II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1261

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iebelei
5. Jeennenn
Infanterie usw.:
Garde. 2. und 3. Garde=Regiment z. F. 1. Garde¬
Reserve=Regiment. Garde=Füsilier=Regiment.
Grenadier=, bzw. Infanterie=, bzw. Füs:¬
lier=Regimenter Nr. 1, 3, 8, 9, 12, 16, 19, 21.
22, 31, 33, 34, 39, 41, 43, 57, 60, 68 (s. Res.=Inf.=Regt
Nr. 25), 69, 70, 72, 75, 77, 82 (s. auch Feldflieger¬
truppe), 84, 85, 87, 91 bis einschl. 96 (letzteres s. Inf.=
bei darstellerischem Schliff, freigebiger Empfindung und
tenoristischer Ausgiebigkeit, obenan registriert werden.
Etwas zu sehr pathetisch und mit zu großer Geste und nicht
mit ganz langendem Konversationston gab Herr Challis
den Theodor, mit Gewandtheit, Eifer und frischer Laune,
auch mit klanglichen Vorzügen stattete Frl. Scheulen die
Mizi aus. Der Weirung ist musikalisch reicher bedacht,
als Herr Stichling vermuten lassen konnte. Herr Kant
(„ein Herr“) und Frl. Walter (als die Binder) gaben
ihren Leistungen glaubhafte Umrisse. Das tiese Interesse
am Objekt und an der Wiedergabe ward namentlich an
Schlusse außerordentlich andauernd und ehrlich bekräftigt,
als auch neben den Darstellern die Herren Moris und
Pfeiffer für die Fülle des Beifalls dankten.
Wilhelm Zinye.
Kunst und Wissenschaft
— Der Halbmond bei den orientalischer. Legions¬
soldaten am Rhein. Ueber dieses Thema sprach vor dem
Verein der Altertumsfreunde in Köln der
Museumsdirektor Prof. Dr. Poppelreuter. In seinem
Vortrage entwickelte er folgende interessanten Gesichts¬
punkte: Bei den Untersuchungen über die Herkunft des
türkischen Halbmondes ist man lange von der Annahme
ausgegangen, er sei europäischer Abstammung, weil sich das
Wahrzeichen auch auf römischen Münzen und Gräbern in
den Balkanländern findet. Dieser Annahme steht aber die
Tatsache entgegen, daß bereits im „Mittelalter türkische
Sultane in Mittelasien den Halbmond auf ihrem Zelt auf¬
lanzen pflegten. Dies scheint vielmehr auf eine
Ab¬
iranische
eine
zwar
und
sche.
mung des Zeichens hinzudeuten. Ein seltsamer Zu¬
hat einen Beweis dafür an der römischen Rheingrenze
hinterlassen. Es ist ein dem Hercules Saxanus, dem
Felsenhercules gewidmeter Weihealtar, der sich in den
Steinbrüchen des Brohltals, von den dort beschäftigten
Legionssoldaten roh eingehauen, gefunden hat. Der Vor¬
tragende gab eine neue Erklärung dieses durchaus orien¬
talisch anmutenden Denkmals. Das Ganze zeigt die Form
eines Tempels mit fünf gewölbten Eingangen oder
Nischen. Ueber den Bogen des äußeren Nischenpaares er¬
scheint das Bild der Sonne, über denen des inneren
Rischenpaares das des Halbmondes, die mittebite Nische. in¬
rosten und Abschreibungen bleiben 5192 (i. V. 2096) c, die
auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Nach dem Bericht des Vorstandes gab die Ernte mit
17518 quintales oro einen um fast 2500 quintales größeren
Ertrag, als vor Jahresfrist geschätzt wurde. Der weitaus
größte Teil der Ernte konnte zu befriedigenden Preisen
verkauft werden. Von einem geringen Teil der Verkäufe
steht noch der Gegenwert aus.
der der plastisch herausgearbeitete Altar mit der Inschrift
steht, ist von drei minarettartigen Türmchen gekrönt, die
jedeshauf der Spitze einen Stern tragen. Auch das voll¬
stänzige türkische Fahnenzeichen weist ja den Halbmond
mit dem Stern auf und stellt in wappenartiger Abkürzung
den Sternenhimmel dar. Der Vortragende sieht in dem
„Ganzen die rohe Wiedergabe eines zeltartigen, fünftorigen
Feld=Heiligtums, daß sich irgendwo im Orient befand.
Zweifellos gehört das Denkmal jenem Kreis von Heilig¬
tümern an, die dem orientalischen Gestirndienst gewidmet
waren. Der unbestreitbar orientalische Charakter erklärt
sich aus der im römischen Heer obwaltenden Praxis, die
Legionen von einer Grenze des Reiches an die andere zu
werfen. Dadurch wurde das Heer unter den römischen
Kaisern der Träger orienialischer Religionsgebeäuche nach
dem Abendland. Es hat alle Wahrscheinlichkeit für sich,
daß der Hercules Saxanus, der Felsenheros und Beschützer
der Soldaten bei den herkulischen Arbeiten in den Stein¬
brüchen, infolge jener Religionsmischerei gleichgesetzt
wurde mit dem aus dem Felsen geborenen orientalischen
Mithras, dem altiranischen Sonnengott, oder doch mi¬
einem Gotte seiner Umgebung, dem Verethragna, den
orientalischen Hercules=Mars. Das Denkmal gehört der
zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr. an, einer
Zeit, die durch mehrfach sich ablösende Kriege im Morgen¬
und im Abendlande gekennzeichnet ist. Für die Ableitung
der türkischen Standarte wird nun die Frage zu unter¬
suchen sein: Ob sich nicht aus den altorientalischen Sol¬
datengewohnheiten und ihren religiösen Uebungen, die auf
unserem Denkmal am Rhein wie ein plötzlich auftauchender
Fremdkörper erscheinen, Ueberlieferungen in das soldatische
Wesen des frühmittelalterlichen Persien gerettet und dann
in jenen Verwachsungen, die der Islam mit der alten
Landesreligion einging, die seldschuckischen Türken das
Zeichen des Halbmondes übernommen haben. Der
den
Vortrag schloß mit dem Wunsche, daß
türkischen und deutschen Forschern am Euphrat in diesen
weltgeschichtlichen Tagen gelingen möge, die Bindeglieder
römischen
der
Monddenkmal
dem
zwischen
dem Halbmond¬
und
Rhein
am
Legionen
zeichen zu finden, das die türkischen Sultane des Mittel¬
alters auf ihre Zelte gepflanzt, und das jetzt vereinigt mit
dem deutschen Adler gegen unsere Feinde flattert. —
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Krebse per Schock, grosse - uin¬
Auf dem Hamburg-St. Pauli¬
Tendenz: fent.
Morgen zu erwarten: gate Zul