Liebelei
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Her und Semiltstens. au Sab zu
ebcll.
Im übrigen muß man feststellen, daß Bab vielleicht in dem
dne darzulegen. Und
#n Saaw s, vonrgerade diese Tatsache ist eben das vollkommen Einzigartige in Leifervollen Streben nach strengster Objektivität, die manchmal
Ifast etwas erkältend wirkt, die dichterische Wirkung, die von
tigere zu sein. Im Shaw's dichterischer Persönlichkeit.
Ideutsche Protestant Thomas Mann und der Wiener Jude Arthur jersten Akte von Liebelei und Bohème, das ausgelassene Treiben
er.
der Bohemiens und das lustige Nachtmahl der vier Wiener
Schnitzler. Ich meine wohl. das gibt einen guten Dreiklang,
jungen Menschen, die innere Verwandtschaft scheint fast beispiel¬
und nach der notwendigen Analyse wird die Synthese um so
n Liebelei.)
los. Das Zurückbleiben von Fritz am Fenster u. das Finale 1 der
schöner sich vollenden. Theodor Reik, der Wiener Psycho¬
hre wie Puccini's
Bohème, das ist völlig adaequat. Aber Schnitzler erfüllt seine
analytiker, schrieb ein großes Werk, Arthur Schnitzler, der
Auf beiden Werken
Gestalten mit eigener Musik. Das klingt alles berückend, doch
Psycholog, das er Professor Siegmund Freud widmete. Es muß
Klassizität. Würde
weltenfern leerem Klingklang. Die Gestalten leben alle. Jede
wohl also doch hinter Schnitzler’s Charme noch etwas Tief¬
astet von Bildungs¬
Episode ist echt. Großartig die Strumpfwirkersfrau, milde ab¬
ergründiges stecken, wenn eine anerkannte. medizinische
Spürt man auch nur.
geklärt der alte Geiger vom Josefstaedter Theater, zum Ent¬
Autorität sich wissenschaftlich mit Schnitzler's Werk beschäftigt.
melz der beflügelten
zücken wahr die Modistin Mizzi Schlager, eine Schwester
Es hätte allerdings keiner Rechtfertigung des Dichters durch die
Gibt es Längen, stellt
Musette's. Wie bei Puccini liegt noch über der scheinbar aus¬
Wissenschaft bedurft, denn es handelt sich hier um ganz
Elle. wenn man daran.
gelassensten Helterkeit etwas schwermütig Verhaltenes. das
heterogene Dinge. Aber bei all der unnachahmlichen Grazie
Knick, und ist eine
Wissen um den Tod, der dem Leben innewohnt. Wenn der
Schnitzler's ist der Dichter stets ein phaenomenaler Psycholog
Ennitzler gern, wofern
anonyme Herr erscheint, hört man deutlich das Schicksal an
gewesen, und die Bezirke der Seele, die sein genialer Lands¬
en“, den-Dichter der
die Pforte pochen. Ich könnte noch stundenlang über das
mann Freud wissenschaftlich durchleuchtete, hat Schnitzler's
legenden Dreiviertel¬
Thema Schnitzler und Puccini phantasieren, aher ich muß ab¬
künstlerische Intuition traumwandlerisch erfühlt. Nie legte
ßt seinen gepflegten
brechen. Das urewig alte und zugleich neue Liebeslied, das in
Schnitzler Sonde und Seziermesser an Gefühle, wie etwa
er im Grunde sagt er
Liebelei erklingt, gehört zu den Dichtungen in deutscher
Strindberg, und dennoch öffnen sich für das sehende Auge
h soll sein Horizont
Sprache, die in die Dichtung der Völker unvergänglich eingehen
Strindbergische Abgründe im weiten Land. Nie erklügelte er
werden.
am Schreibtisch Entwirrung der Gefühle, ebensowenig blieb er
hr gegeben hätte, als
blasser Aesteth.
Die Aufführung trug deutlich das Zeichen der Regie des
m Kleinen Theater zu
Schnitzler iet aber nicht nur unübertreftlicher Psvcholog.
Wieners Walter Felsenstein. Es war alles zart sordiniert, auf
Won diesem Tage an
Als Junge las ich mehrmals klopfenden Herzens sein Bekenntnis¬
Stimmungsreflexe gestellt. Sein Fritz überragte das gesamte
tet. seinem Schaffen
buch: Der Weg ins Freie. Ist Schnitzler wirklich nur der
Ensemble, trug die ganze Aufführung. Felsenstein spielte über¬
In Wochen die sieben
elegante Causeur, etwa gar nur Poseur. oder hat er nicht viel¬
haupt nicht, mit keinem Wort, in keiner Geste und Miene, er
aßte. Man ist älter
nehr sein Leben lang sich bemüht? Wie viel tiefer. wahrer
war Fritz Lobheimer, gab sich selbst. Nur solch eine Leistung
ition erlebt und ver¬
und ehrlicher ist Schnitzler's Weg ins Freie, als JJakob Wasser¬
hinterläßt nachhaltigen Eindruck. Das sind die seltenen Fülle.
