II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 522

5. Liebelej
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Dtei Monate Arbeits¬
# zu kultivirenden Fläche nicht
geblnden. Der noch vorhandene Rest muß den
# eines Reichs=Regent=fnchile auf frühere Kul gebungen in Biganen des Dundes übersepileptischen und geisteskranken Ackerbauern, die nicht wandern
Fräulein Poldi Gersa all Mizzi Schlager brachte eine be= wirkliche Liebe zu verwandeln. Dadurch kommt ein Zug von
oses Wort Mizzis und
ngt die Stille und er wunderungswürdige Leistung — ich glaube nicht, daß ihre Rollel großer Tragik in das Stück, denn er fällt am Tage darauf im
zusammen. Der Aktbesser gespielt werden kann — kein einziges Mal hat sie vulgär Duell. Leider vernichtet der Dichter im letzten Akt diesen Zug
wieder dadurch, daß Fritz Lobheimer in das Duell gegangen und
ktsmusik kann beginnen. gewirkt und alle Gewagtheiten hat sie in Jugend und Wiener
darin gefallen ist, ohne dem Mädchen ein Wort zu hinterlassen.
Este des Schnitzler'schen Lebenslust hüllen können, kein einziges Mal hat sie verletzt, das
Und zwar thut er es, um zu einer Tendenz zu kommen. Das
er allermeisterhaftesten bedeutet die Erfüllung der Absichten des Dichters.
Der zweite Akt führt uns in das Heim der Christine. Ein Mädchen muß verrathen sein, und eine Programarede halten.
en und daher habe ich
paar grelle und erschütternde Streiflichter fallen auf ihre Gesell= Daß verdirbt natürlich den## meisterlichen und tief ergreifen¬
ung hier wiederzugeben.
tisch, wie es selten den schaftsklasse, in der Glück und Lebenserfüllung gleichbedeutend don Akt. Der Schluß ist ein aufgesetztes Flick, das den
sie so einheitlich und ist mit moralischer Versündigung. Sie bekommt den Besuch metallnen Gesammtguß des Werkes stört. Frar Sorma hat mit
Ertheil das künstlerische einer Strumpfwirkersfrau, die von ihrem Geheimniß erfahren all ihrer Kunst diesen Feuilletonabschluß dramatisch zu gestalten
splcher Kraft und solcher hat und ihr mit unzarten Worten davon spricht! Dieser versucht, es konnte selbst ihr nicht gelingen. Das bedentet dem
dem Schicksal einiger Charakter ist knapp und glänzend gezeichnet. Was aber diesen ganzen Werk gegenüber aber nur ein Geringes und wird kaum
Em der Beziehung des Akt wie ein warmer, lichter Strom durchzieht, daß ist das Wesen allgemein empfunden.
Eine besonders gute Leistung war der Theodor Kaiser des
n dem so gerne vorbei= von Christinens Vater und ihre Beziehung zu ihm. Dieser
Herr Karl Witt — und der Hans Weiring des Herrn Ignaz
ene letzte mit dem häß= gütige, milde, alte Herr, der von der Schuld seiner Tochter weiß,
Janda. Als Ungeheuerlichkeit wirkte die Zwischenaltsmusik.
lturelle Entwicklung in es ihr verschweigt und aus Gram über eine freudlos dahinge¬
Ernst Hardt.
Ja, Schnitzler gangene Schwester sprechen kann: Soll mein geliebtes Kind,
Gesellschafts=Problemen von dem ich weiß, daß es gut ist, daß es keiner Schlechtigkeit
Kunst und Wissenschaft.
klich machen, wenn es fähig ist, soll die ebenso verwelken ohne ein einziges Mal glück¬
Theater und Musik.
über seine gesellschaft=lich gewesen zu sein, ohne ein einziges Mal Freude und Leben
Mittheilungen aus dem Bureau der kgl.
gehabt zu haben? Diese Gestalt ist eine wundervolle Erfindung.
äre sein Stück nicht nur
Der Christine ist allmählich die Größe ihrer Liebe ganz ins Hoftheater. Zur Nachfeier von Heinrich von Kleist's Ge¬
hauspiel — sondern ein
Bewußtsein getreten und gleichzeitig die schauerliche Angst: Liebt burtstag wird im kgl. Schauspielhause Donnerstag den 20. Okt.
neu einstudirt „Das Käthchen von Heilhronn“ aufgeführt. Das
er mich, wie ich ihn oder bin ich ihm ein Nebending und ein
Christine die vollendste
Kleist'sche Schauspiel wird mit Frau Basté in der Titelrolle zum
wir bei ihrem Gastspiel Spiel! Diese Frage zermartert sie und eine dunkle Stimme
ersten Male nicht in der Holbein'schen Bearbeitung, sondern nac.
fer Feinheit und Kunst flüstert ihr immer wieder die Wahrheit.
dem Original aufgeführt.
Ihr Geliebter besucht sie. Zum ersten Mal sieht er sie in
n wenigsten durch Worte
Die Gewerbehaus=Kapelle hat unter ihrem langbewährten
ihrem Heim, das rings von ihrer Innigkeit erfüllt ist — sie fühlt
seln, jede Handbewegung
Führer Herrn Musikdirektor Trenkler am Sonnabende im Ge¬
verrät uns ihre Seele, sich hier freier ihm gegenüber und spricht mit ihm von ihrer Liebe,
irke um sie sind. Darin wie sie mehr ist als er vermuthen mag und sagt ihm daß er der werbehause wieder ihren Einzug gehalten. Der Saal war dicht
Erste, Einzige, Beschenkte sei. Allmählich dämmert es in ihm besetzt und das Publikum sehr beifallslustig. Schon beim Er¬
ihrer Darstellung der
sie verzehrend liebt mitlauf, was sie für ihn empfivdet, allmählich fühlt auch er, daß scheinen Herrn Trenklers am Dirigentenpulte brach ein nicht
unsch liebt. die anderne ine Wesensverwandtschaft zwischen ihm und ihr besteht, daß er enden wollender Beifallssturm los; im Verlaufe des Abends er¬
zu ihr gehört und sein „Sehr lieb haben“ fängt an sich in hielt er mehrfache Auszeichnungen, z. B. einen großen Lorbeer¬