bos 12/7
5. Liebelei
„
Ausschnitt aus:
AeTe ADN
vom:
K
Neues Pestel Jeurkal
* (Wiener Hofschauspieler im Budapester
Theater.) Mil denmnlrichen Schauspfer
„Ofebelei“ vexabschiedeten sich heute die Wiener
Gaste von ihrem Budapester Publikum, dem sie die
Charwochg hindurch fünf genußreiche Abende be¬
reiteten. In diesem auf wienerisches Empfinden ge¬
stimmten Stück waren es namentlich die Darstel¬
lerinen der beiden „süßen Mädel“ die der Auffüh¬
rung hochragenden künstlerischen Geschmack beizu¬
mengen verstanden. Die sentimentale Christine des
Frl. Manen war seelenvolle Innerlichkeit und die g
lebenslustige, fesche Mizzi des Frl. Kutschera
verrieth in all ihren psychologisch und schauspielerisch
sein verarbeiteten Details nicht nur bestes Können,
sondern auch eine Alles umfassende Beobachtungs¬
gabe. In den reichen Applaus, mit dem die beiden
Künstlerinen bedacht wurden, durften sich auch die
Darsteller der Hauptrollen, die Herren Höbsing“
Zeska und Baumgartner redlich theiley.
& Am Mat###gl.########.
Stnbshenahenk
-BAPR 1917
vem:
esenunce ummm
Pester Lloyd, Budapest
Theater Kucst und Tileratur.
Budapest, 7. April.
(Büdapest####hrafer.) Unter den herzlichsten
Avationen verabschlrsich sichheute die Mitglieder des Wiener
Opfburgtheaters un urttr Schpitlers „Liebelei“ einer
rstellung, die durch die schlechtergleichliche Kunst
rig Mayens in der Rolle der Christine die werwvollste
schönste des ganzen Genspiels genannt werden muß. Wir
hern uns nicht, Ausbrüche des Schmerzes und Entsetzens,
#e sie der Mayen heute im letzten Alte gelangen, je mit der
Reichen herzergreifenden Eindringlichkeit von der Bühne berab
##hört zu haben. Auch der Weiring des Herrn Baumgariner
nkr von dieser tiefen inneren Weihe der Persönlichkeit getragen.
Aben dem eleganten, doch etwas schwer zupackenden Herrn
Föbling, dem flotten Theödor Kaiser Zeskas und
Seydelmanns fremden Herrn, sei noch besonders der Mizzi
Schlager des Fräuleins Kutschera lobend gedacht. Der Bei¬
fall, der den Künstlern heute erklang, erreichte bisweilen einen
ganz seltenen Grad herzlicher Wärme:
#. P###talichen Oueenbant nielt man Ostermant
cUr
—
Muisie ## rscher)
MNe
I.APR 1917 —
AR
vom:
AKNENHTTANA
Henes Wiener Jrurnat Wirr
* Aus Budapest wird uns gemeldet: Auch in diesem
Jahre hat ein Burgtheaterensemble die Karwoche
zu einem Gastspielausflug hieher benutzt und in einer Reihe von
Vorstellungen im Budapester Theater große künstlerische Erfolge
eingeheimst. Das Gastspiel begann mit Halbes „Jugend“ brachte
„Die
dann im weiteren Verlauf unter anderem „Renaissance“
versunkene Glocke“ und schloß am Tage vor Ostern mit „Liebelei“
ab. Der letzte Abend brachte den stärksten Erfolg. Der „Pester
Lloyd“ faßt die Eindrücke in folgende Kritik zusammen: Unter
den herzlichsten Ovationen verabschiedeten, die Mitglieder des
Wiener Hofburgtheaters in Artux Schuit###s „Liebelei" einer
Vorstellung, die durch die schlechtweg unvergleichliche Kunst Maria;
Mayens in der Rolle der Christine die wertvollste und
schönste des ganzen Gastspiels genannt werden muß. Wir erinnern
uns nicht, Ausbrüche des Schmerzes und Entsetzens, wie sie der
Mayen heute im letzten Akte gelangen, je mit der gleichen herz¬
ergreifenden Eindringlichkeit von der Bühne herab gehört zu
haben. Auch der Weiring des Herrn Baumgartner, war
von dieser tiefen inneren Weihe der Persönlichkeit getragen. Neben,
dem eleganten, doch etwas schwer zupackenden Herrn Höbling,
dem flotten Theodor Kaiser Zeskas und Seydelmanns
fremden Herrn sei noch besonders der „Mizzi Schlager des
Fräuleins Kutschera lebend gedacht.+)
Stockholm, St. Peleisenig.
