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e dert ie senen een den enen en en en en en e enee e
wider Willen, weil er Geschäft und Truppe von seinem Neumann besitzt diese Fähigkeit nicht. Gleichwohl ist
Vater geerbt habe. Der Räuber geht vor die Tür und fällt Puccini so vorsichtig, sich doch Tertbücher zurechtmachen
auch schon, von einem Schuß des lauernden Nebenbühlers jzu lassen. Neumann aber hat den Mut gehabt, dem Bei¬
spiel zu folgen, das Richard Strauß in „Salome“ und
Rance getroffen, schwerverwundet nieder. Sofort lodert
Minnies Liebe wieder auf, sie schleppt ihn herein und ver=1„Elektra“ gab: er hat Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“
steckt ihn auf einem Söller. Dicht hinterher kommt der shergenommen und bis Kürzungen rundweg
Sheriff, sucht zunächst vergeblich nach dem angeschossenen durchkomponiert. Neumann kann alles, was ein geschmack¬
Räuber, will dann Minnie en passant vergewaltigen und voller und gebildeter moderner Komponist können muß,
Aber es fehit ihm, wenigstens vorläufig noch, die sonder¬
ist, als er in beiden Beziehungen keinen Erfolg hat, schon
im Begriff, sich zu trollen, als ihm plötzlich Blutstropfen betonte Individualität. Ein Wiener Puccini hätte vielleicht
die schwebende Tragik des Schnitzlerschen Stimmungs¬
vom Söller auf die Hand fallen. Ramerrez ist entdeckt,
muß herunterkriechen und steht, halbohnmächtig, dem Todl bildes musikalisch nachgeschaffen. Neumann hat den Ton
gegenüber. Während er ganz in Ohnmacht fällt, schlägt Schnitzlers nicht getroffen und ist zu schwer, zu pathetisch,
Minnie dem verliebten Sheriff, einem berüchtigten Spieler, zu hochtragisch geworden. So ist ein auffallendes Mißver¬
ein verwegenes Spiel vor. Sie werden drei Partien Pocker hältnis zwischen Text und Musik entstanden. Wenn Fritz
spielen. Wer zwei gewinnt, hat überhaupt gewonnen. Ge=] Lobheimer singt: „Gestern habe ich mit ihnen soupiert —
mit ihm und ihr — und es war so gemütlich, sag ich
winnt der Sheriff, so gehören der Räuber und Minnie
ihm; verliert er aber, so muß er Gentleman sein und darf dir!“, so klingt das, als ob sich Wotan und Erda über die
niemandem des Räubers Aufenthalt verraten. Minnie ist bevorstehende Götterdämmerung unterhielten! Und nie¬
nahe am Verlieren; da korrigiert sie das Glück mit falschen mals hätte es sich der gute Fritz träumen lassen, daß ihm
Harten, die sie sich gleich zu Beginn des Spiels in den einmal zwischen zweitem und drittem Akt ein pompöser¬
+##mpf gesteckt hatte. Der Sheriff zieht ab und der Aktj Trauermarsch gespielt werden würde, wie er auch für einen
schließt damit, daß Minnie „mit gellem Auflachen den ohn= Siegfried oder einen Weltuntergang nicht wüchtiger und
mächtigen Ramerrez umschlingt". Der letzte Akt steht mit weitausladender erklingen könnte! Die Volksoper hat sich
den beiden vorhergehenden nur in losem Zusammenhang.mit ihrer ersten Novität alle Mühe gegeben. Diese Mühe
Er spielt im Urwald, wo die Goldgräber auf Ramerrez wird auch durch eine Anzahl Aufführungen belohnt wer¬
Jagd machen. Sie fangen ihn und sind eben daran, ihn den, schon deshalb, weil Schnitzlers populärstes Stück in
vor unseren Augen auf einen Baumast aufzuknüpfen. Inljeder Bearbeitung seines Publikums sicher ist. Das Or¬
letzter Minute kommt Minnie auf schäumendem Renner schester unter Tittels Leitung und die Regie Mar¬
[kowskys boten Tüchtiges; nur hätte der Regisseur noch
dahergesprengt und bittet den zum Tode Verurteilten frei.
