Liebelei
box 13/5
6. 1
Neues Wiener Ahondhlatt
2 6. JUil 1934
„Liebelei“ als Singspiel.
Im Raimundtheater wird im Herbst die Be¬
arbeitung von Artur Schnitzlers „Liebelei“ als
musikalisches Schauspiel zur Uraufführung gelangen. Die
Musik schrieb Oskar Straus, die textliche Bearbeitung hat
Paul Knepler besorgt, die Liedertexte Dr. Fritz Löhner¬
Beda verfaßt. Die Rolle der Christine wird, wie wir er¬
fahren, von einer jungen Wiener Schauspielerin dargestellt,
die Direktor Barnay entdeckt hat und die noch nie auf der
Bühne stand. Von der übrigen Besetzung steht nur fest, daß
Ludwig Stössel den alten Weyring und Lotte Lang die
Schlager=Mizzi spielen wird. Mit Bassermann schweben
Verhandlungen wegen Uebernahme des „fremden Herrn“. Die
Inszenierung wird Direktor Barnay selbst leiten, der auch
bereits eingeladen ist, bei den Erstaufführungen in Zürich,
Prag und Amsterdam gleichfalls die Regie zu führen. Die
musikalische Einstudierung leitet Oskar Straus selbst, die
Bühnenbilder entwirft Professor Strnad.
GRATIS
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Osterr. Abendztg. Wien
vom:
26 UUI 1934
„Liebelei“ im Raimundtheater
Wie wir bereits gemeldet haben, geht als
erste Novität des Rimundtheaters
im Herbst Schnitzlers „Liebelei“ in der
neuen Bearbeitung als musikalisches Schau¬
spiel von Oskar Straus, Buch von Paul
Knepler und Dr. Fritz Löhner, anfangs
September in Szene. Die Christine wird eine
Neuentdeckung der Direktoren Dr. Stefan
Hock und Paul Barnay spielen, den Fritz
soll Wolfgang Liebeneiner darstellen.
Für den Musiker Weyring kommen Ludwig
Stössel, für den Theodor Hans Olden
und für die Schlagermitzi Lotte Lang in
Frage. Den fremden Herrn, der im musika¬
lischen Lustspiel ein Oberst ist, dürfte Albert
Bassermann übernehmen.
LL
TELEPHON R-23-
Ausschnitt aus:
Neues Wiener Jeseset, Wien
vom:
26 UUMN 1932
„Liebelei“ von Oskar Straus im
Ratmund=Theater.
Als erste Herbstnovität.
Wie wir erfahren, bereitet das Raimund=Theater, das durch
den Erfolg der Schurek=Saßmannschen „Straßenmusik“ aller
Sommersorgen überhoben ist und wahrscheinlich als einziges
Wiener Theater den ganzen Sommer hindurch spielen wird, für
die erste Hälfte der Spielzeit, vielleicht schon für den Herbsttermin
vom 15. September, eine sensationelle Premiere vor, nämlich die
Uraufführung der Bearbeitung von Artur Schnitzlers Liebelei“
als musikalisches Schauspiel, zu dem Oskar Straus die Musik
geschrieben hat. Die textliche Bearbeitung ist im Einverständnis
mit dem Erben Artur Schnitzlers durch Paul Knepler und
Dr. Fritz Löhner erfolgt, der die Liedertexte verfaßt hat.
„Liebelei“ repräsentiert sich in der neuen Fassung als ein
musikalisches Lustspiel in acht Bildern, das vom Original haupt¬
sächlich dadurch abweicht, daß an Stelle des tragischen Schlusses
ein psychologisches Happyend gesetzt ist. Fritz wird in dem Duel
mit dem Gatten seiner Geliebten nicht getötet, sondern nur schwei
verwundet und bleibt am Leben, Christine aber begeht keiner
Selbstmord, sondern findet sich in Resignation damit ab, daß Frit
nicht mehr zu ihr zurückkehren dürfe. Die Handlung zerfällt i.
acht Bilder, wobei die drei ersten vollkommen neugeschaffener
Bilder die Vorgeschichte behandeln und in den restlichen für
Bildern das Schauspiel Schnitzlers erst vom vierten Akt an ver
wendet ist. Die einzelnen Bilder spielen unter anderem bein
Rennen in der Freudenau, in einem Nachtlokal im Stil de
Tabarin, beim Heurigen und in den Wohnungen des Musiker
Weyring und des Fritz. „Liebelei“ ist in dieser Bearbeitung ei
Wiener Schauspiel mit Musik geworden, das in nichts an bi
landläufige Operette erinnert, sondern nur die Vorlage für di
Musik eines wienerisch empfindenden Komponisten wie Oska
Straus geworden ist. Die Musik geht fast immer aus dee
Handlung hervor, ist frei von typischen Operetten= und Tanz
nummern und enthält nur zwei Buffonummern.
