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len in
den.
öffnen
oßen
ein
inehn
ingend
le v
fnahn
Au
9.60
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box 10/3
5. LieLeIeT
Tabeiseeht. Da über ging es dem Fürsten Bismarck, wie es später Anfung an
windlichen Widerwillen gegen die Zweideutigkeiten und den Phrasen= der konservativen Partei gegangen ist. Stöcker wollte nicht lediglich Es heißt #
schwulst des früheren Hofpredigers. Stöcker ist weder ein großer Werkzeug sein. Er wollte dem Fürsten Bismarck nicht nur dienen,fehlle, zu ei
ständigkeit (die doch nie ganz vollständig ist) die künstlerisch feinere heiratheten
ist: — wie
Andeutung. Und die zarten, halben Gefühle, die feinen Vorstöße
Feuilleton.
und leisen Regungen statt der brutal=kompakten Ganzgefühle — die liche in Du#
Nachdruck ist verbeten.
stordenen G
ja auch innerhalb des Naturalismus jenen weichen müssen.
Aber was will so viel theoretisches Gerede bei einem solchen Bucht hört nur, d
dem Gatten
Berliner Brief.
Das Buch führte den dreißigjährigen Anatol durch mancherlei zarte,
daß nachher
Seit einer Woche ist der Oesterreicher Arthur Schnitzler in sanfte, verlogene, witzige, süße und lyrisch=weiche Situationen. Immer
Und nun er
Berlin. Ein Mann in Beginn der Dreißig; von mittlerer Gestalt, dreht es sich um Weibliches. Bald um die holde Cora, die Anatole
ihm und ih
mit einem nicht langen, blonden, anscheinend weichen Vollbart; Arzt in der Hypnose befragen könnte, ob sie ihm treu ist, — und die er
hat es befür
seines Berufs. Doch vor allem ist er seines Berufes ein Dichter. lieber nicht befragt. Bald um eine verheirathete Frau, die nicht den
— Schiller
Muth zur Liebe hat; die dem „süßen Mädl“ aus der Wiener Vor¬
Wenige kannten ihn hier. Wohl nur die kleine Schaar, die nach
thümliche S
stadt kontrastirt wird, die ihn hat. Bald um ein ausgehendes Ver¬
Neuem und Feinem umherspürt; wohl nur die Mitarbeiter und die
Sie wit
hältniß mit einer Verheiratheten, bald um ein Circusgeschöpf, bald
Leser abseitiger Zeitschriften, in denen sein Name hie und da auf¬
Mäd'ln.“
um ein Theatermädel, das beim Abschied brutal offen wird, bald um
taucht; die Freunde der „Neuen Deutschen Rundschau“ auf deutsch:
eine Dirne, die einen Augenblick versuchte, ein liebendes Weib zu und seinem
„Freie Böhne“ in der er seine feine Novelle „Sterben“, dann auch
leichtsinnig¬n
einen minderwerthigen novellistischen Briefwechsel veröffentlichte, und sein, bald um eine zur Disposition gestellte Ilona, die an Anatols
Hochzeitsmorgen das Gemach verläßt mit den Worten: „Auf Wieder¬
dreieckigen
die jetzt wieder seine jüngste Erzählung bringen wird. Endlich kannten
sehen! . .“ Der Inhalt ist nichts. Die Art der Darstellung wunder¬
gemächt.
ihn diejenigen, welchen ein kleines Buch einmal in die Hand gefallen
war, nicht anderthalb hundert Seiten dick, auf dem Titel das Wort fein, ohne schlimme Schärfe, — sodaß diese anscheinend „gewagten“ am Josefstäl
„Anatol“. Auch ein kleines Schauspiel „Das Märchen“, von derSzenen auch ein keusches Oberlehrergemüth ohne wesentliche Entrüstung noch nie
genießen würde. Und eine Stimmung schwebt über dem Ganzen,
tiefe Reigu
Qual und der Grausamkeit zweifelnder Liebe umwittert, ging von
so zart und leicht, — soviel Grazie und ironische Melancholie, daß
in seiner
Hand zu Hand und gefiel manchem. Wer aber das Anatol=Buch ge¬
nur ein kennzeichnendes Wort dafür am Platz ist: entzückend.
