II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1136


Liebelei
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5. LiezeIeT
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Die heutige Nummen#thält:
waren, mit einemmal Musik als neuer Kunstausdruckfassen, daß sie, die dem G
hinzu. Hätte ihn der Dramatiker nötig gehabt, dann wäre nichts gewesen als ein Zeit
„Beiträge zur Jahrhundertfeier der
sein Werk eigentlich nur ein halbes gewesen. Hatte er ihn gestorben ist. Solche Wort#
Völkerschlacht“: „Die Oktobertage des
aber nicht notig — um so unbegründeter und unorganischer deutschen Bühne schon la
die aufgedrungene Vereinigung. Gibt es doch selbst Speidel von dieser Schluß
Jahres 1813.“ Von Feldmarschallentnant
Lyriker, die sich die Mitwirkung des Musikers höflichst
wo die Väter resigniert zu
verbitten und, soweit sie ihr Gedicht für ein vollendetes
Johann Cvitkovic. „Fürst Schwarzen¬
Inneren Stadt verderben.
Kunstganze gehalten haben wollen, nicht mit Unrecht.
dem Musiker hingeben kön
berg vor dem Siege.“ Von R. Eh.= Seite
Schnitzlers Schauspiel hat in seiner gesamten Szenenfolge,
einen kleinen wegzuwerfe
mit all seiner Prosa, nur mit einigen Dialogkürzungen,
18 und 19.
lieren?
Musiküberguß erhalten. Man muß an die wohlbekannten
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Ferner:
Die zweite Gefahr war
musikalischen Neigungen des Dichters denken, um sein
anderseits ein Komponist
Die 16. Fortsetzung des Romans „Mutter und
Entgegenkommen zu begreifen. Als sich ein begeisterter
nicht achtete und die Hand
Komponist meldet##nag es ihn zu erfahren gelockt haben,
Kinder“ von Mrs. Humphry Ward.
leichter zu erklären. Das
wie sich Handlung und Worte seines Schauspiels mit
zurück; die realistische M
Seite 23.
Musik ausnehmen würden. Hat er doch schon einmal den
erfocht noch immer Siege.
Schleier einer tragischen Heldin an eine Pantomimen¬
Schauspiel, ein klingen
Pierrette verschenkt —
so stark ist sein Interesse für die
ein realistisches Gegenn
Feuilleton.
musikalische Bühne. Vielleicht könnte es für diese einen
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für deutsche Opernbegri
Glücksfall bedeuten, wenn sich Schnitzler zu einem echten
etwas Sensation, schien
*Liebelei.
und rechten Opernbuche entschlösse. Zu einem echten und
Freilich die seine Kunst
(Oper nach dem gleichnamigen Schauspiel von Arthux
Schuit###rechten Bunde mit der Opernmuse, keiner bloßen
zu adeln, den Alltag poeti
Musik von Franz Neumann. Aufführung in dek Voltsoper.)
Liebelei.
#nd das Tragische aus d
Arthur Schnitzlers Schauspiel lebte un hatte alle
Schnitzlers Schauspiel wollen wir nicht neuerlich be¬
Damit der Musiker einiger
Aussichten weiter zu leben. Wie konnte er sein Werk nur der
sprechen, so überzeugt wir es neuerlich loben. Eine Ueber¬
hätte er, wenn es schon
Oper ausliefern Selbstverleugnung solcher Art findet sich
schau, ein Gutachten über Begutachtetes, ist auch im Kunst¬
Puccini selbst oder eige
selten bei deutschen Dichtern, eher bei französischen. Die
leben nach den Gesetzen des guten Geschmackes aus¬
Wiener Puccini sein mü
Regel ist, daß der Autor nicht gefragt wird; zumeist weil
geschlossen. Der Leser hat ohnehin noch das Meiste im
leicht erst recht eine Umt
er, durch längeres Totsein verhindert, gar nicht antworten
Gedächtnis, die Vorgänge wie die Gestalten. Erinnern wir
langt, bevor er die Feder
könnte. Der Einbruch des Musikers erfolgte nach älterer
ihn bloß daran, daß der Dichter in „Liebelei“ die
Herr Franz Neumann
Praxis zumeist in Werke solcher Dramatiker, die sich nicht
Lieblingsfiguren seiner Anfänge, den jungen Genießer
geboren. Er verleugnet
mehr wehren konnten. Dabei kam es regelmäßig zu einer
aus gutem Hause und das mitgenießende und genossene
und man kann ihn einen
Umwandlung des Dramas in ein Libretto, zu einer
süße Mädel, beide mit Denken und Empfinden in Wien
musiker mit szenischem Bi
Spezisikation des okkupierten Stoffes, wie die Juristen
bodenständig, sich dramatisch auseinandersetzen, ihr tragisches
nennen. Das ist nicht we
sagen. Ein Libretto stellt eine artverschiedene Sache vor,
Gesicht zeigen läßt. Zwei Pärchen sind einander gegen¬
voraus. Schon sein Buch
der Operntext baut das Drama um, um es für den
übergestellt: Mizzi und Theodor, das leichtlebigere und
auf die im musikalischen
Musiker wohnlich zu machen. Die Sonderexistenz des
nüchterne, Christkne und Fritz, das tiefere und sentimen¬
Schwang gekommene Metho
Dramas bleibt unberührt. Siehe „Figaro", „Wilhelm
tale. Die letzten beiden gehören zu jenen Schnitzlerschen
nur gerade soviel Musik beizu
Tell“, „Othello", von einem drastischen Exempel wie
Charakteren, von denen hübsch gesagt worden ist, daß sie
im Grunde überhaupt i
Gounods „Faust“ nicht zu sprechen. Erst in neuerer Zeit
leichtsinnig handeln und schwermütig denken. In die
nennt man das. Eine
ist es Mode geworden, wohlbeglaubigte Dramen, so wie
Sphäre leichten Lebensgenusses fallen tragische Schatten.
Komponisten, die nicht zuvi
sie aus der Hand des Dichters hervorgegangen sind, als
Fritz, der auch in jenen Gesellschaftskreisen wildert, in
weiß alle Ritzen des Dialog
Caneras für die Bestickung mit Musik zu be¬
denen man die Ehe bricht, wenn man liebt, kommt im
hat eben deren. Hierin wie
nützen. Ein älteres Beispiel: Heinrich. Zöllners
Duell um: die Tragödie des Lebejünglings, der sich vor¬
Reiz und in der Gefühls
„Faust“=Oper; ein jüngeres, sensationelles: „Salome“.
zeitig um das Leben liebelt. Die Tragödie des armen
Komponist von „Beheme
Da tritt eben denselben Szenen, eben denselsen Worten,
Mädchens folgt, das sich durch Liebelei um die Liebe be¬
zuahmen, als in seiner Dich
die doch ursprünglich durch sich selbst zu wirken bestimmt trogen sieht. Christine geht in den Tod. Sie kann es nicht dieses seines Stils sind in ##