Liebelei
box 12/4
5. Baeeaun
(Quellenangabe P###w)
. Oillcgenteste
Künstlntellug
N#. 4273
Pud#ei¬
„Liebelei“, eine Oper von Franz Nounann, nach se#,wurde an
nehreren deutschen Bühnen bereits aufgeführt nun bekonmen vir's auch in
Vien an der Volksoper zu hören. Man gibt sich Mühe, nicht inner zu schinp¬
fen, aber es geht wirklich nicht anders. Einen ganz tuchtigen Kapellnoister,
wie es Neumann ist, kommt die unverzeihliche Idee, die annutigen Wiener
Snenen zu einer grossen tragischen Oper zu nachen. Schnitzler sah ja in
voraus, was da werden musste er veigerte sich auch beharrlich, die
Erlaubnis dazu zu erteilen. Aben don Jungen Musiker hatte eine so go¬
waltige Sehnsucht angepackt, dass er sie durch begeistertes Drängen endlich
erlangte. Der Einfall ist ganz unverständlich und geschnacklos. Es hat et¬
was Naives, Kindisches an sich, wenn ein Musiker ei: gutes Theaterstück
um Jeden Preis vertonen will, noch daz wenn er so unberechenbar ist, das
Nerk ohne Textänderung zu konponioren. Die leicht hingewobfenen, herzigen
Reden nehmen sich gesungen wie ein Koniker auf dem Kothurg aus. Das Graziös
Ste wird maniriert, das leicht Sentimentale ein dicker Tranenbrei und der
tragische Ausgang wirkte wie bei Kotzobue oder Philippi: Hier gab's nur eine
Nöglichkeit: Die ganze Sache bleibon zu lassen.
(Auenenungaue onne Gewahr.)
Ausschnitt aus: Sienute für die
# musikalische Welt
vom:
En
Die Volkseper brachte eine Neuauttührung, der in Deutschland bereits be¬
kanntemScüMfzler'schen „Liebelei“ als Oper (Musik-von Franz Neumann).
Das glänzende Schätspiel ist auch ein glänzendes Opernbuch, weil die Situationen
als solche so spannend und theatralisch effektvoll sind, dass sie an und für sich,
mögen sie wo und wie immer erscheinen, jene Wirkung haben, die die Bühne
verlangt. Der Komponist brauchte nur mit seiner Musik in diese Situationen nicht.
störend hereinzufallen. Er hat diese Aufgabe, die schwerer ist, als sie scheint, mit
grossem Theatergeschick gelöst. Dadurch ist nun allerdings aus dem Schau¬
spiele keine rechte Oper geworden, wie denn auch sehr oft die rezitierte Dekla¬
Mation an Stelle der gesungenen tritt. Die Musik hat wenig selbständige Geltung
Zund ist vielleicht aus diesem Grunde in Erfindung, Harmonie und Instrumentation
Tohne jedes Profil und ohne Physiognomie. Diese Mängel werden durch die
starke Theaterbegabung, die sich schon in der Wahl des Buches äussert,
weniger fühlbar. Nur der Dialog wird schwerfällig, weil der Musik der leichte
Konversationston ganz fehlt, wobei sich sinnwidrige Betonungen störend bemerk¬
bar machen. Die Aufführung mit Fräulein Engel, Herren Lassmann, Brand.“
Bandler und Klein und Kapellmeister Tittel war sehr gut.
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5. Baeeaun
(Quellenangabe P###w)
. Oillcgenteste
Künstlntellug
N#. 4273
Pud#ei¬
„Liebelei“, eine Oper von Franz Nounann, nach se#,wurde an
nehreren deutschen Bühnen bereits aufgeführt nun bekonmen vir's auch in
Vien an der Volksoper zu hören. Man gibt sich Mühe, nicht inner zu schinp¬
fen, aber es geht wirklich nicht anders. Einen ganz tuchtigen Kapellnoister,
wie es Neumann ist, kommt die unverzeihliche Idee, die annutigen Wiener
Snenen zu einer grossen tragischen Oper zu nachen. Schnitzler sah ja in
voraus, was da werden musste er veigerte sich auch beharrlich, die
Erlaubnis dazu zu erteilen. Aben don Jungen Musiker hatte eine so go¬
waltige Sehnsucht angepackt, dass er sie durch begeistertes Drängen endlich
erlangte. Der Einfall ist ganz unverständlich und geschnacklos. Es hat et¬
was Naives, Kindisches an sich, wenn ein Musiker ei: gutes Theaterstück
um Jeden Preis vertonen will, noch daz wenn er so unberechenbar ist, das
Nerk ohne Textänderung zu konponioren. Die leicht hingewobfenen, herzigen
Reden nehmen sich gesungen wie ein Koniker auf dem Kothurg aus. Das Graziös
Ste wird maniriert, das leicht Sentimentale ein dicker Tranenbrei und der
tragische Ausgang wirkte wie bei Kotzobue oder Philippi: Hier gab's nur eine
Nöglichkeit: Die ganze Sache bleibon zu lassen.
(Auenenungaue onne Gewahr.)
Ausschnitt aus: Sienute für die
# musikalische Welt
vom:
En
Die Volkseper brachte eine Neuauttührung, der in Deutschland bereits be¬
kanntemScüMfzler'schen „Liebelei“ als Oper (Musik-von Franz Neumann).
Das glänzende Schätspiel ist auch ein glänzendes Opernbuch, weil die Situationen
als solche so spannend und theatralisch effektvoll sind, dass sie an und für sich,
mögen sie wo und wie immer erscheinen, jene Wirkung haben, die die Bühne
verlangt. Der Komponist brauchte nur mit seiner Musik in diese Situationen nicht.
störend hereinzufallen. Er hat diese Aufgabe, die schwerer ist, als sie scheint, mit
grossem Theatergeschick gelöst. Dadurch ist nun allerdings aus dem Schau¬
spiele keine rechte Oper geworden, wie denn auch sehr oft die rezitierte Dekla¬
Mation an Stelle der gesungenen tritt. Die Musik hat wenig selbständige Geltung
Zund ist vielleicht aus diesem Grunde in Erfindung, Harmonie und Instrumentation
Tohne jedes Profil und ohne Physiognomie. Diese Mängel werden durch die
starke Theaterbegabung, die sich schon in der Wahl des Buches äussert,
weniger fühlbar. Nur der Dialog wird schwerfällig, weil der Musik der leichte
Konversationston ganz fehlt, wobei sich sinnwidrige Betonungen störend bemerk¬
bar machen. Die Aufführung mit Fräulein Engel, Herren Lassmann, Brand.“
Bandler und Klein und Kapellmeister Tittel war sehr gut.