II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 532

Liebelei
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vom %)
Kunst und Wissenschaft.
st. Haufi Niese hat am Mittwoch im Neuen Theater die
Christine in Schnitzlers immer wieder ergreifender Komödie
„Liebelei“ gespielt. Schade nur, daß diesmal die Darsteller des
alten Musikus und des betrogenen Ehemannes so gar nicht den
Schnitzlerschen Stil trafen und sich völlig in krasse Theaterei ver¬
loren. Das talentvolle Frl. Kriß zeigte auch als Mizi wieder, daß
in ihr eine vielversprechende Kraft steckt: Einiges traf sie ganz über¬
raschend gut und echt, hier und da störte eine allzu nuancirte, allzu
bewußte Charakteristik; auch muß diese Figur um einige Schattirungen
feiner aufgefaßt werden, ihr Liebhaber würde sich sonst mit ihr nicht
öffentlich zeigen können. Hansi Niese erwies als Christine
wie bereits im vorigen Jahre, daß sie Künstlerin ist. In dem
darauffolgenden Anatol =Einakter „Abschiedssouper“
ist sie
ein weiblicher Charakterkomiker ersten Ranges, voll tollem Ueber¬
muth, voll drastischer Komik, die um so unwiderstehlicher wirkt, weil
sie aus echtem Humor, ganz unmittelbar aus dem Temperament
quillt. Und nun im Gegensatz dazu diese Christine der Künstlerin!
Frau Niese übertrifft in ihrer Darstellung des lieben, süßen Mädels
auch die Christine der Frau Sorma — sie giebt in Lust und Leid,
in Liebesscenen und quälendem Schmerz den elementaren Ausbruch
einer echten, keuschen Natur. Nicht ein Zug dieser ergreifenden
Leistung erinnert an die Bühne. Es war wundervoll.
— Jarno
war vortrefflich wie immer, und auch Herr Walden traf Ton und
Stimmung meist glücklich.
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Re
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Kunst und Wissenschaft.
Im Neuen Theater spielte am Mittwoch Hansi Niese wieder
die Christine in Archus=Schnitzlers „Liebelei“, dieselbe Rolle, mit der
sie im vorigen Sommer in Berlin so schnelle Berühmtheit erlangt
hat. Inzwischen war uns vor einigen Monaten Abe
and
als Christine gekommen und hatte aus dem anspr
Mädel eine griechische Herome gemacht, die sich nur
höchsten Pathos wohl fühlt. Ganz anders Han
vorzüglich dazu geeignet, dieses kleinbürgerliche
zustellen, das doch eigentlich so unbedeutend ist un
große, tiefe Liebe geadelt wird. Kein affektirtes L
keinerlei tragische Pose ist an ihr zu bemerken. Wenn ihr ein
wie bei dem Besuch ihres Fritz, Thranen in die Augen steigen, so
wischt sie sie schnell wieder weg und ist gleich wieder das harmlose
Vorstadtmädchen. Auch bei der Kunde vom Tode des Geliebten und
von den näheren Umständen des Duells kommt der Schrei des tot¬
wunden Herzens fast nur gedämpft aus ihrer Brust; aber doch ver¬
stehen alle diesen Schrei. — Neben Hansi Niese standen die besten
Kräfte des Sommertheaters auf der Bühne. Josef Jarno, als
Theodor Kaiser eine Meistersigur vom Scheitel bis zur Sohle, und
Adolf Link, der den alten Violinspieler Weiring mit entzückender
Natürlichkeit gab. Harry Walden hatte seinen Fritz Lobheimer auf
einen zu ernsten, zu gebankenreichen Ton gestimmt, während
Stefanie Kriß als Mizi ein vielversprechendes Talent zeigte. —
Das der „Liebelei“ folgende „Abschiedssouper“ löste in glücklichster
Weise den Bann der so einfachen und doch so ergreifenden Tragödie, jusire
P0Auch hier hatten Josef Jarno und Hansi Niese die Hauptrollen Doch yrto.
#es wäre Unrecht, neben ihnen nicht das vorzügliche Spiel des Kellners, hlbar
Zudwig Reuert, rühmend hervorzuheben.
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