II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 740

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Es heißt denn auch, daß Stolypin an der Ausarbeitung
em solcher Eingriff in
eines Memorandums über die „Echtrussischen“ Umtriebe be¬
weis begründen, daß
griffen sei. über deren Gefährlichkeit mag man sich einen
gend, wenn nicht aus¬
Begriff machen aus der Außerung, die ich in einem der
zen polnische Arbeiter
Hetzblätter der Partei finde und die an Offenheit nichts zu
ziehung kaum weniger
siter. Es liegt auf derI wünschen übrigläßt: „Wir kämpfen um die Herrschaft auf
gemacht wird. ... Der Liebhaber dünn. Die Schlager¬
Mizi peinlich. Selbst Pagay als Vater doch mit
ah, erweckt sympa¬
etwas Musikerfremdem, zu Spitzem, zu Altem be¬
war das Spannen
haftet. Der Gatte Steinrück wirkungsvoll; ja. Neben¬
Regiestück von über¬
bei hat er das Rätsel gelöst, welchen Namen der von
nkt man frei von
Schnitzler unbenannte fremde Herr trägt. Mudicke.
keilweis gepackt, teil¬
Sonst gab es eine kleine Nuance. Bei Schnitzler
m stärksten Auftritt.
wird der junge Mensch vor dem dritten Aufzug er¬
g, das an den Zu¬
schossen; in den Kammerspielen vor dem ersten. Wie
(man lache nicht)
fagt der Feuilletonist? Schatten vorauswerfen? Hier
ieß. Die Sendung
wurden Schatten mächtig vorausgeworfen. Das Um¬
sein im Heroischen...
schlagen im dritten Akt war kaum noch möglich. Der
Christin' fällt es da wie Schuppen von den Augen?
ten. Beim Hinaus¬
Hier wurden die Schuppen zuvor mächtig herum¬
ück wird in späten
Aus
gereicht. (Viel über des Dichter Absicht.)
n heut ist es ein
dem innig=leichten Lebensspiel, das sc#rz endet, wird
uns. Denkt man an
eine trübe Tragödie von vornherein. Diese Nuance
r), so sind die Ge¬
ist nicht ratsam....
mannigfacher, gegen¬
Ich verstehe Reinhardt schwer, weshalb er unter
alte werden in allen
solchen Umständen die Liebelei gab. Ja doch, ich
nd länger. Während
versteh' ihn: denn Lucie Höflich ist eine Künftlerschaft
leicht nur für Deutsche
seltenen Ranges. Keine Reue ist denkbar, da sie hier
t diese Art des Viel¬
spiekte. Von der Erinnerung an die Sorma trotz¬
im Anders=Sagen;
dem, bitte, kein Wort; bei der kamen (ich hab' es
tzer verstummt so oft
gesehen, so wahr ich hier sitze) schwermütige Flügel
Ich meine die ersten
hinten heraus.... Genug. Die Schauspielerin L. Höflich
ist ein begnadetes Blut; sie hat den Schrei, den
und dünn gespielt.
leuchtenden und den tiefen; sie wird uns noch Wunder¬
n, wie die Sache ge¬
bares geben.
wie sie viel besser
0n
Es ist und bleibt doch stets eine
Palast=Revolution.
In Nerz wird die Zetkin gehen,
Zu Roß sprengt Rosa daher...
Hast du das Schloß gesehen,
Das hohe Schloß am Meer?
Caliban.
... Das nun begonnene neue Jahr ist trompeten¬
los eingeleitet worden. Oder hab' ich die schweren
Ankündigungen nur versäumt, als ich in Karthago faß?
In jedem Fall (und zu eurer eigenen Abschreckung)
will ich nun hinschreiben, was ihr im vorigen Herbst
bestimmt mit vollem Munde verspracht und einfach
nicht erfülltet. Was alles unmittelbar bevorsteht! Die
Direktion „hat“ den Spielplan „festgelegt“. Man sehe
nun zu. Ein Werk von Gorki. Wurde nicht gespielt.
Vollmöllers Gräfin von Armagnac. Wurde nicht
gespielt. Ein unbekanntes Werk von Hofmannsthal.
Wurde nicht gespielt. König Lear. Wurde nicht ge¬
spielt. Die „Amoureuse“ von Porto=Riche. Wurde
nicht gespielt. Turandot. Wurde nicht gespielt. Ein
Werk von Ruederer. Wurde nicht gespielt. Emilia
Galotti. Wurde nicht gespielt. Der „Zerrissene“ von
Nestroy. Wurde nicht gespielt. ... Diese Nachrichten
hat man (vor Eröffnung der Kammerspiele) den
deutschen Stämmen offiziell vermittelt. Als besondere
Anziehung des genannten Instituts glitt die „Büchse
der Pandora“ (wie auf Schienen, die mit Gänsefett
befeuchtet waren) in die Reichsöffentlichkeit. Wurde
gleichfalls nicht gespielt. ... Was soll man dazu sagen?
Mit dem Kopfe wackeln und miauzen? Man soll
rufen: O mare ricinum! Und: Bessert euch!
Ich behaupte: wenn die Gebarung jetzt einfacher
ist, hat die Kritik ihren Anteil daran.
Im übrigen: zeigt, was ihr könnt. Wir geben fair
play. Und wir bürgen für Gerechtigkeit.