Liebelei
5. Mae box 11/6
1 Sonnabend zum Ka
der Tond. Ztg. zufolge 180000 K genannt.
unter Eijenrufen auf den König geschlossen.
Sinne und Grade Franz Neumann getan in seinem] auch des betrogenen
schlagenes Buch. Un
nusikalischen Schauspiel „Liebelei". In der Tat haben
sucht nach ddem Ge
Rammermusik-Matinee.
wir es hier zunächst mit einem regelrechten Schauspiel zu
Freundin Zweifel 6
tun, genau wie in Schnitzlers gleichnamiger dramatischer
am Hause Fritzens
Mit der Vorführung des Brahmschen C-moll=Streich¬
Dichtung; hier also mit einem musikalischen Schauspiel.
er also doch, wie er
quartebts am Sonntag mittag haben sich die Herren
Hat ein solches überhaupt eine Berechtigung? Gelingt :8
verständigt uns ein
Konzertmeister Darmstadt, Habenicht, Reitz und
dem Tonkünstler vermittelst der Musik, die feineren
Trauermarsch den
de Jager eine keineswegs leichte Aufgabe gestellt. Von
Fäden des Kunstwerks bloßzulegen und damit das Werk
sache.
allen Kannnermusikwenken des nordischen Meisters ist das
dem Hörer sogleich, oder doch mindestens ungleich schneller
So ließe sich
C-moll=Quarbett vielleicht am wenigsten einer äußerlichen
als der reflektierende Verstand das vermag, nahe zu
läuterungen durch d
Musihmacherei zugänglich. Nur der wirkliche Künstler, der
bringen; geliggt es ihm, die Psyche des Kunstwerks zu
sich von edler Erf##
sich ihm mit warmem Herzen nähert, dem die Ausübung
fassen und dieses damit von innen heraus dem Hörer zu
schöner, harmonisch
seiner Kunst ein Herzensbedürfnis gewovden ist, und bei
beleuchten, so schafft er zweifellos neue Werke und die Art
tiger instrumentale
dem sich die nicht unbadeutenden technischen Aufgaben spie¬
seiwes Schaffens hat damit ihre Berechtigung.
Teilen de
lend lösen, so daß über allem Rhythmus die Seele siegen
Wie sicht es nun, von diesem Gesichtspunkt betrachtet,
Jedens
kann, nur er allein kann solcher nach innen gewandten
mit Franz Neumanns „Oper“ aus? Es würde mich
zuneh
Musik, die aus übervollem Herzen quoll, ein beredter Für¬
hier viel zu weit führen, wollte ich der an Hand der mir
zu t
sprecher sein. Und das waren unsere heimischen Quartett¬
vorliegenden Partitur und in Anlehnung an die gang aus¬
Art
genossen in der Tat. Sie gaben den poesievollen Gestalten
gezeichnete, künstlerisch geradezu hervorra¬
ma
der B hnischen Phantasie in der stimmungstiefen Ro¬
gende Aufführung des Werks im einzelnen davtun.
60
manze Licht und Leben und gestatteten dem Hörer auch
Nur die Hauptsache sei hervorzuheben. Neumanns
D
einen vollen Einblick in die wur erbare Kraft dder Har¬
Musik bemüht sich nicht allein, der Charakteristik der ein¬
monik, die 6h namentlich in den beiden Ecksätzen offen¬
zelnen Personen beizukommen, sie folgt zugleich dem
bart und hier so recht die grüblerische Eigenart Brahm¬
feinen Rhythmus der Szene mit nicht selten geradezu ver¬
schen Geistes bennzeichnet. Nur bei einer solchen Dar¬
blüffendem Erfolg. Neumanns Musik leuchtet seinen Men¬
1
legung, in welcher alle verborgenen Schönheiten gehoben
schen ins Herz, rafft an entscheidenden Stellen das bereits
01
wurden, konnte man einer Gegenüberstellung des tief¬
früher in Tönen gesagte kurz und treffend zusammen und
41
gründigen Quartetts mit den schlichten innigen Ton¬
läßt daher nicht allein über die Art der zu charakterisieren¬
E
poasien, wie sie ddas Mazartsche Es-dur=Divertimento für
den Situation keinen Zweifel, sondern weiß das Interesse
(9
Violine, Bratsche und Cello offenbaven, zustimmen. Auch
der Hörer mit besonderem Nachdruck wachzuhalten. Wenn
hienmit erwarben sich die Herren Darmstadt, Reitz
beispielsweise zu Beginn des 3. Abtes Christine über eine
und de Jager den Anspruch auf allseitige Anerkennung
Arbeit gebeugt still und scheinbar in seelischem Gleich¬
H—r.