ht. Vor Jahresfrist
mann's zerfahrener Weg als Deutscher und Jude.
da Gestalt und Gestalter völlig eins werden. Von den Ver¬
einer Betrachtung
tretern der übrigen Partien ist wenig zu sagen. Niemand war
Schnitzler schuf seinem Inhalt vollendete Form. so daß sein
schlecht, keiner gefährdete den Gesamteindruck, aber es blieb
Kampf sich nicht als Ringkampf darstellt, und bei uns zulande
d 16 jährig. in den
nicht viel zurück. Elisabeth Bertram hatte sehr schöne
hatte man bisher für künstlerische Form nur wenig Sinn. man
waren. uns wieder¬
Momente, Christine ist sie indes nicht. Ihrer Aufgabe näher
muß Schweiß riechen, Gewichte stemmen schen und die An¬
ger und dem Tod in
kam Liselotte Tavell's Mizzi. Aber auch sie ist nicht das Wiener
strengung fühlen. Das wird anerkannt. Die göttliche Leichtig¬
Sinn des Seins be¬
süße Mädel. Großartig gelang Lotte Fulst’s Strumpfwirkers¬
keit, die alle Vorstadien überwunden hat und tiefste Inhalte
Folution dem letzten
frau. Durchaus zulänglich, eine Nuance zu schnoddrig.
spielerisch anmutig widergibt, ist nur Auserwählten zugänglich.
Wurzelt worden. Die
gab Otto Ernst Lundt Theodor. Sehr fein und zart geriet der
Der Bildungsschuster verlangt von der Kunst, daß sie knorke sei.
chen. Die 50- und
Violinspieler Friedrich Gnaß’. Wie stark die Dichtung ist, und
Gelegentlich eines kleinen Versuches über Puccini sagte ich
Empfanden wohl selbst
wie unmittelbar sie wirkte, fühlte man in dieser keineswegs
einmal, daß des Musikers und Schnitzler“s Wesen die Weise von
etzten 10 Jahren sich
überragenden Wiedergabe. Von der ursprünglichen Absicht.
Liebe und Tod sei, die beiden Pole der Welt Werden und Ver¬
als edelste Ausläufer
hernach noch Schnitzler’s Tapferen Cassian zu spielen, war man
gehen bilde. Ich wollte nur einmal anzudeuten versuchen,
en Ton nicht finden.
aus unbekannten Gründen leider abgewichen. Die Stillosigkeit,
daß Schnitzler's Werk allumspannend sei. Ich wüßte indes
tig beendeten Werke,
nach Liebelei Otto Hartleben's widerwärtige Angele zu spielen,
nicht, was es denn mehr gäbe als Liebe und Tod. Alles Leben
Er's Komödie der Ver¬
bleibt unerfindlich. Hartieben's Dramen sind nicht tot, sie
kreist zwischen diesen beiden Polen. Alle menschlichen Lebens¬
sbruchs. im Grunde
haben vielmehr nie gelebt. Ueber die Novellen läßt sich cher
regungen sind nur Ausdruck, Erscheinungsformen von ihnen.
länglichkeit gegenüber
Liebelei ist mit das bezeichnendste Werk Arthur Schnitz-Ireden, und man begegnet dem gastfreien Pastor lieber darin, als
wir diese Dokumente
bei der gräßlich geschmacklosen Angele. Ich bedaure. darüber
ler's, das seinen Ruhm begründete. Der Dichter hat hier unaus¬
Ahnen. mit denen der
nicht schreiben zu können, da ich, aufs höchste degoutiert.
sprechlich Duft und Atmosphäre Wiens eingefangen. Liebelei
en wir indes wieder¬
klingt wie ein Liebeslied, manchmal schubertgleich, mitunterl während des Spiels mich entfernte. Die künstlerische Leitung
der Vereinigten Bühnen hat doch sonst so viel Stilgefühl, doch
auch wie ein Walzer von Strauß. Schnitzler ist höchster Voll¬
bleiben uns von der
mit der argen Entgleisung versöhnt einen ein wenig zu hören,
ender der Form, die mir den Sinn der Kunst bedeutet. Wenn
dverschieden in ihrem
daß der Dramaturg Walter Felsenstein auch Puccini's Bohème
ich den ersten Akt von Liebelei sehe, klingt für mich das süße
t, der sie entstammen,
Lied der Liebe von Mimi und Rodolphe mit, und die Verwandt-Linszeniert, die wohl äußerlich betrachtet, nicht in sein Bereich
kann, Repräsentanten
ian George, def nord-I schaft mit- Anni und Fritz frappiert. Die Uebereinstimmung der1 fällt, ein Beweis für schablonenfreies Stilgefühl.