Ausl. Vertreter des Verlages.
Für Oesterreich=Ungarn: Herr
Der Insertionspreis für An¬
Dr. O. F. Eirich, Hof= u. Ge¬
noncen beträgt für die dreige¬
richtsadvokat in Wien, VII., Neu¬
stift=Gasse 5;
spaltene Petitzeile 30 Pfennige und
für Schweden u. Norwegen:
nehmen solche die Expedition dieser
Herr F. Hedberg in Stockholm.
Zeitung direct und auch sämmt¬
Döbelnsgotan 35:
Eitschf
Kretag
liche Annoncen=Bureaux von Rud.
für Dänemark: Hr. Haurik Hen¬
nings, Kgl. Hofmusikalienhändl.
Mosse und Haasenstein & Vogler
in Kopenhagen. Ostergade 9;
in allen Städten und zu jeder Zeit
für Amerika: Herr Emanuel
ohne Kostenaufschlag entgegen.
Lederer in New=York,
Organ für den Verlag dramatischer und musikalischer Werke.
42 D Street.
Fernsprech-Anschluß, Amt I, Ro. 1306.
1896.
Berlin, am 9. August.
No. 31.
Die Verlags=Firma A. Entsch (Inhaber Theodor Entsch), Berlin W. 8, Jäger=Straßze 20, übernimmt den Ankauf, resp Verlag
aller literarischen und musikalischen Erscheinungen im Gebiete der dramatischen Kunst, und steht in unmittelbarer Verbindung mit dieser
Zeitung. Die Provision für den Verlag dramatischer und musikalischer Werke wird mit 10 Procent berechnet.
Während der Monate Juli und August erscheint die Zeitung nur nach Bedarf.
gredienzen liegt's, darauf beruht der Erfolg dieser dramatischen Mixtur.
Wochenbericht.
Von einem düsteren Hintergrunde, der nach dem sprühenden Leichtstnn
und fröhlichen Gläserklingen des ersten Aktes doppelt unheimlich wirkt,
Aachen. (Stadt=Th.) In Vorb.: Mirandolina.
hebt sich die Tragödie Christinen's ab, des liebenden Mädchens, das
Annaberg. In Vorb.: Das Glück im Winkel. Mirandolina.
nichts weiß von Tändelei und Liebelei, sondern nur die eine große
Höhere Töchter.
Liebe kennt, von der die Pessimisten behaupten, daß sie längst aus dieser
Cassel. (Saison=Th.) In Vorb.: Liebelei.
schnöden Welt geflohen sei, und die man nicht verliert, ohne daran zu
Coburg. In Vorb.: Die Schmetterlingsschlacht.
Grunde zu gehen. Und Christine geht zu Grunde. Unaufhaltsam
Colberg. In Vorb.: Amen.
schreitet das Schicksal über sie hinweg und zermalmt ihr armes kleines
Detmold. In Vorb.: Jugend. Das Glück im Winkel. Ein
Herz, das sie nicht im goldenen Leichtsinn frühester Jugend, sondern in
Rabenvater. Heimath. Die Ehre.
einem Gefühle echter, tiefer Neigung dem Geliebten geschenkt hat, der
Dresden. (Residenz=Th.) Der keusche Josef. In Vorb.: Die
ihr Leben lang der Herrgott nd ihre Seligkeit war“. Von der poetischen
officielle Frau. Fiddicke und Sohn.
Kraft des Dichters legt unserer Ansicht nach, nichts ein größeres Zeugniß
Eisenach. In Vorb.: Die Schmetterlingsschlacht.
ab, als daß er uns auch in dem dritten Akte noch für seine Heldin zu
Gera. Das Glück im Winkel. Mirandolina. Höhere Töchter.
interessiren weiß, nachdem sie erfahren hat, daß Fritz im Duell mit dem
Gotha. In Vorb.: Die Schmetterlingsschlacht.
Manne der Frau, zu der er in sündiger, aber heißer Liebe aufgeblickt
Helgoland. In Vorb.: Jugend. Die Schmetterlingsschlacht.
hat, gefallen ist. — Das Ganze verräth jedenfalls eine große Gabe für
(9 diese Männer.