seitens des zahlreich erschienenen Publikums.
gewicht am Fenster sitzt, die Musik verrät's uns; das
9
schöne Eingangsthema erzählt's: „All' meine Gedanken,
die ich hab'“ es ist die Weise des Liedes, das das Mädchen
r
Hieler Stadttheater.
in froher Stunde dem Geliebten gesungen. Uebrigens
weist gerade die musikalische Thematik der Chvistine ein
„Liebelei“, Oper in 3 Akten von Franz Neumann.
ganz reizendes Grundmotiv zu, das in wechselnder Klang¬
Text nach dem gleichnamigen Schauspiel von A. Schnitzler.
farbe und Harmonie bei gewissen melodischen Verände¬
Die modernen Künstler betonen ein schrankenloses
rungen sie durch das Werk oft begleitet. Oder man nehme
Recht der subjektiven künstlerischen Gestaltung. Aber was
die überaus wirkungsvolle vierte Szene des ersten Aktes,
st
Richard Wagner, insbesondere veranlaßt durch die
die das Auftreten des beleidigten Herrn bringt. Hier gibt
we
heldenhafte Größe seiner Vorwürfe, mit gewaltigen, nicht
die Musik mnit unheimlicher Präzision den Grundton des
man
selten übergroßen Mitteln (Tristan) zu fassen sucht, das
ganzen Auftvitts; der anfänglich angenommene leichte
neue Ers.
rücken die Modernen gewissermaßen aus höheren Regionen
Konversationston der sich Unterhaltenden erscheint sofort
hinunter in die Sphäve alltäglichen Lebens. Ich erinnere
in „Butteflu“. an Wobôme“. Das hat in besonderem als Lüge das Innene der beiden Redenden inshesonder¬
Keelen zerine
et
5. Mae box 11/6
1 Sonnabend zum Ka
der Tond. Ztg. zufolge 180000 K genannt.
unter Eijenrufen auf den König geschlossen.
Sinne und Grade Franz Neumann getan in seinem] auch des betrogenen
schlagenes Buch. Un
nusikalischen Schauspiel „Liebelei". In der Tat haben
sucht nach ddem Ge
Rammermusik-Matinee.
wir es hier zunächst mit einem regelrechten Schauspiel zu
Freundin Zweifel 6
tun, genau wie in Schnitzlers gleichnamiger dramatischer
am Hause Fritzens
Mit der Vorführung des Brahmschen C-moll=Streich¬
Dichtung; hier also mit einem musikalischen Schauspiel.
er also doch, wie er
quartebts am Sonntag mittag haben sich die Herren
Hat ein solches überhaupt eine Berechtigung? Gelingt :8
verständigt uns ein
Konzertmeister Darmstadt, Habenicht, Reitz und
dem Tonkünstler vermittelst der Musik, die feineren
Trauermarsch den
de Jager eine keineswegs leichte Aufgabe gestellt. Von
Fäden des Kunstwerks bloßzulegen und damit das Werk
sache.
allen Kannnermusikwenken des nordischen Meisters ist das
dem Hörer sogleich, oder doch mindestens ungleich schneller
So ließe sich
C-moll=Quarbett vielleicht am wenigsten einer äußerlichen
als der reflektierende Verstand das vermag, nahe zu
läuterungen durch d
Musihmacherei zugänglich. Nur der wirkliche Künstler, der
bringen; geliggt es ihm, die Psyche des Kunstwerks zu
sich von edler Erf##
sich ihm mit warmem Herzen nähert, dem die Ausübung
fassen und dieses damit von innen heraus dem Hörer zu
schöner, harmonisch
seiner Kunst ein Herzensbedürfnis gewovden ist, und bei
beleuchten, so schafft er zweifellos neue Werke und die Art
tiger instrumentale
dem sich die nicht unbadeutenden technischen Aufgaben spie¬
seiwes Schaffens hat damit ihre Berechtigung.
