II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1632

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Liebele
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ere., Hasamnenschlafse der
###nnshnegegen, gesondertes ungarisches Heer stützt auf das Material des Ausgleichsgesetzes, in über. Die Aussichten hiezu sind
im Jahre 1848 erst dann tatsächlich zu stande gekommen zeugender Weise nachgewiesen.
versprechend. Wie die Dinge
*) Konyi, IV, 452.
*) Konyi, V., 453.
*) Konyi, VI., 64.
S
einlädt. Es zeigt sich, daß die Dame zu meiner Linken
Sicherheit, mit der die beiden Damen auftraten, aus der
Ihr hattet gewähnt, der Tag
sehr gegen derartige Zusammenkünfte junger Männer mit
der Tag der „Prinzessin von
lehrhaft unbedenklichen Art, in der sie einigen Schau¬
jungen Mädchen eingenommen ist, wie sie in dem gegen¬
spielern freundlichen Beifall zunickten, anderen ihre Ent¬
schiedene Tage?] O ihr Sc
wärtigen Stück geschildert werden. Sie läßt delikat durch¬
Sonntag so viel wie der a
täuschung zu erkennen gaben, endlich aus dem vertraut¬
blicken, daß sie aus Erfahrung wisse, zu welch un¬
devoten Kompliment des „Bringers süßer Freuden“
t, ist er auch schon vergesse
ungenehmen Erlebnissen solche Abende manchmal führen.
entnehme ich, daß ich es mit weiblichen Habitues der
sagen hattet, Lustiges und
Errötend wende ich mich nach der anderen Seite. Ein
Nachmittagsvorstellungen zu tun habe. O, ich entsinne
Seltsam, wie weltschme
paar kräftige Fußstöße meines rechten Nachbars werfen
mich noch ganz deutlich dieses Stammpublikums — aus
geworden ist, die doch im
mich indes rasch in meine frühere Position zurück. Die
den Jahren her, da ich selbst dazu gezählt werden
wartung und Genügsamkeit
Konversation der beiden Pomadedamen wird bewegter.
durste. Es sind Leute, die fürs Theater sterben, aber nur
diese Komödianten ihre Sache
Sie ventilieren jetzt leidenschaftlich die Möglichkeiten, wie
bei bis zur Hälfte herabgesetzten Preisen. auch gibt
zwei Eisenbahnstunden von
dieses Stück wohl „ausgehen“ werde. Heftig wogen die
es solche darunter, die eine Emotion vor dem Schlaf nicht
das „Wienerische“ mit kram
Meinungen. Aber wie dem auch sein mag, am Ende
vertragen oder die grimmige Feinde des nächtlichen
hätten sie eine ganz verscholl
vereinigt man sich in dem tröstlichen Gebanken, daß die
Sperrsechserls sind. Es fehlt ihnen nicht an Gründen, das
zu bewältigen, und anstatt
ganze moderne Dichtung ein unglaublicher Stumpfsinn
Theater zu lieben, nicht an Gründen, einen Theaterabend
Dichters unbekümmert, in
sei. Auch naht jetzt wohltätiger Friede in Gestalt des
zu hassen: sie ziehen ihre Konsequenz daraus, und diese
stellen, treten sie augenzwil
rufenden Bonbonverkäufers. Wer könnte hier widerstehen?
heißt Nachmittagsvorstellung. Die ersten Tage der Woche,
kündigen uns verstohlen lä
solange das Stadtblättchen das Programm für den
Und der Haß gegen das moderne Schrifttum erstirbt in
Mühe geben werden, einfach
nächsten Sonntag noch nicht veröffentlicht hat, verleben sie
den Süßigkeiten eines vortrefflichen Himbeerkrapferls.
