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Hilf
den
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5. Lasbelei
hat. Nahe Bande der Verwandtschaft, der Freund= nicht widerstehen konnte, mußte das Groß= seinem Herrn gerade in jenen schwierigen Fragen,
schaft und der Bundestreue haben bis zum herzogtum mit einer Kriegs=Kontribution die die Kaiserwürde betrafen, und in denen sich der
heutigen Tage den mehr als Achtzigjährigen von sechs Millionen Gulden an Preußen bezahlen. königliche Sieger so unzugänglich zeigte, klug zu
mit dem Hause Hohenzollern und dem Reiche Kein Fürst mochte aber im Innern seines Herzens gebrauchen. Der Großherzog war kein Freund
alten u. a.
verbunden. Es gibt wenige unter den Bundes= den Sieg eines Gegners jemals freudiger begrüßt des Fürsten. Fürst Bismarck gab selbst zu, daß
fürsten, in deren Herzen von allem Anfange an haben, als der Großherzog den der preußischen er im Jahre 1866 Pläne zu bekämpfen hatte, die
der nationale Gedanke in so kräftiger Weise Waffen. Nach dem preußischen Siege in Böhmen auf eine Vergrößerung des Großherzogtums
Wurzel geschlagen hat, wie in der Seele dieses und vor allem auch nach der Niederlage der Baden, auf Annexion der bayrischen Pfalz und
Fürsten aus dem Hause Zähringen: und es gibt auch badischen Division bei Werbach war übrigens die eine Ausdehnung der unteren Maingegend.
wenige Herren in deutschen Landen, denen es be= öffentliche Meinung in Baden gar rasch umge= hinauslaufen sollten. Aber Bismarck wollte
schieden war, schwerere Prüfungen durchzukämpfen, schlagen. In einer Adresse des Landtages wurde es vermeiden, „in den künftigen deutschen
wie gerade ihm. Aber nach all den Kämpfen der Großherzog alsbald gebeten, den nutzlosen Bundesverhältnissen verstümmelte Besitze zu sehen,
Krieg aufzugeben und den Auschluß an Preußen in denen bei Dynastie und Bevölkerung der Wunsch
kamen die Siege, die Erfolge und die Ruhe.
nach Wiedererlangung des früheren Besitzes mit
zu bewerkstelligen.
Es war eine schlimme Zeit für das großherzog¬
Im August wurde der Alliancevertrag mit fremder Hilfe meuschlicher Schwäche leicht aufge¬
liche von Baden, als der Großherzog ge¬
Preußen geschlossen und als vier Jahre später der baut werden konnte. Es wären dies unzuverlässige
legentlich der großen Auseinandersetzung Preußens
große Krieg ausbrach, da war es selbstverständlich, Bundesgenossen geworden.“ Es ist begreiflich, daß
mit Oesterreich sich im Widerspruche zu der Mehr¬
daß die badischen Truppen Schulter an Schulter dieser Widerstand gewisse Schatten auf das Verhält¬
heit seiner Bevölkerung befand. Er, der Schwie¬
Hudson.
mit den preußischen kämpften. Die badische nis Bismarcks zu dem Schwiegersohn seines Königs
gersohn des Preußen=Königs, war gezwungen,
Division stand# ter dem Oberbefehl des Generals werfen mußte. Als jedoch kleine und doch so große
s Schwert gegen diesen zu ziehen.
ng.
Wie ungern er dies tat, wie dies erst von Werder, und die Tage von Straßburg, Dijon, Schwierigkeiten hinsichtlich der Formulierung des
geschah, als ihm nach einer Anfrage in Berlin die Nuits und Belfert bilden unverwelkliche Ruhmes=Kaisertitels durch die Einwendungen König Wil¬
iteratur usw.
niederschmetternde Kunde ward, Preußen sei nicht blätter in der Geschichte des badischen Armee. Aber helms sich nicht lösen zu lassen schienen, da war es
in der Lage, das Großherzogtum im Falle einer bedeutungsvoller als das Eingreifen der kleinen der Großherzog von Baden, der Bismarck neben
etwaigen Okkupation von Seite süddeutscher badischen Militärmacht in die Entscheidungen des dem Krouprinzen, jeder in seiner Weise, auf das
Truppen zu schützen, das ist in jeder Schilderung großen Kampfes war die persönliche Rolle, die ehrlichse in dessen Vorschlägen unterstützte, wenn
jener historischen Ereignisse zu lesen. Wie späterhin Großhrzog Friedrich von Baden als auch keiner von beiden, wie der erste Kanzler in
r im Herzen auf der Seite Schwiegersohn des Königs von Preußen und als seinen „Gedanken und Erinnerungen“ hervorhebt,
wenig
Oesterreichs war, war niemandem fremd, der sich einer der ersten seiner Paladine bei der Errichtung der zurnigen Abneigung des alten Herrn gegen den
des Deutschen Reiches spielte. Neben dem Kron= Charakter=Major offen widersprach. Wis zur
daran erinnerte, mit welchem Freimut gerade er
prinzen, dem späteren Kaiser Friedrich, besaß wohl Stunde, die der Feierlichkeit in Versailles voraus¬
tion fliegen in drei Jahre vor Ausbruch des Krieges am Fürsten¬
ager, auf das tage zu Frankfurt den österreichischen dynastischen kein anderer in so unbeschränktem Maße das Ohr ging, war der alte Herr bekanntlich nicht umzu¬
ehrwürdigsten Pläuen entgegen zu treten gewagt hatte. und das Vertrauen des greisen fürstlichen Herrn, stimmen und Bismarck erzählt in seinem Memoiren¬
den Groß= Daß Friedrich von Baden der Mehrheit wie er. Fürst Bismarck war dies nicht frem“werk, wie er deshalb vor der Feierlichieit im
en, hingestreckt seines Ministeriums und seines Landtages und er wußte den Einfluß des Großherzogs Spiegelsaale den Großherzog von Baden noch
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hat. Nahe Bande der Verwandtschaft, der Freund= nicht widerstehen konnte, mußte das Groß= seinem Herrn gerade in jenen schwierigen Fragen,
schaft und der Bundestreue haben bis zum herzogtum mit einer Kriegs=Kontribution die die Kaiserwürde betrafen, und in denen sich der
heutigen Tage den mehr als Achtzigjährigen von sechs Millionen Gulden an Preußen bezahlen. königliche Sieger so unzugänglich zeigte, klug zu
mit dem Hause Hohenzollern und dem Reiche Kein Fürst mochte aber im Innern seines Herzens gebrauchen. Der Großherzog war kein Freund
alten u. a.
