II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1631

Liebe
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5. Lsgelei
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aus kressen, datan..
wendigkeit" von Dr. Friedrich
5-
gänzung und Erhaltung der Wehrmacht unter den Einfluß
essor an der Wiener Universität.
)Konyi, III, 694.
*) Konyi: „Reden Franz Deaks“, 2. Aufl., IV, 246.
**) Konyi, III, 692.
s betreiben. O jawohl, noch
aus dem Kreis seiner Bemühungen ausschaltet. Die Dame
wiedersehen, die zu jener Zeit mein Entzücken waren, da
ht, der dem Publikum im
lächelt und wirft einen zagen, fast verlegenen Blick zu mir
ich noch in jeder Probiermamsell eine jüngere Verwandte
bittere Wahrheiten in so
herüber, ob ich mich nicht etwa über die Torheit ihres
der Venus anbetete.
sagen weiß. Noch immer
Buben lustig mache. „Frag' nicht so dumm“, sagt sie leise,
O, sie ist übrigens noch heute ein reizendes, ein
r vom Buch, vom Geschäft,
„ich weiß nicht.“ Der Junge hat seine frühere Beschäftigung
überaus inniges Stück, diese „Liebelei“. Noch immer
eliebten fort in das Schau¬
schon wieder aufgenommen und meint in starker Zuver¬
strömt, träumerisch und leicht verhauchend, jenes matte,
nun, erhitzt, übermüdet,
sicht: „Hoffentlich wird es lange dauern.“ Ja, du hübscher,
müde, ein wenig sontimentale Parfüm daraus hervor, das
„Reinigung der Leiden¬
lieber Bub, hoffentlich dauert es recht lange, und recht,
in manchen Augenblicken, wenn ein paar Worte recht tief
n einmal Zeit genommen,
recht lange dauere dir auch die reine, heiße Freudigkeit
aus dem bebenden Herzen dieser schlichten Menschen
deiner kindlichen Seele.
anzusehen? Hand aufs
emporzuströmen scheinen, von einem herberen, kräftigen
Wiener Opernhauses sind
Still, der Vorhang geht in die Höhe. Mein Herz
Feldblumenduft übertäubt wird. Es ist einem, lauscht
Fresken von Schwind zu be¬
klopft einen stürmischen Takt. Was wird sich zeigen? Was
man dem Stücke wieder, als schlüge man ein Album
tund farbenfroh in das
werde ich hören? Man sieht einen kleinen, nicht übel
alter, kolorierter, leicht verblaßter Familienbildnisse auf
der Musik hinüberleiten?
möblierten Salon, zur Zeit noch ohne das lebendige
oder ein Herbarium, in dessen Blättern Heckenrosen fried¬
starg, denn ach! wir alle
Mobiliar, die Schauspieler. Es wird also ein modernes Stück
lich neben Chrysanthemen gepreßt worden sind. Ja, da
n. Aber welch unbilliges
sein. Traurig oder lustig?. Dolchstich oder Verlobung?
haben wir es wieder, das schrille, unheilkündende Glocken¬
den ersten Tönen oder
Und zu welchem Aktschluß, ihr Götter, darf ich die
läuten an der Tür, das so jäh in die laute Lustigkeit
emporgetragen zu werden!
Hochzeitsgäste laden?. Die Türe öffnet sich, zwei junge
der jungen Leute und ihrer beiden Mädel hineinfährt,
Träumerei der Dichter und
Leute erscheinen. Der eine hat seinen lichtgelben, kurz¬
das — man fühlt es — einem harten Verhängnis so¬
Fromme Kinder zu ihnen
geschnittenen Surtout verzweifelt „schieberisch“ über die
gleich das Tor öffnen wird. Und da ist er auch schon,
in ihren Herzen zu lesen.
