Liebe
5. L ei
hie Weise für die Unter¬
gs nicht ... aber die
blick gehoben. Bedenken
ist nichts als ein er¬
Frau, Sie wären heute
usin von Mama wäre?
nder schönen Sitte fest,
nkommen, die wirklich
ft miteinander verknüpft
festliche
ut, daher
ie
emerkt ?
ng so sinnig gefunden:
tanzen?
Mann, Papa
inen.
olde an, aber es
n
ht hineinführen,
ehn Jahre
en? Dort
nster; es
ch bitte
rden wohl
ft.
box 11/1
Emil: Das wäre nicht unmöglich ... aber geladen bin ich nicht,
wirklich nicht. Ich wollte nur in mein Zimmer gehen; denn in meinem
Zimmer hab' ich ein Rendez=ous.
Agathe: 0! was für Zustände in diesem anständigen Bürgerhause!
Emil: Das anständige Bürgerhaus braucht sich nicht zu schämen;
ich habe Rendez=vous mit einer Unsichtbaren.
Agathe: Sehr interessant!
Emil: Hören Sie?
Agathe: Was denn?
Emil: Wie sich der König Marke allmählig in den Rentier Gabriel
Eisenstein verwandelt hat. (Trällert mit). „O jeh, 0 jeh, wie rührt mich
dies
Agathe: Also was ist das für ein geheimes Rendez=ous?
Emil: Das verhält sich folgendermaßen: ich bin hier, wie Sie be¬
merken, und sie
Agathe: Die Unsichtbare..
Emil: Ja, die Unsichtbare ist in diesem Augenblick auch irgendwo,
wo sie nicht hingehört oder wo sie nicht sein will, ebenso
Agathe: Ebenso wie Sie. Das ist nicht sehr liebenswürdig, aber es
ist wahr. Nun weiter. Wo Sie sind, weiß ich — aber die Unsichtbare ..
Emil: Lassen wir das dahingestellt. Dielleicht auch im Kreise ihrer
Familie, vielleicht in einem anderen Kreis — kurz, wir können zusammen
nicht kommen, der Champagner ist viel zu tief.
Agathe: Ich bin gegen Witze.
Emil: Entschuldigen Sie, gnädige Frau. — Nun, und da haben
wir uns einfach (zum Himmel weisend) da droben ein Rendez=ous gegeben.
Agathe: Wo?
Emil: Bei den Sternen.
Agathe: Süß!
Emil: So haben wir uns verabredet: wenn der Festesjubel auf's
Höchste gestiegen — hören Sie? (trällert wieder mit). „Die Majestät wird
anerkannt . . . .“ Also, wenn der Jubel auf's Höchste gestiegen ist, wie
zum Beispiel jetzt in diesem anständigen Bürgerhause, ziehen wir uns Beide
auf wenige Mlinuten zurück und treten Beide einsam an ein Fenster.
Agathe: Ich wünsche Ihnen von Herzen, daß die Einsamkeit der
Unsichtbaren ehrlicher sei als die Ihre...
Emil: Ich wage es zu hoffen — treten an's Fenster, schauen den
großen Bären an — sehen Sie, dort ist er — und träumen von einander,
so lebhaft als nur möglich. Ja, das ist unser Rendez=vous in der Splvester¬
nacht. Darum wollte ich eben in mein Zimmer gehen. Aber von hier aus
sieht man den großen Bären gleichfalls, und nichts hindert mich, zu träumen
es sei denn, daß Sie so freundlich sein wollten, gnädige Frau.
Agathe: Nichts liegt mir ferner. Träumen Sie. (Auf der Straße
gehen Teute; Gruppen begegnen einander, gedämpfte Aufe: „Drosit Neujahr!“,
5. L ei
hie Weise für die Unter¬
gs nicht ... aber die
blick gehoben. Bedenken
ist nichts als ein er¬
Frau, Sie wären heute
usin von Mama wäre?
nder schönen Sitte fest,
nkommen, die wirklich
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festliche
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n
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ehn Jahre
en? Dort
nster; es
ch bitte
rden wohl
ft.
box 11/1
Emil: Das wäre nicht unmöglich ... aber geladen bin ich nicht,
wirklich nicht. Ich wollte nur in mein Zimmer gehen; denn in meinem
Zimmer hab' ich ein Rendez=ous.
Agathe: 0! was für Zustände in diesem anständigen Bürgerhause!
Emil: Das anständige Bürgerhaus braucht sich nicht zu schämen;
ich habe Rendez=vous mit einer Unsichtbaren.
Agathe: Sehr interessant!
Emil: Hören Sie?
Agathe: Was denn?
Emil: Wie sich der König Marke allmählig in den Rentier Gabriel
Eisenstein verwandelt hat. (Trällert mit). „O jeh, 0 jeh, wie rührt mich
dies
Agathe: Also was ist das für ein geheimes Rendez=ous?
Emil: Das verhält sich folgendermaßen: ich bin hier, wie Sie be¬
merken, und sie
Agathe: Die Unsichtbare..
Emil: Ja, die Unsichtbare ist in diesem Augenblick auch irgendwo,
wo sie nicht hingehört oder wo sie nicht sein will, ebenso
Agathe: Ebenso wie Sie. Das ist nicht sehr liebenswürdig, aber es
ist wahr. Nun weiter. Wo Sie sind, weiß ich — aber die Unsichtbare ..
Emil: Lassen wir das dahingestellt. Dielleicht auch im Kreise ihrer
Familie, vielleicht in einem anderen Kreis — kurz, wir können zusammen
nicht kommen, der Champagner ist viel zu tief.
Agathe: Ich bin gegen Witze.
Emil: Entschuldigen Sie, gnädige Frau. — Nun, und da haben
wir uns einfach (zum Himmel weisend) da droben ein Rendez=ous gegeben.
Agathe: Wo?
Emil: Bei den Sternen.
Agathe: Süß!
Emil: So haben wir uns verabredet: wenn der Festesjubel auf's
Höchste gestiegen — hören Sie? (trällert wieder mit). „Die Majestät wird
anerkannt . . . .“ Also, wenn der Jubel auf's Höchste gestiegen ist, wie
zum Beispiel jetzt in diesem anständigen Bürgerhause, ziehen wir uns Beide
auf wenige Mlinuten zurück und treten Beide einsam an ein Fenster.
Agathe: Ich wünsche Ihnen von Herzen, daß die Einsamkeit der
Unsichtbaren ehrlicher sei als die Ihre...
Emil: Ich wage es zu hoffen — treten an's Fenster, schauen den
großen Bären an — sehen Sie, dort ist er — und träumen von einander,
so lebhaft als nur möglich. Ja, das ist unser Rendez=vous in der Splvester¬
nacht. Darum wollte ich eben in mein Zimmer gehen. Aber von hier aus
sieht man den großen Bären gleichfalls, und nichts hindert mich, zu träumen
es sei denn, daß Sie so freundlich sein wollten, gnädige Frau.
Agathe: Nichts liegt mir ferner. Träumen Sie. (Auf der Straße
gehen Teute; Gruppen begegnen einander, gedämpfte Aufe: „Drosit Neujahr!“,