ldoch in jed
esen hatte, der war verloren; er stand für immer im Banne des
Jetzt hat dieser bald schalkhafte, bald träumende, bald skeptisch ihm nicht lü
Dichters Desselben, den jetzt Berlin als Dramatiker bewundert.
kopfschüttelnde und bald innig anbetungsvolle Poet ein Drama ge=tiefer=innige,
Anatol ist ein wundersames Buch. Sieben kleine Dramen
sie lachen sei
schaffen — im Deutschen Theater wurde es gespielt — das in seiner
bilden den Inhalt. Besser: sieben Scenen. An die Aufführungs¬
Klavier setzt,
schlichten Tragik den Hörern ans Herz griff, und das seinen Dichter
möglichkeit ist nicht immer gedacht: eins der Dramchen spielt
mit einem Schlage in den Kreis der Besten rückte, die wir besitzen. Nebenzimme
„in den Straßen Wiens“ und führt durch mehrere Gassen
Wir freilich, wir Wenigen, haben längst gewußt, was #r war: jetzt dreißig Jahr
an Schaufenstern vorbei, zu einem Fiaker, in welchem die Dame
nannt; es h
weiß es auch das berlinisch=westliche Theaterpublikum. Er#tte einen
davonfährt. Aber etwas anderes widerstreitet der Aufführung stärker
gierungsbezi
tiefen und freudigen Erfolg. Und doch ist er im Grund#uch hier
als diese Arußerlichkeit. Die Scenchen sind so spinnwebzart, so luftig,
verlebte. D
nicht ein Dramatiker im üblichen Sinne. Es handelt sich um eine
so flächtig, so entgleitend, so fein, daß die Bühne mit dem jetzt noch
Faust, aber
seltsame Erscheinung: er hat weit mehr Stimmungselemente als
bestehenden Riesenumfang, welcher die letzten intimsten Wirkungen
Herr we
dramatische Elemente — und er ist trotzdem bühnenwirksam auch im
zu nichte macht, etwas zu roh dafür erscheint.
Zimmer. D
Sinne der Masse! Es giebt keine Längen: alles fesselt auch den
Was ist das Wesen dieser Schnitzlerschen Poesieen? Schnitzler
dämmert vor
Alltagsbesucher. Das liegt wohl an dem tiefmenschlichen einfachen
ist nicht unbeeinflußt von den Wiener Symbolisten geblieben, und
äußerliche —
Inhalt seiner Tragödie.
ein Wiener Symbolist — jener Herr von Hoffmannsthal, welcher sich
unruhig. D
Eine Tragödie ist es, wenn er „Liebelei“ auch Schauspiel nennt.
Loris nennt — hat in einer poetischen Vorrede zum „Anatol“ ihr
bleibt allein
Eine Tragödie ist es, wenn auch manches lustige und halb=lustige
Wesen zu kennzeichnen gesucht. „Also“, sagt er, „also spielen wir
ruft Christin
Theater, spielen unsre eignen Stücke, frühgereift und zart und traurig,
Wort herzliches Lachen weckt. Ja, eben darum eine wahre Lebens¬
„Gute Nacht
die Komödie unsrer Seele, unsres Fühlens heut und gestern, böser tragödie, weil beide Elemente, das leichtsinnige und das schmerzenvolle,
gehen die M
Dinge hübsche Formel, glatte Worte, bunte Bilder, halbes, heim=ldicht beieinander wohnen. In einer halb leichten, halb dunkel¬
steht noch eine
liches Empfinden, Agonien, Episoden .. .“ Es wird mehr der gefärbten Stimmung setzt alles ein, Jauchzen tönt dann dazwischen,
Es ist se
Hauch gegeben, der über den Dingen liegt, als die Dinge selbst. Lebensfreude, wienerischer Uebermuth, aber schon hier senkt
die über dies
Mit einem einzigen Wort wird immer eine kleine Welt herauf=sich, in einer kurzen schweren Scene, von der nur Zwei wissen,
gezaubert. Zu dem tiefen Stumpfsinn des nackten Holz.=Schlaf=der Schatten hernieder, — der dann zum Tode führt. Ein es war von
Naturalismus ist es der vollendetste Gegensatz. Statt der Voll=junger Mensch, Fritz Lobheimer, hat ein Verhältniß mit einer ver=einig diesmal
Cere (erducs
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den.
