zweiten Aktes sozusagen als Repräsentantin kleinbürger¬
licher Lebensanschauung auftritt. Sie greift nicht in die
Handlung ein, redet nur, redet sogar sehr viel, konnte
daher, ja mußte sogar bei der Bearbeitung für den Film
wegbleiben. Dafür tritt aber im Kinostuck eine andere
Figur handelnd auf, die auf der Bühne hinter den
Kulissen bleibt. Sie ist im Personenverzeichnis des Films
als Frau Adele Schroll angeführt, Frau des Fabrikanten
Emil Schroll, der im Theaterstück kurz als „Ein Herr“
siguriert.
Die „Verfilmung“ eines Theaterstückes beruht darauf,
daß alle Geschehnisse, auch die meniger bedeutenden, deren
auf der Bühne im Dialog Erwähnung getan wird, als
suge mun s gspielen
egeneren
mussen, und zwar in der genauen chrenologischen Folge.
Würde zum Beispiel Schillers „Wallenstein“ verfilmt
werden, so müßte an der Stelle der berühmten Erzählung
des schwedischen Hauptmannes ein Schlachtenbild zu sehen
sein, auf dem Max Piccolomini den Tod findet, „zertreten
von den Hufen seiner Pferde“, und die gleiche Meta¬
morphose müßte in Schillers „Jungfrau von Orleans“
mit der als rhetorisches Paradestück bekannten Erzählung
Raouls: „Wir hatten sechzehn Fähnlein aufgebracht...
vor sich gehen.
Aenrete:t
Tel.
Kein
re
Nur mehr
gel
Alleinvorführungsrecht für den #. Bezirk:
„Die Gladietoren“. Kuns
TACL
in einem Prelog and 5 Akten.
„SBAR
archcnes Gemälde aus des ewigen Rom
„Morter geht sum Ball“
8
Eins überwältigend instige Komädie mit PRIHUE¬
In der Bühnenaufführung der „Liebel
nach dem Aufgehen des Vorhanges Fritz u
iüter Bekanntschaft mit den beiden
Fritz, dessen Herz zwischen zwei Frau
richtet dem Freunde von seiner Liaiso
von dem Avend in der Theaterloge
Geliebten, die sich bei ihrem letzten
aggesellenheim von ihrem Gatten be
Erzählungen werden im Filmwerk di
en eine ganze Reihe von Szenen. Wir se
Kresh in ein #ansschule die Müdchen ker
und folgen der lustigen Gesellschaft dann auf einem Aus¬
flug in die Umgebung der Stabt, wir erblicken Fritz in
Loge des Fe
iien Schroll mit dessen Gattin, wo¬
sche Nuance — im Theaterorcester
auch — eine
charakteristische Kopf des alten Violinspielers Weiring
aucht; wir begegnen Frau Adele in der eleganten
ärconwohnung Fritzens, sehen sie, als sie einen Blick
aus dem Fenster auf die Straße wirft, zu Tode erschrocken
zurücktreien, denn katsächlich lauert der Gatte gegenüber
unter einem Haustor, wie uns im nächsten Bilde offen¬
bar wird. Nun erst folgt auch im Filmdrama das an¬
mutig=fröhliche Souper zu viert, das im Bühnenstück die
Haupiszene des ersten Aufzuges bildet, und wird hier
wie dort in unheilschwangeer Weise durch den Besuch des
verratenen Gatten unterbrochen.
Der zweite Akt weist die größten Abweichungen auf.
Gemeinsam ist der Auffhrung im Theater und im Kino
eigentlich nur die ergreisende Szene, in der Fritz am Vor¬
abend des Duells von Christine Abschied nimmt. Dagegen
bringt das Filmstück an diesem Punkte der Handlung
folgende Bilder, unter anderen die Sitzung der Sekun¬
danten, die Fahrt frühmorgens zum Zweikampf, die —
eine wirksame Nuance — in ernster Stunde durch den
Wald führt, in dem wenige Tage zuvor zwei Paare ihr
fröhliches Liebesspiel getrieben, dann das Duell, in dem
Fritz fällt. Dieser Zweikampf ist für das Filmwerk der
Höhepunkt so
wie es für das Bühnenstück die bereits
erwähnte Abschiedsszene ist. Gerade in dieser Abweichung
der Unterschied zwischen Theaterstück und Kinodrama
mi allgemeinen und im besonderen am=deutlichsten ersicht¬
lich der Fim muß die stärkeren, krasseren Oifekte in den
Vordergrund rücken.
