II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1245

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5. Liebelei
sssase.
Francisco, Stochnen..,
Weuig. Poronte.
Quelienangabe ohne Gewähr.)
eitung, Wien
Ausschnitt aus:
vom: 5-5t21975
(Deutsches Volkstheater.) Schnitzlers „Liebe¬
lei“; weil Fräulein Wagner die Christine spielt, und
zwar mit gutem Gelingen spielt. Sie gibt nicht die übliche
ßlich=sentimentale Weichheit; ab und zu schlägt allerdings
die an Gestalten größeren Formats geschulte klassische Linie
durch und manche Stelle gerät zu heroisch=bedeutungsvoll.
Herrn Kutscheras lebenbejahende Robustheit wehrt sich
noch immer gegen die kümmerliche Bedrücktheit des alten
Weiring. Herr Edthofer durch den Ton herber Natür¬
lichkeit und durch die über alles Theater triumphierende
warme Menschlichkeit bezaubernd wie immer. Herr Huber
drastisch, lustig und temperamentvoll und Fräulein Wal¬
[dow als Schlager=Mizzi sehr erheiternd. Hierauf „Kom¬
stesse Mizzi“. Dreiviertel Stunden köstlichsten Amüse¬
ments für den Zuhörer. Ein technisches Meisterwerk vor
allem; ein Kleinod in der Dialog= und Konversations¬
behandlung. Anmutig in seinen zarten Ironien, über¬
raschend durch die selbstverständliche Kühnheit der frivolen
Linienführung. Ausgezeichnet und sehr zum Ergötzen des
Publikums dargestellt von den Damen Waldow und
Glöckner und den Herren Lackner, Kramer,
[Edthofer, Huber und Klitsch.
p.f.
Ausschnitt aus:
WIENER ABENDPOS“
Juk 19
vom:
(Deutsches Volkstheater.) Samstag wurden zwei be¬
liebte Stücke von Artur SSchnitzler in teilweise neuer
-Besetzung dem Spielplane wieder eingefügt: „Liebelei“
und „Komtesse Mizzi" oder „Der Familientag“
In der „Liebelei“ wurde die weibliche Hauptrolle der Christine,
des Wiener Mädels, das keine kleine Liebelei, sondern nur
die große, starke, ewige Liebe kennt, der Frau Erika von
Wagner zugewiesen. Die Christine gehört — rein
theaterlechnisch — nicht in des Fach der jugendlichen
Heroine, sondern in das der sentimentalen Liebhaberin.
Außerdem sollte diese durchaus wienerisch empfundene Ge¬
stalt — in Wien wenigstens — immer von einer wirklichen
Wienerin gespielt werden. Die Figur wurzelt zu tief
im Wiener Boden. Auch einen leisen dialektischen
Anklang müßte sie haben. Frau von Wagner
„kommt von Heroinen“; sie ist keine Österreicherin
und muß sich alles Stilisierte, Heldische, Gro߬
artige erst abschminken und sich in die einfacheren
engeren Umrisse hineindrücken. Daß ihr dies gelang,
spricht für ihr Talent. Ihr aus dem Gemüt tief herauf
quellender, warm zum Gemüte redender Herzenston ließ ein
rortschwingendes Echo zurück. Aber — bei allem Respekt
vor der sympathischen Leistung — muß gesagt sein, daß
es einer icht wienerischen sentimentalen Liebhaberin viel
leichter geworden wäre, hier noch besser zu sein.
Die übrige Besetzung ist bekannt. — In „Komiesse
Mizzi“ spielte zum ersten Male Herr Lackner mit
gutem Gelingen die Rolle des alten Grafen, die vor ihm
Herr Thaller mit geschmeidiger, aristokratischer Eleganz und
Grandezza lebensvoll gestaltet hatte. Es ist nicht leicht,
Rollen aus Thallers Erbschaft zu übernehmen. Frl. Waldow
war ebenfalls neu; sie legte sich auf ihre lebendige, scharfe
Art die Titelrolle klug zurecht, vermochte zu interessieren,
zu unterhalten. Herr Huber gab den Fiaker, eine ganz
kleine Rolle, aus der vor ihm Herr Lackner überraschend
viel herausgeholt hatte, mit guter Beobachtung der heiteren
Wirklichkeit. Den beiden Stücken folgte herzlicher Beifall.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt alssgo19z8abe)
1
vom:
Theater und Kunst.
Deutsches Volkstheater. Dem gestrigen
Schnitzlerabend („Liebelei“ — „Komtesse Mizzi“)
lenchtete—in—seinem ersten Teil ein freundlicher
Stern. Viktor Kutscheras alter Musikus ist
ein wahres Kabinettstück von Menschlichkeit erfüllter
Darstellungskunst. Aus allen Quellen der Liebe und
Güte entströmen seine Worte, tief aus dem Gemüte
quillt sein Schmerz.
Frau Wagners
Christine hält gleichen Schritt; das kleine
Wiener
Mädl“
„süße
nimmit
zwar
bei ihr etwas aristokratische Linien an, aber die
weiche Anmut der Wienerin und deren warmblütige
Leidenschaftlichkeit kommen eindringlich zum Aus¬
druck. Köstlicher Humor ist in Frau Thallers
alter Binderin und Fräulein Waldows spitze
und g'schnappige Schlagermizzi ist bis in die stets
nervösen Fingerspitzen echt. Die Herren Edthofer
und Klitsch geben ihre nichtigen Nebenrollen in
guter Haltung. Das ausverkaufte Haus sparte nicht
mit Beifall. Den Abend schloß „Komtess
Mizzi“, seinerzeit mit der Galafres, Thaller,
Kramer und Edthofer, eine der abgerundetesten und
harmonischesten Derbietungen dieser Bühne. Von
diesem Quartett sind nur Kramers fein¬
stilisierter Fürst und Edthofers urkomischer
Gymnafiast übriggeblieben. Herr Lackner ist als
Graf Pazmandy zu derb=rustikal und Fräulein
Waldow gibt statt der zart instrumentferten Gräfin
Mizzi, eine Komtesse Schlagermizzi.
L. F.
Stadttheater, Ein Glomahend. der G4
Ausschhit Ase Zeitung, Wien
.
# 1970
vom:
Theater und Miulik

Deutsches Volkstheater.
Arthur Schnitzlers Schauspiel„Liebelei“ erfuhr
im Deutschen Votkstheater, neu einstudiert, die vorzüg¬
lichste Aufnahme. Das wirkungsvolle Volksstück ergriff
namentlich in dem tragischen Abschluß der als Lustspiel
beginnenden Szenen. In die Besetzung der Hauptrollen
teilten sich wie früher Fräulein Wallentin und die
Herren Kutschera und Edthofer; neu waren Frau
v. Wagner, welche für die Rolle der Christine die
sten Töne fand, und Herr Huber als lebens¬
er Theodor Kaiser. Als Schluß folgte des Dichters.
ige Komödie „Komtesse Mitzi“. Ihre satirische
derung verschiedener Lebensverhältnisse und lebendig
chneten Figuren übten in der prächtigen Darstellung
ch die Damen Waldow (Titelrolle), Glöckner
(Ballettänzerin) und die Herren Kramer, Edthofer,
Lackner und Huber die vortrefflichste Wirkung aus.
Der beilane geläte Alend estant sch der Uicheftsen
Anerkennung des gut besuchten Hauses.