(Ogellenangabe ohne- Gewähr.).
nstri
mitt aus:
PRIS
G
rager lagplat, Prag
V— AnnaExnst, deren seines Künstlertum
mc jüngst in Vortragsjaal schätzen lernte, hat
gestern zum eisten Mal) dig Büchhe des Neuen
deutschen Thegterz „beit# zbei Rollen, die
trotz ihrer AlesensRrschiedenheit doch innerlich
manchen Berührungspunkt aufweisen. Goethes
Marianne in den „Geschwistern“ hat, ungeachtet
des gewaltigen Höhenunterschiedes zwischen Wei¬
mar und dem Wien Schnitzlers, manche Zartheit
des Gefühls mit Christine gemein, und für diese
keusche Zartheit hat Fräulein Ernst echte und
rührende Töne. Den Stil von Gocthes Jugend##
werk traf sie mit sicherem Instinkt. Die gedämpfie“
Leidenschaft, die sich in den schwungvollen und doch
gemessenen Worten dieses vornehmen Dialogs ver¬
birgt, brachte sie in edler Sprache und mit einer
sparsamen und doch packenden Mimik wirksam zur
Geltung. In der „Liebelei“ war sie eine andere
und doch, in ihrer Echtheit, dieselbe. Dem Typus
des unglücklichen, sentimentalen Mädchens ge¬
wann sie neue Züge ab. Zu Beginn voll verhalte¬
ner Empfindung, ließ sie in den Angenblicken
dramatischer Hochsvannung den Afselt stark und
frei hinströmen, und ihr Schrei, in dem sich Liebe'
und Angst mischte, ergriff und erschütterte. Man
weiß nun, daß Fräulein Ernst nicht nur eine fein¬
geistige Künstlerin des Wories, sondern auch eine
dramatische Begabung an Kraft und Eigenart ist.
In den „Geschwistern“ waren ihr die Herren
Mühlberg und Koch gute Partner, die sich
sichtlich um den Goetheschen Tonfall mühten, in
der „Liebelei“ hatten, teils in Rollen, in denen
man sie bereits kennt, teils zum ersten Mal, die
derren Fiser, Faber, Huttig, die Da¬
n Kovacs und Klein Anteil an dem Erfold
Aufführung, der sich im stürmischen Beifall
ahlreichen Publikums sundgab.
St.
5. Liebelei
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Ausschnitt aus:
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Neues Pestel Jeurkal
* (Wiener Hofschauspieler im Budapester
Theater.) Mil denmnlrichen Schauspfer
„Ofebelei“ vexabschiedeten sich heute die Wiener
Gaste von ihrem Budapester Publikum, dem sie die
Charwochg hindurch fünf genußreiche Abende be¬
reiteten. In diesem auf wienerisches Empfinden ge¬
stimmten Stück waren es namentlich die Darstel¬
lerinen der beiden „süßen Mädel“ die der Auffüh¬
rung hochragenden künstlerischen Geschmack beizu¬
mengen verstanden. Die sentimentale Christine des
Frl. Manen war seelenvolle Innerlichkeit und die g
lebenslustige, fesche Mizzi des Frl. Kutschera
verrieth in all ihren psychologisch und schauspielerisch
sein verarbeiteten Details nicht nur bestes Können,
sondern auch eine Alles umfassende Beobachtungs¬
gabe. In den reichen Applaus, mit dem die beiden
Künstlerinen bedacht wurden, durften sich auch die
Darsteller der Hauptrollen, die Herren Höbsing“
Zeska und Baumgartner redlich theiley.
& Am Mat###gl.########.
Stnbshenahenk
-BAPR 1917
vem:
esenunce ummm
Pester Lloyd, Budapest
Theater Kucst und Tileratur.
Budapest, 7. April.
