5. Liebele
box 12/4
meino Zeitung,
Ausschnitt aus:
150K11913
vom:
Theater, Kunst und Literatur.
Wien, 15 Oktober.
(Volksoper. Das hätte sich „Schnitzleis schönes
Wienerlied nicht näumen lassen daß es auch einmal unter die
Musildramen gegälen werde. Es wehrte sich auch nach Leibes¬
stästen gegen die klingende Zwaygsjücke. un eadlich den Sieg
davonzuttagey“ Es ####ar. warum das ilexessante und geistvoll
angelegte Exveriment Franz Neuman,s. die „Bebelei“
einfach Wort für Wort durchzukorponiergn, keinen überzeugen¬
den Eindruck hinterlassen konnte. Dig erotisch=ohilosophischen
Zviegespräche der Herten sind bei allersFlonheit dort zu suntil,
die innigen Szenen zwischen Vater und Tochter zu still und zu
verhalten, die Situationen der Lebenden zu keush für dieses
Ischwere Rüstzeng. Franz Neumann ist ein Musiker
von Rang. Seine Begabung, die Grundstimmung des
Milteus zu charaktensieren — freilich ist das Original
nit Stimmung völlig durchtlänk: —
ist oft erstaunlich.
Mit Mut und autem Gelingen rinmt der erste Akt einen
kräntigen Anlauf zum munkalischen Lust#el. Elegamie. leicht¬
geschürzte Tanzmotive flattern auf, locker gefaßt, flüchtig wie
die Einfälle im Spiel selost. Die naturnotwendigen Inkon¬
equenzen stellen sich alsbald ein: die Musik strebt (namentlich
in diesen Wesellschutsizenen) nach Form. nach Abrundung und
Gliederung. Da müssen die Dialogstellen den Kürieren ziehen
und sich, so gut es eben geben wll, dem primären Tonsubstrat
einfügen. Umgekehrt in den lyrischen Momenten. Es mag dem
Komponisten selbst leid gewesen sein, viele seiner oft sehr an¬
mu'vollen, gesangreichen Liedeinfälle so rasch wieder aufgeben
zu müssen — weil eben die Dichtung es anders will, weil
die Gedanken wieder ab pringen, rotieren, sich verstecken. Klar
ist, daß einem talennerten Künüler wie Neunann eben darum
am besten jene Momente #eungen musten, die ein
stärkeres Auftragen rechtferligen, eine krättigere Instru¬
mentierung (auch abstrakt genommen) vertragen konnten:
die tragischen. Das stimmungsvolle Zwischensoiel vor
dem letzten Akt ist ergreifend gesteigert, die Siene
mit dem stemden Rächer seiner Hausebre zwar aus der Sphäte
des Verhalten=Gehässizen in ein grelleres Licht gerückt, aber
ungemein wirksam Auch in den letzten Szenen ist die musi¬
kalische Stimmung kraitvoll und eindringlich; ein wahres Glück
für das Werk. Dagegen ist die wundervolle Gestalt des alten
Weirich unpersönlich und lanawieng geraten, seine kostbaren Aus¬
einandersetzungen mit der Frau Nachbarin — wenn auch geschmack¬
vollerweise gekürzt — halten die Handlung bedenklich auf Ein
allerliebster Einfall wir es, die Souperstene in einen rauschen¬
den Walzer einzulleiden; hier und in einigen anderen Momenten
meldet sich auch jene Wiener Note, die sonst im Original
stecken geblieben ist. Schade um die köstlichen Dialekistellen des
Urtextes! Eine schöne Des-dur=Kantilene ieuchtet im ersten Akt
für leider allzu kurze Zeit auf; auch im zweiten manzelt es
nicht an wertoollen Ideen. Aber der geistvollste Musiker
mußte diesem Problem gegenüber in allerhand Momente der
Verlegenheit, der Schwäche, des qualligen, gestaltlosen
Stammelns hineingeraten. Orchester= und Vokalbehandlung
zeugen von reiser Kultur, die harmonische Haltung des Wertes
ist gemäßiot modern und durchaus musikalisch. Die Volksoper
hat der „Liebelei“ eine ganz vortreßliche Aufführung angedeihen
lassen. Das szenische Milien ist durchaus echt geraten. Tittel
an der Spitze des Gesamtapparats entfaltete umsichtige Sorg¬
falt, Energie und feindifferenziertes musikalisches Mitempfinden.
