Liebelei
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5. Mateker
Über Schnitzlers „Liebelei“, die auch in den Kammerspielen auferstanden,
nur wenige Worte: Der Wiener Walzer in seinen weichen Mollakkorden und
hüpfend leichten Tanzrhythmen, mit seiner Wehmut und seinem Feuer, dieser
Wiener Walzer und das Wiener Mädel sind enge Verwandte. In der „Liebelei“.
geigen zuerst die Fröhlichen zum Tanze und dann kommt das harte Leid, die
weiche Trauer. Aber es fließt doch auch hier das eine zum andern — zu einer
Atmosphäre zusammen. Gerade die rechte Atmosphäre hatte die Berliner Auf¬
führung nicht. Ein Beispiel: wie spröde und nüchtern war der alte Weiring
Hans Pagays, eine Figur, die aus der lächelnden Melancholie von Grillparzers
armem Spielmann gestaltet werden muß. Die Lustigkeit war ohne wienerischen
Schmiß, und die Sentimentalität des sanguinischen Wiener Temperaments wurde
durch kontemplative norddeutsche Gedankenstriche verzerrt.
Seen eeenenee ne
hat. Nahe Bande der Verwandtschaft, der Freund=nicht widerstehen konnte, mußte das Groß= seinem Herrn
schaft und der Bundestreue haben bis zum herzogtum mit einer Kriegs=Kontribution die die Kaiser
Die Beilagen
heutigen Tage den mehr als Achtzigjährigen von sechs Millionen Gulden an Preußen bezahlen. königliche Si
mit dem Hause Hohenzollern und dem Reiche Kein Fürst mochte aber im Innern seines Herzensgebrauchen.
der vorliegenden Nummer enthalten u. a.
verbunden. Es gibt wenige unter den Bundes= den Sieg eines Gegners jemals freudiger begrüßt des Fürsten.
die nachstehenden Beiträge:
fürsten, in deren Herzen von allem Anfange an haben, als der Großherzog den der preußischen er im Jahr
der nationale Gedanke in so kräftiger Weise Waffen. Nach dem preußischen Siege in Böhmen auf
Berliner Börse.
Wurzel geschlagen hat, wie in der Seele dieses und vor allem auch nach der Niederlage der Bal
Fürsten aus dem Hause Zähringen: und es gibt auch badischen Division bei Werbach war übrigens die eine
Unsterbliche Liebe.
wenige Herren in deutschen Landen, denen es be= öffentliche Meinung in Baden gar rasch umge¬ hine
Von J. Colin.
schieden war, schwerere Prüfungen durchzukämpfen, schlagen. In einer Adresse des Landtages wurde es
wie gerade ihm. Aber nach all den Kämpfen der Großherzog alsbald gebeten, den nutzlosen Aul
Das Armband.
Krieg aufzugeben und den Auschluß an Preußen in d
kamen die Siege, die Erfolge und die Ruhe.
Von D. K. Brown.
u0d
Es war eine schlimme Zeit für das großherzog= zu bewerkstelligen.
Im August wurde der Alliancevertrag mit fie
liche Haus von Baden, als der Großherzog ge¬
Mozart und die Zigenner.
Preußen geschlossen und als vier Jahre später der bau
legentlich der großen Auseinandersetzung Preußens
Von J. C. Lusztig.
große Krieg ausbrach, da war es selbstverständlich, Bund
mit Oesterreich sich im Widerspriche zu der Mehr¬
heit seiner Bevölkerung befand. Er, der Schwie= daß die badischen Truppen Schulter an Schulter pieser Wi
Liebeskomödie. Von Una Hudson.
mit den preußischen kämpften. Die badischemis Bisn
gersohn des Preußen=Königs, war gezwungen,
das Schwert gegen diesen zu ziehen. Division stand u ter dem Oberbefehl des Generals werfen mn
Das Opfer einer Rettung.
