II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 654

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Liebe
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5. La
Telephon 12861.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERYER“
Nr. 39
Wie
L. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concondiaplarz 4.
Vertretungen in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Ron,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
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174#
Tohatnachrichten.
*(Theater am Franzensplatz.) Man macht
gegenwärtig in Wien den neuerlichen Versuch, eine
eigene deutsch=österreichische Litteratur zu konstituieren;
der Gedanke scheint selbst in Kreisen Freunde zu haben,
denen die deutschen Laute sonst nur gerade noch als
Kommando= und Kommißsprache in den Kasernen gut
genug sind. Aber mit einem nach den Vorschriften des
Vereinsgesetzes abgefaßten und in fünf Ausfertigungen
bei der Polizei überreichten Statut gründet man noch
keine Litteratur. Diese muß aus dem Volkstum heraus¬
inclusive
wachsen und volkstümlich ist in Wien immer noch ein 3.—
Porto.
Stück nur dann, wenn „der Girardi“ eine Rolle darin 9.-
Zahlbar
het. Es gibt ja wohl auch in Wien eine literarische?
im Voraus.
Gruppe der Modernen, und man zählt zu ihr die
schnitte ist das
Dramatiker Karlweis, Arthur Schnitzler, Hermann seh steht es den
Bahr und Rudolf Lothar, aber nur der zu ändern.
zu früh dahingeschiedene Verfasser des „Groben
Hemdes“ und der Dichter der „Lebendigen Stunden“ ½ enthaltend die
ser Morgen¬
Ihängen einigermaßen mit dem Wiener Boden zu¬
Wiener Zeitung“)

wirthschaftliche
„sammen, inso erne nämlich, als sie mit Vorliebe und Glück
vird. Diese Mit¬
I das Milien der Kaiserstadt schildern. Im übrigen kennt man
vz. B. Arthur Schnitzler jenseits der schwarzgelben
Pfahle besser, als in Wien jenseits der Währinger
Linie. Und doch müßte dieser Dramatiker, gäbe es eine
eigene deutschösterreichische Literatur, in Wien sein
eigenes Theater haben, wie es seine Meister in Paris
hatten. Aber Schnitzler und die Anderen, die etwas
können, bedürfen eines solchen literarischen Schutzzolles
gar nicht und den Deutschen in Österreich könnte am
wenigsten damit gedient sein, denn eine deutschöster¬
reichische Literatur wäre das Ende der deutschen
Literatur in Österreich. — Draußen im Reiche hat man
Schnitzlers „Christine“ als die poetischeste Mädchen¬
gestalt bezeichnet, welche nächst Hannele die
die gestrige
deutsche Moderne geschaffen hat und
Wiederaufführung der „Liebelei; in welcher?
Fräulein Sussin die Rolle spielte, hat dieses Urteil
bestätigt. Die Seelentragödie, die erst zum Ausbruche
kommt, wenn der Vorhang schon herabgehen will, hat
diese Künstlerin mit ihrer tiefen Empfindung und ihrer
kräftigen Leidenschaft so ergreifend dargestellt, daß das
Publikum gar nicht aufhören wollte, die Heldin des
Stückes an die Rampe zu rufen. Aber auch alle
anderen Rollen waren ausgezeichnet besetzt; wir haben
schon lange keine so gute Vorstellung ge ehen, wie die
gestrige. (Spielleiter Herr Lenoir.) Köstlich war die
Szene zwischen Hans Weiring (Lippert) und der
aus dem Leben geschnittenen Katharina Binder
(Bleibtreu), lebendig und humorvoll das Treiben
in der Garconwohnung der beiden jungen Leutg
(Halvern und de Grach), erheiternd das philo¬
sophische „süße Mädel“, dargestellt von Fräulein

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Vertretungen i Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom,
Stockholm, Kristiania, St. Petersburg.
Kesschmt s nlalt Danban
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(Theater in Dornbirn. Wir können mit Bestimmtheit
mitseilen, daß am Mittwoch den 13. Mai die Robertsche
Theatergesellschaft zum erstenmale spielt. Größeren Vor¬
bekeitungen halber wird die Fischertragödie „Hoffnung auf
Segen“ erst Freitag aufgeführt. Am Mittwoch als 7. Gast¬
rstellung bringt man Schnitzlers „Liebelei“. Der junge
utd hochbegabte Wiener Schriftsteller hat sich durch seine
phetischen und eigenartigen Dichtungen in der Dichterwelt
einen ausgezeichneten Namen erworben. In dem dreiaktigen
nsive
Schauspiel „Liebelei“ schuf er sein Meisterwerk. Ueberall,
rto.
wo bisher das wirklich aus dem Leben gegriffene Schauspiel lbar
aufgeführt wurde, hat es einen großen und nachhaltigen fornus.
Erfolg errungen und viele Wiederholungen erlebt. Auch in gi das
unserer Stadt darf diese sensationelle Novität auf volles es den
AInteresse rechnen. Wir hoffen, daß sich Herr Direktor Robert
für diese interessante Darbietung seines Repertoirs durch ein
recht volles Haus belohnt sehen wird, was wir dem rührigen ba die
Fgen¬
In Direktor aufrichtig wünschen. Am ersten Abend wird die grung")
IZwischenaktsmusik von einer Abteilung (16 Mann) der #ftliche
Bregenzer Regimentskapelle ausgeführt.
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theilungen werden in Wien um 9 Uhr Früh verschickt.“
Pnospecte gratis und fnanco.