(Fräulein Engel ist als Christine ganz enttückend mädchen¬
haft. Die Herren Lußmann und Brand — däs par
nobile fratrum — singen und soielen elegant und wirksam;
auch Fräulein Roeder ( izzi) und Bandler (Weirich)
Stun ihr? öglichstes in undankbaren Rollen. Nur der fremde
Gatte des Herrn Klein machte eine unglückliche Fiaur. —
Es gab einen überaus frundlichen Erfolg! Franz Neumann
und seine tapfeten Inteipreten wurden immer wieder gerufen.
Kichcnangabe onne Gewahr!
Ausschnitt aus:
17973
vom:
Bühne.
Kunst und
„Volksoper.
(Zum erstenmal: „Liehels!“, Oper in drei Alten nach dem gleichnamigen
Schauspiel von A. Schnitler, Musik von Franz Neumann.)
Weil Richarb Strauß durch #es Vertonung von
Oskar Wildes „Salorle“ und Hoffmannsthals „Elektra“
und Dehass durch die vop Maxterlincks „Pelleas
und Meklange Drastiell, bielfür, die Schauspielbühne
geschrieben wären, der Opernbühne zu gewinnen ver¬
suchten, ohne den Wortlaut des Textes zu ändern,
glaubte Franz Neumann aus Proßnitz ein gleiches
Verfahren auch auf Schnitzlers „Liebelei“ anwenden
zu dürfen. Wenn aber drei das Gleiche tun, so ist
es noch seltener dasselbe, als wenn es nur zwei
tun, und gründlicher hätte der Ausspruch Richard
Wagners, im Musikdrama werde sich ewig neu
erfinden lassen, kaum verkannt werden können, als es
durch Franz Neumann geschehen ist. Man weiß, daß
Richard Wagner aus der Gegenwart nur darum sich
in die Vergangenheit flüchtete, um in der Darstellung
und Beseelung des Rein=Menschlichen nicht durch den
Zwang zur Schilderung der konventienellen Begleit¬
erscheinungen gehemmt zu sein. Sowohl „Salome“
und „Elektra“ wie auch „Pelleas und Melisande“
sind der Gegenwart entrückt und in ihrer stilisierten;
Sprache war von vornherein Musik gebunden. Anders
bei Schnitzlers „Liebelei“. Sie spielt in der Alltags¬
prosa der Gegenwart, und hat der Komponist im
Einverständnis mit dem Verfasser auch einige Striche
im Text vorgenommen, so blieb noch genug des Kon¬
ventionellen übrig, dessen Schilderung dem Geist der
Musik widerspricht.