Menschenschilderung, eine feine und tiefe Kenntniß der Psychologie, wie.
Ischl. Suum euique.
sie den meisten Jungen und Jüngsten unserer Litteratur verbunden mit
Karlsruhe. (Saison=Th.) Charleys Tante. In Vorb.: Hernöse
einer so stalten dramatischen Konzentration nur selten eigen ist. Wirkungs¬
Franen.
voll sind in den einzelnen Figuren die Kontrafte herausgearbeitet: Arthur
Kissingen. In Vorb.: Katakomben. Die officielle Frau.
Schnitzler's „Liebelei“ zeugt von so viel Frische, Ursprünglichkeit und
Magdeburg. (Victoria=Th.) Seine Gewesene.
Originalität eines reich veranlagten Bühnentalentes, daß man von ihrem
Minden. In Vorb.: Die officielle Frau.
Schöpfer noch Großes erwarten kann. Das Publikum, welches das
Nürnberg. (Stadt=Th.) Nachruhm. In Vorb.: Der kleine Lord.
Haus des Residenztheaters diesmal ziemlich füllte, bereitete dem Stück
Pyrmont. In Vorb.: Rean.
eine glänzende Aufnahme: nach jedem Akt mußte sich der
Würzburg. In Borb,: Katakomben. Die officielle Frau.
Verhang mindestens drei, vier Male heben, und am Schlusse
wollten die Hervorrufe schier kein Ende nehmen. Es war
wieder einmal ein voller Sieg auf allen Linien; und das
Schönste an ihm ist, daß sich in den Lorbeer dieses stolzen Erfolges
Beide zu gleichen Hälften theilen dürfen: Arthur Schnitzler und unser
Tedetet.
Residenztheater.
„Dresdener Journal“:
Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler.
Die zweite und bedeutendere Novität des Abends, das dreiaktige
Schauspiel „Liebelei“ von A. Schnitzler, hat sich an einer Reihe von
Bühnen schon bedeutenden Erfolgs erfreut. Es ist eines der modernen
Aufführung im Residenz=Theater zu Dresden, am
Sittenbilder, die hauptsächlich durch die Schärfe des Gegensatzes wirken,
nur daß der Gegensatz in „Liebelei“ weniger in der Gegenüberstellung,
25. Juli 1896.
als in der Aufeinanderfolge tollen frivolen Uebermuthes, leichtherziger
Genußsucht und düsterer Tragik zu Tage tritt. Ein üppiger junger
Wiener, Fritz Lobheimer, der in eine gefährliche Leidenschaft für eine
Ein voller durchschlagender Erfolg ward auch in Dresden
(hinter den Coulissen bleibende) verheirathete Frau verstrickt ist, versucht
dem Stück zu Theil und lassen wir die Referate hier folgen.
auf den Rath seines höchst erfahrenen und praktischen Freundes Theodor
„Dresdener Nachrichten“.
Ka ser sich von dem Druck dieser Leidenschaft durch eine Liebelei mit der
Tochter eines Musikers, Christine Weiring, zu befreien. Er nimmt, er
hält diese für eine der leichtfertigen Schönen von der Art ihrer Freundin
Das dreiaktige Schauspiel „Liebelei“ von Arthur Schnitzler hatte
Mizzi Schlager, mit der Herr Kaiser seinerseits eine Liebschaft unterhält.
gestern Abend bei seiner Erstaufführung einen entschiedenen Er¬
Daß Christine anders geartet ist, nicht bloß ein paar lustige Stunden
folg. Die Regie war ausgezeichnet. Das Haus war gut besucht.
mit irgend einem Manne verleben, sondern für die Hingabe, das Opfer
II.