Teilen de
lend lösen, so daß über allem Rhythmus die Seele siegen
Wie sicht es nun, von diesem Gesichtspunkt betrachtet,
Jedens
kann, nur er allein kann solcher nach innen gewandten
mit Franz Neumanns „Oper“ aus? Es würde mich
zuneh
Musik, die aus übervollem Herzen quoll, ein beredter Für¬
hier viel zu weit führen, wollte ich der an Hand der mir
zu t
sprecher sein. Und das waren unsere heimischen Quartett¬
vorliegenden Partitur und in Anlehnung an die gang aus¬
Art
genossen in der Tat. Sie gaben den poesievollen Gestalten
gezeichnete, künstlerisch geradezu hervorra¬
ma
der B hnischen Phantasie in der stimmungstiefen Ro¬
gende Aufführung des Werks im einzelnen davtun.
60
manze Licht und Leben und gestatteten dem Hörer auch
Nur die Hauptsache sei hervorzuheben. Neumanns
D
einen vollen Einblick in die wur erbare Kraft dder Har¬
Musik bemüht sich nicht allein, der Charakteristik der ein¬
monik, die 6h namentlich in den beiden Ecksätzen offen¬
zelnen Personen beizukommen, sie folgt zugleich dem
bart und hier so recht die grüblerische Eigenart Brahm¬
feinen Rhythmus der Szene mit nicht selten geradezu ver¬
schen Geistes bennzeichnet. Nur bei einer solchen Dar¬
blüffendem Erfolg. Neumanns Musik leuchtet seinen Men¬
1
legung, in welcher alle verborgenen Schönheiten gehoben
schen ins Herz, rafft an entscheidenden Stellen das bereits
01
wurden, konnte man einer Gegenüberstellung des tief¬
früher in Tönen gesagte kurz und treffend zusammen und
41
gründigen Quartetts mit den schlichten innigen Ton¬
läßt daher nicht allein über die Art der zu charakterisieren¬
E
poasien, wie sie ddas Mazartsche Es-dur=Divertimento für
den Situation keinen Zweifel, sondern weiß das Interesse
(9
Violine, Bratsche und Cello offenbaven, zustimmen. Auch
der Hörer mit besonderem Nachdruck wachzuhalten. Wenn
hienmit erwarben sich die Herren Darmstadt, Reitz
beispielsweise zu Beginn des 3. Abtes Christine über eine
und de Jager den Anspruch auf allseitige Anerkennung
Arbeit gebeugt still und scheinbar in seelischem Gleich¬
H—r.
seitens des zahlreich erschienenen Publikums.
gewicht am Fenster sitzt, die Musik verrät's uns; das
9
schöne Eingangsthema erzählt's: „All' meine Gedanken,
die ich hab'“ es ist die Weise des Liedes, das das Mädchen
r
Hieler Stadttheater.
in froher Stunde dem Geliebten gesungen. Uebrigens
weist gerade die musikalische Thematik der Chvistine ein
„Liebelei“, Oper in 3 Akten von Franz Neumann.
ganz reizendes Grundmotiv zu, das in wechselnder Klang¬
Text nach dem gleichnamigen Schauspiel von A. Schnitzler.
farbe und Harmonie bei gewissen melodischen Verände¬
Die modernen Künstler betonen ein schrankenloses
rungen sie durch das Werk oft begleitet. Oder man nehme
Recht der subjektiven künstlerischen Gestaltung. Aber was
die überaus wirkungsvolle vierte Szene des ersten Aktes,
st
Richard Wagner, insbesondere veranlaßt durch die
die das Auftreten des beleidigten Herrn bringt. Hier gibt
we
heldenhafte Größe seiner Vorwürfe, mit gewaltigen, nicht
die Musik mnit unheimlicher Präzision den Grundton des
man
selten übergroßen Mitteln (Tristan) zu fassen sucht, das
ganzen Auftvitts; der anfänglich angenommene leichte
neue Ers.
rücken die Modernen gewissermaßen aus höheren Regionen
Konversationston der sich Unterhaltenden erscheint sofort
hinunter in die Sphäve alltäglichen Lebens. Ich erinnere
in „Butteflu“. an Wobôme“. Das hat in besonderem als Lüge das Innene der beiden Redenden inshesonder¬
Keelen zerine
et