II, Theaterstücke 5, Liebelei. Schauspiel in drei Akten, Seite 1873

endet hat und die im September in Zürich
zur Uraufführung kommt. „Der neue Abra¬
ham“, wie ihn Beda nennt, war Schüler am
Wiener Konservatorium des Prof. Marx und
hat bisher kleine Illustrationsmusiken ge¬
schrieben.
Der Briefträger erscheint und bringt ein
Telegramm für Grünwald. In einer Minute
weiß jeder: „Ball im Savoy“ kommt im Ok¬
tober in New=York mit der berühmten Film¬
schauspielerin Jeanette Mac Donald heraus!
Zum erstenmal ist diesmal auch Paul
Abraham in Ischl. „Pali“ arbeitet mit Voll¬
dampf an zwei neuen Stücken: an einer rich¬
tigen großen Operette, die den Titel „Djai¬
nah“ haben wird und an einer musikalischen
Komödie mit dem Titel „Märchen im Grand¬
hotel“ (nach Savoir von Grünwald), die zu
Weihnachten nunmehr endgültig im Theater
in der Josefstadt herauskommt.
Der große Tag Ischls war die Ankunft
Hubert Marischkas der mit seiner Gattin auf
einen kleinen Sprung aus Velden kam. Zu
Ehren „Hubsis“ gab der Verleger Robinson in
seinem entzückenden Landhaus in Aschau bei
Ischl einen großen Rout, an dem alles teil¬
nahm, was an Prominenz im Salzkammergut
zu Hause ist. Marischka verbrachte seinen
Ischler Aufenthalt damit, daß er mit Jean
Gilbert und Brammer die letzten Einzelheiten
der „Dame mit dem Regenbogen“ besprach.
Man sah die drei dauernd beisammen und
hörte auch einige Lieder aus dem neuen Stück,
darunter ein besonders einprägsames: „Häng
dich ein, mein Junge“.
Oskar Straus ist faft gar nicht zu sehen.
In seiner Villa oben in der Brennerstraße ar¬
beitet er dauernd an seinen neuen Werken.
Einerseits mit Saltenburg und Knepler an der
itzler=Operette „Liebelei“ anderseits mit
und Rudolf Oesterreicher an
BAe-Ge
den „Zwei lachenden Augen“ die bekanntlich
als Weihnachtspremiere im Theater an der
Wien herauskommen. Was nun die „Liebelei“
betrifft, so ist es trotz strengster Diskretion der
beteiligten Autoren schon durchgesickert, daß
das Stück aller Voraussicht nach im Laufe der
kommenden Saison in London mit Elisabeth
Bergner in der Hauptrolle zur Uraufführung
kommt. In Wien ist es nicht ausgeschlossen,
daß „Liebelei“ im Deutschen Volkstheater, und
zwar interessanterweise in der Regie Heinrich
Schnitzlers, des Sohnes des verstorbenen Mei¬
sters, seine Premiere haben wird.
s es sonst Neues am Operettenhimmel
Allerhand!
erfährt man von dem gleichfalls an¬
Robert Stolz, daß seine nach dem
„Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ um¬
Operette „Der verlorene Walzer“
ember in Kopenhagen herauskommt.
dieser wienerischen Operette sind
Vellentinsky und Robert Gilbert,
rigens auch in Ischl sieht, Gleichfalls
nhagen gelangt anfangs Oktober „Kill“
von Hans Müller und Werner Richard Hey¬
mann zur Uraufführung. Und wenn wir schon
von den kommenden neuen Operetten sprechen,
dann sei noch erwähnt, daß die Autoren von
„Glück muß man haben“ Hermann Feiner,
Anton Profes und Ernst Marischka, an einer
neuen Operette arbeiten.
Der einzige von den Komponisten, der nach
einem Buch sucht und infolgedessen noch nicht
arbeitet, ist Kalman. Er ist aber gegenwärtig
der meistbeneidete Mann von Ischl. Wo immer
er mit seinen beiden Kindern auftaucht, sam¬
m###t sich sofort die Leute an. Die beiden