Akte glücklich überstanden si
in einer prickelnden, bei Enthusiasten sogar fieberhaften
Ich habe die Beobachtung gemacht, daß der Konditor
anhören? Bin ich durch ein
Unruhe. Wie hoffnungsfreudige Rentner zur Zeit
bei Nachmittagsvorstellungen einen wahrhaft reißenden
habe, gezwungen, mir die
der Ziehung die Serien ihrer Lose, so prüfen, durcheilen,
Absatz für seine Waren findet. Das liegt nicht etwa nur
Thespiskärrner verderben zun
durchwühlen sie, je näher der Sonntag rückt, mit
an dem Umstand, daß so viel Kinder im Hause sind und
der dargestellten Personen wer
gierigen Augen das Repertoire des Theaters. Daß sie
so viel alte Leute, die am Ende ja nichts anderes sind als
scheint als die Frage, ob il
hineingehen werden, ist keine Frage; aufregend aber ist
Kinder. Der Grund ist vielmehr: all' diese Theater¬
schon kalt geworden ist ?.#
die Frage, wozu sie hineingehen werden. Ihr Herz schlägt
besucher sind unerschütterlich entschlossen, sämtliche Freuden
des verzweifelnden Blickes
zum Beispiel für die Prinzessin von Trapezunt“;
dieser Stätte bis auf den letzten Rest auszukosten. Es ist
achtend, stehle ich mich davc
welch brutaler, höhnischer Schicksalsschlag, wenn ihnen der
ihnen nicht so sehr darum zu tun, ein Schauspiel zu ge¬
hang zum drittenmal in die
Theaterdirektor statt dessen die „Kronprätendenten“
nießen, als vielmehr, sich einen schönen, vergnügten Nach¬
gerettet! Ich bin ordentlich
zumutet. Es ist, wie ich schon gesagt habe: alle Fieber¬
mittag zu machen, worauf man sich schon lange im Geiste
Abgang. Und indes ich auf
schauer des großen Lotto machen sie durch, und der
gefreut hat, worann man nun noch lange mit Wehmut
trete, erstaunt in die noch
Haupttresser in diesem Glücksspiel heißt, ach, „Die Prin¬
wird zurückdenken können. Da muß denn der Becher des
strophiere ich im Stillen d
zessin von Trapezunt“.
Genusses, der in diesem Hause kredenzt wird, tief bis
dianten: „Glaubt ihr mein
zur Neige geleert werden. Und das kleine Papiersäckchen,
O ihr Dichter, die ihr in einsamen Nächten flehend
bin, auf euren Leim zu ##
worin sie sich zwei übriggebliebene „Zuckerl“ mit nach
zu den Sternen aufschaut; ihr Träumer, die ihr bebend
hüten, mir eure traurigen
Hause nehmen, wird ihnen morgen eine stärkere Er¬
danach aus seid, die tiefste Tiefe der menschlichen Seele
Schämt ihr euch überhaupt
innerung sein als das wehmütig=tragische Schicksal des
zu enthüllen; ihr Ehrgeizigen, deren verwegener Wunsch
schanzet, da doch die S
armen, verlassenen Vorsta mädels.
ein neues Problem, eine unerhörte Wendung, ein über¬
unseren Köpfen steht?. Seht
raschendes Schicksal ist: was seid ihr doch für töricht eitle,
„Wer weiß, was wir nächsten Sonntag haben,“ sagt
im Tageslicht blinken. urd
unverbesserliche Narren! Glaubt ihr noch immer, daß
meine Nachbarin, indem sie die letzten Spuren der
eben noch zu rühren hatt
es uns um eure Entdeckungen zu tun ist, um den Ab¬
Himbeermarmelade seufzend verschwinden macht. Es ist
wolltet, daß er im zweiten
fraglich, was mit diesen geheimnisvollen Worten ge¬
glanz dessen, was in eurer Seele, bisher noch unerschaut,
Gegners gefallen sei, der 1#
meint sei: Theaterstück oder Konfitüre. Ich neige zu der
einsam schlummerte?) Macht es euch doch leichter! Uns
Bühnenausgang, steckt sich
Ansicht, daß sie sich auf das Repertoire der künf¬
kommt es ja gar nicht darauf an, was ihr uns vor¬
an und pfeift andächtigen
tigen Nachmittagsvorstellungen beziehen. Denn aus der spielet, wenn wir nur überhaupt unser Theater haben. schönen Nechledil.“