ihrer Jugend wenigstens vorübergehend wirklich geliebt sein will, daß
sie eine unselige vergötternde Leidenschaft für den jungen Mann faßt,
Wir fühlen, daß aus dem Schauspiel ein bedeutender Dichter zu
dessen Leidenschaft einer Anderen gilt, dem sie nur zur Zerstreuung dient,
uns spricht, der es versteht, wahre Menschen von Fleisch und Blut auf
würde in jedem Fall einen schmerzlichen Konflikt herbeiführen. Mitten
die Bühne zu stellen, mit markigen Strichen frappirend lebenstreue
im Jubel und Rausch eines tollen Abends in seinem Hause, bei dem
Charaktere zu zeichnen und mit packender Stimmungsgewalt die Tragödie
Theodor, Christine und Mizzi seine Gäste sind, wird Herr Fritz von dem
eines schlichten innigen Menschenkindes zu erzählen, die vielleicht gerade
Gemahl seiner eigentlichen Geliebten (den der Dichter und der Theater¬
um ihrer Einfachheit, ja ihrer Alltäglichkeit willen alle Hörer in ihren
zettel etwas affektirt nur mit „Ein Herr“ bezeichnen) überrascht, zur Rechen¬
Bannkreis reißt. Das „Was?“ der Tragödie ist bald erzählt; von dem
schaft gezogen, ein Duell auf Leben und Tod steht in naher Aussicht.
Inhalt ist nicht allzuviel Aufhebens zu machen. „Was wird denn drinnen
Jetzt überkommt's den jungen Lebemann wie Todesahnung, aber auch
sein?“ fragt einmal Koschat von einem seiner Lieder und antwortet gleich
in dieser Lage, in der ihm unwillkürlich das liebende hingebende Geschöpf
darauf: „A bisserl Lustigkeit — an' Menge Traurigkeit — a bisserl
theurer wird, gönnt er Christine keinen Blick in sein Leben, keinen Hauch
G'müath — und G'fühl, und sonst nicht viel.“ Er hat Recht, der alte
von liebendem Vertrauen. Sie fühlt, daß ihr etwas versagt wird, worauf
Kärnthner Liedermeister; seine Worte können auch von der „Liebelei“
gelten. Aber in der seltsamen Mischung dieser uralten poctischen In= sie ein Recht hätte, daß in seinem Abschied am Schluß des zweiten Aktes
Für Oesterreich=Ungarn: Herr
Der Insertionspreis für An¬
Dr. O. F. Eirich, Hof= u. Ge¬
noncen beträgt für die dreige¬
richtsadvokat in Wien, VII., Neu¬
stift=Gasse 5;
spaltene Petitzeile 30 Pfennige und
für Schweden u. Norwegen:
nehmen solche die Expedition dieser
Herr F. Hedberg in Stockholm.
Zeitung direct und auch sämmt¬
Döbelnsgotan 35:
Eitschf
Kretag
liche Annoncen=Bureaux von Rud.
für Dänemark: Hr. Haurik Hen¬
nings, Kgl. Hofmusikalienhändl.
Mosse und Haasenstein & Vogler
in Kopenhagen. Ostergade 9;
in allen Städten und zu jeder Zeit
für Amerika: Herr Emanuel
ohne Kostenaufschlag entgegen.
Lederer in New=York,
Organ für den Verlag dramatischer und musikalischer Werke.
42 D Street.
Fernsprech-Anschluß, Amt I, Ro. 1306.
1896.
Berlin, am 9. August.
No. 31.
Die Verlags=Firma A. Entsch (Inhaber Theodor Entsch), Berlin W. 8, Jäger=Straßze 20, übernimmt den Ankauf, resp Verlag
aller literarischen und musikalischen Erscheinungen im Gebiete der dramatischen Kunst, und steht in unmittelbarer Verbindung mit dieser
Zeitung. Die Provision für den Verlag dramatischer und musikalischer Werke wird mit 10 Procent berechnet.
Während der Monate Juli und August erscheint die Zeitung nur nach Bedarf.
gredienzen liegt's, darauf beruht der Erfolg dieser dramatischen Mixtur.
Wochenbericht.