In der Uraufführung im Raimund=Theater wird die Rol
der Christine, die auch in der musikalischen Bearbeitung de
Typus des Wiener süßen Mädels geblieben ist, von einer junge
Wiener Schauspielerin dargestellt, die eine Entdeckung de
Direktoren Dr. Stephan Hock und Paul Barnay ist und noch ni¬
die Bühne betreten hat. Den Fritz wird der Filmschauspiele
Liebeneiner darstellen, der diese Rolle auch im Tonfiln
verkörpert hat. Der Musiker Weyring, der Vater Christines, k
mit Ludwig Stössel besetzt, die Schlagermitzi wird Lott
Lang spielen. Für den Freund des Fritz, Theodor, ist Han
Olden, für den fremden Herrn, der in dem musikalische.
Schauspiel ein Oberst ist, Albert Bassermann in Aussich
genommen.
Bezeichnend für das Interesse, das dem neuen Werk vor
Oskar Straus entgegengebracht wird, ist der Umstand, daf
„Liebelei“ schon vor der Wiener Uraufführung von den Ver¬
legern der meisten Staaten des Auslandes erworben wurde. Auf
dem Klavierauszug und auf dem Textbuch werden die Namen der
beiden Librettisten nicht genannt sein, das Schauspiel wird viel¬
mehr im Ausland nur unter den Namon Artur Schnitzlers und
Oskar Straus' gespielt werden. Schon kurz nach der Wiener Ur¬
aufführung wird die Erstaufführung in Paris stattfinden, wo
Yvonne Printemps die Christine darstellen wird. In
London wird diese Rolle von Jeanette Macdonald, in
Budapest, wo die Erstaufführung gleichfalls bald nach der
Wiener Premiere im hauptstädtischen Operettentheater stattfinden
wird, ist für die Christine die gegenwärtig beliebteste ungarische
Operettendiva Hanna v. Honthy gewonnen worden. Die
Uebertragung ins Ungarische nehmen Geza Herczeg und
Stephan Zsagon, die Autoren der „Gelben Lilie“, vor. Außer¬
dem ist das Werk im Manuskript bereits für die skandinavischen
Länder erworben worden.
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Neues Wiener Ahondhlatt
2 6. JUil 1934
„Liebelei“ als Singspiel.
Im Raimundtheater wird im Herbst die Be¬
arbeitung von Artur Schnitzlers „Liebelei“ als
musikalisches Schauspiel zur Uraufführung gelangen. Die
Musik schrieb Oskar Straus, die textliche Bearbeitung hat
Paul Knepler besorgt, die Liedertexte Dr. Fritz Löhner¬
Beda verfaßt. Die Rolle der Christine wird, wie wir er¬
fahren, von einer jungen Wiener Schauspielerin dargestellt,
die Direktor Barnay entdeckt hat und die noch nie auf der
Bühne stand. Von der übrigen Besetzung steht nur fest, daß
Ludwig Stössel den alten Weyring und Lotte Lang die
Schlager=Mizzi spielen wird. Mit Bassermann schweben
Verhandlungen wegen Uebernahme des „fremden Herrn“. Die
Inszenierung wird Direktor Barnay selbst leiten, der auch
bereits eingeladen ist, bei den Erstaufführungen in Zürich,
Prag und Amsterdam gleichfalls die Regie zu führen. Die
musikalische Einstudierung leitet Oskar Straus selbst, die
Bühnenbilder entwirft Professor Strnad.
GRATIS
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Osterr. Abendztg. Wien
vom:
26 UUI 1934
„Liebelei“ im Raimundtheater
Wie wir bereits gemeldet haben, geht als
erste Novität des Rimundtheaters
im Herbst Schnitzlers „Liebelei“ in der
neuen Bearbeitung als musikalisches Schau¬
spiel von Oskar Straus, Buch von Paul
Knepler und Dr. Fritz Löhner, anfangs
September in Szene. Die Christine wird eine
Neuentdeckung der Direktoren Dr. Stefan
Hock und Paul Barnay spielen, den Fritz
soll Wolfgang Liebeneiner darstellen.
Für den Musiker Weyring kommen Ludwig
Stössel, für den Theodor Hans Olden
und für die Schlagermitzi Lotte Lang in
Frage. Den fremden Herrn, der im musika¬
lischen Lustspiel ein Oberst ist, dürfte Albert
Bassermann übernehmen.
