II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1753

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Liebelei
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I. Oesterr.
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Büro für Zeitungsnachrichten
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4. 5. 1953
Liebelei
Die Firma Koppelmann &
keiter bringt „Liebelei“, einen
Tonfilm-nach Arthür Schnitzlers Büh¬
nenwerk, zur Erscheinung. Die Manu¬
skriptautoren haben es verstanden, die
Handlung des Bühnenwerkes mit
filmisch wirksamen Szenen auszuge¬
stalten, Regisseur Max Ophüls hat die
Atmosphäre des Vorkriegs-Wiens in
zahlreichen charakteristischen Zügen
lebendig gemacht. — In der Hofoper ist
ein glanzvolles Publikum versammelt.
auf der Galerie steht kunstbegeisterte
Jugend, darunter Mizzi Schlager, ein
etwas leichtsinniges Mädel, und ihre
Frcundin Christl, die Tochter des
Opernmusikers Weyring. Da fällt den
Mäuenen der Operngucker aus der
Hand, vor die Füße des Dragonerober¬
leutnants Theodor Kaiser, der mit
seinem Freund Leutnant Fritz Loh¬
heimer im Theater ist. Während Fritz
die Oper vor Schluß verläßt, um die
Baronin von Eggersdorf aufzusuchen.
lernt Theodor bei der Rückgabe
des Opernguckers die beiden Mäd¬
chen kennen und freundet sich mit
Mizzi rasch an. Durch ihn wird Fritz
mit Christl bekannt. Als Fritz seine
Liebe zur Baronin schon nahezu ver¬
gessen hat und ihn mit Christl schon
ein inniges tiefes Gefühl verbindet, er¬
langt der Baron Gewißheit über die
Beziehungen seiner Frau zu dem Leut¬
nant. Nur ein Duell zwischen ihm und
Fritz kann die Angelegenheit austragen.
und Christl erfährt Erst nach dem
Tode des jungen Mannes, daß er
wegen einer anderen Frau sterben
mußte. Das kann sie nicht über¬
leben und folgt ilm in den Tod.
Unter den ausgezeichneten Darstel¬
lern dieses Films muß an erster Stelle
Luise Ullrich erwähnt werden, die
Mizzi Schlagers Rolle mit lebensvoller
Natürlichkeit spielt. Magda Schnei¬
der zeigt als Christl eine neue Seite
ihrer Begabung. Wolfgang Lieben¬
einer und Willi Eichberger spie¬
len die beiden jungen Offiziere sehr
sympathisch. Glanzleistungen sind auch
die Darstellungen Paul Hörbigers
als Weyring, Olga Tschechowa
als Baronin und Gustav Gründgens
als Baron von Eggendorf. Ein sehr ge¬
lungener Film, der in Wien besonders
gefallen wird.
„ORSENNER“
Wien, I., iie Nr. 11
Telafon R-23-0-43
Hersennert, WIEN
4. URZ. 1933
Liebelei.
Knanv nach der Aufführung im „Theater in
der Josefstadt“ ist nun auch eine Vertonfilmung
des Meisterwerkes Schnitzlers erschienen und
man freut sich feststellen zu können, daß es wie¬
der einmal gelungen ist, die Hilfsmittel der
Filmkunst dazu zu verwenden um ein Kunstwerk
von einer neuen Seite zum Erlebnis werden zu
lassen. Max Ovhüls führt geschmackvolle Re¬
gie. die die nicht nur hübsche, sondern auch be¬
gabte Maada Schneider als Christine und Luise
Ullrich als Schlager=Mitzi, Willi Eichberger.
Wolfgang Liebensteiner, Paul Hörbinger und
Gustav Gründgens zur vollausgenutzten Geltung
kommen läßt. Ein Film, der Wiener Luft und
Wiener Wesen atmet.