Wie ungern er dies tat, wie dies erst von Werder, und die Tage von Straßburg, Dijon, Schwierigke
Von Elliot Flower.
geschah, als ihm nach einer Aufrage in Berlin die Nuits und Belfert bilden unverwelkliche Ruhmes= Kaisertitels
Sport, Theater, Kunst und Literatur usw.
niederschmetternde Kunde ward, Preußen sei nicht blätter in der Geschichte des badischen Armee. Aber helms sich ni
in der Lage, das Großherzogtum im Falle einer bedeutungsvoller als das Eingreifen der kleinen der Großher
etwaigen Okkupation von Seite süddeutscher badischen Militärmacht in die Entscheidungen des dem Kronpri
Truppen zu schützen, das ist in jeder Schilderung großen Kampfes war die persönliche Rolle, die ehlichste in
jener historischen Ereignisse zu lesen. Wit späterhin Großhrzog Friedrich von Baden als auch keiner
Feuitteron.
wenig er im Herzen auf der Seite Schwiegersohn des Königs von Preußen und als seinen „Geda
Oesterreichs war, war niemandem fremd, der sich einer der ersten seiner Paladine bei der Errichtung der zornigen
Berliner Leben.
daran erinnerte, mit welchem Freimut gerade er des Deutschen Reiches spielte. Neben dem Kron= Charakter=Me
prinzen, dem späteren Kaiser Friedrich, besaß wohl Stunde, die
Die Gedanken der deutschen Nation fliegen in drei Jahre vor Ausbruch des Krieges am Fürsten¬
die Tagen nach dem Schmerzenslager, auf das tage zu Frankfurt den österreichischen dynastischen kein anderer in so unbeschränktem Maße das Ohr ging, war de
eine schwere Krankheit einen der ehrwürdigsten Pläuen entgegen zu treten gewagt hatte. und das Vertrauen des greisen fürstlichen Herrn, stimmen und
unter den deutschen Bundesfürsten, den Groß=Daß Friedrich von Baden der Mehrheit wie er. Fürst Bismarck war dies nicht fremd, werk, wie
herzog Friedrich von Baden, hingestreckt seines Ministeriums und seines Landtages und er wußte den Einfluß des Großherzogs bei Spiegelsaale
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5. Mateker
Über Schnitzlers „Liebelei“, die auch in den Kammerspielen auferstanden,
nur wenige Worte: Der Wiener Walzer in seinen weichen Mollakkorden und
hüpfend leichten Tanzrhythmen, mit seiner Wehmut und seinem Feuer, dieser
Wiener Walzer und das Wiener Mädel sind enge Verwandte. In der „Liebelei“.
geigen zuerst die Fröhlichen zum Tanze und dann kommt das harte Leid, die
weiche Trauer. Aber es fließt doch auch hier das eine zum andern — zu einer
Atmosphäre zusammen. Gerade die rechte Atmosphäre hatte die Berliner Auf¬
führung nicht. Ein Beispiel: wie spröde und nüchtern war der alte Weiring
Hans Pagays, eine Figur, die aus der lächelnden Melancholie von Grillparzers
armem Spielmann gestaltet werden muß. Die Lustigkeit war ohne wienerischen
Schmiß, und die Sentimentalität des sanguinischen Wiener Temperaments wurde
durch kontemplative norddeutsche Gedankenstriche verzerrt.
Seen eeenenee ne
hat. Nahe Bande der Verwandtschaft, der Freund=nicht widerstehen konnte, mußte das Groß= seinem Herrn
schaft und der Bundestreue haben bis zum herzogtum mit einer Kriegs=Kontribution die die Kaiser
Die Beilagen
heutigen Tage den mehr als Achtzigjährigen von sechs Millionen Gulden an Preußen bezahlen. königliche Si
mit dem Hause Hohenzollern und dem Reiche Kein Fürst mochte aber im Innern seines Herzensgebrauchen.
der vorliegenden Nummer enthalten u. a.
verbunden. Es gibt wenige unter den Bundes= den Sieg eines Gegners jemals freudiger begrüßt des Fürsten.
die nachstehenden Beiträge:
fürsten, in deren Herzen von allem Anfange an haben, als der Großherzog den der preußischen er im Jahr
der nationale Gedanke in so kräftiger Weise Waffen. Nach dem preußischen Siege in Böhmen auf
Berliner Börse.
