II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1398

M,
hsten
Refl
m11
tern
ener
unde
Nahn
4
vas
best
nor
der

Liebelei
box 12/8
——
kein Schnitzler mehr. Sehr gute Darstellung erzielt dieser Fritz mit dem gräßlichen Namen Lobheimer vielsc
onattheater Weimar. Thierdurch vielleicht stärkere Wirkung, weil an Stelle des I sympathischer, als ihn der Antor trotz des ernsten Ein=!9
wehmütigen Mitleids das soziale Verantwortungsgefühl schlags mit dem zu späten Besinnen auf Wert und Un¬T
9
aufgerüttelt wird. Andererseits brkommt durch diese wert gezeichnet hat. Wenn ich dem Künstler zwei Be¬
iebelei.
Umstellung das Gegenpärchen, die skrupellosen Kinder wegungen wiberraten darf: das Zurücksinken am Ka¬
kten von Artur Schnitzler.
min, wenn „der Herr“ weg ist, und das an die Stirne
1
des Augenblicks Mizi und Theodor, statt des liebens¬
greifen im letzten Akt „von morgen ab“ — wenn der
ht, soll nicht mit Steinen wer¬
würdigen Leichtsinns den Stich zynischer Frivolität:
seelische Valuta hat gar keine
„Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht, Duellgedanke auftaucht. Diese beiden Zuviel wärens
chische Kollegin herabzusehen —
wenn an der nächsten Ecke schon ein anderer steht . . “ meines Erachtens die letzten nötigen Reiuschen. Den
„Herrn“ verkörperte Hans Illiger. Vorzüglich
doch auf, ob nicht die allzu
Das nordm#utsche Resustat gleicht dem wienerischen ja
bis in die letzte Bewegung. Eine Gehaltenheit und
g „goldiger Ideen“, etwa des
doch wie ein Ei dem anderen denn für die Verzweislung
Hats, des goldigen Weaner Her¬
ist die Ilm so tief wie die Donau. Und so vermißte Gesch'ossenheit lag in der Szene, die des hereinbrechen=
ner Madls ihr gut Teil zu dem
das Publikum gestern abend sicher nicht das österreichische den Schicksals Wucht verspüren ließ. Und wenn ich nun!
staates beigetragen hat. Die
Milien, wenn nicht früher Geschehenes Vergleiche zog.] erst Carl Schreiner anführe, so habe ich vom
hieß das schon zu Metternichs
Der Spielleiter Eugen Wilhelmi sollte auch noch Hamletcitot last not least nie einen besseren Gebrauch
gemacht. Soviel Wärme und Herzlichkeit, soviel Güte
ge Oberflächlichkeit sagten wir
die leisen Versuche Einzelner den Wiener Dialektklang
und Lebensklugheit sprach aus seinem alten Musiker
o einem Stück wie dieser „Lie¬
zu geben, ganz energisch unterdrücken. Sie sind nicht
„Weiring“, daß des Autors Wollen hier sicher erfüllt
Einem Aufsatz über den „Reigen¬
nötig und fallen nur aus dem Nahmen der im übrigen
war..
kfurter Zeitung“ spricht Artur
vortrefflich abgerundeten, durchgearbeiteten Vorstellung,
Also. in Summa: die Wiedergabe entsprach bestens
erordentlichen Reiz des Buches,
deren szenischer Nahmen zwei gut abgestufte richtige
der norddeutschen Variante — und trotzdem schmeckte
in die Schatzkammer der deut¬
Wohnzimmer zeigte. Das flotte Spiel des ersten Akts
die Pastete nicht. Wir fordern heute doch eine tiefer
spricht von der hohen Kultur
ialogs — und beweist damit, trug sehr geschickt der leisen Hemmung Rechnung, die
analysierende Behandlung solcher Frac#en, wenn sie uns
Köpfe der Suggestionskraft fal= sosche Szenen vor dem Schwankcharakter bewahren
an Herz und Nieren gehen sollen. Wir sind hart ge¬
muß, weil sonst die nachfolgenden ernsteren zu schwer
warum
worden. Womit die Frage aufgeworfen ist,
iegen. Weil sich der „Reigen¬
dagegen aufkommen. Der Schlußauftritt könnte einen!
denn überhaupt dies Dokument von ehegestern zur Be¬
anderes drehte als um die Ge¬
Strich vertragen: die Steigerung des „und ich?“ wie¬
nitzlers, nämlich um Geistes¬
derholt sich und stumpft etwas ab. Der Strich wäre lebung des Nepertoirs herausgesucht wurde, nachdem es
Kanisch aufgeputztes Muckertum,
glatte Hilfe für die Darstellerin der „Christine“, Käte vor einigen Jahren reichlich abgespielt war. Gab es!
