Liebelei
box 10/7
5. L
Telefon 12801.
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
. 105
Ausschnft!
„OBSERVER“ Nr. 44
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungs berichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Fillale in Budapest: „Figyelé“
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Ausschnitt aus: ###7 Keuue
W
vom 44 26
* Unser Prager Correspondent schreibt: Im =Deut¬
schen Volkstheateresorgt Director Kurz für ein ebenso
abwechslungsreiches als gediegenes Repertoire. Marie
Pospischil hat ihr erfolgreiches Gastspiel beendet und
ein neuer illustrer Gast, Adele Sandrock, trat vor das
Publicum. Ihre erste Gastrolle war die - Cameliendamer.
Es war eine originelle, durchwegs fesselnde Auffassung
dieser Gestalt. Als „Evas in dem gleichnamigen Schau¬
spiel von R. Voss hat uns die Künstlerin mächtig er¬
griffen, und die Titelrolle in -Francillone spielte sie mit
eigenartigem Reiz und tiefer Empfindung. Eine ausge¬
zeichnete Leistung war ihre SChristines in Schnitzler’s
„Liebeleis, Adele-Sendrockverstand es, die tragische
und düstere Stimmung trefflich zu wahren und brachte die
Verzweiflung in der Schlussscene zu ergreifendem Ausdruck.
Einen wirksamen Gegensatz hiezu bildete ihre -Annies in
Schnitzler’s Abschiedssoupers, wo die Gastin für die Keck¬
heitund Leichtlebigkeit den richtigen Ton fand. — Im
Neuen deutschen Theatere setzte WillxThaller sein
Gastspiel mit ungeschwächtem Erfolge fort.
R. N.
Bezugs-Bedingungen.
7.50
Für 50 Zeitungsauschnitte (Artikel oder Notizen) fl.
inclusive
„ 14.—
100
Porte.
25.—
1
200
Zahlbar
55.—
. „ 100.— im Voraus.
„ 1000
Im Gegensatze zu anderen Bureaux für Zeitungsausschnitte ist das
Abonnement durch keine bestimmte Zeitdauer begrenzt; — auch steht es den
Abonnenten frei die aufgegebenen Themen zu ergänzen oder zu ändern.
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Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Aussehnitt
„OBSERVER“ Nr. 38
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelé“
Vertretungen in Berlin, Chicago, London, Newyork, Paris, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Wicher Leben
%
27
vom
2
Brünner Weihnachtsstoff.
Original Correspondenz des „Wiener L.ben.“)
Nur wenigen modernen Schriftstellern zum allerwenigsten Wienern
ist es vergönnt, eine derartige Gabe, die Lebensrealistik zu schildern, zu be¬
sitzen, wie Schnitzler. „Liebelei“, „Freiwild“, „Anatol“, das sind Werke, bei
Das Mädel aus der Vorstadt, das
denen jede Scenle Wienerthüm alhmet.
Mädel aus dem Vorstadtcircus, das sind reine, ungekünstelte Gestalten, frei von
fremden Einflüssen. Schnitzler schildert sie uns mit einer Lebenswah heit, die
geradezu bewunderungswerth ist. „Anatol ist ein Meisterwerk der Moderne. Es
ist ein Werk, das leider viel zu wenig gewürdigt=wird. Und die einzelnen Rollen
in „Liebelei" und Anatol“; die können nur von Schauspielern gesvielt werden,
die in Wien leben oder wenigstens gelebt haben und das Naturell der Wiener
kennen. Christine und Mitzi, Fritz und Theodor verkörpern uns das Urwienerthum;
wir dürfen ihnen unser Herz nicht verschließen. — Ja, die Sandrock als Christine“
ist ebenso ihre Rolle, wie der „Hamlet“, hört man sagen und man geht in's
Theater mit einem Vorurtheil. Jetzt noch die ungünstige Position im ersten und
zweiten Acte, das alles trägt dazu bei, um beim Publicum Mißfallen zu erregen.
Frl. Sandrock wurde nicht gewürdigt, ja man ignorirte sie; und weßhalb?
