Liebeler
box 13/5
eete eneeseneseteseere
„UBSERVER‘
Wign, I., Wrlraise Nr 1.
10·0NT. 1938 —nine Nas B. 9-42
Kiire Voikgpeiturg, Wien
82.—
Aus dem Josefstädter
Theater. Gegenwartig sind unter Leitung
Dr. Emil Geyers die Proben zu dem
Schauspiel „Grünender Lorbeerbaum“ von
Mordaunt Shairp im Gange, das hier zur
deutschen Uraufführung gelangt. Der Dichter
behandelt das Problem der Sympathie, die ein
alternder Mann zu einem jungen Menschen
gefaßt hat. Das Werk ist in London über
dreihundertmal aufgeführt worden, und wurde
dort auch von Direktor Dr. Preminger
gesehen. Die Hauptrollen spielen Lily Darvas,
die damit ihr Engagement im Theater in der
Josefstadt antritt, Anton Edthofer, Han¬
Jaray, Herbert Hübner und Alfred Neu¬
gebauer. — Die Direktion veranstaltet im
Monat November eine Auslandtournee mu
Schnitzlers „Liebelei“ Hans Jarays „Ist
Gerakdinte ein Engel?“ und Ladislaus Fodors
„Roulette“. In den Hauptrollen wirken die
Damen Wessely und Geßner, die Herren Haus
Thimig, Delius und Teubler mit. — Direktor
Dr. Preminger hat das Drama „Heinrich der
Achte von England“ von Franz Albrech:
zur Aufführung erworben. Franz Albrecht ist
ein bisher unaufgeführter reichsdeutscher
Autor, der in Henndorf bei Salzburg leöt
Das Stück wurde von seinem Freund Kari
Zuckmayer Direktor Preminger überreicht
Möglicherweise wird Emil Jannings die
Tikelrolle spielen.
„UBSERN:
Wien,
green vispssnas
Leeheller“=Gastsphek in den Kammerspielen. Das En¬
semble des Theaters in der Josefstadt, das bekanntlich in
Kürze auf eine längere Tournee geht, wird, wie wir hören,
vermutlich vorher einige Tage in den Kammerspielen —
Bühne des Lachens gastieren. Direktor Robitschek, der seine
nächste Premiere erst in den ersten Tagen des Novembers
starten will, wird die „Liebelei“=Inszenierung des Theaters
in der Josefstadt, in der bekanntlich Paula Wessely, Adrienne
Geßner, Oskar Karlweis und Hans Thimig beschäftigt sind,
ohne Aenderungen übernehmen.
„OBSERVER'
I. österr. behördi. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
deue Preie Presse, Wiel
vom:
15.0
Schnitzlers „Liebelei“ in Paris.
Mit besonderer Spannung wurde die Aufführung von
Arthur Schnitzlers „Liebelei“ durch die Truppe
Pitoeffs erwartet. Die Wirkung des Schnitzlerschen
Meisterwerkes mit seiner wienerischen Süßen=Mädel=Stimmung
wäre beim Pariser Publikum, das Schnitzlers Werke kennt
und liebt, noch weit stärker gewesen, wenn die Aufführung
besser durchgearbeitet gewesen wäre. Zweifellos ist die
Christine Ludmilla Pitoeffs eine rührende Erscheinung
voll zarter Leidenschaftlichkeit
aber diese eine große
Leistung vermag das Ensemble nicht zu retten. Die Ueber¬
setzung Suzanne Clausners ist so ausgezeichnet, daß man
nirgends einen falschen Ton, keinen Zwang verspürt, sich der
fremden Sprache anzupassen.
Louis Jouvet hält seine Neuaufführungen vorläufig
noch im Hintergrund und serviert den amüsanten und ironischen
Dreiakter „Monsieur Trouhadec saisi par la debauche“ in
dem Jules Romain die Verirrungen des nach Monte
Carlo verschlagenen und von der Lokalatmosphäre über¬
wältigten Kleinbürgers zeigt. Wie imwer unter Jouvet, ist
die Aufführung musterhaft und bis in die kleinsten Details
ausgearbeitet.
Der Komiker Colline hat sich mit Dorin z
sammengetan und im Théätre aux Capucines die Revue
„Dröle depoque“ herausgebracht, die einen außerordentlichen
Erfolg hatte. Die bekanntesten Politiker, Schauspieler,
Literaten werden in mehr oder weniger bösartig karikierten
Bildern vorbeigeführt und Sketches wie „La maison sans
bruit“ oder „Les hommes politiques devant le ciné“, lösen
wahre Begeisterungsstürme aus. Daß Cecile Sorel nicht die
Bretter der Music=Hall betreten würde, ohne gleichzeitig auf
den Brettern der Music=Hall als Karikatur gezeigt zu werden,
war zu erwarten. In „L’Evadé“ wird „notre Celimene
nationale“, wie man sie ehemals nannte, mit all ihren Ueber¬
treibungen dargestellt, und es ist Tramel, der die Früchte
dieses Erfolges einheimst. Bei der Premiere war Cecile
Sorel anwesend und applaudierte frenetisch.
G
Vochenzundschau, Wien,
21, 10. 1953
„ Die Direktion des Theaters in der Josefstadt veran¬
staltet im November eine Auslandstournee mit Schnitzlers „Lie¬
belei“ Jarays „Ist Geraldine ein Engel?“ Und Fodors „Rou¬
lette“. In den Hauptrollen wirken die Damen Wessely und Geßner
sowie die Herren Hans Thimig, Delius und Teubler mit. Die
Tournee geht in die Schweiz, nach Holland, in die Tschechoslowakei.
nach Jugoslawien und nach Budapest.
box 13/5
eete eneeseneseteseere
„UBSERVER‘
Wign, I., Wrlraise Nr 1.
