II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 745


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5. Liebeler box 11/2

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aufgesucht habe, als den ersten der an= hat ihre vierzehnjährige Stieftochter schlecht ge=“ In dem bildschönen Saale der Kammerspiele falsch oder wenn es
wesenden Fürsten, der voraussichtlich nach kleidet und schlecht genährt. Bei bitterer Kälte ldles Deutschen Theaters, der doch keineswegs an Die Leute, die
der Verlesung der Proklamation das Wort mußte das Kind im dünnen Kattunröckchen gehen, eine Mörderhöhle erinnert, hat man am letzten dem letzten Fall
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nehmen würde, um ihn zu fragen, wie er den und die Hausbewohner hörten es vor Hungers Donnerstag einen Wiener Poeten erschlagen. ihren Sitzen
neuen Kaiser zu bezeichnen denke. Der Großherzog weinen. Mitunter mußte es um ein Stückchen Gründlich erschlagen, wie dies sonst nur vom räuschvoll den Sa
Brod an fremdenTüren betteln. Die liebevolle Hauswurst im Kasperle=Theater zu geschehen pflegt; diesem Protest viellei
antwortete: „Als Kaiser von Deutschland, nach
Befehl Sr. Majestät“. „Unter den Argumenten,“ Frau zwang das Kind bei strenger Winter=taum daß er am Ende noch einige Lebenszeichen bekundet. Zum allge
von sich gab. Alle haben sich an dieser Missetat Denn für das Pul
erzählt Fürst Bismarck, „die ich dem Großherzog kälte am offenen Feuster zu sitzen und zu arbeiten.
dafür geltend machte, daß das abschließende Hoch auf Sie sperrte es in das Lichtbad ihres Mannes, daß beteiligt: die Regie, die sie angestiftet haben dieses Sälchen nicht
den Kaiser nicht in dieser Form ausgebracht werden die heißen Lichtstrahlen die Haut der Kleinen ver=mag; die Schauspieler, die sie ausführten; stätte, an der schlech
könne, war das durchschlagendste meine Berufung sengten, und sie schlug obendrein mit dem Rohrstock die Direktion, die sie zuließ. Nur ein werden soll; sonder
auf die Tatsache, daß der künftige Text der Reichs= auf den Kopf des Kindes, der aus dem Kasten einziger darf zum Himmel seine reinen Hände abendlich ernent wi
verfassung bereits durch einen Beschluß des Reichs= hervorragte. A. s. P., u. s. w. Und für all' diese heben: Haus Pagay, der seinen Musicus Wundern. Deshalb
tags in Berlin präjudiziert sei. Die in seinen Barbarei einem Obehrlosen Geschöpf gegenüber schlicht, wienerisch, schnitzlerisch zu spielen verstand, in diesem Theater de
Alle Uebrigen gaben sich von allem Anfange an Das mag noch drübe
konstitutionellen Gedankenkreis fallende Hinweisung hat der Gerichtshof insgesamt auf eine
auf den Reichstagsbeschluß bewog ihn, den König Geldstrafe in der Höhe von dreihundert so schwerblütig, als würde das kleine Trauerspiel im Lessing=Theater v
noch einmal aufzüsuchen. Die Unterredung Mark erkannt; die Hälfte von dieser Summe sei nicht am Fuße des Kahlenbergs, sondern am der Weihe und der A
der beiden Herren blieb mir unbekannt, und ich überdies durch die erlittene Untersuchungshaft be= grünen Strand der Spree sich ereignen. Merk= Deutsche Theater
war bei Verlesung der Proklamation in Spannung. glichen. Sokmanche zärtliche Mutter im Reich würdig, sogar die Oesterreicher unter den Dar= von Homburg“ gege
Der Großherzog wich dadurch aus, daß er ein wird über dieses Urteil des Berliner Gerichts= stellern scheinen hier den Ton bereits verlernt zu trefflich. Die Vorgä
Hoch weder auf den Deutschen Kaiser, noch auf hofes den Kopfeschütteln und, der Schwere der haben, in denen Schnitzler gespielt werden muß; Fehrbellin; der Ang
den Kaiser von Deutschland, sondern auf den Kaiser Schuld gegenüber, die Milderungsgründe unver= von dem Diatekk gar nicht zu sprechen. Ein mit ihren Frauen den
künstlerisches Verbrechen beging die Regie an der jener, in dem sie erf#
ständlich finden. Denn wenn ein Weib, das am
Wilhelm ausbrachte.“
.Die böse Stiefmutter des Märchens ist nächsten berlifen wäre, dem verwaisten Kinde eine Höflich, als sie es ihr gestattete, die Christine so zu wundervollen Farben
noch lange nicht tot und begraben; sie lebt und zweite Mutker zu sein, es so grausam mißhandelt, daß spielen, wie es geschah. Da war im dritten Akt auch Damen: der violette
prügelt auch heute noch ihre Kinder, selbst wenn diese es dessen Gesunbheit, ja, dessen Leben gefährdet, kein Hauch#n dem süßen Mädel mehr; man Kleide, das Natalie
nicht gerade Hänsel und Gretel heißen, mit Vor= dann sagen das Gefühl, das Mitleid und die hatte es mut einer kreischenden Megäre zu tun, edlen Oheim Fried
liebe halbtot. Mitunter legt sich heutzutage Gerechtigkeit, daß dies ein Verbrechen ist, das nicht die wie wahnwitzig tobte, und man war herzlich ist einfach von
freilich sdie Polizei in's Mittel, die Sache mit Geld abzumachen ist. Wenn man eine Volks=Ifroh, als die einsach unleidlich gewordene Person neben noch manch
kommt vor das Gericht und der Gerichts= abstimmung in dieser Sache herbeiführen wollte, nach einem Wolterschrei, unte dem das Holz= man# als Kurfürst
hof verurteilt dann die unnatürliche Mutterso würde es sich ganz gewiß ergeben, daß die getäfel des Raumes zitterte, voll der Bühne stürzte, witz. Sogar Vortr
zu einer Geldstrafe von dreihundert Mark. große Mehrheit dieses Mal auf der Seite des um nicht mehr zu ihrem alten Vater und den Kurfürstin. Es gibt
Frau Else Bergmann, die zweite Frau des prak= Staatsanwalts stünde, der eine Gefäugnisstrafe übrigen Anwesenden zurückzukehren. Woraus wie= Art Verschwender sin
tischen Arztes Dr. Bergmann, kann von Glück von acht Monaten beantragt hat. Auch das wäre der einmal zu ersehen ist, auf welche Irrwege lerischen Schätze u
selbst das reichste Talent geraten kann, wenn es Sandrock ist ein sole
sagen, daß sie so milde Richter gesunden hat. Sie nicht zu viel gewesen.