Von einem düsteren Hintergrunde, der nach dem sprühenden Leichtstnn
und fröhlichen Gläserklingen des ersten Aktes doppelt unheimlich wirkt,
Aachen. (Stadt=Th.) In Vorb.: Mirandolina.
hebt sich die Tragödie Christinen's ab, des liebenden Mädchens, das
Annaberg. In Vorb.: Das Glück im Winkel. Mirandolina.
nichts weiß von Tändelei und Liebelei, sondern nur die eine große
Höhere Töchter.
Liebe kennt, von der die Pessimisten behaupten, daß sie längst aus dieser
Cassel. (Saison=Th.) In Vorb.: Liebelei.
schnöden Welt geflohen sei, und die man nicht verliert, ohne daran zu
Coburg. In Vorb.: Die Schmetterlingsschlacht.
Grunde zu gehen. Und Christine geht zu Grunde. Unaufhaltsam
Colberg. In Vorb.: Amen.
schreitet das Schicksal über sie hinweg und zermalmt ihr armes kleines
Detmold. In Vorb.: Jugend. Das Glück im Winkel. Ein
Herz, das sie nicht im goldenen Leichtsinn frühester Jugend, sondern in
Rabenvater. Heimath. Die Ehre.
einem Gefühle echter, tiefer Neigung dem Geliebten geschenkt hat, der
Dresden. (Residenz=Th.) Der keusche Josef. In Vorb.: Die
ihr Leben lang der Herrgott nd ihre Seligkeit war“. Von der poetischen
officielle Frau. Fiddicke und Sohn.
Kraft des Dichters legt unserer Ansicht nach, nichts ein größeres Zeugniß
Eisenach. In Vorb.: Die Schmetterlingsschlacht.
ab, als daß er uns auch in dem dritten Akte noch für seine Heldin zu
Gera. Das Glück im Winkel. Mirandolina. Höhere Töchter.
interessiren weiß, nachdem sie erfahren hat, daß Fritz im Duell mit dem
Gotha. In Vorb.: Die Schmetterlingsschlacht.
Manne der Frau, zu der er in sündiger, aber heißer Liebe aufgeblickt
Helgoland. In Vorb.: Jugend. Die Schmetterlingsschlacht.
hat, gefallen ist. — Das Ganze verräth jedenfalls eine große Gabe für
(9 diese Männer.
Menschenschilderung, eine feine und tiefe Kenntniß der Psychologie, wie.
Ischl. Suum euique.
sie den meisten Jungen und Jüngsten unserer Litteratur verbunden mit
Karlsruhe. (Saison=Th.) Charleys Tante. In Vorb.: Hernöse
einer so stalten dramatischen Konzentration nur selten eigen ist. Wirkungs¬
Franen.
voll sind in den einzelnen Figuren die Kontrafte herausgearbeitet: Arthur
Kissingen. In Vorb.: Katakomben. Die officielle Frau.
Schnitzler's „Liebelei“ zeugt von so viel Frische, Ursprünglichkeit und
Magdeburg. (Victoria=Th.) Seine Gewesene.
Originalität eines reich veranlagten Bühnentalentes, daß man von ihrem
Minden. In Vorb.: Die officielle Frau.
Schöpfer noch Großes erwarten kann. Das Publikum, welches das
Nürnberg. (Stadt=Th.) Nachruhm. In Vorb.: Der kleine Lord.
Haus des Residenztheaters diesmal ziemlich füllte, bereitete dem Stück
Pyrmont. In Vorb.: Rean.
eine glänzende Aufnahme: nach jedem Akt mußte sich der
Würzburg. In Borb,: Katakomben. Die officielle Frau.
Verhang mindestens drei, vier Male heben, und am Schlusse
wollten die Hervorrufe schier kein Ende nehmen. Es war
wieder einmal ein voller Sieg auf allen Linien; und das
Schönste an ihm ist, daß sich in den Lorbeer dieses stolzen Erfolges
Beide zu gleichen Hälften theilen dürfen: Arthur Schnitzler und unser
Tedetet.
Residenztheater.
„Dresdener Journal“:
Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitzler.