verbunden. Es gibt wenige unter den Bundes= den Sieg eines Gegners jemals freudiger begrüßt des Fürsten. Fürst Bismarck gab selbst zu, daß
fürsten, in deren Herzen von allem Anfange an haben, als der Großherzog den der preußischen er im Jahre 1866 Pläne zu bekämpfen hatte, die
der nationale Gedanke in so kräftiger Weise Waffen. Nach dem preußischen Siege in Böhmen auf eine Vergrößerung des Großherzogtums
Wurzel geschlagen hat, wie in der Seele dieses und vor allem auch nach der Niederlage der Baden, auf Annexion der bayrischen Pfalz und
Fürsten aus dem Hause Zähringen: und es gibt auch badischen Division bei Werbach war übrigens die eine Ausdehnung der unteren Maingegend.
wenige Herren in deutschen Landen, denen es be= öffentliche Meinung in Baden gar rasch umge= hinauslaufen sollten. Aber Bismarck wollte
schieden war, schwerere Prüfungen durchzukämpfen, schlagen. In einer Adresse des Landtages wurde es vermeiden, „in den künftigen deutschen
wie gerade ihm. Aber nach all den Kämpfen der Großherzog alsbald gebeten, den nutzlosen Bundesverhältnissen verstümmelte Besitze zu sehen,
Krieg aufzugeben und den Auschluß an Preußen in denen bei Dynastie und Bevölkerung der Wunsch
kamen die Siege, die Erfolge und die Ruhe.
nach Wiedererlangung des früheren Besitzes mit
zu bewerkstelligen.
Es war eine schlimme Zeit für das großherzog¬
Im August wurde der Alliancevertrag mit fremder Hilfe meuschlicher Schwäche leicht aufge¬
liche von Baden, als der Großherzog ge¬
Preußen geschlossen und als vier Jahre später der baut werden konnte. Es wären dies unzuverlässige
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große Krieg ausbrach, da war es selbstverständlich, Bundesgenossen geworden.“ Es ist begreiflich, daß
mit Oesterreich sich im Widerspruche zu der Mehr¬
daß die badischen Truppen Schulter an Schulter dieser Widerstand gewisse Schatten auf das Verhält¬
heit seiner Bevölkerung befand. Er, der Schwie¬
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mit den preußischen kämpften. Die badische nis Bismarcks zu dem Schwiegersohn seines Königs
gersohn des Preußen=Königs, war gezwungen,
Division stand# ter dem Oberbefehl des Generals werfen mußte. Als jedoch kleine und doch so große
s Schwert gegen diesen zu ziehen.
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Wie ungern er dies tat, wie dies erst von Werder, und die Tage von Straßburg, Dijon, Schwierigkeiten hinsichtlich der Formulierung des
geschah, als ihm nach einer Anfrage in Berlin die Nuits und Belfert bilden unverwelkliche Ruhmes=Kaisertitels durch die Einwendungen König Wil¬
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niederschmetternde Kunde ward, Preußen sei nicht blätter in der Geschichte des badischen Armee. Aber helms sich nicht lösen zu lassen schienen, da war es
in der Lage, das Großherzogtum im Falle einer bedeutungsvoller als das Eingreifen der kleinen der Großherzog von Baden, der Bismarck neben
etwaigen Okkupation von Seite süddeutscher badischen Militärmacht in die Entscheidungen des dem Krouprinzen, jeder in seiner Weise, auf das
Truppen zu schützen, das ist in jeder Schilderung großen Kampfes war die persönliche Rolle, die ehrlichse in dessen Vorschlägen unterstützte, wenn
jener historischen Ereignisse zu lesen. Wie späterhin Großhrzog Friedrich von Baden als auch keiner von beiden, wie der erste Kanzler in
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Oesterreichs war, war niemandem fremd, der sich einer der ersten seiner Paladine bei der Errichtung der zurnigen Abneigung des alten Herrn gegen den
des Deutschen Reiches spielte. Neben dem Kron= Charakter=Major offen widersprach. Wis zur
daran erinnerte, mit welchem Freimut gerade er
prinzen, dem späteren Kaiser Friedrich, besaß wohl Stunde, die der Feierlichkeit in Versailles voraus¬
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ager, auf das tage zu Frankfurt den österreichischen dynastischen kein anderer in so unbeschränktem Maße das Ohr ging, war der alte Herr bekanntlich nicht umzu¬
ehrwürdigsten Pläuen entgegen zu treten gewagt hatte. und das Vertrauen des greisen fürstlichen Herrn, stimmen und Bismarck erzählt in seinem Memoiren¬
den Groß= Daß Friedrich von Baden der Mehrheit wie er. Fürst Bismarck war dies nicht frem“werk, wie er deshalb vor der Feierlichieit im
en, hingestreckt seines Ministeriums und seines Landtages und er wußte den Einfluß des Großherzogs Spiegelsaale den Großherzog von Baden noch