II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 361

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wechselten in bunter Folge. Eine im= Herren Klein=Rohden und Sick, sowie Fräulein Sanden
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spielten nicht schlecht; aber sie interessirten nicht. Herr Ger¬
#ung über einen Texanischen Cow¬
lach erweckte an einer sehr ernsten Stelle durch ein paar un¬
7 7 r Hochpiraten bildete den Beschluß
geschickt geschrieene Worte eine unerwünschte Heiterkeit.
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#nter den Klängen der „Wacht am
Nach jedem Aufzug freundlicher Applaus. Sogar Blumen
%# 7 Passagiere das Schiff, das, begleitet
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u. dgl. wurden auf die Bühne gereicht, ein Beweis, daß es
22: / 7Künschen, wenige Tage später die jetzt
auch in unserer prosaischen Zeit noch phantastische Köpfe
## 7# nach der Heimat antrat. — Wünschen
oder Herzen gibt .... Im Ernste: das „Deutsche Theater“
ch# echiffe auch weiterhin glückliche Fahrt!
muß sein Personal verbessern oder es wird sich nicht halten
Zsches. Im Zorn. Sonntagsjäger
können. Mit einem viertel oder halben Dutzend begabter
#%%%4 davonlaufen): „Feige Bande!“:
Anfänger kann eine Bühne für das Münchner gebildete
% und. Geschäftsmann: „Ich begreife nicht,
Publikum nicht bestehen. Dieses Publikum ist an die Leist¬
herer Prinzipal mir so einen Erzfaulenzer, wie
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ungen des Hofschauspiels gewöhnt: und so Viel gegen das
½ 6„ehlen konnte!“ — Kommis (gemüthlich): „Na,
Letztere auch einzuwenden ist — jeden entferntesten Ver¬
ch 'n Konkurrent von Ihnen!“ —— Ver¬
gleich mit diesem „Deutschen Theater“ darf es lächelnd
#spirt. Vater (im Eifer): „ Laura, nimm Dir ja
zurückweisen.
Zggescheidten Mann — Deine Mutter hat leider nur
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m. Wiener Richard Wagner=Verein. Man schreibt
/778 Geld geseh'n.“ („Fliegende Blätter.
uns aus Wien: Hugo Wolfs Lieder, deren Verbreitung
der hiesige rührige Wagnerverein zu seinen Aufgaben
Theater und Musik.
zählt, eröffneten auch heuer wieder die vornehmen musikal¬
ischen Veranstaltungen dieses Vereins. Neben Liedern von
bl. B. Deutsches Theater. Dienstag, zum ersten Male:
Wagner und Liszt sang Frl. Klementine Schönfield aus
„Liebelei“, Schauspiel in drei Akten von Arthur Schnitz¬
München eine Gruppe feinsinnig gewählter Lieder Wolfs
ler. — Zwei junge Männer und zwei junge Mädchen:
und exweckte sowohl durch deren geist= und temperament¬
Theodor und Mizi nehmen's nicht ernst mit ihrer Liebelei,
vollen Vortrag, wie durch die künstlerische Behandlung
Fritz ist in Christine ein wenig verliebt und Christine liebt
ihres schönen Organs lautesten Beifall.
ihn aus tiefem Herzen. Fritz hat noch eine andere Liebelei,
mit einer Frau. Der Mann dieser Frau tödtet ihn im
Zweikampf. Und als Christine erfährt, daß er gestorben
Kunstchronik.
und warum er gestorben, da geht sie in den Tod. — Es ist
ein gutes, feines, sympathisches Werk. Es aufgeführt zu
* Kunstausstellung im Glaspalaste. Fernere Ver¬
haben, ist ein Verdienst des „Deutschen Theaters“. Es nicht
käufe an Private: Cyrus Johnson (London): „Schwere
aufgeführt zu haben, ist eine unbegreifliche Unterlassung
Lektüre", Oelgemälde; G. Mayr (München): „Weiblicher
n- des Hoftheaters. Wohl sprechen die jungen Wiener und
Studienkopf“ Radirung; Hrch. Seufferheld (Stuttgart):
Wienerinnen in diesem Stücke die freie Sprache der Wahr¬
„Blumenwiese“, Radirung.
heit. Erröthet etwa davor die Muse des Hoftheaters, die
B.Künstlerhaus in Salzburg. Erzherzog Otto ist,
doch geldbringendem literarischem Unwerth gegenüber eine
wie man uns aus Salzburg berichtet, dem dortigen
Madame sans géne ist? Auf der Hofbühne hätte es ent¬
Kunstverein als Mitglied beigetreten.
sprechend dargestellt werden können — während die Auf¬
Ein neuet Correggio. Unter den Gemälden, die
führung am „Dautschen Theater“ es vergröbert und ver¬
der kgl. Pinakothek zu Mailand von dem dortigen Erz¬
flacht hat. Vergröbert durch die allzu derbe Auffassung der
bisthum überlassen worden sind, findet sich auch eine „An¬
„Mizi“. Frl. Timling sah nicht jung, nicht frisch genug
betung der Hl. Drei Könige, die nach dem Urtheil des
aus, ihr Ton wie ihre Toilette waren zu aufdringlich; diese
Galeriedirektors Bertini und anderer Fachmänner zweifel¬
„Mizi“ stand eine Stufe zu tief; eine solche Person kann nicht
los als ein Jugendwerk Antonio Allegris da Correggio
die Freundin der trotz aller Schuld unschuldigen Christine
anzusehen ist. Das Bild ist auf Leinwand gemalt, hat die
sein. Aber gut durchgeführt war die falsche Auffassung;
Größe von 1,08X0,84 Meter, enthält über 20 Figuren
Fräulein Timling kann spielen. Verflacht erschien die Rolle
voll Leben und Ausdruck in einer sonnigen Landschaft und
der „Christine" durch die Sentimentalität, welche Fräulein
zeigtigleich Correggios übrigen Jugendarbeiten noch den
Renier, an Stelle des Gefühls setzte. In der ersten Hälfte
Einfluß der Montagna'schen Schule. Der Zeit nach setzt
des dritten Aktes, besonders bei Empfang der Todesnach¬
Bertini das Bild zwischen 1513 und 1514, vor die be¬
richt, hatte sie einige sehr gute Momente; in dem — auch
rühmte Madonna di San Francesco im Dresdener
vom Rutor zu sehr gedehnten — Schlusse fiel sie wieder in
Museum, die bisher als Correggios erstes größeres Werk
die Konvention. Herr Schmidt=Häßler, als Christinens
alter Vater, machte den Eindruck eines begabten jungen galt. („Köln. Ztg.)
Schauspielers, der sich als alter Mann verkleidet hat. Die!
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