Liebele
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e
sanmne
kein großer Dichter, sondern nur ein tiefer Denker. Seine die räumlich hart aneinan
Telepbes 12.307.
untereinander isoliert: Das
Epen mit zerbrechlich lyrischen Formen — sind
Werke
Commis und der alles ahn
reich und wie aus rudimantären Splittern der Weltseele selbst
Worte stehen zwischen i##
geschaffen. Hauptmanns „Sonnenwanderer“ sind wie ein
ob sie aus Wille und A.
dunkler Himmel, der sich zu fernem Horizonte wölbt, und
und Absicht erzeugen soll
„ODSERTER
durchwirkt ist von vielen glitzernden Sternen. Auf jeder
Komödie, unausgesprochen
Seite leuchtet eine Schönheit aus dem Dunkel der schweren
ob sie wirklich existieren ol
1. Oeterr. bebördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschaltts
Worte. Noch leuchtender die „Miniaturen“ des Dichters. Und
Aber die Szene mit
Wien, I., Concordiaplats 4.
wie eine Flucht zur Herrscherin Schönheit sein Künstler¬
zierten Zimmer war fehl
roman Einhart, der Lächler“. Des Künstlers Verhältnis
Vertretungen
Menschen, diese vom Wuch
zur Kunst erhellt am ehesten aus seinem „Tagebuch“. Zwi¬
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiants.
und ihrer Gefühle, sonder
schen dem reichen Menschen Carl Hauptmann und dem form¬
Schulze, die mit altem Ger
Gent, Kopenhagen, London, Madrid, Malland, Minneapolls,
frohen Künstler, steht, nach beiden Seiten spähend, der Philo¬
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
so schmal und tief sein m
soph, der Weisheit aus tiefen Schächten erbeutet hat, fast
burg, Toronto.
gestattet. Und unser Blick
mehr, als der Mensch ertragen, und sicher mehr, als der
angrenzenden Magazin ve
(Osclienangabe ohse Dewühr).
Dichter formen kann. Daher die Zwiespältigkeit in allen
ein aus lebenden Augen
Dichtungen Hauptmanns.
tümern verloren hat. Dan
Ausschnitt aus:
Das Drama, mehr noch als die anderen Dichtungsarten
jedem Sinne wirksamen
einer despotischen Form verhaftet, ergibt sich dem Dichter
Wie hätte da der Antiguc
ie Badische Landes 2eit
240K 1910,
Hauptmann am wenigsten. Hier ist darum auch sein frucht¬
stor
Viel niederländischer gew
loses Ringen mit der Form am schmerzlichsten fühlbar. Seine
vom:
nur vor einer oft hakend
Mannbeim
Menschen erwachsen nicht zu dramatischer Körperlichkeit; sie
immer ihrer selbst sicheret
sind und bleiben Flachrelief. Zwischen den Menschen aber
Gebetes, neben der Schüle
Hof= und Nationaltheater.
geht ein gespenstisches, waberndes Fragen nach dem Woher
findung im Stücke, war vo
und Wohin, das sich im Bau des Dramas als tragisches
Das triviale gelle Murn
„Der Antiquar“ von Carl Hauptmann (Urauf¬
Transparent auswirkt.
nicht mit.
führung). — „Liebelei“ von Arthur Schnikler (Neu
Davon ist in den „Schauspielen“ denen auch „Der
Die Sarah des Fri
einstudiert).