Mit dieser Feststellung ist auch schon das Wesentliche
ausgesprochen, das das Werk Neumanns zu einem
groben künstlerischen Irrtum stempelt, und es hat
daneben nichts zu besagen, daß der Komponist, dank
seiner zehnjährigen Praxis als Operndirigent, mit be¬
merkenswerter Geschicklichken sein unkünstlerisches
Verfahren verschleiert. Die tiefe Kluft zwischen dem
musikalischen Pathos in der Ausmalung der tragischen
Stimmungen und den kleinen Tonscherzen, die dem
Realismus des Alltags gerecht werden wollen, bleibt
dennoch bestehen, und was in der Operette als
parodistischer Stil Berechtigung hat, berührt hier wie
ein Fremdkörper, wie ein unlauterer Wettbewerb mit
Ziehrers Bierkonzerteffekten im „Traum des Reser¬
visten“, ob nun Theodor, einen Kellner spielend,
Wein eingießt und das Orchester dazu das
Glucksen imitiert oder ob Fritz auf dem Klavier den
Doppeladlermarsch mit Feolgriffen und Gedächtnis¬
schwächen improvisiert. Wo die Situation nach lyri¬
schem Erguß schreit, werden flüchtige Ansätze um eines
falsch verstandenen Realismus willen durch die Ver¬
tonung der belanglosesten und banalsten Zwischen¬
reden im Keime erstickt, und wo endlich die tragische
Grundstimmung zum Durchbruch gelangt, da tritt die
alte sentimentale Oper in ihre Rechte, freilich ohne
die unmittelbar zwingende Wirkung einer hin¬
reißenden Melodik. Leicht und seicht und in allen
Zungen redend, nur nicht wienerisch, fließt die Musik
zwischen Wagner und Puccini dahin, da einen Brocken
Massenet mit sich führend, hier ein altes deutsches
Volkslied, und wie drohend und dröhnend beim Er¬
scheinen des „Herrn“ das Nahen des rächenden Schick¬
sals im Orchester mit Pauken und Posaunen ange¬
kündigt wird, der stumme Auftritt Mitterwurzers bei
den Aufführungen des Schauspieles im Burgtheater
hatte dennoch ungleich schnurriger gewirkt.
Die Volksoper war redlich bemüht, das Werk
zum Erfolg zu führen, und nach dem Beifall zu
schließen, der gestern die Darsteller und den Kom¬
ponisten nach den Aktschlüssen umjubelte, schien die
Sentimentalität der Vorgänge auch in der Veroperung
ihre Schuldigkeit zu tun. Die Damen Engel,
Roede
als Christine und
Mizzi deckten
sich in Erscheinung und Spiel wohl nicht ganz
mit den landläufigen Vorstellungen vom süßen
Wiener Mädel. Allein
dem Werke ist
so
wenig mehr wienerisch, daß man diesen
Mangel gar nicht empfand. Für den unglücklichen
Fritz setzte sich Herr Lußmann mit seinem warm
quellenden Tenor ein und den lustigen Theodor gab
box 12/4
meino Zeitung,
Ausschnitt aus:
150K11913
vom:
Theater, Kunst und Literatur.
Wien, 15 Oktober.
(Volksoper. Das hätte sich „Schnitzleis schönes
Wienerlied nicht näumen lassen daß es auch einmal unter die
Musildramen gegälen werde. Es wehrte sich auch nach Leibes¬
stästen gegen die klingende Zwaygsjücke. un eadlich den Sieg
davonzuttagey“ Es ####ar. warum das ilexessante und geistvoll
angelegte Exveriment Franz Neuman,s. die „Bebelei“
einfach Wort für Wort durchzukorponiergn, keinen überzeugen¬
den Eindruck hinterlassen konnte. Dig erotisch=ohilosophischen
Zviegespräche der Herten sind bei allersFlonheit dort zu suntil,
die innigen Szenen zwischen Vater und Tochter zu still und zu
verhalten, die Situationen der Lebenden zu keush für dieses
Ischwere Rüstzeng. Franz Neumann ist ein Musiker
von Rang. Seine Begabung, die Grundstimmung des
Milteus zu charaktensieren — freilich ist das Original
nit Stimmung völlig durchtlänk: —
ist oft erstaunlich.