darauf Einfluß nehmen müssen, daß sich die zwei „süßen
Unter unendlicher Rührung ziehen die Liebenden mit
Duettgesang ab. „Die Menge ist, niedergebrochen. Einige Mädel“ nicht so ganz unmöglich und stilwidrig angezogen
kauern am Boden und schluchzen, andere stützen sich auf hätten! Bei Fräulein Engel ging die Toilette noch an,
ihre Pferde, wieder andere lehnen sich an die Bäume anund sie, deren Domäne sonst die rabiaten Spanierinnen
und geben sich ihrem Schmerze hin, noch andere winken und Italienerinnen sind, fand sich in das stille, liebe Wesen
der sich entfernenden Minnie traurig Lebewohl nach.“ So der Christine völlig hinein. Gar nicht am Platze war aber
also verläuft die Schauergeschichte vom „Mädchen aus dem der neue Stern aus Mitteldeutschland, Fräulein Carlotta
goldenen Westen", „ein Drama der Liebe und seelischen[Röder, als Schlager=Mizzi; nicht nur im Kostüm, sondern
auch in allem übrigen! Der Tenor Lußmann und der
Errettung, ein Drama fühlender Menschen inmitten der
Bariton Brand waren die rechten Wiener jungen Leute.
Schrecken einer wilden Natur und fast noch wilderer
n Lebensgewohnheiten“, wie die Vorbemerkung des häufig Auch der Bassist Bandler schuf als Vater Weiring
eine rührende Gestalt. In der vielen Zeit aber, die der
unfreiwillig komischen Textbuches behauptet.
Zuhörer dadurch gewann, daß die schwere Musik den be¬
Auch eine noch genauere Inhaltsangabe wäre nicht
henden Lauf des flinken Dialoges hemmte, tauchten weh¬
imstande, die Fülle der packenden, spannenden, an den Ner¬
mütige, unvergeßliche Erinnerungen auf: man hörte
ven zerrenden Momente des Buches wiederzugeben. Allein
wiederum Sonnenthals gütige, zitternde Vaterstimme,
auch so sieht man schon, daß in der atemlosen, lärmenden
Hast dieser Vorgänge nicht viel Platz für Musik ist. Doch man sah wiederum den ungebärdigen Trotz von Adele
Puccinis starke Begabung weiß auch diesen krassen Stoff! Sandrock, der herbsten und doch eindrucksvollsten Chri¬
zu musikalischen Wirkungen nach seiner Art zu nützen. stine, man erschauerte noch einmal unter dem lähmenden.
Winzige Motivchen, rastlos abgewandelt, steigern sich bald Entsetzen, das Mitterwurzer in der Episodenrolle
des „fremden Herrn“ verbreitete...
zu rasenden musikalischen Stürmen, bald gehen sie in eine
Keine Aufführung der „Liebelei“, ob als Schauspiel,
zarte Heimweh=, Walzer= oder Liebesmelodie über, bald
ob als Oper, wird je verhindern können, daß die Erinne¬
wieder genügt dem Meister des Raffinements ein schauer¬
rung an die erwähnte Burgtheateraufführung nicht riesen¬
liches Pianissimo der Panken oder ein monotones Pizzicato
groß in uns aufsteige. Dagegen konnte sich die Vorstellung
die Bässe zur Hervorbringung von aufpeitschenden Efsek¬
ten. Was aus der Partitur herauszuholen ist, holte Kapell= von Frank Wedekinds „Musik“, die das Deutsche Volks¬
meister Reichwein heraus. Von den vielen Mitwirken= theater mutiger= und erfreulicherweise eben gewagt hat,
den hat besonders Frau Jeritza überrascht, weil sie sehr gut an die Seite jener ersten Aufführung stellen, die
das Settengemälde im Dezember 1909 im Lustspieltheater
nicht nur schön und machtvoll sang, sondern auch alle Ge¬
im Rahmen einer Wedekindwoche unter Mitwirkung des
fühlsregungen der goldenen Minnie zum überzeugendsten
Ausdruck brachte. Nur klingt ihr Organ jetzt immer schon Dichters und seiner Gattin erfuhr. Wedekind als Dar¬
etwas ermüdet, und man möchte ihr dringend raten, mit steller und Regisseur arbeitete in der Tragikomödie mehr
dieser kostbaren Himmelsgabe sorgsamer umzugehen. Werlden satanischen Grundton heraus, daß das Dasein eine
