II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 463

Liebelei
5. T
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hloß daher, von des #estaurateurs Georg Oelschideger sten
glich der Alters= Brincher im Prüfungstermin den Forderungen ohne Vorrecht von
er hinsichtlich der etwa 22000 M. eine Dividende von 18½ PCt. m zuistigen Falle in
Aussicht. 2) Der Handelsfrau Seima Levy in Firma Arthur
Wassernogel Nachs., stellte der Verwalter S.zieferdecker im Prü¬
fungstermin den vorrechtlosen Forderungen von 7442 M. eine
Dividende von 2,13 pCt in Aussicht. — Der Konkurs über
on.
das Vermögen des Kaufmanns Heinrich Langer findet seine
hälter scheint
Beendigung durch einen Vergleich, durch den die Gläubiger 30 pCt.
t zu haben. Das

Sene e eeeeee
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Nach Schluß des ersten Aktes, in dim sich zwei grundlos auf
einander eifersüchtige Ahepaare nach allen Regeln bekannter Bühnen¬
e, so daß man
kunst herumgestritten hatten, hätte man glauben können, hier ginge
n kann. Das
ein französischer Schwanimacher zur Abwechselung einmal von der
rama schwer er¬
Voraussetzung aus, daß die eheliche Treue der norm le Zustand und der
Ehebruch eine Verirrung sei. Das wäre neu gewesen. Doch nur zu
1 Anerkennung.
bald wurde man von der Irrigkeit dieser Annahme überzeugt: es
effliche Scenen,
rufen sich in den späteren Akten die älteren Fheleute unter einander
es ganz jungen
als klassische Zeugen dafür an, daß der Ehebruch als das Normale
der Eifersuchts¬
und die Treue als Ausnahmen stand zu gelten habe. Damit fällt
das zwar hier
aber doch besser auch dieser Schwunt in die Kategorie jener Fabrikate, wie sie in
Paris zu Hunderten fertig gestellt und zu Dutzenben nach Berlin
importirt werden. Man kennt zur Genüge ihre Licht= und
ilten Oltin und
Schattenseiten, ihre flache Tendenz, ihren geschiekten. Scenen¬
rch patriotisches
bau, den fließenden, oft witzigen Dialog, und man erklärt sich schon
interesse abgeht,
befriedigt, wenn man wenigstens in dem episodischen Beiwerk auf
zurück, denn es
wirksame Varianten alter Themen stößt. Das Gandillotsche Stück
hte Liebe, was
enthält nur eine solche neue Episode, das ist die trockene Schwimm¬
stonde auf den Möbeln des Salons. Alles Uebrige ist nur Umstellung
alter Possenelemente. Daß trotzdem sehr viel gelacht wurde, ist der
Schauspielhaus
äußerst lebendigen Darstellung zu danken, an der Lesonders erfolgreich
Folenar als
die Herren Jarno und Kraus und die Damen Bertens und
irsky, Fräulein
L. C.
urg als deren
Lux betheiligt waren.
e Hauptrollen
Goethe=Theater.
kritischen An¬
Arthur Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“, das längere
auch in den
Zeit hindurch mit großem Erfolge im Deutschen Theater gegeben wor¬
igliches. Herr
den ist, wurde Donnerstag, den 19. ?. M., zum ersten Male im
rtzer als der
Goethe=Theater aufgeführt. Die Rolle der Christine gab der Wiener
ick als der alte
Gast, Frl. Adele Sandrock. Die Schauspielerin ist ihren natür¬
als strebernde
lichen Anlagen nach zu sehr Heroine, um das anspruchslose Mädchen aus
dem Volke, dem seine Liebe ein und alles ist, völlig glaubhaft ver¬
ils gemüthliche
körpern zu können. Es fehlt ihrer Gestalt der leichte Fluß der Be¬
ervorgehoben zu
wegungen, ihrem Minenspiel die Weichheit des Ausdrucks, ihrer
ließ die Sach¬
Stimme die Biegsamkeit, im ganzen Naivetät und Anmuth. In ihrer
thknecht er¬
Erscheinung prägt sich mehr Willenskraft und Intellekt aus, als mit
dem nur seinen Instinkten folgenden Wiener Gretchen vereinbar
dritten Akt be¬
Was Fräulein Sandrock bot, wer demnach weniger
scheint.
gisseur Grube
die befriedigende Lösung einer gestellten Aufgabe als viel¬
iter, der sich
mehr ein interessantes Experiment. Wenn dennoch so starke Wir¬
kungen hervorgebracht wurden, wie das namentlich im letzten Akte bei—
irung um das
der Mittheilung Theodors von dem Schicksal des Geliebten geschah,
iß oft aufführen
so sind diese nächst dem durchdringenden Verstonde der Künstlerin ihrer
t sich durchaus,
bewundernswerthen Technik zu danken. Die mühsam verhaltenen Be¬
M.=F.
wegungen des krampfhaft zusammenzuckenden Körpers, das Weinen
und Schluchzen haben wir in solcher Vollendung bisher über¬
haupt noch nicht auf der Bühne dargestellt gesehen. Ein aus¬
ven Leo Gan
gezeichneter Partner des Frl. Sandrock war Herr Stahl als Fritz.
gesetzt von Josef
Diesem fast rührend melancholischen, von trüben Ahnungen geängstigten
— wen Sendred gestnt sol mit anenbauschen
Erfolge in Berlin. Die Künstlerin wird von der gesammten
Kritik begeistert gepriesen, vom Publicum bejubelt, und ihre Vor¬
stellungen erzielen enorme Einnahmen. Adele Sandrock feierte
an Der geiste Tinnhe in Schalites Achae umie
desselben „Abschiedssouper“. Die Hervorrufe konnten nicht gezählt
werden. Selten ist eine Schauspielerin in Berlin so empfangen
worden und konnte in so kurzer Zeit so sehr beliebt, ja beinahe
populär werden.
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