Die zweite und bedeutendere Novität des Abends, das dreiaktige
Schauspiel „Liebelei“ von A. Schnitzler, hat sich an einer Reihe von
Bühnen schon bedeutenden Erfolgs erfreut. Es ist eines der modernen
Aufführung im Residenz=Theater zu Dresden, am
Sittenbilder, die hauptsächlich durch die Schärfe des Gegensatzes wirken,
nur daß der Gegensatz in „Liebelei“ weniger in der Gegenüberstellung,
25. Juli 1896.
als in der Aufeinanderfolge tollen frivolen Uebermuthes, leichtherziger
Genußsucht und düsterer Tragik zu Tage tritt. Ein üppiger junger
Wiener, Fritz Lobheimer, der in eine gefährliche Leidenschaft für eine
Ein voller durchschlagender Erfolg ward auch in Dresden
(hinter den Coulissen bleibende) verheirathete Frau verstrickt ist, versucht
dem Stück zu Theil und lassen wir die Referate hier folgen.
auf den Rath seines höchst erfahrenen und praktischen Freundes Theodor
„Dresdener Nachrichten“.
Ka ser sich von dem Druck dieser Leidenschaft durch eine Liebelei mit der
Tochter eines Musikers, Christine Weiring, zu befreien. Er nimmt, er
hält diese für eine der leichtfertigen Schönen von der Art ihrer Freundin
Das dreiaktige Schauspiel „Liebelei“ von Arthur Schnitzler hatte
Mizzi Schlager, mit der Herr Kaiser seinerseits eine Liebschaft unterhält.
gestern Abend bei seiner Erstaufführung einen entschiedenen Er¬
Daß Christine anders geartet ist, nicht bloß ein paar lustige Stunden
folg. Die Regie war ausgezeichnet. Das Haus war gut besucht.
mit irgend einem Manne verleben, sondern für die Hingabe, das Opfer
II.
ihrer Jugend wenigstens vorübergehend wirklich geliebt sein will, daß
sie eine unselige vergötternde Leidenschaft für den jungen Mann faßt,
Wir fühlen, daß aus dem Schauspiel ein bedeutender Dichter zu
dessen Leidenschaft einer Anderen gilt, dem sie nur zur Zerstreuung dient,
uns spricht, der es versteht, wahre Menschen von Fleisch und Blut auf
würde in jedem Fall einen schmerzlichen Konflikt herbeiführen. Mitten
die Bühne zu stellen, mit markigen Strichen frappirend lebenstreue
im Jubel und Rausch eines tollen Abends in seinem Hause, bei dem
Charaktere zu zeichnen und mit packender Stimmungsgewalt die Tragödie
Theodor, Christine und Mizzi seine Gäste sind, wird Herr Fritz von dem
eines schlichten innigen Menschenkindes zu erzählen, die vielleicht gerade
Gemahl seiner eigentlichen Geliebten (den der Dichter und der Theater¬
um ihrer Einfachheit, ja ihrer Alltäglichkeit willen alle Hörer in ihren
zettel etwas affektirt nur mit „Ein Herr“ bezeichnen) überrascht, zur Rechen¬
Bannkreis reißt. Das „Was?“ der Tragödie ist bald erzählt; von dem
schaft gezogen, ein Duell auf Leben und Tod steht in naher Aussicht.
Inhalt ist nicht allzuviel Aufhebens zu machen. „Was wird denn drinnen
Jetzt überkommt's den jungen Lebemann wie Todesahnung, aber auch
sein?“ fragt einmal Koschat von einem seiner Lieder und antwortet gleich
in dieser Lage, in der ihm unwillkürlich das liebende hingebende Geschöpf
darauf: „A bisserl Lustigkeit — an' Menge Traurigkeit — a bisserl
theurer wird, gönnt er Christine keinen Blick in sein Leben, keinen Hauch
G'müath — und G'fühl, und sonst nicht viel.“ Er hat Recht, der alte
von liebendem Vertrauen. Sie fühlt, daß ihr etwas versagt wird, worauf
Kärnthner Liedermeister; seine Worte können auch von der „Liebelei“
gelten. Aber in der seltsamen Mischung dieser uralten poctischen In= sie ein Recht hätte, daß in seinem Abschied am Schluß des zweiten Aktes