sich mit vollem ethischem Ernste in seine Aufgabe vertieft und
dramatischen Coloraturgesanges. Es fehlt ihr ja auch keineswegs an
Funggesellenheim des ewig
inmitten der realistischen von sonniger Lebenswärme er¬
gut beanlagten Stimmen, doch finden wir, dass im ganzen zu schwierige
ben Abend. Begegnen der
zur Aufführung gebracht,
füllten Detailmalerei eine Gestalt
Aufgaben gestellt wurden. Das zahlreich erschienene Publikum spendete
Lichte an, man setzt
dem Idealismus ihrer Liebe
die über die flache Alltäglichkeit mit
vielen Beifall!
ielt und getamzt. Der
Frl. Sorma hatte bei der
und feelischen Reinheit weit hinaushebt.
Fröhlichen Paares ist vom
Darstellung dieser Christine wieder ihre herrlichen Momente,
*Im Theater Unter den Linden eröffnet am Freitag Frau
lde fein und charakteristisch
wurde aber stellenweise durch das ungewohnte des Wiener
Pettersson=Noxrin ein Gastspiel in der Offenbach'schen Operette „Die
in dieser Welt. Plötzlich
Dialekts in der Fr.iheit ihres künstlerischen Wesens behindert.
schöne Helena". Frau Pettersson=Norrin gilt als die erste Operetten¬
der schrille Ton
gut ab¬
ken
Die Darstellung war nach allen Seiten hin
eimal, dann entschließt
gleich zurück mit dem Er= gerundet und wirksam. Aus allen Mitspielenden leuchtete die 1 sängerin Schwedens, beherrscht jedoch vollkommen die deutsche Sprache.
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