LL
TELEPHON R-23-
Ausschnitt aus:
Neues Wiener Jeseset, Wien
vom:
26 UUMN 1932
„Liebelei“ von Oskar Straus im
Ratmund=Theater.
Als erste Herbstnovität.
Wie wir erfahren, bereitet das Raimund=Theater, das durch
den Erfolg der Schurek=Saßmannschen „Straßenmusik“ aller
Sommersorgen überhoben ist und wahrscheinlich als einziges
Wiener Theater den ganzen Sommer hindurch spielen wird, für
die erste Hälfte der Spielzeit, vielleicht schon für den Herbsttermin
vom 15. September, eine sensationelle Premiere vor, nämlich die
Uraufführung der Bearbeitung von Artur Schnitzlers Liebelei“
als musikalisches Schauspiel, zu dem Oskar Straus die Musik
geschrieben hat. Die textliche Bearbeitung ist im Einverständnis
mit dem Erben Artur Schnitzlers durch Paul Knepler und
Dr. Fritz Löhner erfolgt, der die Liedertexte verfaßt hat.
„Liebelei“ repräsentiert sich in der neuen Fassung als ein
musikalisches Lustspiel in acht Bildern, das vom Original haupt¬
sächlich dadurch abweicht, daß an Stelle des tragischen Schlusses
ein psychologisches Happyend gesetzt ist. Fritz wird in dem Duel
mit dem Gatten seiner Geliebten nicht getötet, sondern nur schwei
verwundet und bleibt am Leben, Christine aber begeht keiner
Selbstmord, sondern findet sich in Resignation damit ab, daß Frit
nicht mehr zu ihr zurückkehren dürfe. Die Handlung zerfällt i.
acht Bilder, wobei die drei ersten vollkommen neugeschaffener
Bilder die Vorgeschichte behandeln und in den restlichen für
Bildern das Schauspiel Schnitzlers erst vom vierten Akt an ver
wendet ist. Die einzelnen Bilder spielen unter anderem bein
Rennen in der Freudenau, in einem Nachtlokal im Stil de
Tabarin, beim Heurigen und in den Wohnungen des Musiker
Weyring und des Fritz. „Liebelei“ ist in dieser Bearbeitung ei
Wiener Schauspiel mit Musik geworden, das in nichts an bi
landläufige Operette erinnert, sondern nur die Vorlage für di
Musik eines wienerisch empfindenden Komponisten wie Oska
Straus geworden ist. Die Musik geht fast immer aus dee
Handlung hervor, ist frei von typischen Operetten= und Tanz
nummern und enthält nur zwei Buffonummern.
In der Uraufführung im Raimund=Theater wird die Rol
der Christine, die auch in der musikalischen Bearbeitung de
Typus des Wiener süßen Mädels geblieben ist, von einer junge
Wiener Schauspielerin dargestellt, die eine Entdeckung de
Direktoren Dr. Stephan Hock und Paul Barnay ist und noch ni¬
die Bühne betreten hat. Den Fritz wird der Filmschauspiele
Liebeneiner darstellen, der diese Rolle auch im Tonfiln
verkörpert hat. Der Musiker Weyring, der Vater Christines, k
mit Ludwig Stössel besetzt, die Schlagermitzi wird Lott
Lang spielen. Für den Freund des Fritz, Theodor, ist Han
Olden, für den fremden Herrn, der in dem musikalische.
Schauspiel ein Oberst ist, Albert Bassermann in Aussich
genommen.
Bezeichnend für das Interesse, das dem neuen Werk vor
Oskar Straus entgegengebracht wird, ist der Umstand, daf
„Liebelei“ schon vor der Wiener Uraufführung von den Ver¬
legern der meisten Staaten des Auslandes erworben wurde. Auf
dem Klavierauszug und auf dem Textbuch werden die Namen der
beiden Librettisten nicht genannt sein, das Schauspiel wird viel¬
mehr im Ausland nur unter den Namon Artur Schnitzlers und
Oskar Straus' gespielt werden. Schon kurz nach der Wiener Ur¬
aufführung wird die Erstaufführung in Paris stattfinden, wo
Yvonne Printemps die Christine darstellen wird. In
London wird diese Rolle von Jeanette Macdonald, in
Budapest, wo die Erstaufführung gleichfalls bald nach der
Wiener Premiere im hauptstädtischen Operettentheater stattfinden
wird, ist für die Christine die gegenwärtig beliebteste ungarische
Operettendiva Hanna v. Honthy gewonnen worden. Die
Uebertragung ins Ungarische nehmen Geza Herczeg und
Stephan Zsagon, die Autoren der „Gelben Lilie“, vor. Außer¬
dem ist das Werk im Manuskript bereits für die skandinavischen
Länder erworben worden.