für realistische Bühnenbilder und realistische Regie schwärmt, infernalisch=genialische Höllenposse sei, der man mit einem
der wird vom „Mädchen aus dem goldenen Westen“ hoch= noch höllischeren Gelächter beikommen könne. Die Regie des
befriedigt sein. Die Goldgräberschenke, Minnies Wohn= Volkstheaters hingegen schälte die rührende Tragödie des
zimmer und insbesondere der scheinbar unendlich weit in Weibes heraus, das vom Manne zuerst um seinen Künst¬
lertraum betrogen und einem Gretchenschicksal zugeführt
den Hintergrund sich erstreckende Urwald, durch den im
letzten Akt die Goldgräber, der Räuber und Minnie aufwird und das dann, zum zweiten Male ledige Mutter,
ihren Pferden herumgaloppieren, loben ihren Meister, den diesmal das Kind nicht tötet, sondern ganz nur ihm leben
Maler Pühringer. Gregors Regie sorgt in allzu eifri= will; ein Entschluß, den aber das Schicksal zunichte macht,
indem es das Kind sterben läßt. Der Ausmeißelung der
ger Weise für die unablässige Bewegung, die von der Hand¬
ewig gleich erschütternden Tragödie des verführten, ver¬
lung des Buches vorgeschrieben ist. Einen Schneesturm,
wie er im zweiten Akt durch Minnies Fenster zu erblicken lassenen und zuletzt auch noch um sein Mutterglück betro¬
ist, wird man nicht sobald auf einer Bühne zu sehen be-genen Weibes mußten natürlich manche nicht unwesentliche
kommen. Wir wollen der Hofoper zu diesem Zugstück herz= Züge des Wedekindschen Werkes zum Opfer fallen. So
lich Glück wünschen, wenn sie sich jetzt auf ihre höheren fielener. ische Probleme ganz weg. Wo solche Fragen im
e
Pflichten besinnt und das Enthobensein von materiellen Volkstheate, nicht lanz beiseite gelassen, sondern mit weni¬
r
d
e dert ie senen een den enen en en en en en e enee e
wider Willen, weil er Geschäft und Truppe von seinem Neumann besitzt diese Fähigkeit nicht. Gleichwohl ist
Vater geerbt habe. Der Räuber geht vor die Tür und fällt Puccini so vorsichtig, sich doch Tertbücher zurechtmachen
auch schon, von einem Schuß des lauernden Nebenbühlers jzu lassen. Neumann aber hat den Mut gehabt, dem Bei¬
spiel zu folgen, das Richard Strauß in „Salome“ und
Rance getroffen, schwerverwundet nieder. Sofort lodert
Minnies Liebe wieder auf, sie schleppt ihn herein und ver=1„Elektra“ gab: er hat Schnitzlers Schauspiel „Liebelei“
steckt ihn auf einem Söller. Dicht hinterher kommt der shergenommen und bis Kürzungen rundweg
Sheriff, sucht zunächst vergeblich nach dem angeschossenen durchkomponiert. Neumann kann alles, was ein geschmack¬
Räuber, will dann Minnie en passant vergewaltigen und voller und gebildeter moderner Komponist können muß,
Aber es fehit ihm, wenigstens vorläufig noch, die sonder¬
ist, als er in beiden Beziehungen keinen Erfolg hat, schon
im Begriff, sich zu trollen, als ihm plötzlich Blutstropfen betonte Individualität. Ein Wiener Puccini hätte vielleicht
die schwebende Tragik des Schnitzlerschen Stimmungs¬
vom Söller auf die Hand fallen. Ramerrez ist entdeckt,
muß herunterkriechen und steht, halbohnmächtig, dem Todl bildes musikalisch nachgeschaffen. Neumann hat den Ton
gegenüber. Während er ganz in Ohnmacht fällt, schlägt Schnitzlers nicht getroffen und ist zu schwer, zu pathetisch,
Minnie dem verliebten Sheriff, einem berüchtigten Spieler, zu hochtragisch geworden. So ist ein auffallendes Mißver¬
ein verwegenes Spiel vor. Sie werden drei Partien Pocker hältnis zwischen Text und Musik entstanden. Wenn Fritz
spielen. Wer zwei gewinnt, hat überhaupt gewonnen. Ge=] Lobheimer singt: „Gestern habe ich mit ihnen soupiert —
mit ihm und ihr — und es war so gemütlich, sag ich