Antiquar“ zugehört, wenig zu verspüren. Wenig, aber im¬
wandt gespielt; einige
merhin etwas! Das Milieu im „Antiquar“ ist erfüllt von
Es wäre ein bitteres Unrecht „wenn man den unge¬
lerndes Talent vermuten
heimlichen Reizen. Ein alter Hebräer hat zwischen staubigen
körperung der Rolle kann
schickten Zufalt eines Theaterabends benützen wollte, um
Händeln und Geschäften ein sunkelnd junges Weib Sarah
das, obwohl die Darstell
Arthur Schnitzler gegen Carl Hauptmann auszuspielen. So
erheiratet (nicht geheiratet!) und dazu und trotzdem einen
sich und dem Dichter
wie es au chein großes Unrecht ist, daß immer und immer
jungen Kommis, den Samuel ins Haus genommen (nicht bloß
dem letzteren zu. Die R
wieder Carl Hauptmann in den Schatten seines berühmten
ins Geschäft, sondern auch ins Haus). Da findet sich jung
Bruders gestellt wird. Schatten, die berühmte Männer werfen,
zu jung. Das Weib giert von Sinnenlust, die in höhnischen machen. Zwei Rollen ah
sind trügerische Perspektiven oder sind vielmehr das Gegenteil
Lannen gegen den Alten und in geberischen Launen gegen orbentlich dankbar sind;
von Perspektiven.
den Jungen explodiert. Allein es sind nur Launen, die mis. Herr Fischer wal
Nein, ich will für Carl Hauptmann, den Dichter, zeu¬
explodieren, keine Leidenschaften. Das nimmt der Komödie von Schlichtheit. Dagegen zei
für ihn, aber gegen seinen „Antiquar“, aber
vornherein die menschliche Schwere. Da aber gerade die mund einen ganz erhel
hinwiederum für diesen „Antiquar“ und gegen seine Dar¬
Frau Worte von äußerer Schwere spricht, so ergibt sich turierung. Der Darstel
umzubringen ist, nahezu
stellung in unserm Theater. Denn in dieser Darstellung lebte
ein lästiges Mißverhältnis zwischen künstlerischem Aufwand
Kein Wunder, daß d
so wenig von den Möglichkeiten auf, die in dieser merkwürdigen
und künstlerischer Wirkung. Dieses junge Weib schlottert im
ein Fehlschlag sein muß
Komödie stecken, wie in der Komödie Geist vom Geiste des
Grunde nicht weniger als der Samuel, der „mutige“ Kom¬
ans Herz hinan. Der:
Dichters Form gewonnen hat. Nebeneinander, wie fremde
mis. Aber sie macht sich mit Worten und Gesten mystischen
Aufführung Anteil, an
Gröten, stehen die drei: Dichter, Komödie und Darstellung.
Mut. Zwischen beide tritt nun der Alte, nichts wissend und
Carl Hauptmann ist einer der eigenartigsten Dichter!
rung der „Panspiele“.
alles ahnend. Dieses Ahnen wird zum Drohen und dieses
Abend nichts gewonnen.
unserer Zeit. Einer, der durch Kunst und Leben wandert mit
Drohen zur mörderischen Geste: Mit dem Dolch in der
es nicht, denn diese
dem einzigen sicheren Gesühl daß er wandern muß auf un¬
Hand steht der Alte vor Samuel (bei der hiesigen Auf¬
großen Pan Carl Haupt
bekannten Straßen zu unbekannten Zielen. Sein Glück ist
führung merkte man davon allerdings nichts). Dann aber
nicht das Ziel, sondern der Weg. Rings um diesen Weg
Dem zu
fallen die Ahnungen des Alten wieder kraftlos in sich zurück
brandet das All. Aus diesem schöpft der Dichter sein dunkles,
und münden in dem fahlen Nichtwissen aus: „Samuel!... Flei“, bege
aus früher
tiefes Weltgesühl und verdichtet es zur Form. So entsteht:
Ich wer' der nich kindigen, Samuel!
sein Kunstwerk. Doch liebt er mehr das All, aus dem er
klärt. D
Welcher Art die heimlichen Reize sind, die das Milieu
schöpft, als das Werk, das er schafft. Es ist die Liebe des
Philosopben, nicht des Künstlers. Drum ist Carl Hauptmann) der Komödie erfüllen, ist leicht zu erreten. Die Menschen. voll
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sanmne
kein großer Dichter, sondern nur ein tiefer Denker. Seine die räumlich hart aneinan
Telepbes 12.307.