Mit Mut und autem Gelingen rinmt der erste Akt einen
kräntigen Anlauf zum munkalischen Lust#el. Elegamie. leicht¬
geschürzte Tanzmotive flattern auf, locker gefaßt, flüchtig wie
die Einfälle im Spiel selost. Die naturnotwendigen Inkon¬
equenzen stellen sich alsbald ein: die Musik strebt (namentlich
in diesen Wesellschutsizenen) nach Form. nach Abrundung und
Gliederung. Da müssen die Dialogstellen den Kürieren ziehen
und sich, so gut es eben geben wll, dem primären Tonsubstrat
einfügen. Umgekehrt in den lyrischen Momenten. Es mag dem
Komponisten selbst leid gewesen sein, viele seiner oft sehr an¬
mu'vollen, gesangreichen Liedeinfälle so rasch wieder aufgeben
zu müssen — weil eben die Dichtung es anders will, weil
die Gedanken wieder ab pringen, rotieren, sich verstecken. Klar
ist, daß einem talennerten Künüler wie Neunann eben darum
am besten jene Momente #eungen musten, die ein
stärkeres Auftragen rechtferligen, eine krättigere Instru¬
mentierung (auch abstrakt genommen) vertragen konnten:
die tragischen. Das stimmungsvolle Zwischensoiel vor
dem letzten Akt ist ergreifend gesteigert, die Siene
mit dem stemden Rächer seiner Hausebre zwar aus der Sphäte
des Verhalten=Gehässizen in ein grelleres Licht gerückt, aber
ungemein wirksam Auch in den letzten Szenen ist die musi¬
kalische Stimmung kraitvoll und eindringlich; ein wahres Glück
für das Werk. Dagegen ist die wundervolle Gestalt des alten
Weirich unpersönlich und lanawieng geraten, seine kostbaren Aus¬
einandersetzungen mit der Frau Nachbarin — wenn auch geschmack¬
vollerweise gekürzt — halten die Handlung bedenklich auf Ein
allerliebster Einfall wir es, die Souperstene in einen rauschen¬
den Walzer einzulleiden; hier und in einigen anderen Momenten
meldet sich auch jene Wiener Note, die sonst im Original
stecken geblieben ist. Schade um die köstlichen Dialekistellen des
Urtextes! Eine schöne Des-dur=Kantilene ieuchtet im ersten Akt
für leider allzu kurze Zeit auf; auch im zweiten manzelt es
nicht an wertoollen Ideen. Aber der geistvollste Musiker
mußte diesem Problem gegenüber in allerhand Momente der
Verlegenheit, der Schwäche, des qualligen, gestaltlosen
Stammelns hineingeraten. Orchester= und Vokalbehandlung
zeugen von reiser Kultur, die harmonische Haltung des Wertes
ist gemäßiot modern und durchaus musikalisch. Die Volksoper
hat der „Liebelei“ eine ganz vortreßliche Aufführung angedeihen
lassen. Das szenische Milien ist durchaus echt geraten. Tittel
an der Spitze des Gesamtapparats entfaltete umsichtige Sorg¬
falt, Energie und feindifferenziertes musikalisches Mitempfinden.
(Fräulein Engel ist als Christine ganz enttückend mädchen¬
haft. Die Herren Lußmann und Brand — däs par
nobile fratrum — singen und soielen elegant und wirksam;
auch Fräulein Roeder ( izzi) und Bandler (Weirich)
Stun ihr? öglichstes in undankbaren Rollen. Nur der fremde
Gatte des Herrn Klein machte eine unglückliche Fiaur. —
Es gab einen überaus frundlichen Erfolg! Franz Neumann
und seine tapfeten Inteipreten wurden immer wieder gerufen.
Kichcnangabe onne Gewahr!
Ausschnitt aus:
17973
vom:
Bühne.
Kunst und
„Volksoper.
(Zum erstenmal: „Liehels!“, Oper in drei Alten nach dem gleichnamigen
Schauspiel von A. Schnitler, Musik von Franz Neumann.)
