II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1311

Liebele
5. 1 box 12/7
SNV 91
Deutsches Volksblatt fir
Nordböhmen, Beue. Tetschen
Schaubühne und Kunst.
Aussiger Stadttheater.
„Liebelei“ Schauspiel in 3 Aufzügen
kon Artur Schnitzler.
Schnitzlers eisteF=Trama: „Liebelei“ übt
von allen seinen Dramen die stärkste Wirkung
aus, es steht künstlerisch geläutert, klar auf
der Bühne und ist auf durchaus menschlichem,
ergreisenden Grunde aufgebaut, fesselnd bis
zum Ende. — Herrn Huttigs allerorts be¬
währte Darstellungskraft trat auch heute deut¬
lich hervor. Sein Spiel ist trefflich abgetönt,
auch der Spielleitung, für die er zeichnete, ge
bührt vollstes Lob. Frau Czagell als Mizzi,
deren natürlich lebhaftes Spiel im ersten Akte
das Stück belebte, war auch den ernsten Szenen
gewachsen. Frl. Copony verriet in Spiel
und stets gleich bleibenden Gesichtsausdruck die
Anfängerin und ging erst im dritten Akte etwas
aus sich heraus. Den Fritz, der zwischen dämo¬
nischer und wohltuender Liebe Wankende, gab
Herr Lindt nach seinem besten Können. Herr
Brügger als Vater, Frl. Maylor und Herx
Weill vervollständigten den guten Eindruck
des Abends. Es folgte hierauf das „Ab¬
schiedssouper“ von Schnitzler, welches der
zweite Einakter der unter dem Gesamttitel
Anatol vereinigten Lustspielchen ist. Herr Hut¬
tig war im Spiel gleich gut, nur die Perrücke
war zu alt gewählt. Frl. Rode als Annie,
fühlte sich in dieser Rolle sehr wohl und gelang
ihr das Rasseweib vortrefflich. Auch Herr
Lindt bot uns als Anatol eine gute Leistung.
Herr Mordo hatte als Kellner nur eine kleine
Rolle, bei Sacher in Wien wäre er aber nicht
lange im Dienst. Als Spielleiter jedoch war er
gut am Platze. Das sehr gut besuchte Haus
H.
spendete Beifall.
Praditbeater Teplitz=Schöng
Sonntag, 2. Dezember, N.: „Lang, lang ists)
her“
A.: „Lang, lang ists her“
Montag, 3. Dezember: „Walküre“.
„OTARNRE R R RRS AA NSrerenterersen erchen en
Aussig Karbitzer Volks-Zeitung
Aussig a. B.
ZBNUNTS1
S W
„Schaubühne und= Kunst.

„Liebel ei“ Schauspiel in 3 Aufzügen
vln Artur Schnitzler.
Schnere„Liebelei“ übt
von allen seinen Dramen die stärkste Wirkung
aus, es steht künstlerisch geläutert, klar auf
der Bühne und ist auf durchaus menschlichem,
Vergreifenden Grunde aufgebaut, fesselnd bis
zum Ende. — Herrn Huttigs allerorts be¬
währte Darstellungskraft trat auch heute deut¬
lich hervor. Sein Spiel ist trefflich abgetönt,
auch der Spielleitung, für die er zeichnete, ge¬
bührt vollstes Lob. Frau Czagell als Mizzi,
deren natürlich lebhaftes Spiel im ersten Akte
das Stück belebte, war auch den ernsten Szenen
##ewachsen. Frl. Copony verriet in Spiel
und stets gleich bleibenden Gesichtsausdruck die
Anfängerin und ging erst im dritten Akte etwes
aus sich heraus. Den Fritz, der z##lschen dän d¬
nischer und wohltuender Liebe Wankende, gab
Herr Lindt nach seinem besten Können Herr
Brügger als Vater, Frl. Maylor und Herx
Weill vervollständigten den guten Eindruck
des Abends. Es folgte hierauf das „Ab¬
schiedssouper“ von Schnitzler, welches der
zivente Einakter der unter dem Gesamttitel
Anatol vereinigten Lustspielchen ist. Herr Hut¬
tig war im Spiel gleich gut, nur die Perrücke
war zu alt gewählt. Frl. Rode als Annie,
fühlte sich in dieser Rolle sehr wohl und gelang
thr das Rasseweib vortrefflich. Auch Herr
Lindt bot uns als Anatol eine gute Leistung.
Herr Mordo hatte als Kellner nur eine kleine
Rolle, bei Sacher in Wien wäre er aber nicht
lange im Dienst. Als Spielleiter jedoch war er
gut am Platze. Das sehr gut besuchte Haus
spendete Beifall
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