II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1806

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„Liebelei
in Johannisthal
Max Ophuels inszeniert mit jungen Leuten
Die Jofahalle, Atelier 4. ist seit Tagen
rung mit dem Musiker dieses Films.
Schauplatz der Verfilmung des Arthur¬
Theo Mackeben, beiwohnt, lacht plötzlich
Schnitzler-Schausviels „Liebelei“. Man
glücklich auf, zeigt auf die Leinwand
sieht houte eine interessante dra¬
und stranlt iber ihre Partnerin. Das Bild
matische Spielszene. Man tritt hinzu und
zeigt Luise Ullrich, die hier ihre zweite
horcht auf
große Filmaufgabe erhalten hat. as
Ein neuer Ton klingt. Fest, ruhig.
starke, schauspielerische Talent der
sympathisch und natürlich spricht ein
Ullrich auf der Bühne und im Tonülm
junger Leutnant. Es ist der Schauspieler
„Der Rebell“ schon erprobt, olitzt in
Wolfgang Liebeneiner, ein neuer Mann,
diesem Augenblick wieder auf. Eine be¬
ein junges Gesicht des Tonfilms.
wegung, ein Lächeln, bannt — schon ist
Max Ophuels, der Regisseur, greift in
alles vorüber — schnell und lautlos wie
ein Spuk.
den Gestaltungsprozeß ein und formt
den Dialog. Es scheint seine Stärke zu
Bis in die späten Abendstunden wird
sein, mit den Schauspielern umzugehen.
gedreht — heute ein Tag der stillen und
Die Szene entsteht.. Leutnant Lieben¬
kleinen Szene — bald blendet die Wiener
einer ist gekommen, um Abschied von
Oper auf in der farbigen Vielfalt ihres

Christine zu nehmen. Diese Mädchen¬
Lebens.
Diese „Liebelei“, von Ophuels mit viel
gestalt aus Schnitzlers noch heute
existenter Vorkriegswelt, wird von
schauspielerischer Jugend inszeniert,
Magda Schneider verkörpert, ihr Vater
verspricht ein Film zu werden, von dem
ist Paul Hörbiger. Jener Paul Hörbiger,
man sich „etwas versprechen“ kann.
der seine Menschen mit Menschentönen
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Mitte: Magda Schneider als Christine. Links: Magda Schneider und Luise Ullrich. Rechts: W illy Eichberger und Fritz Liebeneiner
in Szenen des Films „Liebelei“
der das
reichen Silvesternacht, in
reden läßt, jener Paul Hörbiger, der jetzt
Schicksal seinen Lauf nahm. Während
ruhig, betulich, einsam und zerknittert
die neue Einstellung besprochen wird.
mit dem schwärmerischen Leutnant
bietet der Vorführungsraum Gelegenheit,
spricht ... Noch einmal läßt Max Ophuels
interessante Aufnahmen kennen zu lernen.
die Szene in diesem kleinen Zimmer.
In dieser Welt des tönenden Films läßt
das die Welt Christinens zeigt, wieder¬
ein stummes Spiel sekundenlang auf¬
holen. Franz Planer, der Mann der Ka¬
merken — ein ausdrucksvolles Gesicht.
mera, und Grimm, der Meister des Tons.
ja, ein Menschenantlitz grüßt von der
halten das Spiel der beiden für die kleine
Zelluloidewigkeit fest.
Leinwand. Es ist Christine, eine ganz
neue, eine ganz andere Magda Schnei¬
Bild 25 zeigt Magda Schneider im
der. Ihre Hoffnung, ihre Sehnsucht ist
winterlichen Pelz kurz vor jener ereignis¬
damit in Erfüllung gegangen, die Sehn¬
sucht nach der dramatischen Rolle.
Die Filmprobenrolle zeigt ein paar
Meter von Liebeneiner und von Willi
Eichberger. Was die Atelierarbeit bereits
zeigte, wird jetzt bestätigt: junge, frische.
menschliche Gesichter!
Und Magda Schneider, die der Vorfüh¬