Wurzel geschlagen hat, wie in der Seele dieses und vor allem auch nach der Niederlage der Bal
Fürsten aus dem Hause Zähringen: und es gibt auch badischen Division bei Werbach war übrigens die eine
Unsterbliche Liebe.
wenige Herren in deutschen Landen, denen es be= öffentliche Meinung in Baden gar rasch umge¬ hine
Von J. Colin.
schieden war, schwerere Prüfungen durchzukämpfen, schlagen. In einer Adresse des Landtages wurde es
wie gerade ihm. Aber nach all den Kämpfen der Großherzog alsbald gebeten, den nutzlosen Aul
Das Armband.
Krieg aufzugeben und den Auschluß an Preußen in d
kamen die Siege, die Erfolge und die Ruhe.
Von D. K. Brown.
u0d
Es war eine schlimme Zeit für das großherzog= zu bewerkstelligen.
Im August wurde der Alliancevertrag mit fie
liche Haus von Baden, als der Großherzog ge¬
Mozart und die Zigenner.
Preußen geschlossen und als vier Jahre später der bau
legentlich der großen Auseinandersetzung Preußens
Von J. C. Lusztig.
große Krieg ausbrach, da war es selbstverständlich, Bund
mit Oesterreich sich im Widerspriche zu der Mehr¬
heit seiner Bevölkerung befand. Er, der Schwie= daß die badischen Truppen Schulter an Schulter pieser Wi
Liebeskomödie. Von Una Hudson.
mit den preußischen kämpften. Die badischemis Bisn
gersohn des Preußen=Königs, war gezwungen,
das Schwert gegen diesen zu ziehen. Division stand u ter dem Oberbefehl des Generals werfen mn
Das Opfer einer Rettung.
Wie ungern er dies tat, wie dies erst von Werder, und die Tage von Straßburg, Dijon, Schwierigke
Von Elliot Flower.
geschah, als ihm nach einer Aufrage in Berlin die Nuits und Belfert bilden unverwelkliche Ruhmes= Kaisertitels
Sport, Theater, Kunst und Literatur usw.
niederschmetternde Kunde ward, Preußen sei nicht blätter in der Geschichte des badischen Armee. Aber helms sich ni
in der Lage, das Großherzogtum im Falle einer bedeutungsvoller als das Eingreifen der kleinen der Großher
etwaigen Okkupation von Seite süddeutscher badischen Militärmacht in die Entscheidungen des dem Kronpri
Truppen zu schützen, das ist in jeder Schilderung großen Kampfes war die persönliche Rolle, die ehlichste in
jener historischen Ereignisse zu lesen. Wit späterhin Großhrzog Friedrich von Baden als auch keiner
Feuitteron.
wenig er im Herzen auf der Seite Schwiegersohn des Königs von Preußen und als seinen „Geda
Oesterreichs war, war niemandem fremd, der sich einer der ersten seiner Paladine bei der Errichtung der zornigen
Berliner Leben.
daran erinnerte, mit welchem Freimut gerade er des Deutschen Reiches spielte. Neben dem Kron= Charakter=Me
prinzen, dem späteren Kaiser Friedrich, besaß wohl Stunde, die
Die Gedanken der deutschen Nation fliegen in drei Jahre vor Ausbruch des Krieges am Fürsten¬
die Tagen nach dem Schmerzenslager, auf das tage zu Frankfurt den österreichischen dynastischen kein anderer in so unbeschränktem Maße das Ohr ging, war de
eine schwere Krankheit einen der ehrwürdigsten Pläuen entgegen zu treten gewagt hatte. und das Vertrauen des greisen fürstlichen Herrn, stimmen und
unter den deutschen Bundesfürsten, den Groß=Daß Friedrich von Baden der Mehrheit wie er. Fürst Bismarck war dies nicht fremd, werk, wie
herzog Friedrich von Baden, hingestreckt seines Ministeriums und seines Landtages und er wußte den Einfluß des Großherzogs bei Spiegelsaale