winnt der Sheriff, so gehören der Räuber und Minnie
ihm; verliert er aber, so muß er Gentleman sein und darf dir!“, so klingt das, als ob sich Wotan und Erda über die
niemandem des Räubers Aufenthalt verraten. Minnie ist bevorstehende Götterdämmerung unterhielten! Und nie¬
nahe am Verlieren; da korrigiert sie das Glück mit falschen mals hätte es sich der gute Fritz träumen lassen, daß ihm
Harten, die sie sich gleich zu Beginn des Spiels in den einmal zwischen zweitem und drittem Akt ein pompöser¬
+##mpf gesteckt hatte. Der Sheriff zieht ab und der Aktj Trauermarsch gespielt werden würde, wie er auch für einen
schließt damit, daß Minnie „mit gellem Auflachen den ohn= Siegfried oder einen Weltuntergang nicht wüchtiger und
mächtigen Ramerrez umschlingt". Der letzte Akt steht mit weitausladender erklingen könnte! Die Volksoper hat sich
den beiden vorhergehenden nur in losem Zusammenhang.mit ihrer ersten Novität alle Mühe gegeben. Diese Mühe
Er spielt im Urwald, wo die Goldgräber auf Ramerrez wird auch durch eine Anzahl Aufführungen belohnt wer¬
Jagd machen. Sie fangen ihn und sind eben daran, ihn den, schon deshalb, weil Schnitzlers populärstes Stück in
vor unseren Augen auf einen Baumast aufzuknüpfen. Inljeder Bearbeitung seines Publikums sicher ist. Das Or¬
letzter Minute kommt Minnie auf schäumendem Renner schester unter Tittels Leitung und die Regie Mar¬
[kowskys boten Tüchtiges; nur hätte der Regisseur noch
dahergesprengt und bittet den zum Tode Verurteilten frei.
darauf Einfluß nehmen müssen, daß sich die zwei „süßen
Unter unendlicher Rührung ziehen die Liebenden mit
Duettgesang ab. „Die Menge ist, niedergebrochen. Einige Mädel“ nicht so ganz unmöglich und stilwidrig angezogen
kauern am Boden und schluchzen, andere stützen sich auf hätten! Bei Fräulein Engel ging die Toilette noch an,
ihre Pferde, wieder andere lehnen sich an die Bäume anund sie, deren Domäne sonst die rabiaten Spanierinnen
und geben sich ihrem Schmerze hin, noch andere winken und Italienerinnen sind, fand sich in das stille, liebe Wesen
der sich entfernenden Minnie traurig Lebewohl nach.“ So der Christine völlig hinein. Gar nicht am Platze war aber
also verläuft die Schauergeschichte vom „Mädchen aus dem der neue Stern aus Mitteldeutschland, Fräulein Carlotta
goldenen Westen", „ein Drama der Liebe und seelischen[Röder, als Schlager=Mizzi; nicht nur im Kostüm, sondern
auch in allem übrigen! Der Tenor Lußmann und der
Errettung, ein Drama fühlender Menschen inmitten der
Bariton Brand waren die rechten Wiener jungen Leute.
Schrecken einer wilden Natur und fast noch wilderer
n Lebensgewohnheiten“, wie die Vorbemerkung des häufig Auch der Bassist Bandler schuf als Vater Weiring
eine rührende Gestalt. In der vielen Zeit aber, die der
unfreiwillig komischen Textbuches behauptet.
Zuhörer dadurch gewann, daß die schwere Musik den be¬
Auch eine noch genauere Inhaltsangabe wäre nicht
henden Lauf des flinken Dialoges hemmte, tauchten weh¬
imstande, die Fülle der packenden, spannenden, an den Ner¬
mütige, unvergeßliche Erinnerungen auf: man hörte
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wiederum Sonnenthals gütige, zitternde Vaterstimme,
auch so sieht man schon, daß in der atemlosen, lärmenden
Hast dieser Vorgänge nicht viel Platz für Musik ist. Doch man sah wiederum den ungebärdigen Trotz von Adele
Puccinis starke Begabung weiß auch diesen krassen Stoff! Sandrock, der herbsten und doch eindrucksvollsten Chri¬
zu musikalischen Wirkungen nach seiner Art zu nützen. stine, man erschauerte noch einmal unter dem lähmenden.
