II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 518

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Liebelei
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eelben, duß sie auf Irrwe in wandeln und daß sie sofolt u.
ruchigen Volterstämme kehren müssen, wenn nicht der gerechte Zornessturm des erbitterten
Komren oder auch diche einfach zu erfinden, kurzum, der Mann] Volkes sie hinwegfegen soll, mit dem Fluche leloden, daß sie mitgewirkt
en anti=öster=steht entschieden auf der Höhe seines Polizeiberufes. Wo von oben hätten an dem Vernichtungskriege gegen das Deutichthum.
Mrrssauft
spielte meisterhaft. Doch was sagen wir. Sie spielte? Nein, das
mit stürmischem Beifall; zum Schluß betam Frau Sorma einen großen
war kein Spielen mehr, das war ein innerliches Mitempfinden, Mit= Lorbeerkranz überreicht und mußte wiederholt vor der Rampe erscheinen.
leben. Hier können wir das Wort „verkörpern“ im idealen Sinne ge¬
C. v. d. Ropp.
brauchen. Sie war die Christine. Alles war echt und natürlich, sie
Rundschau.
empfand die kleinste Freude wie das große Leid in allen Variationen
* z. Die Gewerbehauskapelle ist am Sonnabend wieder an
seelisch mit. Im ersten Akt kam sie wenig zur Geltung, doch zeigten
den Ort ihrer Winterthätigkeit, den Gewerbehaussagl, zurückgekehrt. Man
in 3 Akten von sich schon hier sehr feine Striche in der Charakterzeichnung. Im zweiten
fä 2 Jahren Akt fesselte uns ihre Leistung außerordentlich und im dritten Akt lauschte
weiß, daß Herr Musikdirettor Trenkler mit seinem vortrefflichen
Bühne unseres
Orchester zu einem bedeutenden Faktor im Musikleben Dresdens ge¬
das Poblikum in größter Spannung wie gebannt auf jeden Laut von
worben ist, da er sich an weitefte Kreise wendet und ihnen für geringes
Gastes wieder ihr. — Im zweiten Akt, bei Fritzens Besuch, war Frau Sorma ganz
Entgelt musikalische Genüsse bereitet, die sie sonst entbehren müßten.
knthält es doch vorzüglich.
in gewisser Weise am besten. Dieses mädchenhaft
s am Schluß, ichüchterne, schelmische Wesen, dem die große Freude und Seligkeit über Allbekannt ist es auch, daß diese volksthümlichen Bestrebungen des Herrn
te,
Fritz Lob=das Kommen ihres Geliebten zu Grunde liegt, war so natürlich dar= Trenkler allenthalben großen Anklang finden. So war denn auch der
an=gestellt, daß man die Bühne ganz vergaß und nur ein liebreizendes, Verlauf des Eröffnungs=Konzertes überaus erfolgreich. Die aus
52 Mitgliedern bestehende Kapelle gab zunichst mit der Wiet
be des
nholdes, anmuthiges Geschöpf vor sich sah. Im dritten Akt war, wie
Wagner'schen „Meistersinger“=Vorspieles einen glänzenden B
eschon erwähnt, alles gefesselt durch die meisterhafte, hinreißende Natürlich¬
ihrer
Leistungsfähigkeit und brachte u. a. die Smetana'sche sinfoni
ndkeit. Das Mienenspiel der Künstlerin müssen wir noch besonders lobend
ung
„Molvau“ und Tschaikowsky's große Ouverture „1812“
der lhervorheben. Die Mizzi hat Recht, wenn sie sagt: „Der sieht man
zu
Gehör. Eine ganz hervorragende Leistung bedeutete der
der:
den alles gleich vom Gesicht ab!“ Jeder seelische Vorgang spiegelt in ihren

Augen und Gesichtszügen wider. Eben siehr sie noch heiter und ver= Ouverture „Leonore Nr. 3“ von Beethoven. Solistisch wa
drei
gnügt aus, da kommt plötzlich ein trüber, schneller Gedanke. Ihre Mitglieder der Kapelle thätig; Herr Zeidler erwies sich mit dem Vor¬
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Augen werden starr, die Züge im Gesicht länger und großer Kummer, tragé zweier Sätze aus einem bisder hier noch unbekannten, ganz
entzückenden Cellokonzerte von Josef Haydn als ein Cellist von schönem
den
pahnsinnige Angst prägen sich in den Mienen aus.