(Büdapest####hrafer.) Unter den herzlichsten
Avationen verabschlrsich sichheute die Mitglieder des Wiener
Opfburgtheaters un urttr Schpitlers „Liebelei“ einer
rstellung, die durch die schlechtergleichliche Kunst
rig Mayens in der Rolle der Christine die werwvollste
schönste des ganzen Genspiels genannt werden muß. Wir
hern uns nicht, Ausbrüche des Schmerzes und Entsetzens,
#e sie der Mayen heute im letzten Alte gelangen, je mit der
Reichen herzergreifenden Eindringlichkeit von der Bühne berab
##hört zu haben. Auch der Weiring des Herrn Baumgariner
nkr von dieser tiefen inneren Weihe der Persönlichkeit getragen.
Aben dem eleganten, doch etwas schwer zupackenden Herrn
Föbling, dem flotten Theödor Kaiser Zeskas und
Seydelmanns fremden Herrn, sei noch besonders der Mizzi
Schlager des Fräuleins Kutschera lobend gedacht. Der Bei¬
fall, der den Künstlern heute erklang, erreichte bisweilen einen
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* Aus Budapest wird uns gemeldet: Auch in diesem
Jahre hat ein Burgtheaterensemble die Karwoche
zu einem Gastspielausflug hieher benutzt und in einer Reihe von
Vorstellungen im Budapester Theater große künstlerische Erfolge
eingeheimst. Das Gastspiel begann mit Halbes „Jugend“ brachte
„Die
dann im weiteren Verlauf unter anderem „Renaissance“
versunkene Glocke“ und schloß am Tage vor Ostern mit „Liebelei“
ab. Der letzte Abend brachte den stärksten Erfolg. Der „Pester
Lloyd“ faßt die Eindrücke in folgende Kritik zusammen: Unter
den herzlichsten Ovationen verabschiedeten, die Mitglieder des
Wiener Hofburgtheaters in Artux Schuit###s „Liebelei" einer
Vorstellung, die durch die schlechtweg unvergleichliche Kunst Maria;
Mayens in der Rolle der Christine die wertvollste und
schönste des ganzen Gastspiels genannt werden muß. Wir erinnern
uns nicht, Ausbrüche des Schmerzes und Entsetzens, wie sie der
Mayen heute im letzten Akte gelangen, je mit der gleichen herz¬
ergreifenden Eindringlichkeit von der Bühne herab gehört zu
haben. Auch der Weiring des Herrn Baumgartner, war
von dieser tiefen inneren Weihe der Persönlichkeit getragen. Neben,
dem eleganten, doch etwas schwer zupackenden Herrn Höbling,
dem flotten Theodor Kaiser Zeskas und Seydelmanns
fremden Herrn sei noch besonders der „Mizzi Schlager des
Fräuleins Kutschera lebend gedacht.+)
Stockholm, St. Peleisenig.
(Ogellenangabe ohne- Gewähr.).
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trotz ihrer AlesensRrschiedenheit doch innerlich
manchen Berührungspunkt aufweisen. Goethes
Marianne in den „Geschwistern“ hat, ungeachtet
des gewaltigen Höhenunterschiedes zwischen Wei¬
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des Gefühls mit Christine gemein, und für diese
keusche Zartheit hat Fräulein Ernst echte und
rührende Töne. Den Stil von Gocthes Jugend##
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gemessenen Worten dieses vornehmen Dialogs ver¬
birgt, brachte sie in edler Sprache und mit einer
sparsamen und doch packenden Mimik wirksam zur
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und doch, in ihrer Echtheit, dieselbe. Dem Typus
des unglücklichen, sentimentalen Mädchens ge¬
wann sie neue Züge ab. Zu Beginn voll verhalte¬
ner Empfindung, ließ sie in den Angenblicken
dramatischer Hochsvannung den Afselt stark und
frei hinströmen, und ihr Schrei, in dem sich Liebe'
und Angst mischte, ergriff und erschütterte. Man
weiß nun, daß Fräulein Ernst nicht nur eine fein¬
geistige Künstlerin des Wories, sondern auch eine
dramatische Begabung an Kraft und Eigenart ist.
In den „Geschwistern“ waren ihr die Herren
Mühlberg und Koch gute Partner, die sich
sichtlich um den Goetheschen Tonfall mühten, in
der „Liebelei“ hatten, teils in Rollen, in denen
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n Kovacs und Klein Anteil an dem Erfold
Aufführung, der sich im stürmischen Beifall
ahlreichen Publikums sundgab.
St.