II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1540

Liebele
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einigen Darstellern aus, in denen offensichtlich
Eigengestaltung und Regiewillen im Gegensatz
standen. Der Film hat unzweifelhaft Eindrucks¬
Liebelei.
kraft und so war auch die Aufnahme — selbstver¬
ständlich seiner Impression entsprechend — die
denkbar günstigste. Ein Verdienst vor allem
Im Primus-Palast.
der Darstellung, und über dieses Kollektivum
Es hieße Schnitzler bitteres Unrecht tun, es ihnen gelungen, einen Spielfilm von gutem
hinaus einer Darstellerin, deren große
Niveau und vor allen Dingen von Steigerung
Kunst (vom Kenner war sie längst erkannt) erst
wenn man seinen Namen in Verbindung mit
und Endhöhe zu schaffen. Die Längen im An¬
dieser „Liebelei“ nennen würde; allerdings den
durch diesen Film für die Oeffentlichkeit
Autoren H. Juttke und C. Klaren noch] fang sind mehr ein Fehler der Regie als des
deutlich wurde: Vivian Gibsons. Es
wurde zwar durchweg nach Vermögen
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est gespielt; aber eine abgerundete und inih
jeder Nuance durchdachte und durchfühlte j'm
Leistung bot einzig und allein diese Schau¬
spielerin in der Rolle der Doris Velten (wo
haben die Regisseure ihre Augen gehabt, die seit
Jahren eine derartig große Begabung in kleinen
und höchstens mittleren Rollen agieren ließen).
Nach ihr die Novize Evelyn Holt als Christine.
un
Der jungen Darstellerin ist keinesfalls eine starke
zit
Begabung abzusprechen, wenn auch ihr Aus¬
drucksvermögen und ihre Einf ihlungskraft Be¬


grenzungen zeigen, die sich schon in dieser an
und für sich psychologisch unkomplizierten Rolle
der Christine klar ausdrücken. In Momenten
reiner Passioität, still erduldeten Leidens ist sie
stark. Bei allem, was darüber hinausgeht, ver¬
sagt sie und wird wohl auch in Zukunft über
eine bloße routinierte Gestaltung von Effekten
nicht hinauskommen. Louis Lerch als Fritz
Lobheimer noch unausgeglichener als seine
Partnerin, leidet im Anfang unter d## eigen¬
willigen Hand des Regisseurs, hat aber in den
Schlußszenen gute Momente. Sehr gute Hilde
Maroff — ihre Begabung braucht nicht noch
als Mizzi
einmal bestätigt zu werden
Schlager. Jaro Fuerth, Robert Scholz,
Karl Platen, Henry Stuart in den übrigen
Rollen mit annehmbaren Leistungen Der Film
gewinnt durch die gute Photographie Eduard
Hreichs und verliert unter Der unglaublich
geschmackosen musikalischen Untermalung.
-ekoe—
ben hur.
Draußen, in der Provinz Berlins, im Wal¬
halla=Theater benutzt Direktor Samst die Kon¬
junktur des Ben=Hur=Films, und läßt sich
nach dem Wallaceschen Roman von
Manuskripts. J. und 2. Fleck, die inszenierten,
größeres zufügen, wenn man ihr Werk als Ver¬
Barrett und Siegfried O. Lutz ein Sen¬
legten überhaupt im großen und ganzen mehr
ballhornisierung und Verflachung bezeichnen
sationsstück in sieben Bildern schreiben, das seine
Wert auf die Besonung des rein Gegenständ¬
wollte. Sie hatten aus einem Bühnenwerk,
Darsteller mit viel Mühe, Pathos und gutem
lichen, des Handlungablaufs, als auf Vertiefung
dessen Feinheiten im Dialog zutiefst verankert
Willen spielen. Volkskunst — aber mehr Volk
liegen, einen Film zu schaffen, und so konnten sie und Schaffung der betonten Atmosphäre, des
als Kunst; wer für sie etwas übrig hat, amüsiert
Stimmungsgehaltes. Ihre Art der Regie¬
notwendigerweise nichts anderes übernehmen,
Inz.
führung drückte sich zuweilen recht deutlich bei sich bei diesem Trauerspiel.
als das grobe Handlungsskelett. Immerhin ist