untereinander isoliert: Das
Epen mit zerbrechlich lyrischen Formen — sind
Werke
Commis und der alles ahn
reich und wie aus rudimantären Splittern der Weltseele selbst
Worte stehen zwischen i##
geschaffen. Hauptmanns „Sonnenwanderer“ sind wie ein
ob sie aus Wille und A.
dunkler Himmel, der sich zu fernem Horizonte wölbt, und
und Absicht erzeugen soll
„ODSERTER
durchwirkt ist von vielen glitzernden Sternen. Auf jeder
Komödie, unausgesprochen
Seite leuchtet eine Schönheit aus dem Dunkel der schweren
ob sie wirklich existieren ol
1. Oeterr. bebördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschaltts
Worte. Noch leuchtender die „Miniaturen“ des Dichters. Und
Aber die Szene mit
Wien, I., Concordiaplats 4.
wie eine Flucht zur Herrscherin Schönheit sein Künstler¬
zierten Zimmer war fehl
roman Einhart, der Lächler“. Des Künstlers Verhältnis
Vertretungen
Menschen, diese vom Wuch
zur Kunst erhellt am ehesten aus seinem „Tagebuch“. Zwi¬
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiants.
und ihrer Gefühle, sonder
schen dem reichen Menschen Carl Hauptmann und dem form¬
Schulze, die mit altem Ger
Gent, Kopenhagen, London, Madrid, Malland, Minneapolls,
frohen Künstler, steht, nach beiden Seiten spähend, der Philo¬
New-Vork, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
so schmal und tief sein m
soph, der Weisheit aus tiefen Schächten erbeutet hat, fast
burg, Toronto.
gestattet. Und unser Blick
mehr, als der Mensch ertragen, und sicher mehr, als der
angrenzenden Magazin ve
(Osclienangabe ohse Dewühr).
Dichter formen kann. Daher die Zwiespältigkeit in allen
ein aus lebenden Augen
Dichtungen Hauptmanns.
tümern verloren hat. Dan
Ausschnitt aus:
Das Drama, mehr noch als die anderen Dichtungsarten
jedem Sinne wirksamen
einer despotischen Form verhaftet, ergibt sich dem Dichter
Wie hätte da der Antiguc
ie Badische Landes 2eit
240K 1910,
Hauptmann am wenigsten. Hier ist darum auch sein frucht¬
stor
Viel niederländischer gew
loses Ringen mit der Form am schmerzlichsten fühlbar. Seine
vom:
nur vor einer oft hakend
Mannbeim
Menschen erwachsen nicht zu dramatischer Körperlichkeit; sie
immer ihrer selbst sicheret
sind und bleiben Flachrelief. Zwischen den Menschen aber
Gebetes, neben der Schüle
Hof= und Nationaltheater.
geht ein gespenstisches, waberndes Fragen nach dem Woher
findung im Stücke, war vo
und Wohin, das sich im Bau des Dramas als tragisches
Das triviale gelle Murn
„Der Antiquar“ von Carl Hauptmann (Urauf¬
Transparent auswirkt.
nicht mit.
führung). — „Liebelei“ von Arthur Schnikler (Neu
Davon ist in den „Schauspielen“ denen auch „Der
Die Sarah des Fri
einstudiert).