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windlichen Widerwillen gegen die Zweideutigkeiten und den Phrasen= der konservativen Partei gegangen ist. Stöcker wollte nicht lediglich Es heißt #
schwulst des früheren Hofpredigers. Stöcker ist weder ein großer Werkzeug sein. Er wollte dem Fürsten Bismarck nicht nur dienen,fehlle, zu ei
ständigkeit (die doch nie ganz vollständig ist) die künstlerisch feinere heiratheten
ist: — wie
Andeutung. Und die zarten, halben Gefühle, die feinen Vorstöße
Feuilleton.
und leisen Regungen statt der brutal=kompakten Ganzgefühle — die liche in Du#
Nachdruck ist verbeten.
stordenen G
ja auch innerhalb des Naturalismus jenen weichen müssen.
Aber was will so viel theoretisches Gerede bei einem solchen Bucht hört nur, d
dem Gatten
Berliner Brief.
Das Buch führte den dreißigjährigen Anatol durch mancherlei zarte,
daß nachher
Seit einer Woche ist der Oesterreicher Arthur Schnitzler in sanfte, verlogene, witzige, süße und lyrisch=weiche Situationen. Immer
Und nun er
Berlin. Ein Mann in Beginn der Dreißig; von mittlerer Gestalt, dreht es sich um Weibliches. Bald um die holde Cora, die Anatole
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mit einem nicht langen, blonden, anscheinend weichen Vollbart; Arzt in der Hypnose befragen könnte, ob sie ihm treu ist, — und die er
hat es befür
seines Berufs. Doch vor allem ist er seines Berufes ein Dichter. lieber nicht befragt. Bald um eine verheirathete Frau, die nicht den
— Schiller
Muth zur Liebe hat; die dem „süßen Mädl“ aus der Wiener Vor¬
Wenige kannten ihn hier. Wohl nur die kleine Schaar, die nach
thümliche S
stadt kontrastirt wird, die ihn hat. Bald um ein ausgehendes Ver¬
Neuem und Feinem umherspürt; wohl nur die Mitarbeiter und die
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hältniß mit einer Verheiratheten, bald um ein Circusgeschöpf, bald
Leser abseitiger Zeitschriften, in denen sein Name hie und da auf¬
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um ein Theatermädel, das beim Abschied brutal offen wird, bald um
taucht; die Freunde der „Neuen Deutschen Rundschau“ auf deutsch:
eine Dirne, die einen Augenblick versuchte, ein liebendes Weib zu und seinem
„Freie Böhne“ in der er seine feine Novelle „Sterben“, dann auch
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einen minderwerthigen novellistischen Briefwechsel veröffentlichte, und sein, bald um eine zur Disposition gestellte Ilona, die an Anatols
Hochzeitsmorgen das Gemach verläßt mit den Worten: „Auf Wieder¬
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die jetzt wieder seine jüngste Erzählung bringen wird. Endlich kannten
sehen! . .“ Der Inhalt ist nichts. Die Art der Darstellung wunder¬
gemächt.
ihn diejenigen, welchen ein kleines Buch einmal in die Hand gefallen
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genießen würde. Und eine Stimmung schwebt über dem Ganzen,
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Qual und der Grausamkeit zweifelnder Liebe umwittert, ging von
so zart und leicht, — soviel Grazie und ironische Melancholie, daß
in seiner
Hand zu Hand und gefiel manchem. Wer aber das Anatol=Buch ge¬
nur ein kennzeichnendes Wort dafür am Platz ist: entzückend.