Weil Richarb Strauß durch #es Vertonung von
Oskar Wildes „Salorle“ und Hoffmannsthals „Elektra“
und Dehass durch die vop Maxterlincks „Pelleas
und Meklange Drastiell, bielfür, die Schauspielbühne
geschrieben wären, der Opernbühne zu gewinnen ver¬
suchten, ohne den Wortlaut des Textes zu ändern,
glaubte Franz Neumann aus Proßnitz ein gleiches
Verfahren auch auf Schnitzlers „Liebelei“ anwenden
zu dürfen. Wenn aber drei das Gleiche tun, so ist
es noch seltener dasselbe, als wenn es nur zwei
tun, und gründlicher hätte der Ausspruch Richard
Wagners, im Musikdrama werde sich ewig neu
erfinden lassen, kaum verkannt werden können, als es
durch Franz Neumann geschehen ist. Man weiß, daß
Richard Wagner aus der Gegenwart nur darum sich
in die Vergangenheit flüchtete, um in der Darstellung
und Beseelung des Rein=Menschlichen nicht durch den
Zwang zur Schilderung der konventienellen Begleit¬
erscheinungen gehemmt zu sein. Sowohl „Salome“
und „Elektra“ wie auch „Pelleas und Melisande“
sind der Gegenwart entrückt und in ihrer stilisierten;
Sprache war von vornherein Musik gebunden. Anders
bei Schnitzlers „Liebelei“. Sie spielt in der Alltags¬
prosa der Gegenwart, und hat der Komponist im
Einverständnis mit dem Verfasser auch einige Striche
im Text vorgenommen, so blieb noch genug des Kon¬
ventionellen übrig, dessen Schilderung dem Geist der
Musik widerspricht.
Mit dieser Feststellung ist auch schon das Wesentliche
ausgesprochen, das das Werk Neumanns zu einem
groben künstlerischen Irrtum stempelt, und es hat
daneben nichts zu besagen, daß der Komponist, dank
seiner zehnjährigen Praxis als Operndirigent, mit be¬
merkenswerter Geschicklichken sein unkünstlerisches
Verfahren verschleiert. Die tiefe Kluft zwischen dem
musikalischen Pathos in der Ausmalung der tragischen
Stimmungen und den kleinen Tonscherzen, die dem
Realismus des Alltags gerecht werden wollen, bleibt
dennoch bestehen, und was in der Operette als
parodistischer Stil Berechtigung hat, berührt hier wie
ein Fremdkörper, wie ein unlauterer Wettbewerb mit
Ziehrers Bierkonzerteffekten im „Traum des Reser¬
visten“, ob nun Theodor, einen Kellner spielend,
Wein eingießt und das Orchester dazu das
Glucksen imitiert oder ob Fritz auf dem Klavier den
Doppeladlermarsch mit Feolgriffen und Gedächtnis¬
schwächen improvisiert. Wo die Situation nach lyri¬
schem Erguß schreit, werden flüchtige Ansätze um eines
falsch verstandenen Realismus willen durch die Ver¬
tonung der belanglosesten und banalsten Zwischen¬
reden im Keime erstickt, und wo endlich die tragische
Grundstimmung zum Durchbruch gelangt, da tritt die
alte sentimentale Oper in ihre Rechte, freilich ohne
die unmittelbar zwingende Wirkung einer hin¬
reißenden Melodik. Leicht und seicht und in allen
Zungen redend, nur nicht wienerisch, fließt die Musik
zwischen Wagner und Puccini dahin, da einen Brocken
Massenet mit sich führend, hier ein altes deutsches
Volkslied, und wie drohend und dröhnend beim Er¬
scheinen des „Herrn“ das Nahen des rächenden Schick¬
sals im Orchester mit Pauken und Posaunen ange¬
kündigt wird, der stumme Auftritt Mitterwurzers bei
den Aufführungen des Schauspieles im Burgtheater
hatte dennoch ungleich schnurriger gewirkt.
Die Volksoper war redlich bemüht, das Werk
zum Erfolg zu führen, und nach dem Beifall zu
schließen, der gestern die Darsteller und den Kom¬
ponisten nach den Aktschlüssen umjubelte, schien die
Sentimentalität der Vorgänge auch in der Veroperung
ihre Schuldigkeit zu tun. Die Damen Engel,
Roede
als Christine und
Mizzi deckten
sich in Erscheinung und Spiel wohl nicht ganz
mit den landläufigen Vorstellungen vom süßen
Wiener Mädel. Allein
dem Werke ist
so
wenig mehr wienerisch, daß man diesen
Mangel gar nicht empfand. Für den unglücklichen
Fritz setzte sich Herr Lußmann mit seinem warm
quellenden Tenor ein und den lustigen Theodor gab