So sehr wir
Tone, bedeutender Technik und geschmackvollem Vortrage. Das 4. Konzert
Leiden
Frau Sorma's „Norma“ schätzen, müssen wir doch ihre „Christine“ für
für Violine (D-moll) spielte Herr Konzertmeister Mahr glänzend und
bedertender erklären.
gefesselt.
mit größtem Erfolge und als einen vortrefflichen Trompeter lernte man
eDuell findet
Dic übrigen Darsteller spielten wirklich recht gut. Es war, als ob
ind vorder be¬
sie von ihrer großen Kollegin unwillkürlich zu ihrem besten Können! Herrn Gräßler kennen. Herr Musikdirektor Trenkler leitere das
Konzert mit der alten Frische und Elastizität, Eigenschaften welche uns
ersten Male in
fortgerissen wurden. Frl. Poldi Gersa wor eine fesche Mizzi Schlager
die beste Gewähr dafür bieten, daß die nunmehr eingeleitete Winter¬
t von ihr Ab¬
und spielte so frisch, daß ihr nach dem ersten Akt mit Recht reicher
spielzeit der Gewerbehauskapelle dem Publikum eine Fülle des Schönen
Beifall gezollt wurde. Manchmal schien sie allerdings nicht natürlich
bringen wird.
genug; ein kleiner Stich ins Derbe störte diesmal nicht, er hob den
Gegensatz in den Charakteren der beiden Mädchen nur besser hervor.
Dresdner Mittheilungen. Abermals hat ein ehemaliger
Herr Burmester fand sich mit der undankbaren Rolle des Fritz Lob¬
Schüler des hiesigen Königl. Konservatoriums für Musik und Theater
heimer leidlich gut ab, er ist nun einmal dazu verdammt unsympathische,
einen Preis in einem Wettbewerbe errungen. Um die Anfang d. I.
schwache Männer wiederzugeben. Vorzüglich war Herr Witt als von der Charlontenburger Wochenschrift „Deutsche Nachrichten“ aus¬
heodor Kaiser. Das ausgelassene Wesen, die sorglose Heiterkeit des geschriebenen drei Preise (500, 150 und 100 M.) für die Komposition
ttmüthigen, aber leichtsinnigen jungen Menschen brachte er trefflich eines deutschen Flottenliedes hatten sich 103 Komponisten beworben, von
zum Ausdruck. Die Tafelszene des ersten Aktes gestaltete er höchst welchen die Herren Otto Manns in London, Robert Baumbach in
Vorzüge des shumoristisch. Herr Janda war ein ausgezeichneter liebevoller, alter Mexiko und F. C. Schmeidler in Berlin als Sieger hervorgegangen
schon einmal Vater und Frau Kronthal zeigte als Frau Strumpfwirker Binder ihr sind. Herr Otto Minns, aus Löbtau=Dresden stammend, verdankt seine
schauspielerisches Talent. Auch Herr Nasch führte seine kleine Rolle musikalische Ausbildung dem Dresdner Königl. Konservatorium, welchem
sirke, war die lzut durch. Herrn Rotter gebührt als Regisseur wiederum alles Lob#er 4 Jahre als Schüler angehörte. Seine Hauptlehrer waren in Kom¬
Sorma. Sie Leider war das Haus nicht sehr gefüllt. Das Publikum kargte nicht position Hofrath Professor Draeseke, im Violinspiel Konzertmeister Prof.