Schultern geworfen, und noch ehe er den Mund zum
jener Herr, „Herr“ schlechtweg, dem der unvergeßliche
rben sahen und dazu die
Bösen auftut, hat er uns auf diesem Wege erklärt, daß
Mitterwurzer in ein paar sparsamen Worten, Blicken und
ausrechneten.
er ein Lebemann ist. Nun sprechen sie. Ich gewinne den
Gebärden einen schaurig dämonischen Schmerz zu geben
blikum meiner Nachmittags¬
Eindruck, daß sie den Ehrgeiz haben, wienerisch zu sprechen.
wußte. Nun ists vorbei mit Gläserklang und Walzerlust.
Geiger im Orchester seine
Das Stück spielt also in Wien. Laßt uns nun einmal
Gevatter Tod sitzt schon am gedeckten Tisch und rüstet
annt sich jene Erwartung
khören, wovon die Rede ist. Von der Liebschaft mit einer
sein Besteck — da, was ist das für ein seltsames Getöse?
n Wunder glauben möchte.
verheirateten Frau, von einem bevorstehenden Rigorosum,
Mein Gott, das hat man davon, wenn man in sonntäg¬
Tanz! Welche Fülle fremd¬
von zwei kleinen Mädeln
.. Ach, wahrhaftig, das ist
lichen Nachmittagsvorstellungen Emotionen sucht. Eben
pm flimmernden Glanz des
ja die „Liebelei“ von Schnitzler, die sie spielen werden.
als das schönste Entsetzen sich unser bemächtigen will,
Ja, dies ist der Schauer,
Ja, nun erkenne ich schon die Worte. Und während der
schreit ein kleiner, etwa vierjähriger Bengel laut und be¬
lange nicht mehr ausgekostet
zeine, der „Schieberische“, sich mit einem weltmännischen
harrlich aus einer Loge auf die Bühne herab. Erst ist
findes sie im Orchester eine
Bogen auf das samtbekleidete Sofa schwingt, lehne ich
man unwillig und weist den Störenfried barsch zur Ruhe.
als Knaben wieder, wie
mich in behaglicher Enttäuschung auf meinen Stuhl zu¬
Mit der Zeit, da sich seine Lunge als überaus kräftig,
angen, fast atemlos dem
rück. Es wird also keine neue Entdeckung sein, die dieser
das Mißfallen der übrigen als erfolglos erweist, beginnt
itgegenharrte. Was galt mir
Machmittag mir bescheert. Schade! Wie hübsch wäre es
man sich zu amüsieren. Auf der Bühne haben sie plötz¬
sterben anschickte oder der
gewesen, ein unbekanntes, vortreffliches Stück zu sehen und
lich jene Heiterkeit gefunden, die ihnen der Dichter früher
im Loch zu „brummen“.
bis zum Ende nicht zu wissen, wie das Stück, wie sein
ohne Erfolg abverlangt hatte. Gevatter Tob setzt sich ans
Exposition gut geführt war
Dichter heiße; aus allerlei tiefsinnigen Regeln der Drama¬
Klavier und spielt einen „Picksüßen“. Und der Vorhang
unser Mitleiden verdiente!
turgie den Schluß abzuleiten, ob dies Stück in Frank¬
senkt sich unter allgemeinem, zufriedenem Gelächter, das
liches, aufregendes Theater,
reich, Skandinavien oder Deutschland, in unseren Jahren
jener junge Mann dadurch hervorrief, daß er sich schon
hatte, desto verehrungs¬
oder zur Zeit unserer Großeltern das Licht der Welt er¬
in so frühen Jahren als Anhänger der modernen Dichtung
Dichter zu sein. „Wird
blickt habe, genauer gesagt, das Licht jener Bretter, die
und als feinfühliger Versteher tragischer Situationen zu
ige dauern, Mama?“ fragt
die Welt bedeuten. Es wäre hübsch gewesen und wahr¬
erkennen gab.
Rechten die neben ihm scheinlich auch
blamabel. Nun, da aus solch pikantem
Meine pomadisierten Nachbarinnen eröffnennun ein
Schienbein für ein Weilchen Rebus nichts geworden ist, werde ich statt dessen drei Akte. Gespräch, dessen Lautheit mich freundlich zum Lauschen