10·0NT. 1938 —nine Nas B. 9-42
Kiire Voikgpeiturg, Wien
82.—
Aus dem Josefstädter
Theater. Gegenwartig sind unter Leitung
Dr. Emil Geyers die Proben zu dem
Schauspiel „Grünender Lorbeerbaum“ von
Mordaunt Shairp im Gange, das hier zur
deutschen Uraufführung gelangt. Der Dichter
behandelt das Problem der Sympathie, die ein
alternder Mann zu einem jungen Menschen
gefaßt hat. Das Werk ist in London über
dreihundertmal aufgeführt worden, und wurde
dort auch von Direktor Dr. Preminger
gesehen. Die Hauptrollen spielen Lily Darvas,
die damit ihr Engagement im Theater in der
Josefstadt antritt, Anton Edthofer, Han¬
Jaray, Herbert Hübner und Alfred Neu¬
gebauer. — Die Direktion veranstaltet im
Monat November eine Auslandtournee mu
Schnitzlers „Liebelei“ Hans Jarays „Ist
Gerakdinte ein Engel?“ und Ladislaus Fodors
„Roulette“. In den Hauptrollen wirken die
Damen Wessely und Geßner, die Herren Haus
Thimig, Delius und Teubler mit. — Direktor
Dr. Preminger hat das Drama „Heinrich der
Achte von England“ von Franz Albrech:
zur Aufführung erworben. Franz Albrecht ist
ein bisher unaufgeführter reichsdeutscher
Autor, der in Henndorf bei Salzburg leöt
Das Stück wurde von seinem Freund Kari
Zuckmayer Direktor Preminger überreicht
Möglicherweise wird Emil Jannings die
Tikelrolle spielen.
„UBSERN:
Wien,
green vispssnas
Leeheller“=Gastsphek in den Kammerspielen. Das En¬
semble des Theaters in der Josefstadt, das bekanntlich in
Kürze auf eine längere Tournee geht, wird, wie wir hören,
vermutlich vorher einige Tage in den Kammerspielen —
Bühne des Lachens gastieren. Direktor Robitschek, der seine
nächste Premiere erst in den ersten Tagen des Novembers
starten will, wird die „Liebelei“=Inszenierung des Theaters
in der Josefstadt, in der bekanntlich Paula Wessely, Adrienne
Geßner, Oskar Karlweis und Hans Thimig beschäftigt sind,
ohne Aenderungen übernehmen.
„OBSERVER'
I. österr. behördi. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
deue Preie Presse, Wiel
vom:
15.0
Schnitzlers „Liebelei“ in Paris.
Mit besonderer Spannung wurde die Aufführung von
Arthur Schnitzlers „Liebelei“ durch die Truppe
Pitoeffs erwartet. Die Wirkung des Schnitzlerschen
Meisterwerkes mit seiner wienerischen Süßen=Mädel=Stimmung
wäre beim Pariser Publikum, das Schnitzlers Werke kennt
und liebt, noch weit stärker gewesen, wenn die Aufführung
besser durchgearbeitet gewesen wäre. Zweifellos ist die
Christine Ludmilla Pitoeffs eine rührende Erscheinung
voll zarter Leidenschaftlichkeit
aber diese eine große
Leistung vermag das Ensemble nicht zu retten. Die Ueber¬
setzung Suzanne Clausners ist so ausgezeichnet, daß man
nirgends einen falschen Ton, keinen Zwang verspürt, sich der
fremden Sprache anzupassen.
Louis Jouvet hält seine Neuaufführungen vorläufig
noch im Hintergrund und serviert den amüsanten und ironischen
Dreiakter „Monsieur Trouhadec saisi par la debauche“ in
dem Jules Romain die Verirrungen des nach Monte
Carlo verschlagenen und von der Lokalatmosphäre über¬
wältigten Kleinbürgers zeigt. Wie imwer unter Jouvet, ist
die Aufführung musterhaft und bis in die kleinsten Details
ausgearbeitet.
Der Komiker Colline hat sich mit Dorin z
sammengetan und im Théätre aux Capucines die Revue
„Dröle depoque“ herausgebracht, die einen außerordentlichen
Erfolg hatte. Die bekanntesten Politiker, Schauspieler,
Literaten werden in mehr oder weniger bösartig karikierten
Bildern vorbeigeführt und Sketches wie „La maison sans
bruit“ oder „Les hommes politiques devant le ciné“, lösen
wahre Begeisterungsstürme aus. Daß Cecile Sorel nicht die
Bretter der Music=Hall betreten würde, ohne gleichzeitig auf
den Brettern der Music=Hall als Karikatur gezeigt zu werden,
war zu erwarten. In „L’Evadé“ wird „notre Celimene
nationale“, wie man sie ehemals nannte, mit all ihren Ueber¬
treibungen dargestellt, und es ist Tramel, der die Früchte
dieses Erfolges einheimst. Bei der Premiere war Cecile
Sorel anwesend und applaudierte frenetisch.
G
Vochenzundschau, Wien,
21, 10. 1953
„ Die Direktion des Theaters in der Josefstadt veran¬
staltet im November eine Auslandstournee mit Schnitzlers „Lie¬
belei“ Jarays „Ist Geraldine ein Engel?“ Und Fodors „Rou¬
lette“. In den Hauptrollen wirken die Damen Wessely und Geßner
sowie die Herren Hans Thimig, Delius und Teubler mit. Die
Tournee geht in die Schweiz, nach Holland, in die Tschechoslowakei.
nach Jugoslawien und nach Budapest.