Solche Exverimente riechen
täreindruck eine Verherrlichung
[Radel, die wirklich gut war. Sie brachte der Figur] nicht Vollwertigeres?
r Literaten heraus, über die in
die notwendige norddeutsche Vertiefung, sie fand den eigentlich nach Schauspielerdramaturgie, das heißt nach
selbst lächeln wird. Denn
rührenden Ausdruck für das verzweifelte Ringen des Erinnerung an ehemalige Erfolge oder Sehnsucht nach
dekind, Wilde, Shaw geschulter
Herjens gegen das niederträchtige=Verbot „nie zu der Rolle. Allein Ernst Hardt ist ja wohl sein eigener
lchen dem Alltag nachstenogra¬
fragen“, sich nie um Tun und Lassen dessen zu kümmern, Dramaturg und so mag ein anderer Grund maßgebend
gewesen sein. Vielleicht soll damit ein Reigen der
ePhraseologie eines geschickten,
den man liebt, nicht bloß — liebelt.
den man liebt
„Sechzigjährigen“ beginnen. Außer Hauptmann stam¬
heraus. Und hören wir die
Das Temperament im letzten Akt hätte ich ihr nie und
men auch Schnitzler, Dreyer. Otto Ernst. Ludwig Fulda,
Arbeit dieses Hauptvertreters
nimmer zugetraut. Die Leistung war eine Freude für
enkaffee=Epoche, eben den süßen
den Kritiker. Und ebenso Gertrud Erland in Maeterlinck vam Jahrgang 1862. Das hieße vom Stand¬
nunkt historischer Nachprüfung aus, gar keine schlechte
WLiebelei“, schütteln wir höchstens
der Charge der klatschenden, giftigfreundlichen Nach¬
spruchslosigkeit der anspruchs¬
barin. Die Gestalt lebte, die wohnt da draußen, #dee, als Anfang eines „Programms“, das wir so
, die sowas „geistreich“ nannte.
Nußdorfer Straße 233, vier Treppen, so wie sie geht schmerzlich vermissen Und dazu muß noch ein Wort ge¬
sagt werden, das ich mir, Platzmangels halber. für
hren einer Modeströmung kleben
verwendbare
und steht. Es ist schade, daß eine so
Fränz Kaibel.
morgen aufhebe.
Fußnoten am Literaturbild ihrer
6
Kraft oft so brach liegt. Ich tue vielleicht dem Theater
it der Ruhm des Stückes war,
einen Dienst, wenn ich daran erinnere, daß Gertrud
1. Kan Woitase-Rhe
ntschuldigung: es ist durchaus
###natürlich, denn das Thema Erland mit die beste Regine in den „Gespenstern“ war
die ich je gesehen habe. Solche Leistungen geraten oft
nd überall vor und weil auf die
bei Leitungswechsel in Vergessenheit, wenn sie nicht
gelungen scheint, eben die Ge¬
auf der geraden Linie des Fachs liegen. Und helfen
n der erste Mann Lebensinhalt
so manche Besetzungsnot löhn. Marlies Homann
##ur die dutzendste Epifode ist —.
spielte die „Mizi“. Dazu bringt sie alles mit, höchstens
einen Abend damit befreunden.
etwas mehr Humor könnte man ihr wünschen. Piel¬
das Wienerische restlos aus¬
leicht gibt ihr der Partner „Theodor“ was ab, denn
glatt wegkommt! Das ist die
Wilhelm Holk legte sich selbst Zügel an, um seiner
gespielt oder ins Norddeutsche
s man denkt Die österreichische Laune nicht allzusehr nachzugeben. Das sei ihm ge¬
1 bei uns kühlen Skeptikern indankt. er bewies den fein empfindenden Künstler, der
rettet nur ein ordentlicher Ein= nie zugunsten einer Augenblickswirkung die Gesamtheit
heit, inniger Ehrlichkeit; dabei vergibt. Auf diese vornehme Stufe hebt ja auch
hl zum Mädchen und dann ists[Rudolf Rieth jede seiner Rollen. Und so wirkte