II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 265

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5. Andeshenen
gegensehen.“
Staffe
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der P#
Kaum war dieses Schriftstück zu uns gelangt] Dr. E
da traf auch schon ein Protest gegen dasselbe bei
Graz,
uns ein, der von jenen fünf Herren, die aus dem Künstl
Vereinsausschusse geschieden sind, unterzeichnet ist. L'Aller
In dieser Entgegnung wird das Vorgehen der ewigte
Ausschußmajorität in seiner Gänze als ungehörig
Steier
bezeichnet, der Hoffnung „auf den Sieg der guten falls
Sache“ des Directors Ausdruck gegeben und an die
Sicher
Gründer das Ersuchen gerichtet, vor der General¬
verma
Versammlung sich jeder Parteinahme zu enthalten.
arbeite
Mann
* Aus Berlin wird uns unterm 4. d.-tele¬
kehren
graphiri: „Arthur Schnitzler's dreiactiges
der Ku
Schauspiel „Liebelei“ hatte bei der heutigen
Lebens
Erstaufführung im Deutschen Theater einen durch¬
tische
schlagenden Erfolg. Der Autor wurde nach jedem
in der
Aetschlusse wiederholt gerufen. Die Darstellung war
so fre¬
eine vortreffliche. Agues Sorma als Christine
den 2
wirkte namentlich im letzten Acie geradezu er¬
schütternd. Die geuiale Leistung der Künstlerin ersten
wurde nur dadurch beeinträchtigt, daß sie den
Wiener Dialect nicht beherrscht.“
Der Einacter=Abend des Raimund¬
Theaters am nächsten Samstag bringt, wie
Aesecle
*

Gre
De Berlin:
a Le Deutsches Theater vieht de jouer avec
un grand succès la comédie Ziebeler (Le Badi¬
nage amoureux) de M. Arthur Schnitzler, un
jenne auteur viernois. La comédie, qui ra¬
conte, en trois actes tantôt gais, tantôt drama¬
tiques, les amours d’une petite grisette vien¬
noise avec un jeune homme du monde, qui
vit et meurt pour une autre, a été représen¬
tée au Burgtheater de Vienne au commence¬
ment de cette saison et y tient l’affiche de¬
puis. Le public berlinois, qui vient de rati¬
#fier le jugement de celui de Vienne, a fait un
accueil chaleureux à l'auteur de Liebelei. La
critique berlinoise apprécie également la
piéce en termes fort élogieux. „
S
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on dert a veria : A J07.
Le Deutches Theater vient de jouer avec un
grand succes la comédie Liebelei (le Badinage
amoureuz), de M. Arthur Schnitzler, un jeune au¬
teur viennois. La cowédie, qui raconte, en trois
actes tautôt gais, tantôt dramatiques, les amours
réu
d’une petite grisette viennoise avec un jéune homme
jet
du monde, qui vit et meurt pour une autre, a 616
représentée au Burgtheater de Vienne au commen¬
rise
cement de cette saison et ytient l’afliche depuis. Le
tric
public berlinois, qui vient de ratifier le jugement
dan
de cclui de Vienne, a fait un accueil chaleureux à
Ber
l’auteur de Liebetet. La critique berlinoise appré¬
trés
cie également la piéce en termes fort élogieux.
M. Arthur Schnitzler n’est pas un inconnu
dan
aba-] pour les lecteurs de la Liberté, qui ont gardé
de
le souvenir de la Petite Comedie, la nouvelle
réu
si intéressante quc nous avons publiée ily a
n'a
abs
ste,quelques mois.
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gar tieferer ethischer Gedanke und lein: Kontrasten und Effekte
drängendes Leben — und damit auch die Unwahrscheinlichke
irgend einer Wirkung von der Bühne herab. In eine Diskussion
über die Berechtigung, diese dramatisirte Novelle eine „Gemüths¬
komödie“ zu nennen, lasse ich mich nicht ein — Gemüth= und
Komödie, darunter kann man sich denken was man will, und sich
über der Definition dieser Begeif bis zur Feindschaft erhitzen
Und ich möchte Ernst Rosn“ Bernstein nicht zur Feindin¬
haben.
E
„Liebelei“ Schauspiel in drei Akten, Verfasser:
Arthur Schnizler. Ort der Handlung: Wien. Zeit:
Gegenwart. Der Held, ein junger Lebemann, Fritz Lobheimer,
der seine Vergangenheit, personifizirt durch das
#urze Auftreten
des durch ihn betrogen
1 Gatten einer
eines „Herrn“,
„Dame aus der Gesellschaft“ nicht los wird,
Heldin, Fräu¬
lein Christine Weiring, die Sochter- eines Thei ermusikers, ein
Grethchen oder eine Luise Millerhi dex Gegenwbart, ganz Liebe
und ahnungsloser Engel, ganz Vertrauen und Hingebung,
schwüle Stimmung, Ahnung kommesiden Unheils, die nicht ein¬
mal Lobheimer's Freund Teodors und seine fesche Freundin
die Modistin „Mizi Schlager“ mit Ihrem gutmüthigen Leichtsinn
zu verscheuchen vermögen, eine lustige Wiener Komödie der An¬
fang, so etwas wie „Kabale und Liebe“ in der Mitte und der
Schluß: Fritz Lobheimer büßt seine Schuld mit dem Tode im
Duell und Christine folgt ihm freiwillig — Das ist der Inhalt
eines Schauspiels, das bekanntlich in Berlin großen Beifall
fand und ihn, so hoffen wir auch anderwärts, finden wird. Er¬
quicklich ist das Thema freilich nicht — der gestrenge Kriktiker
wird an der technischen Behandlung desselben das und jenes aus¬
zusetzen haben — eine gewisse Klasse von Moralisten wird empört
darüber sein, daß man „so etwas“ auf die Bühne zu bringen
mag und ein neues Klagelied über das alte Thema vom Nieder¬
gang unserer dramatischen Literatur anstimmen. Zugestanden:
was Arthur Schnizler in seinem Schauspiel „Liebelei“ erzählt,
ist nicht gerade erbaulich — und der Hinweis darauf, daß derlei
Dinge doch oft genug vorkommen, ändert nichts an diesem Ur¬
theil! Obiger Ernst Rosmer hätte die Sache vielleicht anders
geschildert, mit etlichen kräftigen Schlagwörtern ausstaffirt, etwas
gepfefferte Tendenz hineingearbeitet, und daraus eine neue
„Gemüthskomödie“ gemacht. Arthur Schnizler, wie wir hören,
ein Arzt in Wien, geht andere Wege — er vereinigt den Rea¬