II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1310

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Lissiger Tagblatt, Aussia aE
Theater und Kunn.
Stadttheater in Aussig. („Liebe¬
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Schauspiel in drei Akten von Arthur
chnitzler und „Abschiedssouper", Lust¬
spiel in einem Akt von Arthur Schnitzler.),
Was die Direktion zu dem Experiment be¬
wog, dem Publikum einmal statt einer richtig¬
gehenden Aufführung eine Bühnenprobe zu
bieten, ist nicht ganz erklärlich. Daß bei
einer Probe nur nach dem Souffleur gespielt
wi
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1 Kunst und Theater.
Stadttheater Aussig.
„Liebelei“ von A. Schnitzler. Das gut auf¬
gebaute und wirkungsvome=Stük#it das Trauer¬
spiel eines Mädchenherzens, das sich ganz gegeben
hat und glaubt, auch das Herz des Mannes ganz
gewonnen zu haben. Nach dem plötzlichen Tode
des Geliebten stellt sich heraus, daß das Mädchen
für ihn bloß eine Liebelei gewesen ist. Diese Er¬
kenntnis ist der Schwerpunkt und bildet den Inhalt
der dramatischen Szene des dritten Aktes, welche
denn auch ihre Wirkung nicht verfehlte, weil sie
gut zur Darstellung kam. Frl. Copony (Christine)
gewann hier Sprache und Leben, während sie in
den ersten Akten ziemlich matt war. Die Vorstel¬
lung reichte an die Aufführung vor einigen Jahl
ren nicht heran, es lag ein Hauch des Unfertigen
darüber. Hr. Huttig (Theodor) und seine Part¬
nerin Fr. Czagell (Mizzi), auch Hr Brüngger cha¬
rakterisierten recht sicher und gut. Hr. Lindt (Fritz)
ließ der Befangenheit einen etwas weiten Spiel¬
raum. Auch in dem anschließenden Stücke „Ab¬
sschieds=Souper“, das in einem flotteren Tempo¬
vor sich ging, hätte die Gerissenheit des Anatol,
der ja stets betrügt und wieder betrogen wird, eine
kräftigere Hervorhebung vertragen. Die Tänzerin
Anni (Frl. Rode) war ein fesches, zum Schlusse
sehr resches Wiener Mädel.
E. W.