Winzige Motivchen, rastlos abgewandelt, steigern sich bald Entsetzen, das Mitterwurzer in der Episodenrolle
des „fremden Herrn“ verbreitete...
zu rasenden musikalischen Stürmen, bald gehen sie in eine
Keine Aufführung der „Liebelei“, ob als Schauspiel,
zarte Heimweh=, Walzer= oder Liebesmelodie über, bald
ob als Oper, wird je verhindern können, daß die Erinne¬
wieder genügt dem Meister des Raffinements ein schauer¬
rung an die erwähnte Burgtheateraufführung nicht riesen¬
liches Pianissimo der Panken oder ein monotones Pizzicato
groß in uns aufsteige. Dagegen konnte sich die Vorstellung
die Bässe zur Hervorbringung von aufpeitschenden Efsek¬
ten. Was aus der Partitur herauszuholen ist, holte Kapell= von Frank Wedekinds „Musik“, die das Deutsche Volks¬
meister Reichwein heraus. Von den vielen Mitwirken= theater mutiger= und erfreulicherweise eben gewagt hat,
den hat besonders Frau Jeritza überrascht, weil sie sehr gut an die Seite jener ersten Aufführung stellen, die
das Settengemälde im Dezember 1909 im Lustspieltheater
nicht nur schön und machtvoll sang, sondern auch alle Ge¬
im Rahmen einer Wedekindwoche unter Mitwirkung des
fühlsregungen der goldenen Minnie zum überzeugendsten
Ausdruck brachte. Nur klingt ihr Organ jetzt immer schon Dichters und seiner Gattin erfuhr. Wedekind als Dar¬
etwas ermüdet, und man möchte ihr dringend raten, mit steller und Regisseur arbeitete in der Tragikomödie mehr
dieser kostbaren Himmelsgabe sorgsamer umzugehen. Werlden satanischen Grundton heraus, daß das Dasein eine
für realistische Bühnenbilder und realistische Regie schwärmt, infernalisch=genialische Höllenposse sei, der man mit einem
der wird vom „Mädchen aus dem goldenen Westen“ hoch= noch höllischeren Gelächter beikommen könne. Die Regie des
befriedigt sein. Die Goldgräberschenke, Minnies Wohn= Volkstheaters hingegen schälte die rührende Tragödie des
zimmer und insbesondere der scheinbar unendlich weit in Weibes heraus, das vom Manne zuerst um seinen Künst¬
lertraum betrogen und einem Gretchenschicksal zugeführt
den Hintergrund sich erstreckende Urwald, durch den im
letzten Akt die Goldgräber, der Räuber und Minnie aufwird und das dann, zum zweiten Male ledige Mutter,
ihren Pferden herumgaloppieren, loben ihren Meister, den diesmal das Kind nicht tötet, sondern ganz nur ihm leben
Maler Pühringer. Gregors Regie sorgt in allzu eifri= will; ein Entschluß, den aber das Schicksal zunichte macht,
indem es das Kind sterben läßt. Der Ausmeißelung der
ger Weise für die unablässige Bewegung, die von der Hand¬
ewig gleich erschütternden Tragödie des verführten, ver¬
lung des Buches vorgeschrieben ist. Einen Schneesturm,
wie er im zweiten Akt durch Minnies Fenster zu erblicken lassenen und zuletzt auch noch um sein Mutterglück betro¬
ist, wird man nicht sobald auf einer Bühne zu sehen be-genen Weibes mußten natürlich manche nicht unwesentliche
kommen. Wir wollen der Hofoper zu diesem Zugstück herz= Züge des Wedekindschen Werkes zum Opfer fallen. So
lich Glück wünschen, wenn sie sich jetzt auf ihre höheren fielener. ische Probleme ganz weg. Wo solche Fragen im
e
Pflichten besinnt und das Enthobensein von materiellen Volkstheate, nicht lanz beiseite gelassen, sondern mit weni¬