ldoch in jed
esen hatte, der war verloren; er stand für immer im Banne des
Jetzt hat dieser bald schalkhafte, bald träumende, bald skeptisch ihm nicht lü
Dichters Desselben, den jetzt Berlin als Dramatiker bewundert.
kopfschüttelnde und bald innig anbetungsvolle Poet ein Drama ge=tiefer=innige,
Anatol ist ein wundersames Buch. Sieben kleine Dramen
sie lachen sei
schaffen — im Deutschen Theater wurde es gespielt — das in seiner
bilden den Inhalt. Besser: sieben Scenen. An die Aufführungs¬
Klavier setzt,
schlichten Tragik den Hörern ans Herz griff, und das seinen Dichter
möglichkeit ist nicht immer gedacht: eins der Dramchen spielt
mit einem Schlage in den Kreis der Besten rückte, die wir besitzen. Nebenzimme
„in den Straßen Wiens“ und führt durch mehrere Gassen
Wir freilich, wir Wenigen, haben längst gewußt, was #r war: jetzt dreißig Jahr
an Schaufenstern vorbei, zu einem Fiaker, in welchem die Dame
nannt; es h
weiß es auch das berlinisch=westliche Theaterpublikum. Er#tte einen
davonfährt. Aber etwas anderes widerstreitet der Aufführung stärker
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tiefen und freudigen Erfolg. Und doch ist er im Grund#uch hier
als diese Arußerlichkeit. Die Scenchen sind so spinnwebzart, so luftig,
verlebte. D
nicht ein Dramatiker im üblichen Sinne. Es handelt sich um eine
so flächtig, so entgleitend, so fein, daß die Bühne mit dem jetzt noch
Faust, aber
seltsame Erscheinung: er hat weit mehr Stimmungselemente als
bestehenden Riesenumfang, welcher die letzten intimsten Wirkungen
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dramatische Elemente — und er ist trotzdem bühnenwirksam auch im
zu nichte macht, etwas zu roh dafür erscheint.
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Sinne der Masse! Es giebt keine Längen: alles fesselt auch den
Was ist das Wesen dieser Schnitzlerschen Poesieen? Schnitzler
dämmert vor
Alltagsbesucher. Das liegt wohl an dem tiefmenschlichen einfachen
ist nicht unbeeinflußt von den Wiener Symbolisten geblieben, und
äußerliche —
Inhalt seiner Tragödie.
ein Wiener Symbolist — jener Herr von Hoffmannsthal, welcher sich
unruhig. D
Eine Tragödie ist es, wenn er „Liebelei“ auch Schauspiel nennt.
Loris nennt — hat in einer poetischen Vorrede zum „Anatol“ ihr
bleibt allein
Eine Tragödie ist es, wenn auch manches lustige und halb=lustige
Wesen zu kennzeichnen gesucht. „Also“, sagt er, „also spielen wir
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Theater, spielen unsre eignen Stücke, frühgereift und zart und traurig,
Wort herzliches Lachen weckt. Ja, eben darum eine wahre Lebens¬
„Gute Nacht
die Komödie unsrer Seele, unsres Fühlens heut und gestern, böser tragödie, weil beide Elemente, das leichtsinnige und das schmerzenvolle,
gehen die M
Dinge hübsche Formel, glatte Worte, bunte Bilder, halbes, heim=ldicht beieinander wohnen. In einer halb leichten, halb dunkel¬
steht noch eine
liches Empfinden, Agonien, Episoden .. .“ Es wird mehr der gefärbten Stimmung setzt alles ein, Jauchzen tönt dann dazwischen,
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Hauch gegeben, der über den Dingen liegt, als die Dinge selbst. Lebensfreude, wienerischer Uebermuth, aber schon hier senkt
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gezaubert. Zu dem tiefen Stumpfsinn des nackten Holz.=Schlaf=der Schatten hernieder, — der dann zum Tode führt. Ein es war von
Naturalismus ist es der vollendetste Gegensatz. Statt der Voll=junger Mensch, Fritz Lobheimer, hat ein Verhältniß mit einer ver=einig diesmal
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