Weil man kein Verständniß für ihre Auffassung hat. Man läßt sich durch die
Gestalt beeinflußen; ja, leugnen will ich es nicht, sie hat nicht die entsprechende
Gestalt; aber ist vielleicht Kainz als Hamlet nicht gut, weil er nicht die ent¬
sprechende Gestalt hat? — Die Aufführung der „Liebelei“ kann als eine der
besten Schauspielaufführungen angesehen werden. Unsere einheimischen Kräfte
gaben sich die größte Mühe und mit Erfolg. Vor Allem Frl. Ullmann als
„Mitzi“. Trotzdem diese Rolle keine Naivenrolle ist, gab sie Frl. Ullmann
vorzüglich und sie bewies uns. daß man sie auch zu anderm, als Naivenrollen
verwenden kann. Die beiden jungen Leute gaben die Herren Recke und
Malcher.
13.—
100
25.— Porto.
200
Zahlbar
55.—
500
. „ 100.— im Voraus.
1000
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* Unser Prager Correspondent schreibt: Im =Deut¬
schen Volkstheateresorgt Director Kurz für ein ebenso
abwechslungsreiches als gediegenes Repertoire. Marie
Pospischil hat ihr erfolgreiches Gastspiel beendet und
ein neuer illustrer Gast, Adele Sandrock, trat vor das
Publicum. Ihre erste Gastrolle war die - Cameliendamer.
Es war eine originelle, durchwegs fesselnde Auffassung
dieser Gestalt. Als „Evas in dem gleichnamigen Schau¬
spiel von R. Voss hat uns die Künstlerin mächtig er¬
griffen, und die Titelrolle in -Francillone spielte sie mit
eigenartigem Reiz und tiefer Empfindung. Eine ausge¬
zeichnete Leistung war ihre SChristines in Schnitzler’s
„Liebeleis, Adele-Sendrockverstand es, die tragische
und düstere Stimmung trefflich zu wahren und brachte die
Verzweiflung in der Schlussscene zu ergreifendem Ausdruck.
Einen wirksamen Gegensatz hiezu bildete ihre -Annies in
Schnitzler’s Abschiedssoupers, wo die Gastin für die Keck¬
heitund Leichtlebigkeit den richtigen Ton fand. — Im
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ist es vergönnt, eine derartige Gabe, die Lebensrealistik zu schildern, zu be¬
sitzen, wie Schnitzler. „Liebelei“, „Freiwild“, „Anatol“, das sind Werke, bei
Das Mädel aus der Vorstadt, das
denen jede Scenle Wienerthüm alhmet.
Mädel aus dem Vorstadtcircus, das sind reine, ungekünstelte Gestalten, frei von
fremden Einflüssen. Schnitzler schildert sie uns mit einer Lebenswah heit, die
geradezu bewunderungswerth ist. „Anatol ist ein Meisterwerk der Moderne. Es
ist ein Werk, das leider viel zu wenig gewürdigt=wird. Und die einzelnen Rollen
in „Liebelei" und Anatol“; die können nur von Schauspielern gesvielt werden,
die in Wien leben oder wenigstens gelebt haben und das Naturell der Wiener
kennen. Christine und Mitzi, Fritz und Theodor verkörpern uns das Urwienerthum;
wir dürfen ihnen unser Herz nicht verschließen. — Ja, die Sandrock als Christine“
ist ebenso ihre Rolle, wie der „Hamlet“, hört man sagen und man geht in's
Theater mit einem Vorurtheil. Jetzt noch die ungünstige Position im ersten und
zweiten Acte, das alles trägt dazu bei, um beim Publicum Mißfallen zu erregen.
Frl. Sandrock wurde nicht gewürdigt, ja man ignorirte sie; und weßhalb?
Weil man kein Verständniß für ihre Auffassung hat. Man läßt sich durch die
Gestalt beeinflußen; ja, leugnen will ich es nicht, sie hat nicht die entsprechende
Gestalt; aber ist vielleicht Kainz als Hamlet nicht gut, weil er nicht die ent¬
sprechende Gestalt hat? — Die Aufführung der „Liebelei“ kann als eine der
besten Schauspielaufführungen angesehen werden. Unsere einheimischen Kräfte
gaben sich die größte Mühe und mit Erfolg. Vor Allem Frl. Ullmann als
„Mitzi“. Trotzdem diese Rolle keine Naivenrolle ist, gab sie Frl. Ullmann
vorzüglich und sie bewies uns. daß man sie auch zu anderm, als Naivenrollen
verwenden kann. Die beiden jungen Leute gaben die Herren Recke und
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