II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 350

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5. Liesclei box 10/4
Knunt d. Tamse,u Asanger: noch immer fortbetrieben wird, wäre früher einfach un¬
ie ihre Spitze in erster Linie Nach der Begrüßung begaben Sich Beide Majestäten mit möglich gewesen. Auch die Vorzüge, welche das Verfahren
isten der beiden Länder gerichtet Gefolge zu Wagen in die Königl. Sommerresidenz Pillnitz. zum Schutze der Gebrauchsmuster vor dem noch jetzt zu
sich aber insofern auch gegen Nachmittags um 2 Uhr war Königl. Tafel, zu welcher Recht bestehenden bei den Geschmacksmustern bietet, werden
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Pesellschaft. Wie aber sol der zu Recht
unterhält. Daß Christine anders geartet ist, nicht bloß grell beleuchtet. Hr. Th. Kaiser hat freilich auch gegen¬
ein paar lustige Stunden mit irgend einem Manne ver=Tüber den furchtbaren Szenen des letzten Aktes nur ein
fünfzehn Minuten nach dem Beginn
von verspäteten Zuschauern er¬
Wort des Vorwurfs an Mizzi „Das hätten Sie mir er¬
leben, sondern für die Hingabe, das Opfer ihrer Jugend
reihen des Parketts drängen, rück¬
sparen können!“ — Niemand, der etwas vom Leben
wenigstens vorübergehend wirklich geliebt sein will, daß
unserer Großstädte weiß und gesehen hat, wird die Mög¬
nergepolter ihre Klappsitze nieder¬
sie eine unselige vergötternde Leidenschaft für den jungen?
ewohnheiten, die die Wirkung eines
lichkeit in Abrede stellen, daß so erschütterndes Leid und
Mann faßt, dessen Leidenschaft einer andern gilt, dem sie
Feso wuchtiger Ernst aus dem Schein unbekümmerter Lebens¬
Hälfte vernichten. Auch die Dar¬
nur zur Zerstreuung dient, würde in jedem Fall einen
Must erwachsen können. Doch giebt es hierbei eine ganze
sehr viel zu wünschen übrig.
schmerzlichen Konflikt herbeiführen. Mitten im Jubel und
Baronin Antonietta v. Salm) spielte
Rausch eines tollen Abends in seinem Hause, bei dem MReihe von Wenn und Aber und die dramatische Verwert¬
jungen Weltdame mit feiner Be¬
Theodor, Christine und Mizzi seine Gäste sind, wird Herr Fung des bedeutenden Motivs leidet darunter, daß der
ebung und einem Schmelz liebens¬
Dichter seine stärksten Wirkungen in der tollen Lust und
Fritz von dem Gemahl seiner eigentlichen Geliebten (den
der Dichter und der Theaterzettel etwas affektiert nur mit § dem unheimlichen Schluß des lebensvollen ersten Aktes
ie den lebhaftesten Beifall recht¬
verbraucht und das Interesse an der Handlung im zweiten
Ein Herr“ bezeichnen) überrascht, zur Rechenschaft ge¬
abe der anderen Gestalten durch“
und dritten Akt einn ausschließlichen Interesse an der
Solatti) und die Herren Zeitz Zzogen, ein Duell auf Leben und Tod steht in naher Aus¬
Klinkowström (Graf Maragliano)
Gestalt der Christine Weiring weichen muß. Auch läßt
Tsicht. Jetzt überkommt's den jungen Lebemann wie Todes¬
nd lebendiger Mannigfaltigkeit des
sich nicht leugnen, daß der Glanz der Lichter der wirk¬
ahnung, aber auch in dieser Lage, in der ihm unwillkürlich
lichen wie der Stimmungslichter, im Hauptteil des ersten
Idas liebende hingebende Geschöpf teurer wird, gönnt er
zu verlangen, daß solche die sorg¬
fordernde Figuren so beiher ver¬
Aktes, dem Ganzen etwas zweideutig Schillerndes verleiht,
&Christine keinen Blick in sein Leben, keinen Hauch von
Haß die vielbewunderte Technik des Stückes stark an fran¬
Kliebendem Vertrauen. Sie fühlt, daß ihr etwas versagt
eutendere Novität des Abends, das
Zische Muster erinnert. Der Bruch im Stücke, den einzelne
wird worauf sie ein Recht hätte, daß in seinem Abschied
Piebelei“ von A. Schnitzler, hat
Kritiker hervorgehoben haben, entsteht nur dadurch, daß
am Schluß des zweiten Aktes etwas Unheildrohendes liegt.
Ser Verfasser es nicht verstanden hat, von vornherein und
Und wie nun im dritten Akte der Zusammenbruch erfolgt,
Bühnen schon bedeutenden Erfolgs
schon im ersten Akte die stärkste Teilnahme auf die Gestalt
er modernen Sittenbilder, die haupt¬
Christine erfährt, daß der Mann, den sie geliebt hat, um
fe des Gegensatzes wirken, nur daß
gund das besondere Schicksal der armen Christine zu kon¬
einer andern willen in den Tod gegangen ist, daß er
elei“ weniger in der Gegenüber¬
begraben ist, ohne daß sie wenigstens den Todten noch Fzentrieren. Unter allen Umständen aber zeugt das Schau¬
feinanderfolge tollen frivolen Über¬
Espiel von wirklichem Talent, einer entschiedenen Belebungs¬
einmal gesehen hat, daß zwei Tage verstrichen sind, in denen
enußsucht und düsterer Tragik zu
es Herr Theodor Kaiser nicht einmal der Mühe für wert ge¬
kraft des einzelnen. Was sich Schnitzler an seinem
er junger Wiener, Fritz Lobheimer,
eigenen Motiv, an der Ausgiebigkeit seiner eigenen
funden hat, sie von der Katastrophe zu benachrichtigen, da
wirft sie das Gefühl der Enttäuschung, der schmachvollen Selbst¬
Leidenschaft für eine (hinter den¬
Erfindung hat entgehen lassen, steht auf einem anderen
entwürdigung und daneben doch wieder die unbesiegliche
Blatte; wüchse der zweite und dritte Akt wie der erste, so
eiratete Frau verstrickt ist, versucht
swürden wir in der That eine höchst lebensvolles Schau¬
höchst erfahrenen und praktischen
Liebe, der verzweifelte Schmerz um den Mann, der ihr alles,
dem sie wenig mehr als ein Nichts gewesen ist, völlig darnieder
er sich von dem Druck dieser Leiden¬
spiel haben und selbst so, wie das Stück nun einmal ist,
und treibt das arme Mädchen zum Selbstmord. Die Kehrseite
Ebleibt es von starker, wenn auch wechselnder Wirkung.
ei mit der Tochter eines Musikers,
der von Hrn Theodor und Frl. Mizzi gepredigten Lebens¬
Die Darstellung war eine höchst lebendige und nach
befreien. Er nimmt, er hält diese
mehr als einer Richtung vortreffliche, es schien, als ob
Schönen von der Art ihrer Freundin
und Liebesphilosophie, die Kehrseite der gutherzigen Schwäche
Hr. Kaiser seinerseits eine Liebschaft lihres eigenen Vaters, erscheint im Schicksal Christinens der ungewohnte Anblick eines gefüllten Hauses spornend