Liebelei
5 box 11/6
„OBSEIVER“
I. österr. behördl.
konzessionirtes
Bureau
für Zeitungsnachrichten
Wien, 1.
Konkordlaplatz 4
T- 12. 19:0
ERA PRAG
Theater und Musik.
„Liebelei" und „Literatur" (Denisches
#nihter¬
Ländestycater). Zur Eigänzung de
Zfklus, der vorbereitet wird, hat man die#
neu einstudiert und die „Literatur“ mit einer in der
weiblichen Hauptrolle unveränderten Besetzung wie¬
der heivorgeholt, die also noch immer zu den Ku¬
tiositäten der lokalen Bühnengeschichte gehört. Dem
Zyklus als olchem ist damit das Stigma der Un¬
kunst aufgeprägt. In der „Liebelei“ decken sich nur
die Christine des Fräuleins von Helling, die
dnrch elegische und verzweiflungsvolle Töne rührt,
und die ganz ichte Mizzi des Fräuleins Medelsky
mit dem Bilde der Dich'ung. Herr Löwe ist kein
Weiringer von Nutur, so ialtvoll er den Alten gibt,
Herr Tiller blasser als sonst und Herr Rittig
nicht unreif genug für den Theodor, für den man
einen Nachfolger des Herrn Waldschütz nicht bloß
dem Fache nach haben müßte. Die Inszenierung ist
unzureichend, das Zusammenspiel stimmt noch schlecht.
Auch in der „Literatur“ übrigens f'At der Rollen¬
tanch zwischen den Herren Feber und Tiller
auf. Der erste ist für die chargierten Aristokraten
da, aber er hat den Gilbeit, der zweite wäre als
Gilbert robust und drastisch, aber ihm ist der Ba¬
ron, diese typische Bonvivamipartie, zugefallen.
Schuminn=Abend des Deutschen Mässser¬
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„OBSEIVER“
I. österr. behördl.
konzessionirtes
Bureau
für Zeitungsnachrichten
Wien, 1.
Konkordlaplatz 4
T- 12. 19:0
ERA PRAG
Theater und Musik.
„Liebelei" und „Literatur" (Denisches
#nihter¬
Ländestycater). Zur Eigänzung de
Zfklus, der vorbereitet wird, hat man die#
neu einstudiert und die „Literatur“ mit einer in der
weiblichen Hauptrolle unveränderten Besetzung wie¬
der heivorgeholt, die also noch immer zu den Ku¬
tiositäten der lokalen Bühnengeschichte gehört. Dem
Zyklus als olchem ist damit das Stigma der Un¬
kunst aufgeprägt. In der „Liebelei“ decken sich nur
die Christine des Fräuleins von Helling, die
dnrch elegische und verzweiflungsvolle Töne rührt,
und die ganz ichte Mizzi des Fräuleins Medelsky
mit dem Bilde der Dich'ung. Herr Löwe ist kein
Weiringer von Nutur, so ialtvoll er den Alten gibt,
Herr Tiller blasser als sonst und Herr Rittig
nicht unreif genug für den Theodor, für den man
einen Nachfolger des Herrn Waldschütz nicht bloß
dem Fache nach haben müßte. Die Inszenierung ist
unzureichend, das Zusammenspiel stimmt noch schlecht.
Auch in der „Literatur“ übrigens f'At der Rollen¬
tanch zwischen den Herren Feber und Tiller
auf. Der erste ist für die chargierten Aristokraten
da, aber er hat den Gilbeit, der zweite wäre als
Gilbert robust und drastisch, aber ihm ist der Ba¬
ron, diese typische Bonvivamipartie, zugefallen.
Schuminn=Abend des Deutschen Mässser¬