5. Liebelei
Snn box 12/5
licher Lebensanschauung auftritt. Sie greift nicht in die
Handlung ein, redet nur, redet sogar sehr viel, konnte
daher, ja mußte sogar bei der Bearbeitung für den Film
wegbleiben. Dafür tritt aber im Kinostuck eine andere
Figur handelnd auf, die auf der Bühne hinter den
Kulissen bleibt. Sie ist im Personenverzeichnis des Films
als Frau Adele Schroll angeführt, Frau des Fabrikanten
Emil Schroll, der im Theaterstück kurz als „Ein Herr“
siguriert.
Die „Verfilmung“ eines Theaterstückes beruht darauf,
daß alle Geschehnisse, auch die meniger bedeutenden, deren
auf der Bühne im Dialog Erwähnung getan wird, als
suge mun s gspielen
egeneren
mussen, und zwar in der genauen chrenologischen Folge.
Würde zum Beispiel Schillers „Wallenstein“ verfilmt
werden, so müßte an der Stelle der berühmten Erzählung
des schwedischen Hauptmannes ein Schlachtenbild zu sehen
sein, auf dem Max Piccolomini den Tod findet, „zertreten
von den Hufen seiner Pferde“, und die gleiche Meta¬
morphose müßte in Schillers „Jungfrau von Orleans“
mit der als rhetorisches Paradestück bekannten Erzählung
Raouls: „Wir hatten sechzehn Fähnlein aufgebracht...
vor sich gehen.
Aenrete:t
Tel.
Kein
re
Nur mehr
gel
Alleinvorführungsrecht für den #. Bezirk:
„Die Gladietoren“. Kuns
TACL
in einem Prelog and 5 Akten.
„SBAR
archcnes Gemälde aus des ewigen Rom
„Morter geht sum Ball“
8
Eins überwältigend instige Komädie mit PRIHUE¬
In der Bühnenaufführung der „Liebel
nach dem Aufgehen des Vorhanges Fritz u
iüter Bekanntschaft mit den beiden
Fritz, dessen Herz zwischen zwei Frau
richtet dem Freunde von seiner Liaiso
von dem Avend in der Theaterloge
Geliebten, die sich bei ihrem letzten
aggesellenheim von ihrem Gatten be
Erzählungen werden im Filmwerk di
en eine ganze Reihe von Szenen. Wir se
Kresh in ein #ansschule die Müdchen ker
und folgen der lustigen Gesellschaft dann auf einem Aus¬
flug in die Umgebung der Stabt, wir erblicken Fritz in
Loge des Fe
iien Schroll mit dessen Gattin, wo¬
sche Nuance — im Theaterorcester
auch — eine
charakteristische Kopf des alten Violinspielers Weiring
aucht; wir begegnen Frau Adele in der eleganten
ärconwohnung Fritzens, sehen sie, als sie einen Blick
aus dem Fenster auf die Straße wirft, zu Tode erschrocken
zurücktreien, denn katsächlich lauert der Gatte gegenüber
unter einem Haustor, wie uns im nächsten Bilde offen¬
bar wird. Nun erst folgt auch im Filmdrama das an¬
mutig=fröhliche Souper zu viert, das im Bühnenstück die
Haupiszene des ersten Aufzuges bildet, und wird hier
wie dort in unheilschwangeer Weise durch den Besuch des
verratenen Gatten unterbrochen.
Der zweite Akt weist die größten Abweichungen auf.
Gemeinsam ist der Auffhrung im Theater und im Kino
eigentlich nur die ergreisende Szene, in der Fritz am Vor¬
abend des Duells von Christine Abschied nimmt. Dagegen
bringt das Filmstück an diesem Punkte der Handlung
folgende Bilder, unter anderen die Sitzung der Sekun¬
danten, die Fahrt frühmorgens zum Zweikampf, die —
eine wirksame Nuance — in ernster Stunde durch den
Wald führt, in dem wenige Tage zuvor zwei Paare ihr
fröhliches Liebesspiel getrieben, dann das Duell, in dem
Fritz fällt. Dieser Zweikampf ist für das Filmwerk der
Höhepunkt so
wie es für das Bühnenstück die bereits
erwähnte Abschiedsszene ist. Gerade in dieser Abweichung
der Unterschied zwischen Theaterstück und Kinodrama
mi allgemeinen und im besonderen am=deutlichsten ersicht¬
lich der Fim muß die stärkeren, krasseren Oifekte in den
Vordergrund rücken.
5. Liebelei
Snn box 12/5