II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1755

Liebele
box 13/4
3. J
HVEN
Wien, I.,
ellzeile Nr. 11
Telefon R-23-0.42
Dieertse: Wie

Aus dem Schauspiel „Liebelei“ von Arthur
rist bei der Verfilmung ein Milieugemälde
Sch
aus dem alten Osterreich geworden. Zu der schlichten
und ergreifenden Darstellung des traurigen Liebesschick¬
sals eines Kleinbürgermädchens kommt die Schilderung
der alten Armee, der Oifizierswelt; auch die Frage des
Duells wird aufgerollt. Der Film hat kleine Schwächen,
ist aber wegen seiner guten Darstellung, seiner exakten
Regie, seiner ausgezeichneten Wiedergabe der Almo¬
sphäre des alten Österreich sehenswert.
„OBSERVER“
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WIEN, I., WOLLZEILE 11
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Ausschnitt aus:
Heaes Wiener Journal,
Vien, v. März 1933
vom:
Ich mochte Doren nennen
leinen!
Von
Evelyn Holt.
Die bekannte Filmkünstlerin, die in der nächsten
Novität des Stadttheaters „Glück muß man haben“ von
Ernst Marischka und Hermann Feiner, Musik von Anton
Profes, die weibliche Hauptrolle darstellt, erzählt über
ihren künstlerischen Werdegang.
Meine künstlerische Laufbahn, die vom Film zum Theater
geführt hat, entbehrt eigentlich jeder Romantik. Ich muß vor
allem eingestehen, daß ich eine der wenigen Schauspielerinnen
bin, die nicht von zu Hause durchgegange sind, sondern mich mit
Erlaubnis meiner Eltern einem künstlerischen Beruf zugewendet
habe. Ich stamme auch weder aus fürstlichem, noch aus ganz
niedrigem Hause, sondern aus einer rein bürgerlichen Familie.
Mein Vater ist in Berlin Redakteur und hat nicht sehr viele
Beziehungen zur Kunst, empfindet besonders die Musik als ein
störendes Geräusch. Dafür bin ich von Seite meiner Mutter,
die in ihrer Jugend Sängerin war, künstlerisch schwer belastet
und habe daher von frühester Jugend auf davon geträumt,
einmal selbst eine große Opernsängerin zu werden. Dann hat
mich eines Tages der Film requiriert, und zwar wieder auf
ganz unromantischem Wege, indem mich ein Filmgewältiger
gesehen und für diese Kunst zumindest äußerlich geeignet be¬
funden hat. Es ist vielleicht ganz interessant, wenn ich erwähne,
daß der erste große Film, in dem ich vor das Publikum treten
durfte, die erste Fassung von Schnitzlers „Liebelei“ war, die
seinerzeit noch als stummer Film von den Wiener Regisseuren
Kolm und Fleck inszeniert wurde.
Damals bin ich zum erstenmal nach Wien gekommen, da
eine Reihe von Aufnahmen für „Liebelei“ in dieser schönen
Stadt gemacht wurden. Ich habe dann noch in zwei weileren
Filmen mitgewirkt, die im Schönbrunner Atelier ausgenommen
wurden, von denen wieder einer ein Schnitzlersches Schauspiel
zum Vorwurf hatte, nämlich „Freiwild". Damals bin ich
freilich wenig in Wien herumgekommen, da ich in Hietzing
wohnte und während der täglich von früh bis zum Abend
stattfindenden Aufnahmen nicht Zeit fand, Wien genauer
kennenzulernen.
ich dann in Berlin beim Film und später
Während
beim Tonfilm tätig war, erwachte immer wieder von neuem
in mir die Lust zum Theater, weshalb ich in Berlin Gesang¬
stunden nahm, und zwar bei der gleichen Lehrerin, die auch
Irene Eisinger ausgebildet hatte. Da ich nun merkwürdiger¬
weise im Tonfilm nicht Gelegenheit gehabt hatte, mich als
Sängerin zu betätigen, trat ich einmal versuchsweise in Berlin
als Ottilie im „Weißen Rößl“ auf und erzielte einen so großen
Erfolg, daß ich beschloß, die nächste Gelegenheit zu benutzen,
um einmal eine Rolle in einer Operette oder Revue zu kreieren.
Als mich daher Direktor Marischka einlud, in der nächsten
Stadttheaterrevue die Hauptvolle darzustellen, nahm ich diesen
Antrag mit Freuden an und fühle mich vorderhand, in eifrigster
Probenarbeit begriffen, ganz in meinem Element. Ich kann
endlich singen und tanzen nach Herzenslust und habe in meiner
Rolle, als eine Dorfbewohnerin, die ihre Erziehung in der
Stadt genossen hat und nun in ihre Heimat zurückkehrt,
Gelegenheit, mich einmal vollständig auszuleben. Ich bin auch
irastar
st. der meine ersten