Antiquar“ zugehört, wenig zu verspüren. Wenig, aber im¬
wandt gespielt; einige
merhin etwas! Das Milieu im „Antiquar“ ist erfüllt von
Es wäre ein bitteres Unrecht „wenn man den unge¬
lerndes Talent vermuten
heimlichen Reizen. Ein alter Hebräer hat zwischen staubigen
körperung der Rolle kann
schickten Zufalt eines Theaterabends benützen wollte, um
Händeln und Geschäften ein sunkelnd junges Weib Sarah
das, obwohl die Darstell
Arthur Schnitzler gegen Carl Hauptmann auszuspielen. So
erheiratet (nicht geheiratet!) und dazu und trotzdem einen
sich und dem Dichter
wie es au chein großes Unrecht ist, daß immer und immer
jungen Kommis, den Samuel ins Haus genommen (nicht bloß
dem letzteren zu. Die R
wieder Carl Hauptmann in den Schatten seines berühmten
ins Geschäft, sondern auch ins Haus). Da findet sich jung
Bruders gestellt wird. Schatten, die berühmte Männer werfen,
zu jung. Das Weib giert von Sinnenlust, die in höhnischen machen. Zwei Rollen ah
sind trügerische Perspektiven oder sind vielmehr das Gegenteil
Lannen gegen den Alten und in geberischen Launen gegen orbentlich dankbar sind;
von Perspektiven.
den Jungen explodiert. Allein es sind nur Launen, die mis. Herr Fischer wal
Nein, ich will für Carl Hauptmann, den Dichter, zeu¬
explodieren, keine Leidenschaften. Das nimmt der Komödie von Schlichtheit. Dagegen zei
für ihn, aber gegen seinen „Antiquar“, aber
vornherein die menschliche Schwere. Da aber gerade die mund einen ganz erhel
hinwiederum für diesen „Antiquar“ und gegen seine Dar¬
Frau Worte von äußerer Schwere spricht, so ergibt sich turierung. Der Darstel
umzubringen ist, nahezu
stellung in unserm Theater. Denn in dieser Darstellung lebte
ein lästiges Mißverhältnis zwischen künstlerischem Aufwand
Kein Wunder, daß d
so wenig von den Möglichkeiten auf, die in dieser merkwürdigen
und künstlerischer Wirkung. Dieses junge Weib schlottert im
ein Fehlschlag sein muß
Komödie stecken, wie in der Komödie Geist vom Geiste des
Grunde nicht weniger als der Samuel, der „mutige“ Kom¬
ans Herz hinan. Der:
Dichters Form gewonnen hat. Nebeneinander, wie fremde
mis. Aber sie macht sich mit Worten und Gesten mystischen
Aufführung Anteil, an
Gröten, stehen die drei: Dichter, Komödie und Darstellung.
Mut. Zwischen beide tritt nun der Alte, nichts wissend und
Carl Hauptmann ist einer der eigenartigsten Dichter!
rung der „Panspiele“.
alles ahnend. Dieses Ahnen wird zum Drohen und dieses
Abend nichts gewonnen.
unserer Zeit. Einer, der durch Kunst und Leben wandert mit
Drohen zur mörderischen Geste: Mit dem Dolch in der
es nicht, denn diese
dem einzigen sicheren Gesühl daß er wandern muß auf un¬
Hand steht der Alte vor Samuel (bei der hiesigen Auf¬
großen Pan Carl Haupt
bekannten Straßen zu unbekannten Zielen. Sein Glück ist
führung merkte man davon allerdings nichts). Dann aber
nicht das Ziel, sondern der Weg. Rings um diesen Weg
Dem zu
fallen die Ahnungen des Alten wieder kraftlos in sich zurück
brandet das All. Aus diesem schöpft der Dichter sein dunkles,
und münden in dem fahlen Nichtwissen aus: „Samuel!... Flei“, bege
aus früher
tiefes Weltgesühl und verdichtet es zur Form. So entsteht:
Ich wer' der nich kindigen, Samuel!
sein Kunstwerk. Doch liebt er mehr das All, aus dem er
klärt. D
Welcher Art die heimlichen Reize sind, die das Milieu
schöpft, als das Werk, das er schafft. Es ist die Liebe des
Philosopben, nicht des Künstlers. Drum ist Carl Hauptmann) der Komödie erfüllen, ist leicht zu erreten. Die Menschen. voll